Schorschi schmeisst hin.....

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cool runnings
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Re: Schorschi schmeisst hin.....

Beitrag von cool runnings »

ocean2000 hat geschrieben: 15 Jul 2017, 10:52
walter hat geschrieben: 14 Jul 2017, 22:10 Im Reich des Rupert scheint es mächtig zu knirschen.
Da hat es vermutlich bereits seit November letzten Jahres geknirscht, als GK nicht, wie von ihm erwartet, zu Konzernchef berufen wurde... :whistling:
Das denke ich auch.
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MuellerB
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Re: Schorschi schmeisst hin.....

Beitrag von MuellerB »

Naja, vielleicht entwickelt sich IWC und die anderen Marken jetzt wieder mehr in Richtung der Sammler und echter Substanz. Dieses "Storytelling" kann ich nicht mehr hören. Bei Breitling ist er da gut aufgehoben.
____________________________
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rank
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Re: Schorschi schmeisst hin.....

Beitrag von rank »

MuellerB hat geschrieben: 15 Jul 2017, 20:30 Naja, vielleicht entwickelt sich IWC und die anderen Marken jetzt wieder mehr in Richtung der Sammler und echter Substanz. Dieses "Storytelling" kann ich nicht mehr hören.
So wie unter Blümlein, als die Manufakturkaliber wie das 854 zugunsten von ETA-Werken geopfert wurden?
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MuellerB
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Re: Schorschi schmeisst hin.....

Beitrag von MuellerB »

rank hat geschrieben: 15 Jul 2017, 23:26 So wie unter Blümlein, als die Manufakturkaliber wie das 854 zugunsten von ETA-Werken geopfert wurden?
Nein. Damals war die Uhrenlandschaft aber auch noch eine deutlich andere. Iwc hat sich vor GK durch innovative Uhren ausgezeichnet, welche für sich sprachen. Ocean 2000, die ersten Titangehäuse, DaVinci mit Keramikgehäuse oder auch die GST Serie mit genialem Band.

Und was hat Iwc heute? Ingenieur ohne Magnetfeldschutz, die x-te Auflage der Mark ohne echte Mehrwerte, Manufaktur nur im oberen Bereich, Manufakturwerke welche mit ihrer winzigen Unruh frühere Entwicklungen wie das von dir genannte 854 konstruktiv unterbieten. Dafür aber riesige Events mit eine Spitfire unter der Decke hängend und ein CEO der sich gefühlt mehr um die Stars und Sternchen kümmert, als um eine nachhaltige Markenbasis. Das geht nämlich nur mit Substanz.
Was man Schorsch zu Gute halten muss, ist das Iwc lange nicht so bekannt war und das der Umsatz enorm gestiegen ist. Ich behaupte aber, dass Marken mit einer starken echten Basis nicht so anfällig für die Schwankungen im Markt sind.

Ich weiß, das es das typische Sammler jammern ist. Aber ich bin nun mal ein Sammler. Auch wenn ich inzwischen bis auch eine Iwc (3227) alle Schaffhausenerinnen verkauft habe...dabei war die GST Aquatimer eine meiner ersten richtigen Uhren.

Spannend ist, dass solche Diskussionen nur bei wenigen Marken hochkommen. Wenn die Marke und Historie von IWC uns nicht am Herzen liegen würde, ging uns der Abgang von Schorschi wohl am Allerwertesten vorbei.
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tapsa911
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Re: Schorschi schmeisst hin.....

Beitrag von tapsa911 »

schlumpf hat geschrieben: 14 Jul 2017, 12:46 Probiert der sich jetzt als JCB für Breitling? :lol: :wink:
:mrgreen: :mrgreen:

Hat es das Format?
Entscheide lieber ungefähr richtig als genau falsch
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rank
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Re: Schorschi schmeisst hin.....

Beitrag von rank »

MuellerB hat geschrieben: 16 Jul 2017, 08:05
rank hat geschrieben: 15 Jul 2017, 23:26 So wie unter Blümlein, als die Manufakturkaliber wie das 854 zugunsten von ETA-Werken geopfert wurden?
Nein. Damals war die Uhrenlandschaft aber auch noch eine deutlich andere. Iwc hat sich vor GK durch innovative Uhren ausgezeichnet, welche für sich sprachen. Ocean 2000, die ersten Titangehäuse, DaVinci mit Keramikgehäuse oder auch die GST Serie mit genialem Band.

