10 Jahre "Zeitmeister" von Wempe - 4 neue Uhren

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kochsmichel
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10 Jahre "Zeitmeister" von Wempe - 4 neue Uhren

Beitrag von kochsmichel »

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Heinz-Jürgen
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Re: 10 Jahre "Zeitmeister" von Wempe - 4 neue Uhren

Beitrag von Heinz-Jürgen »

Stimmt, aber der Chrono, der auf dem Stammtisch in Köln zu sehen war, gefiel mir besser. Wem gehörte der noch mal...Kaasten?


H.-J.
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Heinz-Jürgen

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kochsmichel
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Re: 10 Jahre "Zeitmeister" von Wempe - 4 neue Uhren

Beitrag von kochsmichel »

Heinz-Jürgen hat geschrieben:Stimmt, aber der Chrono, der auf dem Stammtisch in Köln zu sehen war, gefiel mir besser. Wem gehörte der noch mal...Kaasten?


H.-J.
Klaus 8)
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Heinz-Jürgen
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Re: 10 Jahre "Zeitmeister" von Wempe - 4 neue Uhren

Beitrag von Heinz-Jürgen »

Namen...was bedeuten schon Namen... 8)

H.-J.
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kochsmichel
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Re: 10 Jahre "Zeitmeister" von Wempe - 4 neue Uhren

Beitrag von kochsmichel »

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MCG
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Re: 10 Jahre "Zeitmeister" von Wempe - 4 neue Uhren

Beitrag von MCG »

Also ein dezentraler Rotor ist das zwar, aber nicht ein Mikro-Rotor... :whistling:
Die Entwicklung dauerte dreieinhalb Jahre und erfolgte zusammen mit dem Schweizer Hersteller Soprod. Man habe sich für diesen Partner entschieden, lässt Bernhard Stoll (Uhren-Chef bei Wempe) wissen, da Soprod attraktive Module baut. Diese passen alle auf das neue Automatikwerk CW 4. Es verfügt über eine Datumsanzeige und stolze 92 Stunden Gangreserve. Ein doppeltes Federhaus liefert die nötige Kraft, Nachschub kommt von einem dezentral platzierten Mikrorotor.
(C) Watchtime

Komisch, ich empfinde das Werk nicht als schön... :oops:
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kochsmichel
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Re: 10 Jahre "Zeitmeister" von Wempe - 4 neue Uhren

Beitrag von kochsmichel »

MCG hat geschrieben:Also ein dezentraler Rotor ist das zwar, aber nicht ein Mikro-Rotor... :whistling:
Die Entwicklung dauerte dreieinhalb Jahre und erfolgte zusammen mit dem Schweizer Hersteller Soprod. Man habe sich für diesen Partner entschieden, lässt Bernhard Stoll (Uhren-Chef bei Wempe) wissen, da Soprod attraktive Module baut. Diese passen alle auf das neue Automatikwerk CW 4. Es verfügt über eine Datumsanzeige und stolze 92 Stunden Gangreserve. Ein doppeltes Federhaus liefert die nötige Kraft, Nachschub kommt von einem dezentral platzierten Mikrorotor.
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Komisch, ich empfinde das Werk nicht als schön... :oops:
Ich finde, der Rotor sieht aus wie draufgeklatscht.....Den hätte man auch in eine Führung hüllen können....

So etwa:

(c) mywatchart

Bild
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alinghi74
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Re: 10 Jahre "Zeitmeister" von Wempe - 4 neue Uhren

Beitrag von alinghi74 »

MCG hat geschrieben:Komisch, ich empfinde das Werk nicht als schön... :oops:
Schaut aus als ob der Rotor abgegangen ist. :?
Gruss alinghi74

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rank
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Re: 10 Jahre "Zeitmeister" von Wempe - 4 neue Uhren

Beitrag von rank »

Welchen Sinn macht ein Mikrorotor, der nicht in eine Platine eingelassen ist? Ich dachte immer, solche Werke dienen der Reduzierung der Bauhöhe? Sachen gibts.... :cry:
Gruß, Frank
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walter
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Re: 10 Jahre "Zeitmeister" von Wempe - 4 neue Uhren

Beitrag von walter »

Da hätte man besser in Fleurier eingekauft :roll:
So sieht ein gelungener Mikrorotor aus
https://forum.watchtime.ch/viewtopic.php?t=17426

Walter

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Quadrilette172
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Re: 10 Jahre "Zeitmeister" von Wempe - 4 neue Uhren

Beitrag von Quadrilette172 »

Ziel verfehlt, 1, setzen :!:
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Albert H. Potter
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Re: 10 Jahre "Zeitmeister" von Wempe - 4 neue Uhren

Beitrag von Albert H. Potter »

Weder bei der Wempe noch bei der Lange kann man von einem Mikro-Rotor sprechen, er ist lediglich dezentral.
Kommt das Mikrorotor-Gequatsche überhaupt von Wempe oder von einem sogenannten Fachjournalisten?

