Uhrengläser für die Schweiz aus chinesischer Fabrikhölle
Uhrengläser für die Schweiz aus chinesischer Fabrikhölle
Der Artikel ist zwei Zeitungsseiten lang.
Willkürliche Zitate:
"Schweizer Marken kaufen bei Biel Crystal ein, deren Angestellte unter schlechtesten Bedingungen arbeiten"
"Biel Crystal wurde 1986 als Hersteller von Uhrgläsern gegründet. Neben den Schweizer Marken gibt die Firma Christian Dior, Gucci, Guess und die japanische Citizen als Kunden an. Biel Crystal stellt ein Drittel der von europäischen Uhrmachern verwendeten Kristallgläsern her. "
"ein Schweizer Glashersteller, der anonym bleiben will. «Manchmal verlieren wir einen Vertrag wegen 1.50 Franken Differenz, bei Uhren, die im Laden 6000 oder 7000 Franken kosten», ärgert sich der Unternehmer. "
"Biel Crystal fordert auch bestimmte Produktionsquoten. «Ich muss pro Tag 1000 Gläser inspizieren, das ist viel zu wenig Zeit», seufzt Liu An. Erreicht sie die Quote nicht, droht der jungen Frau eine Geldstrafe."
«Die Mittel für das Bedrucken von Glas haben einen starken chemischen Geruch, aber ich weiss nicht, was es ist, weil das Etikett auf Englisch ist»
"Zwei andere Uhrenhersteller haben aufgehört, bei Biel Crystal einzukaufen. Frank Muller und die Richemont-Gruppe haben festgestellt, dass die Fabrik ihren ethischen Grundsätzen widerspreche."
"Für Lui An soll die Arbeit bei Biel Crystal bald nur noch eine schlechte Erinnerung sein. Am Ende ihrer Kräfte, hat sie entschieden zu kündigen. «Aber es gibt Quoten, die verbieten, dass mehr als zwei Personen pro Monat und pro Abteilung die Fabrik verlassen», sagt sie. Jetzt muss sie bis im Oktober warten."
Bildlegenden:
Biel Crystal: Arbeiter verlassen um 7 Uhr morgens nach einer 12-Stunden-Schicht die Fabrik. Farbige Markierungen auf der Kleidung ordnen sie verschiedenen Abteilungen zuFoto: Julie Zaugg
In solchen Zimmern schlafen jeweils 10 Arbeiter nach ihren Schichten. Privatsphäre gibt es so gut wie keine Wachen patrouillieren in Formation auf dem Fabrikgelände. Ihre Aufgabe: die Überwachung der Arbeiter. In diesen Gebäuden wohnen die Angestellten im Industriepark Henggang Foto: Julie Zaugg
Eine aus der Fabrik geschmuggelte Aufnahme zeigt eine Poliermaschine, die gefährliche Chemikalien benötigt Foto: Julie Zaugg
Ich habe den Artikel behalten als Papieroriginal. Wer ihn will kann ihn haben. Keine Kopie, das Original. Ganz legal. Aber eben nur ein Mal.
Willkürliche Zitate:
"Schweizer Marken kaufen bei Biel Crystal ein, deren Angestellte unter schlechtesten Bedingungen arbeiten"
"Biel Crystal wurde 1986 als Hersteller von Uhrgläsern gegründet. Neben den Schweizer Marken gibt die Firma Christian Dior, Gucci, Guess und die japanische Citizen als Kunden an. Biel Crystal stellt ein Drittel der von europäischen Uhrmachern verwendeten Kristallgläsern her. "
"ein Schweizer Glashersteller, der anonym bleiben will. «Manchmal verlieren wir einen Vertrag wegen 1.50 Franken Differenz, bei Uhren, die im Laden 6000 oder 7000 Franken kosten», ärgert sich der Unternehmer. "
"Biel Crystal fordert auch bestimmte Produktionsquoten. «Ich muss pro Tag 1000 Gläser inspizieren, das ist viel zu wenig Zeit», seufzt Liu An. Erreicht sie die Quote nicht, droht der jungen Frau eine Geldstrafe."