Und was hat Iwc heute? Ingenieur ohne Magnetfeldschutz, die x-te Auflage der Mark ohne echte Mehrwerte, Manufaktur nur im oberen Bereich, Manufakturwerke welche mit ihrer winzigen Unruh frühere Entwicklungen wie das von dir genannte 854 konstruktiv unterbieten. Dafür aber riesige Events mit eine Spitfire unter der Decke hängend und ein CEO der sich gefühlt mehr um die Stars und Sternchen kümmert, als um eine nachhaltige Markenbasis. Das geht nämlich nur mit Substanz.
Was man Schorsch zu Gute halten muss, ist das Iwc lange nicht so bekannt war und das der Umsatz enorm gestiegen ist. Ich behaupte aber, dass Marken mit einer starken echten Basis nicht so anfällig für die Schwankungen im Markt sind.

Ich weiß, das es das typische Sammler jammern ist. Aber ich bin nun mal ein Sammler. Auch wenn ich inzwischen bis auch eine Iwc (3227) alle Schaffhausenerinnen verkauft habe...dabei war die GST Aquatimer eine meiner ersten richtigen Uhren.

Spannend ist, dass solche Diskussionen nur bei wenigen Marken hochkommen. Wenn die Marke und Historie von IWC uns nicht am Herzen liegen würde, ging uns der Abgang von Schorschi wohl am Allerwertesten vorbei.
Dieser Argumentation kann ich gut folgen. Prima formuliert. :thumbsup:
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SteveMcQueen
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Re: Schorschi schmeisst hin.....

Beitrag von SteveMcQueen »

MuellerB hat geschrieben: 16 Jul 2017, 08:05 Was man Schorsch zu Gute halten muss, ist das Iwc lange nicht so bekannt war und das der Umsatz enorm gestiegen ist.
Was im Klartext heißt, dass er seinen Job ziemlich gut gemacht hat. Stars und Sternchen hin oder her.
Ich behaupte aber, dass Marken mit einer starken echten Basis nicht so anfällig für die Schwankungen im Markt sind.
Aus echtem Interesse: Wieso hat IWC keine starke Basis? Und wie passt das zur vorherigen Aussage?
Ich weiß, das es das typische Sammler jammern ist.


Die Erkenntnis, dass Uhrenmarken und Luxusgüterkonzerne Wirtschaftsunternehmen und keine Sammlerbespaßungsveranstaltungen sind, ist in der Tat immer wieder schmerzlich. :mrgreen:
Spannend ist, dass solche Diskussionen nur bei wenigen Marken hochkommen. Wenn die Marke und Historie von IWC uns nicht am Herzen liegen würde, ging uns der Abgang von Schorschi wohl am Allerwertesten vorbei.
Fasst man alles zusammen, wird Herr Kern sein durchaus erfolgreiches Wirken bei Breitling fortsetzen, was wie die Faust auf's Auge ins Konzenpt von CVC passt. Ein Manager wechselt seinen Arbeitgeber. Soll vorkommen.
Mit Uhren ist es wie mit Menschen: Manche sind Originale, andere bleiben zeitlebens nur eine Kopie. - Horrido, Steffen.
archimagirus
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Re: Schorschi schmeisst hin.....

Beitrag von archimagirus »

SteveMcQueen hat geschrieben: 16 Jul 2017, 20:36
Fasst man alles zusammen, wird Herr Kern sein durchaus erfolgreiches Wirken bei Breitling fortsetzen, was wie die Faust auf's Auge ins Konzenpt von CVC passt. Ein Manager wechselt seinen Arbeitgeber. Soll vorkommen.
Bin gespannt ob sich seine 'Strategie' (= das story telling) bei Breitling so 'durchziehen' lässt .
Ich denke dem Breitling Kunden ist es Wurscht ob ein M.Bleibtreu/Cate Blanchet oder ein Christoph Waltz sich auf den Partys des Herstellers tummeln.

Das ist eben bei IWC (story/ Kunden Connection) voll aufgegangen.

Das die Manager von heute an Ihren erfolgreichen Konzepten gerne festhalten sieht man am Chef der LVMH Gruppe, der nicht nur hier hohe Sympathiewerte hat.
Aber der Einfluss ist mir bei allen Marken (des Konzerns) übergreifend schlicht 'too much' und ich denke die Gefahr das man sich bei einem Kundentypus 'festfährt' ist zumindest gegeben.
Die Marken verlieren Ihre alte DNA.