Der Rotor ist wahrscheinlich eines der Teile zur Erfüllung der aktuellen "Glasütte Regel" für zugekaufte Werke.
Ich würde diesem Rotor allerdings viel Potential für Verzierungen und Beschriftungen einräumen, wie es heute leider Mode ist.
Das ist dann die Wertschöpfung.
Das Rotorlager scheint nicht eingepreßt, sondern wie beim ETA 2892 durch einen Drehring am Rotor befestigt zu sein.
Das macht die Bearbeitung recht einfach, da man die Teile bequem trennen kann.

Das Werk scheint mal wieder so üppig dimensioniert zu sein, daß man wieder nicht wußte, was man mit dem ganzen Platz anfangen sollte.
Das verwendete Räderwerk stammt offensichtlich wieder einmal aus einem deutlich kleineren Zusammenhang.
Aber wenn Lange sowas macht, dann darf Wempe das auch.
Das ist wohl der neue Glashütter Stil. Den kann man mögen, oder nicht.

Peter
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Quadrilette172
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Re: 10 Jahre "Zeitmeister" von Wempe - 4 neue Uhren

Beitrag von Quadrilette172 »

Albert H. Potter hat geschrieben:Weder bei der Wempe noch bei der Lange kann man von einem Mikro-Rotor sprechen, er ist lediglich dezentral.....

Welche Werke haben denn einen Microrotor? Gibts bzw. gabs denn nach Deiner Defintion überhaupt Werke mit Microrotor? Nicht despektierlich, sondern als echte Fragen gemeint.

Gruss

Stefan
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Albert H. Potter
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Re: 10 Jahre "Zeitmeister" von Wempe - 4 neue Uhren

Beitrag von Albert H. Potter »

Unter einem Mikrorotor versteht man einen Rotor, der so klein ist, daß er komplett in die Räderwerksebene integriert ist. Die Räder, die normalerweise in der Automatik-Brücke zusammengefaßt sind, werden ebenfalls in die Räderwerksebene verlegt. Das Ziel der Mikrorotor-Bauweise besteht in einer flachen Gesamtbauhöhe des Werkes.
Pionier des Mikrorotors ist die Frima Universal Geneve.
Bekannt ist ebenfalls das Patek Philippe Kal 240.
Die Konstruktion des Mikrorotors ist relativ selten, da er konstruktive Nachteile mit sich bringt.
Die Aufzugsleistung ist eher schlecht und die Hersteller müssen einen großen Aufwand treiben, um die Aufzugsfunktion gewährleisten zu können.
Die Verwendung schwerer Goldlegierungen für den Rotor ist relativ häufig.
Dem eigentlichen Räderwerk wird ein beträchtlicher Teil des Werkraums genommen. Das Minutenrad sitzt häufig nicht mehr mittig, das Sekundenrad befindet sich irgendwo (PP240PS).

Einigen Herstellern waren diese Nachteile zuviel. Sie wollten flache Automatikwerke mit weniger Nachteilen.
Zwei Beispiele relativ bekannter Werke:

Das Piguet Kal 70 (71, 716) wird gerne als Werk mit dezentralem Rotor bezeichnet. Der Werkaufbau sollte näher betrachtet werden.
Der Rotor sitzt relativ zentral über dem Räderwerk, die Räder des Automatik Aufzuges sind in die Räderwerksebene integriert.
Der gesamte Räderwerksbereicht sitzt exzentrisch/dezentral.
Durch diese Anordnung ist es leichter, die Minutenwelle in die Zifferblattmitte zu rücken.
Gleichzeitig sind etliche Bestandteile des Kupplungsaufzuges aus dem normalen Werksbereich herausgezogen, was ebenfalls hilft, Bauhöhe zu sparen.

J-LC hat z.B. beim Kal 889 die Räder des Automatik-Aufzuges komplett in die Räderwerksebene integriert, lediglich der Rotor sitzt zentral über dem Werk. Die normale Rotorgröße befähigt zu vernünftigen Aufzugsleistungen. Der Rädersatz ist durch die Verlerlegung der Automatik-Bauteile in die Räderwerksebene etwas mickrig dimensioniert, aber doch wesentlich großzügiger als es bei der Verwendung eines Mikrorotors der Fall gewesen wäre. Ein fast normales Automatikwerk.

