Uhrmacher gibt auf...

[Heinz-Jürgen]

Seiya macht das nicht erst seit gestern, der gehört nicht zu den Leuten die das Internet jetzt neu für sich gefunden haben.

„Mein“ Spanier auch nicht. Trotzdem ist seine Kernkompetenz das Band zu machen und nicht mit seinen Kunden über eine Web-Plattform zu kommunizieren...

Jose Maria, sowas gibts noch?

[baghipapa]

Ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass Seiya ohnehin nicht mehr nach Deutschland liefert? Beim Checkout taucht "Germany" auch nicht in der Länderauswahl auf.

Das sind wohl nur bestimmte Modelle.

[MCG]

Seiya macht das nicht erst seit gestern, der gehört nicht zu den Leuten die das Internet jetzt neu für sich gefunden haben.

„Mein“ Spanier auch nicht. Trotzdem ist seine Kernkompetenz das Band zu machen und nicht mit seinen Kunden über eine Web-Plattform zu kommunizieren...

Jose Maria, sowas gibts noch?

Ich wundere mich manchmal auch…

[Clockwork]

https://www.seiyajapan.com/pages/we-are ... the-moment

Due to many inquiry mails we received, we are not able to respond all messages at the moment.

Please wait until we are ready.

Thank you very much.

Ohjie..

[LouisXIV]

Ich verstehe die Leute, dass sie ihr Geschäft schließen,
es gibt viele Fälle, die einem echt die Laune verderben können.
Ich habe selber ein Geschäft in Norddeutschland mit 2 Angestellten.
Bin Uhrmachermeister. Kleinstadt, 20k Einwohner.
Ich selber finde, dass der Uhrmacherberuf einer der schönsten ist,
den es gibt. Wir haben viele tolle Kunden. Also ist eigentlich alles gut.
Bis auf:
HIer mal 2 Bespiele:
Guter Kunde möchte eine japanische Uhr haben, die ich leider nicht im Haus
habe. Also beim Hersteller die Uhr angefragt: 6 bis 8 Wochen Lieferzeit.
Im Onlineshop für Endverbraucher hat der Hersteller die Uhr sofort lieferbar.
Hat jemand einen Tipp, wie ich dem Kunden das erklären soll ?

Kunde interessiert sich für eine Uhr, schaut sie sich an, nimmt sie sich in die
Hand, probiert sie um, gibt sie mir wieder und geht. 3 Tage später steht der
Kunde mit dem selben Modell im Geschäft und möchte das Armband gekürzt
haben.

Möglichkeit 1: Ich mache ihm das günstig.
Möglichkeit 2: Ich lasse mir das fürstlich entlohnen.
Möglichkeit 3: Ich lehne ab.
2 und 3 können eine Rezension mit gaaaanz wenig Sternen hervorrufen.

Ist alles nicht so einfach.

Es sind zum Glück Einzelfälle, nervt aber trotzdem.

[kochsmichel]

Ich würde innerlich ausrasten bei Fall 2....Aber, wie du schon sagst...

[gatewnrw]

so treibt man den Selbständigen die Lust am "Dienen" und die Kundenorientierung aus:

beide Beispiele sollte man / würde ich über den Preis zu regeln versuchen

1. Beschwerde beim Hersteller, ggf. drohen, ihn aus dem Sortiment zu kippen (sehr schwierig)
Kunden über den Preis versuchen zu halten (ggf. schwierig w/ Marge)

2. ich würde den Preis zwischen 1. und 2. legen mit mindestens 3 Stunden oder über Nacht Wartezeit
Die Frage an ihn: was haben Sie bezahlt halte ich ebenfalls für legitim

Alternative 3. in einer relativ kleinen Stadt geht nicht so recht (ist aber eine Überlegung wert).

Ich hoffe, Du hast nicht zu viele vom Kaliber 2.

LG Peter

[baghipapa]

Im 1. Fall würd ich dem Kunden sagen, was Sache ist und den Kunden entscheiden lassen: warten oder online kaufen. Keinen Marge, aber der Kunde kommt wieder.

Im 2.Fall würde ich aktiv meine Enttäuschung kund tun und auch auf die von dir geleistete „Dienstleistung“ hinweisen. Und den Kunden fragen, warum er nicht bei Dir gekauft hat. Danach würd ich das Band kürzen zu einem normal fürstlichen Preis mit ein wenig Wartezeit. Dann weiß er aber, dass er keine bevorzugte Behandlung erwarten kann. Natürlich vorher klar machen, was es kosten würde und wie lange es dauert.

Aber egal, wie Du es machst, der Schwarze Peter ist bei dir, Kunden haben immer recht gegen die bösen Händler. Jetzt weißt du, warum ich keinen eigenen Laden mehr habe
Ich hatte das so satt...

[MPG]

so treibt man den Selbständigen die Lust am "Dienen" und die Kundenorientierung aus:

beide Beispiele sollte man / würde ich über den Preis zu regeln versuchen

1. Beschwerde beim Hersteller, ggf. drohen, ihn aus dem Sortiment zu kippen (sehr schwierig)
Kunden über den Preis versuchen zu halten (ggf. schwierig w/ Marge)

2. ich würde den Preis zwischen 1. und 2. legen mit mindestens 3 Stunden oder über Nacht Wartezeit
Die Frage an ihn: was haben Sie bezahlt halte ich ebenfalls für legitim

Alternative 3. in einer relativ kleinen Stadt geht nicht so recht (ist aber eine Überlegung wert).

Ich hoffe, Du hast nicht zu viele vom Kaliber 2.