Genau das was der Sammler bei IWC so kritisiert. Klar, Rupert freut sich über die Gewinnmaximierung der letzten Jahre aber ich habe mal gelesen eine Unternehmer sollte auch langfristig denken.
'Langfristiges' Denken erkenne ich als Strategie nur bei einer handvoll Marken in den letzten Jahren. Die Luxus Uhr ist zum reinen Saisonartikel (Modegadget) verkommen.

Meine persönliche Meinung über Breitling ist dass das Portfolio in den letzten Jahren einfach nicht mehr den Kunden (oder die falschen für's Image) erreicht hat .
Gold / Lünetten mit Steinbesatz/ Bentley passen zu Breitling wie George Kern einen Kampfjet :wink: Solche 'stories' müssen nach hinten losgehen

IWC hatte mal ein gutes Pfund an eigenen Technologien und gute Lösungsansätze (durch K.Klaus) im 'Uhrmacherischen' Bereich.Das Zusammen mit interessanten Design Linien (Porsche design / GST / Da Vinci /Ingenieur /Portugieser) waren früher eindeutig voneinander zu unterscheiden.
Heute sind die Uhren im look und Erscheinen (Größe) sehr ähnlich.
Diese Substanz ist durch Valfleurier komplett weggebrochen .
Tickende Grüße, Jan!
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tapsa911
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Re: Schorschi schmeisst hin.....

Beitrag von tapsa911 »

Als IWC die Ingenieur Zinedine Zidane (Ref. IW323403) in den Markt geworfen hat, sind bei mir endgültig die Schotten gefallen.

Sorry, trifft nicht 100 prozentig das Thema :wink:

Gruß
Stephan
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Don Tomaso
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Re: Schorschi schmeisst hin.....

Beitrag von Don Tomaso »

archimagirus hat geschrieben: 17 Jul 2017, 09:20
SteveMcQueen hat geschrieben: 16 Jul 2017, 20:36
Fasst man alles zusammen, wird Herr Kern sein durchaus erfolgreiches Wirken bei Breitling fortsetzen, was wie die Faust auf's Auge ins Konzenpt von CVC passt. Ein Manager wechselt seinen Arbeitgeber. Soll vorkommen.
Bin gespannt ob sich seine 'Strategie' (= das story telling) bei Breitling so 'durchziehen' lässt .
Ich denke dem Breitling Kunden ist es Wurscht ob ein M.Bleibtreu/Cate Blanchet oder ein Christoph Waltz sich auf den Partys des Herstellers tummeln.

Das ist eben bei IWC (story/ Kunden Connection) voll aufgegangen.

Das die Manager von heute an Ihren erfolgreichen Konzepten gerne festhalten sieht man am Chef der LVMH Gruppe, der nicht nur hier hohe Sympathiewerte hat.
Aber der Einfluss ist mir bei allen Marken (des Konzerns) übergreifend schlicht 'too much' und ich denke die Gefahr das man sich bei einem Kundentypus 'festfährt' ist zumindest gegeben.
Die Marken verlieren Ihre alte DNA.

Genau das was der Sammler bei IWC so kritisiert. Klar, Rupert freut sich über die Gewinnmaximierung der letzten Jahre aber ich habe mal gelesen eine Unternehmer sollte auch langfristig denken.
'Langfristiges' Denken erkenne ich als Strategie nur bei einer handvoll Marken in den letzten Jahren. Die Luxus Uhr ist zum reinen Saisonartikel (Modegadget) verkommen.

Meine persönliche Meinung über Breitling ist dass das Portfolio in den letzten Jahren einfach nicht mehr den Kunden (oder die falschen für's Image) erreicht hat .
Gold / Lünetten mit Steinbesatz/ Bentley passen zu Breitling wie George Kern einen Kampfjet :wink: Solche 'stories' müssen nach hinten losgehen