Bei den erwähnten Glashütter Uhren sieht die Sache anders aus.
Platz ist vorhanden, denn man will das Gehäuse mit dem Werk ausfüllen, anstelle die beliebte Mogelpackeung aus einem 11 1/2 Linien Uhrwerk mit extra breitem Werkhaltering zu verwenden.
Soweit , so gut.
Bauhöhe ist ebenfalls vorhanden, das Glashütte ohnehin nicht für extraflache Uhren steht.
Auch gut!
Die Frage ist, was man daraus macht.
Hier werde ich mit den Glashütter Konstruktionen häufig nicht warm.
Man gönnt sich eine Grundplatine mit üppigem Durchmesser und verteilt darauf die Räder eines viel kleineren Uhrwerks und hat dann jede Menge Luft übrig - WAS SOLL DAS?
Vom Wempe-Werk habe ich nicht viel gesehen, außer dem hier gezeigten Bild, aber es scheint dieser Konstruktionsweise zu folgen, die in so fürchterlicher Weise von Lange begründet wurde.

Um es klar zu sagen: Ich halte das Finish der Lange-Uhren gegenüber fast allen anderen Marken für überlegen, aber die Werk-Konstruktionen empfinde ich als unschön.
Bei der Lange 1, mit der die Produktion angefangen wurde, gab es zu viele Vorgaben.
Designer hatten das Zifferblatt entworfen mit einer Großdatumskonstruktion aus den Schubladen von J-LC.
Es wäre jetzt nicht so ein großes Problem, wenn man einfach ein Werk dafür entwickelt hätte.
Leider war allerdings auch der Rädersatz des Uhrwerks vorgegeben. Er stammte aus der Reverso Grand Taille - ein Formwerk!
(Früher nannte man diese Werke auch Raumnutzwerke, da sie den Raum in einer eckigen Uhr besser nutzten, als runde Werke.)
Das Reverso Werk ist vergleichsweise klein in seinem Layout und eher für beschränkte Platzverhältnisse gedacht.
Das Problem bestand nun darin die Stellen der Anzeigen mit einem derart mickrigen Rädersatz zu erreichen. In der Lange1 knödelt sich das komplette Räderwerk im Bereich gegenüber der Krone auf der 9Uhr-Seite. Damit trifft das Minutenrad zwar die dezentrale Position des Zifferblattes für Stunde/Minute, aber die Sekunde ist weit weg vom Sekundenrad.
Um die Sekunde an ihren Platz zu bringen wurden mehrere Räder nur zur Übertragung eingesetzt (das sind die drei Chatons, die in dem nierenförmig abgesetzten Bereich in der unteren Werkshälfte liegen). Jedes Rad welches zusätzlich angtrieben werden muß, erfordert zusätzliche Kraft. Die ist aber kein Problem, da ja genügend Platz im Werk vorhanden ist, um ein zweites Federhaus unterzubringen.
Bei den Punkten Doppelfederhaus und weit aus dem Zentrum gerücktem Räderwerk bleiben Merkwürdigkeiten des Aufzugs nicht aus. Der sitzt jetzt zentral im Uhrwerk da sonst die Wege ebenfalls zu lang würden.
Auch die 1815 hat diesen kleinen Rädersatz. Hier liegt aber ein klassisches Zifferblatt mit Sekunde bei 6 Uhr vor. Das bedeutet, daß Minutenrad und Sekundenrad auf einer Linie liegen.
Da die Räder so winzig sind, ergibt sich fast eine Stabwerksanordnung, was in dem runden Werk ebenfalls merkwürdig aussieht. Auch hier sieht der Aufzug merkwürdig aus, die Uhr ist insgesamt aber wesentlich stimmiger. Die Variante mit Gangreserveanzeige versetzt die kleine Sekunde in ähnlicher Weise wie die Lange1- unschön!
Von den einfachen Lange-Uhren überzeugt mich die Cabaret noch am meisten. Da hier das Werk rechteckig ist, kommt es dem Ausgangswerk (einem Fromwerk!) wieder näher. Der Aufzug stimmt und das Großdatum macht richtig Sinn in der schmalen Gehäuseform.
Wie gesagt, ist die Verarbeitung bei Lange spitze, aber wenn ich durch den Glasboden schaue, fällt mir immer das merkwürdige Layout auf.

Ich muß allerdings zugeben, daß ich meine persönlichen Bewertungen von Konstruktionen und Qualitäten mit einem eher traditionellen Blick angehe.

So liebe Azubis, das war ein kleiner Exkurs von extraflachen Automatikwerken bis hin zu Glashütter Werkkonstruktionen der Nachwendezeit.
Demnächst reden wir darüber, was alles an einem Unitas-Werk im Glashütter Stil Brechreiz auslösen kann.

Peter
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Quadrilette172
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Re: 10 Jahre "Zeitmeister" von Wempe - 4 neue Uhren

Beitrag von Quadrilette172 »

Dankeschön :!: Na, das war jetzt aber eine ganz schöne Menge an Infos. Darum mag ich dieses Forum :!: :thumbsup:

Gruss

Stefan
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