Für mich zählt bei einer Uhr das Gesamtpaket. Neben interessanter Technik und Handwerkskunst spielt für mich der Hersteller und dessen Geschichte eine relevante Rolle.
Hätte ich das Geld, würde ich mir wohl komplizierte Uhren von PP kaufen. Eine 5204 oder eine 5207 wäre ganz nett. Klar sind solche Uhren Statussymbole, wobei diese wohl nur in Uhrenkreisen ihrem Preis entsprechend als solche wahrgenommen werden. Wer Aussenwirkung erzielen will, kauft sich besser einen Ferrari und eine dem Volk bekannte "Luxusuhr" von Rolex, Breitling, Omega oder IWC.
Ich mag mechanische Uhren wegen der Technik. Immer wieder muss ich staunen, was auf so wenigen Zentimeter technisch geleistet werden kann und jahrelang funktioniert.
Als Statussymbol sehe ich Uhren nicht im Vergleich zu Nicht-Uhren (also Autos etc.), sondern auf dem Gebiet der Kennerschaft zu anderen Uhren. Wenn man da (auf den zweiten Blick) die Feinheiten einer SE oder eine ganz besondere Marke erkennt, finde ich das schon cool. Einfach nur ein Standardmodell der Firma X ist für mich kein Statussymbol...
Als Otto Normalsterblicher, dem nicht auf Schritt und Tritt ein Kamerateam am Arsch klebt, taugen Uhren nicht als Statussymbol. Kein Mensch achtet auf Uhren und noch weniger würden eine teure Uhr auch als solche erkennen.
Mir persönlich bereiten die guten Stücke Freude, ich mag die Uhrmacherkunst als Handwerk und am Ende hab ich immer noch eine Notreserve am Handgelenk. (Gut, mit der Mudmaster nicht ganz...)
Beste Grüsse
Jörg
If you see a toilet in your dream, do not use it. It's a trap.
Was ist ein Status, den man damit darstellen könnte?
Der soziale Status bezeichnet die Einstufung innerhalb einer Gruppe. Nach verschiedenen Kriterien wie Macht, Kohle, Verdienst. Dazu taugt eine Uhr nur bedingt. Nämlich nur dann, wenn innerhalb der Gruppe der Wert der Uhr erkennbar ist. Wie oft andere eine besondere Uhr nicht erkennen oder andere Uhren fehlschätzen wird hier öfter thematisiert.
Ist es wichtig, innerhalb einer Gruppe einen solchen Status zu haben/erlangen? Ist das ein erstrebenswertes Ziel? Ist es nicht erbärmlich und arm, eventuell grotesk, sich mit so einer Uhr ein Status erkaufen zu wollen? Wie viel ist ein solcher Status wert, den jeder sich kaufen kann? Ein Status, dessen einzige Qualifikation das Zücken einer Brieftasche ist?
Wenn man dann zu diesen Erkenntnissen kommt, vergeht auch der Spaß und die Lust an der Uhr.
Langfristiger ist der Spaß an der Technik (ich schreib bewusst nicht Mechanik). Befriedigender ist sicherlich auch der ästhetische Aspekt an den schönen Stücken.
Statussymbole sind für mich der Versuch, Defizitbedürfnisse zu kompensieren da sie dazu dienen zu zeigen, dass man mit denen die man für potentiell größere Hunde hält mitpinkeln kann. Wenn man sich in seinem Bereich oder im Geltungsbereich des Gegenübers gleichstark oder überlegen fühlt, oder das Gegenüber in seiner Leistung respektiert braucht man keines . Ich finde Statussymbole als generell überbewertet . Entweder man kauft sich ein Statussymbol oder man arbeitet dran seine eigene Leistungsfähigkeit zu erhöhen - Zweites ist ehrlicher, finde ich! Oder man akzeptiert, dass man vom Gegenüber lernen kann und hat damit eine Charakterstärke verinnerlicht, die in meinen Augen für sich einen hohen Statuswert hat!
Wer sich selber in irgendeiner Form verwirklichen kann, muss sich nicht mehr mit anderen messen und ständig rüberschielen ob die das schon können!
Zu dem Zuckerbubi im Video mit den warmen Armbändern - die Amis haben da seit neustem ein Wort für :
EBEN! für mich sind die Zeiten eh rum wo ich "fett Kohle haben " mit der "hat was geleistet" assoziiere ! In der heutigen Welt muss das nicht mehr zwangsläufig miteinander zu tun haben!