«Die Mittel für das Bedrucken von Glas haben einen starken chemischen Geruch, aber ich weiss nicht, was es ist, weil das Etikett auf Englisch ist»
"Zwei andere Uhrenhersteller haben aufgehört, bei Biel Crystal einzukaufen. Frank Muller und die Richemont-Gruppe haben festgestellt, dass die Fabrik ihren ethischen Grundsätzen widerspreche."
"Für Lui An soll die Arbeit bei Biel Crystal bald nur noch eine schlechte Erinnerung sein. Am Ende ihrer Kräfte, hat sie entschieden zu kündigen. «Aber es gibt Quoten, die verbieten, dass mehr als zwei Personen pro Monat und pro Abteilung die Fabrik verlassen», sagt sie. Jetzt muss sie bis im Oktober warten."
Bildlegenden:
Biel Crystal: Arbeiter verlassen um 7 Uhr morgens nach einer 12-Stunden-Schicht die Fabrik. Farbige Markierungen auf der Kleidung ordnen sie verschiedenen Abteilungen zuFoto: Julie Zaugg
In solchen Zimmern schlafen jeweils 10 Arbeiter nach ihren Schichten. Privatsphäre gibt es so gut wie keine Wachen patrouillieren in Formation auf dem Fabrikgelände. Ihre Aufgabe: die Überwachung der Arbeiter. In diesen Gebäuden wohnen die Angestellten im Industriepark Henggang Foto: Julie Zaugg
Eine aus der Fabrik geschmuggelte Aufnahme zeigt eine Poliermaschine, die gefährliche Chemikalien benötigt Foto: Julie Zaugg
Ich habe den Artikel behalten als Papieroriginal. Wer ihn will kann ihn haben. Keine Kopie, das Original. Ganz legal. Aber eben nur ein Mal.
http://www.watchtools.ch Uhrenwerkzeug, direkt aus der Schweiz.
Re: Uhrengläser für die Schweiz aus chinesischer Fabrikhölle
Habe den Artikel auch gelesen. Zu den Schweizer Marken, welche hier Kunden sind, gehört u.a. TAG Heuer. Auch wenn's nicht extrem überraschend ist, so kann man nun doch besser nachvollziehen, warum die Uhren von Biver's Marke so günstig sind...
___________
Gruss mezdis
Gruss mezdis
Re: Uhrengläser für die Schweiz aus chinesischer Fabrikhölle
Tja, wo Geld verdient werden kann, ist's mit der Moral oft leider nicht weit her...Es wäre doch wirklich mal an der Zeit, das Uhrenhersteller die Herkunft ihrer zugekauften Teile offen legen. Aber wie verkauft man dem Kunden dann, das offenbar nicht unerhebliche Mengen eben dieser zugekauften Teile fernöstlicher Provenienz sind?
Gruß, Frank
- MCG
- Beiträge: 23550
- Registriert: 21 Aug 2006, 23:12
- Wohnort: Mostindien
- Interessen: Mech Uhren, Sport, Smart Roadster, HIFI, Art & Architektur
- Tätigkeit: Global Academic Program
Re: Uhrengläser für die Schweiz aus chinesischer Fabrikhölle
Bei 1.5 CHF Unterschied macht Deine Aussage wenig Sinn...
LG aus Mostindien - Markus
- Heinz-Jürgen
- Beiträge: 12454
- Registriert: 27 Mär 2006, 18:03
- Wohnort: Ruhrgebeat
Re: Uhrengläser für die Schweiz aus chinesischer Fabrikhölle
Wenn man mal Biel Crystal googelt, stellt man fest, dass sie einer der größten Glasproduzenzen Chinas sind. Auch Apple & Co kaufen ihre Displays dort ein. Die machen aber auch positive Schlagzeilen:
Heinz-Jürgen
Quelle: https://www.greenbiz.com/article/how-ap ... ean-energyAccording to the tech giant’s latest update on its progress toward environmental goals, integrated circuit packaging maker Ibiden will be the first partner in Japan to power its Apple-related operations completely with renewable energy.
