Christopher Ward C9 Me 109 SPC

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kochsmichel
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Christopher Ward C9 Me 109 SPC

Beitrag von kochsmichel »

Light side of the mood!
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MCG
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Re: Christopher Ward C9 Me 109 SPC

Beitrag von MCG »

Geil! :thumbsup:
Aber der Stundenzeiger... :shock: :?
LG aus Mostindien - Markus
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mhanke
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Re: Christopher Ward C9 Me 109 SPC

Beitrag von mhanke »

Ach nee, ehrlich? Das hatten wir doch schon, diese peinliche Anbiederung an die "Die Nazi-Technologie-war-so-viel-fortschrittlicher-als-alles-andere-und-es-ist-unfair-dass-wir-den-Weltkrieg-verloren-haben"-Vergangenheitsbeschwörer? Warum nicht gleich einen Chronograph "Hermann Göring"? Mit Gravur des Gesichts, bei den modernen Übergrößen müsste auch der feiste Reichsmarschall noch auf das Gehäuse passen ...

Marcus

P.S.: Einer britischen Marke wäre eine "Heinkel He 111 London Blitz" Edition angemessener ...
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nasowas
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Re: Christopher Ward C9 Me 109 SPC

Beitrag von nasowas »

:roll:

Ein geiler Flieger war's trotzdem, so wie die Spitfire, die P51-Mustang und die Yak 9.

Die, die am meisten darunter gelitten haben, haben komischerweise kein so Problem damit und halten immerhin drei davon flugfähig und bauen jetzt die Borduhr als Armbanduhr nach :wink:.

Benjamin
gatewnrw
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Re: Christopher Ward C9 Me 109 SPC

Beitrag von gatewnrw »

Werk gut und interessant, Größe i.O., Farbe des Gehäuses dem Original angepasst, Stundenzeiger kopiert, der Rest des ZB weicht vom Original doch sehr stark ab!

Warum man das Teil nun ME 109 benennen mußte ? No one knows, some one cares.

LG Peter
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mhanke
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Re: Christopher Ward C9 Me 109 SPC

Beitrag von mhanke »

nasowas hat geschrieben: 02 Nov 2017, 12:36
Ein geiler Flieger war's trotzdem, so wie die Spitfire, die P51-Mustang und die Yak 9.

Die, die am meisten darunter gelitten haben, haben komischerweise kein so Problem damit und halten immerhin drei davon flugfähig und bauen jetzt die Borduhr als Armbanduhr nach :wink:.
Leni Riefenstahl machte gute Fotos, Albert Speer solide Häuser und Hitler malte auch besser als der Durchschnitt. Sollte man deshalb eine Kunstschule nach ihm benennen?

Gerade Willy Messerschmitt, der sich als Kriegsgewinnler munter im Bonzenteich bewegte wie eine Forelle, stellte sich nach dem Krieg als Opfer der Umstände dar: Er wollte doch nur Flugzeuge bauen. So wie Wernher von Braun auch nur Raketen bauen wollte.

Fakt ist, die Me 109 war eines von vielen Instrumenten, mit welchen Europa in die größte Katastrophe des 20. Jahrhunderts gestürzt wurde. Als solches hat sie einen festen Platz in Museen und den Geschichtsbüchern verdient, eignet sich aber genausowenig wie ein Hitler-Konterfei dazu, einem Industrieprodukt gewerblichen Erfolg zu verschaffen.

Und bevor irgendwer mit "Ja, aber, die Ami-Flugzeuge ..." kommt: Die Amis, Briten, Franzosen ... haben den Krieg nicht angefangen, das ist der grundlegende Unterschied. Und trotzdem würde ich genauso wettern, wenn jemand eine Uhr nach "Enola Gay" benennen würde, und ich halte überhaupt die Umsatzsteigerung durch die Suggestion, übergewichtige Schreibtischhengste würden durch die Verwendung eines "tactical" Produkts den Sex-Appeal eines Elitesoldaten gewinnen, für ausgemachten Dummsinn. Aber solange es nichts mit Genozid zu tun hat, geht es mir am Allerwertesten vorbei.

Ach ja: Zum "die, die am meisten darunter gelitten haben"-Aspekt. Die Dummheit der Leute wird durch die Leiden
ihrer Vorfahren nicht gerechtfertigt. Die eiganartige Faszination, welche gerade in GB viele mit dem Nationalsozialismus verbindet, war schon in den 30er Jahren des letzten jahrhunderts offenkundig und sorgt zuweilen immer noch für Irritation:

Bild

Marcus
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nasowas
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Re: Christopher Ward C9 Me 109 SPC

Beitrag von nasowas »

mhanke hat geschrieben: 02 Nov 2017, 15:57
Leni Riefenstahl machte gute Fotos, Albert Speer solide Häuser und Hitler malte auch besser als der Durchschnitt. Sollte man deshalb eine Kunstschule nach ihm benennen?