Der status diese Bengels ist " Sohn reicher Eltern " was in meinen Augen nix anerkennenswertes ist . Er hat nichts dazu beigetragen und auch nix dazugelernt und weiß vom realen Leben sicher wesentlich weniger als jemand der sich seine Erfahrungen erarbeiten muss - für mich zählt der innere persönliche Status nicht der soziale - jemand der jeden Tag 16 Stunden als Selbstständiger in der Firma steht und sich nach 2 Jahren so eine Uhr als eigene Belohnung gönnt, ist für mich ok und nachvollziehbar. Jemand der seine angestellten "durchpeitscht" und sich die Uhr auf Ihrer Arbeit basierender Einnahmen leistet ist in meinen Augen unten durch und eine arme S.. mit der ich nicht am Tisch sitzen möchte und für dessen Einstellung ich mich schämen würde, wenn ich Ihn zu meinen Freunden zählen müßte ( was vermutlich auf Basis divergierender Grundauffassungen nicht sehr lange währen würde..)!
Abgesehen davon, dass ich auch Freude an der Feinmechanik empfinde - bei mir darf eine Uhr auch gerne zum Anlass passen. Wenn ich im Garten arbeite oder am Strand liege, darf's gern 'ne Seiko Monster sein, im Büro 'ne "mittel-hochpreisige" und für den Philharmonie-Abend eine hochwertige Uhr. Zum Klassik-Konzert trage ich ja auch keine Sneaker, und für die Gartenarbeit keine Pferdeleder-Schuhe. Das hat wenig mit Status zu tun, aber halt schon mit der "Stimmigkeit" des gesamten Auftritts.
Na, so ein klein bißchen Statutssymbol-Denken schwingt wohl mit. Mehr so nach innen.
Ich erfreue mich am Anblick einer schönen Uhr bei mir und auch, wenn ich eine an einem anderen Handgelenk erblicke. Bei einer hochwertigen Uhr gucke ich schon ein bißchen anders hin als bei einem Kaufhausmodequarzer. Ob das immer im Wissen um die Feinmachanik geschieht?
Wir haben eine Buchhalterin, die schon -wie ich - über 25 Jahre in der Firma ist. Modelgröße, immer top gestylt. Das EINZIGE Mal, dass sie überhaupt einmal einen Kommentar zu einer meiner Uhren gemacht hat ("schöne Uhr haben sie um") war, als ich morgens vergessen hatte, meine Laufuhr (eine Polar) abzunehmen und eine andere anzulegen.
Na, so ein klein bißchen Statutssymbol-Denken schwingt wohl mit. Mehr so nach innen.
Ich erfreue mich am Anblick einer schönen Uhr bei mir und auch, wenn ich eine an einem anderen Handgelenk erblicke. Bei einer hochwertigen Uhr gucke ich schon ein bißchen anders hin als bei einem Kaufhausmodequarzer. Ob das immer im Wissen um die Feinmachanik geschieht?
Dem kann ich vollumfänglich zustimmen - ich freue mich selber daran, dass ich mir schöne Uhren leiste. Das beste sind die Handaufzieher, jeden Morgen ein Genuss ! Ich schaue Menschen auch oft auf das Handgelenk, neulich hatte eine Kollegin einen Navitimer aus den 60ern am Arm, sehr interessant - aber als Ausdruck des Geschmacks, nicht a la "mein Haus, mein Auto, mein Boot..."
Seh ich ähnlich ! Ich steh voll aufs Design und aussehen vom Audi R8 ... bin noch nie dringesessen oder gefahren, aber ich freu mich jedesmal wenn mich einer überholt - schöner Anblick - der mir von innen verwehrt bliebe... ! Dabei ist mir aber solange ich denken kann noch nie der Neid hochgekommen, oder der Gedanke ob der der das Teil fährt das auch zu tun verdient hat.....
Mein Nachbar fuhr immer Ferrari.
Irgendwann unterhielten wir uns über Neid. Ich erklärte ihm , ich bin nicht neidisch, nur froh, dass er so was hat. Wie sonst könnte ich so ein Teil mal fahren
Wenn man sich ausdenkt, was man dafür tun muss, vergeht mir der Neid sofort
Ich bin schon ein fauler Hund.