It is investing in at least 20 solar projects that will generate about 12 megawatts in aggregate, including one of the world’s largest floating photovoltaic plants. Glassmaker Biel Crystal Manufactory in China is also pushing for 100 percent clean power; as of the report’s publication, it had contracted to cover about half of its load.
Heinz-Jürgen
Grüße aus dem Pott
Heinz-Jürgen
🎼 All you need is laugh
Heinz-Jürgen
🎼 All you need is laugh
- Andi
- Beiträge: 14383
- Registriert: 15 Feb 2006, 16:50
- Interessen: Motorrad, Sportschiessen, Uhren und Amateurfunk
- Tätigkeit: Staatlich geprüfter Zeltaufbauer....
Re: Uhrengläser für die Schweiz aus chinesischer Fabrikhölle
, ja, 1,5 CHF, das ist die Welt!
Viele Grüße Andi!
Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance.
Sir Winston Churchill
Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance.
Sir Winston Churchill
Re: Uhrengläser für die Schweiz aus chinesischer Fabrikhölle
Im Eingangspost ist das Zitat
genannt. Das heißt ja nun nicht, das die Differenz immer und bei jedem Glas so gering ist. Dazu kommen mit Sicherheit noch mehr Teile, die nicht in der Schweiz produziert werden.Manchmal verlieren wir einen Vertrag wegen 1.50 Franken Differenz
Viel dramatischer finde ich allerdings, dass Industrieunternehmen, um vergleichsweise geringe Beträge, seien es nun 1,5 CHF oder 15 CHF oder meinetwegen sogar 150 CHF, einzusparen, keine Rücksicht auf menschenwürdige Arbeitsbedingungen nehmen. Wer, wenn nicht die auftraggebenden Unternehmen, kann denn hier Einfluss nehmen? Da helfen dann auch keine regenerativen Energien oder die Netze, die Foxconn spannt, damit sich Mitarbeiter nicht mehr vom Firmendach in den Tod stürzen können. Ich finde es jedenfalls gut, dass es Konzerne wie Richemont gibt, die daraus Konsequenzen ziehen und nicht mehr dort fertigen lassen.
Gruß, Frank
Re: Uhrengläser für die Schweiz aus chinesischer Fabrikhölle
Hast du ebenfalls den ganzen Artikel gelesen oder nur die Zitate von Luigi?
Glaub mir, ich kenne die Preisunterschiede der Saphirgläser ziemlich genau. Aber die Gläser sind ja nicht das einzige, was häufig in China eingekauft wird. Sehr beliebt sind zum Beispiel auch Stahlarmbänder. Auch diese bezieht TAG Heuer, um beim Beispiel zu bleiben, aus Fernost. Man kann das sehr leicht daran erkenne, wenn der Preisunterschied (Verkaufspreis!) zwischen einer Uhr mit Lederband und mit Stahlband im Bereich von 50 - 200 CHF liegt. Ist bei einer Fertigung eines hochwertigen Stahlbandes in der Schweiz unmöglich.
___________
Gruss mezdis
Gruss mezdis
- Andi
- Beiträge: 14383
- Registriert: 15 Feb 2006, 16:50
- Interessen: Motorrad, Sportschiessen, Uhren und Amateurfunk
- Tätigkeit: Staatlich geprüfter Zeltaufbauer....
