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von Albert H. Potter » 10 Jan 2020, 12:54
Das klingt doch eigentlich ganz klar.
Anomaly 01:
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Anomaly 02:
JANUAR SERIE: NUR 93 STÜCK ÜBRIG
Projekt X41:
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Die letztere sieht ganz cool aus, aber dem Rotor-Prinzip traue ich nicht. Eventuell dauert es deshalb so lange, bis die Uhr marktreif ist.
Und man will sich ja mit den ganz großen Mitbewerbern messen.
Mit so einer Konstruktion hat sich schon Patek auf die Nase gelegt.
Bei Patek wurde es damit abgetan, daß es Probleme mit der Kronenposition gab. Diese Argumentation hinkt, da Kronen dieser Art über Jahrzehnte Verwendung fanden, bevor man bei Patek so ein Faschingswerk entwickelte.
Die mangelnde Aufzugsleistung ist ein Problem dieses Rotorprinzips. Soweit ich weiß gab es auch keine Stückzahlen von Komplikationsaufbauten bei diesem Werk, die benötigen nämlich Kraft.
Die schwache Aufzugsleistung läßt sich relativ leicht erklären, wenn man sich das allgemein bekannte Hebelgesetz (Kraft mal Kraftarm gleich Last mal Lastarm) vor Augen führt. Es geht dabei immer um das Verhältnis eines langen Hebelarms zu einem kurzen Hebelbarm.
Wenn ma also etwas schweres stemmen will, benötigt man einen langen Kraftarm und einen kurzen Lastarm.
Beim normalen Aufzugrotor ist der Drehpunkt die Mitte des Kugellagers. Der lange Hebel (Kraftarm) ist die Strecke zwischen Rotorschwerpunkt und Drehpunkt. Der kurze Hebelarm (Lastarm) ist die Strecke zwischen Drehpunkt und dem Rollkreis des verzahnten Randes des Kugellagers. Das diese Strecke deutlich kürzer ist, konstruiert man ganz bewußt so, denn man will möglichst viel Kraft in die Zugfeder laden.
Bei diesen Segment-Rotoren liegt das Zahnsegment relativ weit außen, in der Nähe des Rotorschwerpunktes. Das ist relativ ungünstig und muß mit zusätzlicher Zahnrad-Getriebestufung kompensiert werden. Man kann Zahnräder für die Getriebestufung aber nicht unendlich fein Verzahnen, wenn man mit den Zähnchen noch Kräfte übertragen möchte, daraus folgt dann der Einsatz zeines oder mehrere zusätzlicher Zahnräder mit entsprechend mehr Reibungsverlußten. Das ist alles sehr ungünstig.
Natürlich ist es auch nicht so simpel einen solchen Rotor zu lagern....
Es hat seinen Grund, warum bestimmte Probleme meistens auf sehr ähnliche Weise gelößt werden und sich dabei ein bestimmter Bautyp herauskristallisiert.
Wenn so etwas bei Patek passiert, dann fällt es bei der Hälfte der Uhren nicht auf, da sie nur im Tresor liegen. Die restlichen Uhren sind bei dieser Marke sicher auch keine Daily Rocker. Wenn die nicht aufziehen, dann ist der Kunde selbst schuld, weil er sich nicht bewegt, oder er den Service vernachlässigt hat. Ersatzteile haben die auch auf Lager oder fertigen sie nach.
Das dürfte sich bei einem Crowdfunding Projekt anders darstellen.
"Es stimmt, wir sind eine noch junge Marke. Die Angst, dass wir in einigen Jahren nicht mehr existieren, ist absolut berechtigt. Sie müssen sich jedoch keine Sorgen machen. Unser Partner, Timeless Manufacture, garantiert Ihnen alle Reparaturen und Wartungen Ihrer X41 Armbanduhr, selbst wenn es uns nicht mehr geben sollte. "
Gilt das auch wenn Phase 4 (die Revolution frißt ihre Kinder) vor Phase 3 (die Eroberung des Universums) eintreten sollte?
Das X41 Design legt nahe, daß man sich mit ihr am Arm auch bei einer Schlägerei in einer Klingonen-Kneipe durchsetzen kann, ergo erweiterte Alltagstauglichkeit geboten wird. Das wäre eine im Vergleich zu Patek viel schwierigere Ausgangslage. Schnell wären die Spezialisten von Timeless Manufacture durch Rückläufer ausgelastet. Trotz Klimawandel und Phasen von Langzeit-Trockenheit füllen sich die Stauseen mit Tränen und schon bald geht man auch bei Timeless Manufacture nicht mehr ans Telephon.
Kugelgelagerte Grüße!
Peter