IWC hatte mal ein gutes Pfund an eigenen Technologien und gute Lösungsansätze (durch K.Klaus) im 'Uhrmacherischen' Bereich.Das Zusammen mit interessanten Design Linien (Porsche design / GST / Da Vinci /Ingenieur /Portugieser) waren früher eindeutig voneinander zu unterscheiden.
Heute sind die Uhren im look und Erscheinen (Größe) sehr ähnlich.
Diese Substanz ist durch Valfleurier komplett weggebrochen .
Sorry für das Fullquote, aber da ist wirklich in jedem Absatz etwas, zu dem ich meinen Senf dazugeben muss. :wink:
Dem Breitling-Kunden sind die Promies und das Storytelling Wurscht? Und was ist mit der ad nauseam wiedergekäuten "Flieger"-Story einschließlich John Travolta als Werbeträger? Auch die Behauptung, Marken hätten quasi eine "DNA", etwas, das ganz unlösbar zu ihnen gehört, halte ich heute für eine Illusion. Zuerst mal ist eine "Marke" an sich eine mehr oder weniger erfolgreiche Illusion und zum anderen sind Veränderung und Anpassung gefragt. Wer heute mit den Konzepten von vor 10 Jahren wirbt, ist bald weg vom Fenster.
Natürlich ist eine mechanische Armbanduhr ein Modegadget. War nie mehr und wird nie mehr sein. Der ganze "Watches for Professionals"-Kram ist Reklame, sonst nichts. Der Kampfjet bei Breitling ist genauso lächerlich wie der übertätowierte Mr Beckham. Oder der Bentley. Oder das Techniker-Getue bei IWC. Oder George Clooney bei Omega. Rolex und Tennis/Golf/Reiten/Indoornasepopeln. Man gibt dem idR eben nicht Kampfjets fliegenden, Leben rettenden, zum Mond fliegenden oder Pokale gewinnenden Kunden das Gefühl, durch das Tragen der "richtigen" Uhr auch ein klein wenig ein Held zu sein. :mrgreen: Und ganz ehrlich, die Werbung, die Breitling die letzten Jahre gemacht hat, fand ich meist noch deutlich peinlicher als das Pendant bei IWC, insofern kann da GK nur gutes tun.
Das einzige, was von GK verlangt wurde und in Zukunft verlangt werden wird, ist den Umsatz und den Gewinn zu steigern und die Shareholder glücklich zu machen. Wie bei jedem Manager oder Geschäftsführer. Wenn seine Karriereplanung und die seiner Dienstherren nicht mehr zusammenpassen, dann geht er halt. So wie die meisten anderen eben auch, wenn's ihnen nimmer taugt. Und?
Gruss

Thomas

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archimagirus
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Re: Schorschi schmeisst hin.....

Beitrag von archimagirus »

Eine Breitling ist heute immer noch das Synonym der Fliegeruhr.
Eine Ikone wie die Moonwatch eine Sub oder eine Luminor.
Da ist das Produkt die ganze 'story' von den Bentleymonsters und den Ocean's mal abgesehen.
Bei IWC steht heute hinter dem Produkt einfach kein konformer technologischer Transfer, am Ende hat jede Uhrenfamilie nur noch G'schichterl
(Top Gun/Inge ohne Magnetfeldschutz) dahingehend ist die Arbeit des Marketings bei Breitling selbsterklärend.
Da braucht es keine goße Geschichten dazu .
Was ich mir vorstellen könnte ist eine breitere Palette und eine wesentlich klarere Linie zwischen den Uhren Linien.

Und die Wiederbelebung alter Breitlingmodelle. Vintage läuft doch bei jedem wieso nicht auch bei B?
Top Time und Chronomaten haben da einiges zu bieten.
Tickende Grüße, Jan!
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mezdis
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Re: Schorschi schmeisst hin.....

Beitrag von mezdis »

Ich denke, du überschätzt die Kaufkraft der Sammler ganz extrem.
Natürlich sind wir hier drin alle Fans von bestimmten Marken und möchten gerne, dass diese immer so bleiben wir wir sie kennen. Aber, und diese Einsicht ist ja wirklich nicht neu, nur ein sehr kleiner Prozentsatz der Uhren wird von Sammlern gekauft. Die überwältigende Mehrheit der Kunden interessiert sich wirklich nicht, ob Travolta oder Bleibtreu eine Breitling tragen. Denn die kennen diese Leute nicht einmal. Aber wie immer bei Werbung geht es hier um Visibility --> Bekanntmachen einer Marke. Und genau damit will man ja NEUE und nicht BESTEHENDE Kunden gewinnen.
Ich bin selber bestes Beispiel für diese 99 % der Kunden. Meine erste hochwertige Uhr durfte ich als Geschenk von meinen Eltern auswählen. Damals interessierte mich die Uhrenwelt noch viel weniger und ich habe, neben der bekannten (!) Marke, fast ausschliesslich auf das Design geschaut. Denn die Uhr musste mir ja gefallen. Es wurde damals eine TAG Heuer Carrera, aber niemals hätte ich damals eine Ahnung davon gehabt, woher der Name Carrera überhaupt kommt, geschweige denn was die Geschichte dahinter ist. Und der Unterschied zwischen Manufakturkaliber und ETA/Sellita-Werk war damals für mich noch weiter weg als der Mond...