Re: Uhrengläser für die Schweiz aus chinesischer Fabrikhölle
Und genau das verstehe ich auch nicht. Vor Ort dank regenerativer Energie die guten Menschen darstellen, und was im anderen Land passiert, ist uninteressant.rank hat geschrieben: ↑27 Jul 2017, 09:41
Im Eingangspost ist das Zitatgenannt. Das heißt ja nun nicht, das die Differenz immer und bei jedem Glas so gering ist. Dazu kommen mit Sicherheit noch mehr Teile, die nicht in der Schweiz produziert werden.Manchmal verlieren wir einen Vertrag wegen 1.50 Franken Differenz
Viel dramatischer finde ich allerdings, dass Industrieunternehmen, um vergleichsweise geringe Beträge, seien es nun 1,5 CHF oder 15 CHF oder meinetwegen sogar 150 CHF, einzusparen, keine Rücksicht auf menschenwürdige Arbeitsbedingungen nehmen. Wer, wenn nicht die auftraggebenden Unternehmen, kann denn hier Einfluss nehmen? Da helfen dann auch keine regenerativen Energien oder die Netze, die Foxconn spannt, damit sich Mitarbeiter nicht mehr vom Firmendach in den Tod stürzen können. Ich finde es jedenfalls gut, dass es Konzerne wie Richemont gibt, die daraus Konsequenzen ziehen und nicht mehr dort fertigen lassen.
Von Richemont hätte ich das nun auch nicht gedacht, sehe ich dennoch mehr als positiv.
Macht, Gier, Geld, über alles, das ist einfach nur krank!
Viele Grüße Andi!
Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance.
Sir Winston Churchill
Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance.
Sir Winston Churchill
- MCG
- Beiträge: 23550
- Registriert: 21 Aug 2006, 23:12
- Wohnort: Mostindien
- Interessen: Mech Uhren, Sport, Smart Roadster, HIFI, Art & Architektur
- Tätigkeit: Global Academic Program
Re: Uhrengläser für die Schweiz aus chinesischer Fabrikhölle
Nun, das ist ja nicht nur hier so: Das ist ja bei den Lebensmitteln, Kleider, eigentlich bei allen Gütern genau daselbe. Oftmals mit der Legitimation des Konsumenten, auch wenn er oft so tut, wie wenn ihm das unbekannt wäre.
Hier ist das in der Tat tricky: Wenn ich etwas "Swiss Made" kaufe, erwarte ich das auch. Natürlich kenn ich die 60% Klausel, aber etwas besseres kann ich als Kunde nicht wählen, wenn Informationen wie diese hier nicht deklariert werden müssen...
Hier ist das in der Tat tricky: Wenn ich etwas "Swiss Made" kaufe, erwarte ich das auch. Natürlich kenn ich die 60% Klausel, aber etwas besseres kann ich als Kunde nicht wählen, wenn Informationen wie diese hier nicht deklariert werden müssen...
LG aus Mostindien - Markus
- MCG
- Beiträge: 23550
- Registriert: 21 Aug 2006, 23:12
- Wohnort: Mostindien
- Interessen: Mech Uhren, Sport, Smart Roadster, HIFI, Art & Architektur
- Tätigkeit: Global Academic Program
Re: Uhrengläser für die Schweiz aus chinesischer Fabrikhölle
Ich hab schon alles gelesen.rank hat geschrieben: ↑27 Jul 2017, 09:41
Im Eingangspost ist das Zitatgenannt. Das heißt ja nun nicht, das die Differenz immer und bei jedem Glas so gering ist. Dazu kommen mit Sicherheit noch mehr Teile, die nicht in der Schweiz produziert werden.Manchmal verlieren wir einen Vertrag wegen 1.50 Franken Differenz
Viel dramatischer finde ich allerdings, dass Industrieunternehmen, um vergleichsweise geringe Beträge, seien es nun 1,5 CHF oder 15 CHF oder meinetwegen sogar 150 CHF, einzusparen, keine Rücksicht auf menschenwürdige Arbeitsbedingungen nehmen. Wer, wenn nicht die auftraggebenden Unternehmen, kann denn hier Einfluss nehmen? Da helfen dann auch keine regenerativen Energien oder die Netze, die Foxconn spannt, damit sich Mitarbeiter nicht mehr vom Firmendach in den Tod stürzen können. Ich finde es jedenfalls gut, dass es Konzerne wie Richemont gibt, die daraus Konsequenzen ziehen und nicht mehr dort fertigen lassen.