Gerade Willy Messerschmitt, der sich als Kriegsgewinnler munter im Bonzenteich bewegte wie eine Forelle, stellte sich nach dem Krieg als Opfer der Umstände dar: Er wollte doch nur Flugzeuge bauen. So wie Wernher von Braun auch nur Raketen bauen wollte.
Naja, die Uhr wurde nach einem Flugzeug benannt und nicht nach einer Person. Kriegsgewinnler gibt's auf allen Seiten. In ihren Motiven unterscheiden sie sich selten.
Fakt ist, die Me 109 war eines von vielen Instrumenten, mit welchen Europa in die größte Katastrophe des 20. Jahrhunderts gestürzt wurde. Als solches hat sie einen festen Platz in Museen und den Geschichtsbüchern verdient, eignet sich aber genausowenig wie ein Hitler-Konterfei dazu, einem Industrieprodukt gewerblichen Erfolg zu verschaffen.

Und bevor irgendwer mit "Ja, aber, die Ami-Flugzeuge ..." kommt: Die Amis, Briten, Franzosen ... haben den Krieg nicht angefangen, das ist der grundlegende Unterschied. Und trotzdem würde ich genauso wettern, wenn jemand eine Uhr nach "Enola Gay" benennen würde, und ich halte überhaupt die Umsatzsteigerung durch die Suggestion, übergewichtige Schreibtischhengste würden durch die Verwendung eines "tactical" Produkts den Sex-Appeal eines Elitesoldaten gewinnen, für ausgemachten Dummsinn. Aber solange es nichts mit Genozid zu tun hat, geht es mir am Allerwertesten vorbei.
Ein seltsames Argument. Als ob das Kriegsgerät der Kriegsgewinner irgendwie moralisch dem der Verlierer überlegen wäre. Warum die Projektion der menschlicher Verbrechen auf die Technik? Das waren die leistungsfähigsten Flüggeräte seiner Zeit. Die P51 hatte das erste Lamiarprofil. Die Me262 war das erste Düsenflugzeug. Mit der Kombination dieser Quantensprünge ist auch heute noch jedes Passagierflugzeug unterwegs.
Technik hat noch nie jemanden in einen Krieg gestürzt. Das waren immer Menschen. Und die Diabolisierung der Technik von Gestern lenkt allerhöchstens davon ab, was heute an Mitteln zur Verfügung steht.

Bei dieser Uhr ist es nun so, dass nicht das Logo einer möglicherweise im Hier und Jetzt tötenden Truppe aufgedruckt ist, sondern tatsächlich eine Designanleihe erfolgte. Mithin sehe ich nicht nur Marketing "Dummsinn" zur Erzeugung eines "tactical" Produkts. Davon gibt's sicher genung, nicht aber in diesem speziellen Fall.
Ach ja: Zum "die, die am meisten darunter gelitten haben"-Aspekt. Die Dummheit der Leute wird durch die Leiden
ihrer Vorfahren nicht gerechtfertigt. Die eiganartige Faszination, welche gerade in GB viele mit dem Nationalsozialismus verbindet, war schon in den 30er Jahren des letzten jahrhunderts offenkundig und sorgt zuweilen immer noch für Irritation:

Bild
Diese Irrungen junger Briten sind mir aus eigener Anschauung bekannt. Dies liegt sicher auch daran, dass militärisches einen anderen Standpunkt in GB hat. Es ist dort völlig normal, dass Werbeplakate der Streitkräfte mit dem neuesten Kriegsmaterial in Klassenzimmern hängen. Hier undenkbar. Und bei Nazis denkt dort auch jeder zunächst an die Luftschlacht, den Afrikafeldzug, die Landung in der Normandie. Wir haben da heute einen etwas anderen Fokus. Gerade um zu verstehen, wie es zu so einem Bild kommen kann, ist es daher wenig hilfreich, wenn wir das durch unsere Brille betrachten und moralisch echauffieren.
Mit Sicherheit nicht anzutreffen ist diese Einstellung jedoch bei den Leuten die sich u.a. in Duxford mit alten Flugzeugen militärischer und nichtmilitärischer Provinienz beschäftigen. Diese "Subkultur" ist tendenziell ähnlich weltoffen und noch internationaler Vernetzt als Uhrenfreunde. Und dies ist vermutlich ehr Zielgruppe als der gemeine Luminox-Träger :wink: .