Dementsprechend bin ich auch nicht der Meinung, dass "Marken mit einer starken echten Basis" (Zitat MuellerB) weniger anfällig sind auf Marktschwankungen. Aktuelle Beispiele zeigen andere Gründe. Viel wichtiger sind in schwierigen Zeiten, dass man die internen Abläufe im Griff hat und die Firma die richtige Struktur hat, um auf Schwankungen zu reagieren. Das sieht man z.B. in der kleinen Krise seit ca. 2 Jahren. Jeder hier drin würde vermutlich Vacheron Constantin und Jaeger LeCoultre zu den "Marken mit einer starken echten Basis" zählen. Aber wer musste vor ca. einem Jahr Leute auf die Strasse stellen? :wink:
Und genau hier muss man, obwohl es manchen wehtut, G. Kern ein Kränzchen winden. Auch wenn gemäss der Meinungen hier drin die IWC keine "starke echte Basis" hat und ihre Seele mit kommerziellen Produkten verkauft zu haben scheint, so hat er die Firmenstruktur so aufgebaut, dass sie im Vergleich zu anderen gut durch diese Krise kommt.
Ob das für die nächsten 150 Jahre auch noch gilt, wissen allerdings nur die Sterne...
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Gruss mezdis
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Re: Schorschi schmeisst hin.....

Beitrag von jeannie »

mezdis hat geschrieben: 17 Jul 2017, 13:18 Ich denke, du überschätzt die Kaufkraft der Sammler ganz extrem.
Jean-Claude hat hier auch mal reingeguckt, aber nach kurzer Zeit wird er wohl erkannt haben, dass hier nicht das leichte Geld zu holen ist.

Denn in der ganzen Uhrenindustrie gilt:
"Nur eine verkaufte Uhr ist eine gute Uhr."
http://www.watchtools.ch Uhrenwerkzeug, direkt aus der Schweiz.
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Re: Schorschi schmeisst hin.....

Beitrag von Don Tomaso »

jeannie hat geschrieben: 17 Jul 2017, 18:18
mezdis hat geschrieben: 17 Jul 2017, 13:18 Ich denke, du überschätzt die Kaufkraft der Sammler ganz extrem.
Jean-Claude hat hier auch mal reingeguckt, aber nach kurzer Zeit wird er wohl erkannt haben, dass hier nicht das leichte Geld zu holen ist.
...
Wie kannst du nur, du Ketzer! Der ist doch mit Herzblut dabei! :mrgreen:
Gruss

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Re: Schorschi schmeisst hin.....

Beitrag von mhanke »

archimagirus hat geschrieben: 17 Jul 2017, 12:39 Eine Breitling ist heute immer noch das Synonym der Fliegeruhr.
Eine Ikone wie die Moonwatch eine Sub oder eine Luminor.
Da ist das Produkt die ganze 'story' von den Bentleymonsters und den Ocean's mal abgesehen.
Jan, ich weiß nicht, ob Du Dich noch an die "blauen Schräubkens bei Breitlich" erinnern kannst, das war, glaube ich, noch im Vor-Vorgänger dieses aktuellen Forums. Damals hat Breitling noch keine generellen Chronometerprüfungen ablegenlassen, die Werke waren aus der Billigkommode von ETA, aber draußen war alles Gold, Stahl-Gold und Brilli. Dieser Aspekt hat sich nie geändert, nur hat man in Sachen Technik und Materialqualität deutlich nachgebessert. Breitling als Ikone der Fliegeruhren? Das ist wishful thinking, war es aber nie. Da waren immer die Brillis davor, abgesehen von einer mangelnden Historie. Schneider wollte mal unbedingt, dass REvue Borduhren für Breitling baut, die aber nur mit Breitling-Logo verkauft werden sollten. Grund: Story-telling. REvue lehnte damals ab, so tief sei man noch nicht gesunken. Vielleicht hätten sie's tun sollen ...

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