Falls Du verbindlich weisst, dass IWC und die Richemont Gruppe keine Asia-Ware einsetzt, wäre das eine sehr wertvolle Aussage, die uns allen nützt, nachhaltige Entscheidungen zu treffen.
Wenn nicht, ist es natürlich einfach, auf den Kokurenten zu dreschen und selber dieselben Tricks an anderer Stelle anzuwenden... Denn die meisten kochen auch in dieser Branche dasselbe Süppchen...
PS: Die Bänder von IWC waren schon immer super, keine Frage!
LG aus Mostindien - Markus
Re: Uhrengläser für die Schweiz aus chinesischer Fabrikhölle
Ich glaube, da meinst Du nicht mich. Letztendlich geht es aber ja hier auch erstmal darum, keine Zulieferteile aus Betrieben zu verwenden, die Beschäftigte unwürdig behandeln. Es soll ja auch durchaus in China Unternehmen geben, die gewisse Ethikstandards beachten und zudem sehr hochwertige Qualität liefern. Nichtsdestotrotz wäre ich auch irgendwie glücklicher, wenn ich wüßte, das in meiner hochpreisigen Schweizer Uhr tatsächlich nicht nur 60% Schweiz steckten.MCG hat geschrieben: ↑27 Jul 2017, 10:38
Ich hab schon alles gelesen.
Falls Du verbindlich weisst, dass IWC und die Richemont Gruppe keine Asia-Ware einsetzt, wäre das eine sehr wertvolle Aussage, die uns allen nützt, nachhaltige Entscheidungen zu treffen.
Wenn nicht, ist es natürlich einfach, auf den Kokurenten zu dreschen und selber dieselben Tricks an anderer Stelle anzuwenden... Denn die meisten kochen auch in dieser Branche dasselbe Süppchen...
PS: Die Bänder von IWC waren schon immer super, keine Frage!
Gruß, Frank
- MCG
- Beiträge: 23550
- Registriert: 21 Aug 2006, 23:12
- Wohnort: Mostindien
- Interessen: Mech Uhren, Sport, Smart Roadster, HIFI, Art & Architektur
- Tätigkeit: Global Academic Program
Re: Uhrengläser für die Schweiz aus chinesischer Fabrikhölle
Nein, natürlich meinte ich nicht Dich... (habe falsch zitiert, sorry)rank hat geschrieben: ↑27 Jul 2017, 11:14Ich glaube, da meinst Du nicht mich. Letztendlich geht es aber ja hier auch erstmal darum, keine Zulieferteile aus Betrieben zu verwenden, die Beschäftigte unwürdig behandeln. Es soll ja auch durchaus in China Unternehmen geben, die gewisse Ethikstandards beachten und zudem sehr hochwertige Qualität liefern. Nichtsdestotrotz wäre ich auch irgendwie glücklicher, wenn ich wüßte, das in meiner hochpreisigen Schweizer Uhr tatsächlich nicht nur 60% Schweiz steckten.MCG hat geschrieben: ↑27 Jul 2017, 10:38
Ich hab schon alles gelesen.
Falls Du verbindlich weisst, dass IWC und die Richemont Gruppe keine Asia-Ware einsetzt, wäre das eine sehr wertvolle Aussage, die uns allen nützt, nachhaltige Entscheidungen zu treffen.
Wenn nicht, ist es natürlich einfach, auf den Kokurenten zu dreschen und selber dieselben Tricks an anderer Stelle anzuwenden... Denn die meisten kochen auch in dieser Branche dasselbe Süppchen...
PS: Die Bänder von IWC waren schon immer super, keine Frage!