Benjmin
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Meno
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Re: Christopher Ward C9 Me 109 SPC

Beitrag von Meno »

Zurück zur Uhr.
Ich finde sie gar nicht so schlecht, v.a. die Version C8 gefällt mir optisch recht gut, obwohl sie nicht wirklich in mein Beuteschema passt :wink:

Bild
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mhanke
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Re: Christopher Ward C9 Me 109 SPC

Beitrag von mhanke »

Die Diskussion um die bewusste Namenswahl von Produkten, um diese für bestimmte Zielgruppen interessant zu machen, haben wir hier schon in geführt, und ich möchte dem eigentlich auch nichts mehr hinzufügen:

viewtopic.php?p=722415#p722415

Aber eines vielleicht doch: Über kurz oder lang findet man sich hier immer einem argumentativen Umfeld, das in etwa so aussieht:

"Man soll nicht mit der moralischen Brille von heute die Geschichte beurteilen. Akzeptiert doch einfach, dass damals Dinge anders gesehen wurden. ..... Ehrenhafte Menschen hat es auf allen Seite gegeben, nicht alles war schlecht ...."

Ganz aktuell erleben wir das in den USA ("General Lee was an honorable man").

Es ist korrekt, dass viele Standpunkte damals als normal angesehen wurde - was sie objektiv nicht "richtig" macht. Sklaverei kann niemals "gut" sein, Völkermord, Hexenverbrennung, Vergewaltigung, und so weiter. Was hat man sich bei uns ereifert, als Männer aus einem Kulturkreis mit nicht vorhandenen Frauenrechten gemeint haben, sich auch gegen den Willen der Frauen das zu nehmen, wonach ihnen der Sinn stand. Interessanterweise waren es gerade die "Das waren halt ganz andere Zeiten!"-Versteher, welche absolut keine Relativierung zugelassen haben - in diesem Fall zu Recht.

Was das mit einer Armbanduhr zu tun hat? Auch ein kleines Streichholz kann einen Flächenbrand auslösen. Der Hersteller dieser Uhr hat - wie schon etliche andere vor ihm - ganz bewusst die Bezeichnung gewählt, um sein produkt besser zu verkaufen. Weshalb gerade die Messerschmitt 109? Das Flugzeug war weder revolutionär, technisch besonders außergewöhnlich, noch übermäßig erfolgreich - außer dass es die deutsche Luftfahrtindustrie und deren knappen Ressourcen noch lange an ein veraltetes Modell gebunden, nur weil Herr Messerschmitt bessere Beziehungen im Reichsluftfahrtministerium hatte. Den unzutreffenden Nimbus der Unbesiegbarkeit hat die Me 109 allein durch die NS-Propaganda erhalten, und wenn ein Hersteller auch heute noch aus diesem Nimbus Kapital schlagen will, ist er entweder selbst dieser NS-Propaganda auf den Leim gegangen, oder er zielt auf Leute, die es nicht besser wissen (wollen), und die sich seine Uhr ansonsten nicht mal ansehen würden. Die in den oben verlinkten Werbetexten erwähnte Junghans-Borduhr hat es schließlich in vielen anderen Luftwaffenmodellen auch gegeben, aber der englische Uhrenhersteller wird schon einen Grund gehabt haben, weshalb er seinen Chrono nicht "Heinkel Bomber" genannt hat.

Marcus
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Re: Christopher Ward C9 Me 109 SPC

Beitrag von gatewnrw »

Abseits Eurer sachlich, moralisch gerechtfertigten Diskussion schrieb ich:

Ohne den Stundenzeiger und den Aufdruck hat das ganze nichts mit ME 109 zu tun, das Design und vor allem die Größe haben mit Fliegeruhr wenig gemein.

Ein Marketing-Missgriff mehr, der Inhalt bleibt ohne den Aufdruck durchaus mehr als interessant.

Peter
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MPG
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Re: Christopher Ward C9 Me 109 SPC

Beitrag von MPG »

gatewnrw hat geschrieben: 03 Nov 2017, 11:04 Abseits Eurer sachlich, moralisch gerechtfertigten Diskussion schrieb ich:

Ohne den Stundenzeiger und den Aufdruck hat das ganze nichts mit ME 109 zu tun, das Design und vor allem die Größe haben mit Fliegeruhr wenig gemein.

Ein Marketing-Missgriff mehr, der Inhalt bleibt ohne den Aufdruck durchaus mehr als interessant.

Peter
Auf der ganzen Uhr ist kein einziger Aufdruck "ME 109". Weder auf dem Zifferblatt noch auf der Rückseite.

Bild
Quelle: Siehe URL des Fotos
Viele Grüße
--Michael--

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Re: Christopher Ward C9 Me 109 SPC

Beitrag von gatewnrw »

@MPG

Danke für die Korrektur, damit verbleibt noch weniger Angriffsfläche,

(man müsste schon die Papiere um's Handgelenk binden oder offen in die Brusttasche stecken)

nicht hierbei die grundsätzliche Problematik negierend.

(bei max. 100 Exemplaren wird das die Welt nicht erschüttern)

Peter
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