Ist mehr generell gedacht...
LG aus Mostindien - Markus
- Don Tomaso
- Beiträge: 10961
- Registriert: 16 Feb 2006, 16:01
- Wohnort: Wie Sie Baden
- Tätigkeit: Physiker
Re: Uhrengläser für die Schweiz aus chinesischer Fabrikhölle
Ich halte auch "Made in China" - oder wo auch immer! - nicht für das eigendliche Problem, denn Protektionismus mag ich nicht. Es ist durchaus möglich, in China und in vielen anderen Ländern ethisch korrekt zu produzieren. Das ist dort nicht verboten und es sind auch nicht alle Chinesen geldgeile Raffkes. Die sitzen leider sehr oft in der schönen Schweiz (oder im ebenfalls schönen Deutschland, Österreich, ... Europa, Amerika...) und sie treffen die Entscheidung, dass es stets der billigste Anbieter sein muss, der die erforderliche Qualität gerade eben so schafft. Ist in vielen Bereichen so. In der Zeitung hatten sie es vor einem Jahr mit einer Schule in Erlangen, die das Schulessen ausschreiben musste und gewonnen hat eine ASB-eigene Küche in Aschaffenburg. Als Folge wird jetzt a) das warme Essen stundenlang über die Autobahn gekarrt, also adieu Vitamine und Geschmack und b) ist der bisherige Anbieter in Erlangen pleite. Wegen weniger als 1 €.
Leider sind die Regeln zum Ausweis von Zukaufteilen sehr lax, mit dem berechtigten Einwand der vertraulichen Lieferantenbeziehung. Es ist aber auch an den Mitarbeitern vor Ort, also in diesem Fall in China, sich zu wehren. Das ist in diesem Land sicher nicht leicht, sicher auch gefährlich, aber es hilft ja nichts. Wenn sich was ändern soll, dann muss das von innen kommen. Wir Kunden können helfen, indem wir chinesische Firmen unterstützen, die ethisch korrekt produzieren, aber mehr auch nicht. Es hilft übrigens gar nichts, schweizerische oder deutsche Firmen zu unterstützen, die das tun. Darum geht es hier nicht.
Leider sind die Regeln zum Ausweis von Zukaufteilen sehr lax, mit dem berechtigten Einwand der vertraulichen Lieferantenbeziehung. Es ist aber auch an den Mitarbeitern vor Ort, also in diesem Fall in China, sich zu wehren. Das ist in diesem Land sicher nicht leicht, sicher auch gefährlich, aber es hilft ja nichts. Wenn sich was ändern soll, dann muss das von innen kommen. Wir Kunden können helfen, indem wir chinesische Firmen unterstützen, die ethisch korrekt produzieren, aber mehr auch nicht. Es hilft übrigens gar nichts, schweizerische oder deutsche Firmen zu unterstützen, die das tun. Darum geht es hier nicht.
Gruss
Thomas
Regional Engineer for Destructive Operations
Thomas
Regional Engineer for Destructive Operations
Re: Uhrengläser für die Schweiz aus chinesischer Fabrikhölle
Deinen Beitrag unterschreibe ich, mit Ausnahme der Aussage, eine Veränderung müsse zwingend von Innen kommen. Aber wie kommst Du darauf, dass es nichts helfe, Unternehmen zu unterstützen, die verantwortungsvoll produzieren lassen? Mal abgesehen von der Schwierigkeit, belastbare Informationen zu erhalten, welche Unternehmen auch auf die Einhaltung von sozialen Standards bei Ihren Zulieferern achten, würde ich das als ganz probates Mittel bezeichnen. Wobei es vielleicht fast noch wirkungsvoller wäre, Unternehmen zu bennen, die sich nicht daran halten...Don Tomaso hat geschrieben: ↑27 Jul 2017, 12:13 Es hilft übrigens gar nichts, schweizerische oder deutsche Firmen zu unterstützen, die das tun.
Gruß, Frank