LG Peter

Sehe ich auch so.
Gerade Piunkt 1 ist ein klassischer Channel-Konflikt und darf so nicht sein, wenn der Hersteller es weiterhin ernst meint mit dem Vertriebsweg über lokale Geschäfte. Wäre ja ein leichtes, den Shop für Händler zu öffnen mit speziellen EInkaufskonditionen. Dann hätte der Händler noch Marge und kurze Lieferzeiten.

[3fe]

Kunde interessiert sich für eine Uhr, schaut sie sich an, nimmt sie sich in die
Hand, probiert sie um, gibt sie mir wieder und geht. 3 Tage später steht der
Kunde mit dem selben Modell im Geschäft und möchte das Armband gekürzt
haben.

Diesen Kunden hätte ich wegen erwiesener Blödheit sofort rausgeschmissen. Scheiss auf die 8,50 fürs Kürzen.

[Heinz-Jürgen]

Kunde interessiert sich für eine Uhr, schaut sie sich an, nimmt sie sich in die
Hand, probiert sie um, gibt sie mir wieder und geht. 3 Tage später steht der
Kunde mit dem selben Modell im Geschäft und möchte das Armband gekürzt
haben.

Diesen Kunden hätte ich wegen erwiesener Blödheit sofort rausgeschmissen. Scheiss auf die 8,50 fürs Kürzen.

Ich hätte ihm aber vorher ruhig und sachlich erklärt, warum er rausfliegt.

[peter_der_baier]

Ich hätte ihm aber vorher ruhig und sachlich erklärt, warum er rausfliegt.

Ich denke, diese Art von Kunden verstehen das sowieso nicht.

ciaociao

Peter

[der_z]

Ich denke, diese Art von Kunden verstehen das sowieso nicht.

Ich denke, dass die meisten von uns in irgendeinem Lebensbereich genau solche Kunden sind.

Mal Kirche im Dorf lassen, bitte. In der heutigen Zeit den Bedarf und Willen des Kunden nicht im Blick zu haben geht schlichtweg nicht mehr gut.

Warum führen denn die Buchhandlungen, Taxifahrer, Reisebüros, Elektronik-Fachhandel einen ebenso erbitterten wie momentan ziemlich aussichtslos erscheinenden Abwehrkampf? Weil die "doofen" Kunden andere Wege gefunden haben, ans Ziel zu kommen.

Gerade erst wieder bei einer Dienstreise: Eine Fahrt im Taxi mit missmutigem wortkargen "mein-Auto-ist-mein-zuhause"-Taxifahrer, langsam und immer gut Nebenstrecke wegen paar Euros mehr ... eine Fahrt im Uber, zum Festpreis, in einem sauberen Auto und gut aufgelegtem Fahrer. Ausbeuterisch hin und her, aus Verbraucher-Sicht ist klar, was angenehmer ist.

Der Kunde entscheidet, wo er sein Geld hinträgt, und versteht das ganz gut. Wer das Geld nicht will ... na der braucht es nicht und will es nicht und sollte sich aber eben nicht wundern, wenn das Konto irgendwann nicht mehr stimmt.

Ich habe mittlerweile eine klare Null-Toleranz-Politik, wenn was schiefgeht. Fehler passieren, dürfen und sollen passieren - aber die Frage ist, wie man damit umgeht. Ob das nun falsches/schlechtes Essen im Restaurant ist, ein dreckiges Hotelzimmer, Liefer-Verzögerungen, Technik-Probleme ... ich will ernst genommen werden und eine klare Antwort was gemacht wird und wie lange es dauert und vorne dran eine ehrliche und aufrichtige Entschuldigung. Mehr braucht's nicht - aber das liefern nur wenige. Als Konsequenz gibt's mittlerweile eine ziemlich lange Liste von Restaurants, Shops (online wie offline) usw. wo ich nie mehr auch nur einen Pfennig lassen werde.

Zum Kunden mit dem Armband - mal ehrlich, wenn ich eine Uhr will und es gibt sie direkt online und im Retail monatelange Wartezeit ... dann hol' ich mir die online. Wer mal in sich horcht, muss ehrlich zugeben dass man vielleicht doch nicht so heroisch den Einzelhandel-Support gibt wie man das im Forum fix mal tippen kann. Eine angemessene Vergütung der Arbeitszeit - nicht fürstlich, aber angemessen - ist zu akzeptieren. Ob man den Hinweis "hätten Sie bei uns gekauft, hätte ich das über Kulanz laufen lassen" noch absetzen kann/sollte/will hängt dann vom Kunden und der Situation ab.

Schade vielleicht, und vielleicht schwingt das Pendel auch wieder in die andere Richtung ... aber der kleine Fach-Laden hat es derzeit gegen die "instant gratification" Profis im Netz schwer. Ebenso, wie der Tante-Emma-Laden noch auf seine Rückkehr gegen die Supermarktketten wartet.

[baghipapa]

Ich Kauf auch ganz viel online. Bin aber dann nicht so dreist, einen Service vom übergangenen lokalen Händler zu verlangen.
Wenn ich vorher weiß, dass ich den Service brauch, Kauf ich auch da. Ich denk darum geht’s.

Wenn ich Geld für irgendwas zahle, will ich auch 100% der versprochenen Leistung. Verlangen andere von mir ja auch.

[MPG]

Ich Kauf auch ganz viel online. Bin aber dann nicht so dreist, einen Service vom übergangenen lokalen Händler zu verlangen.
Wenn ich vorher weiß, dass ich den Service brauch, Kauf ich auch da. Ich denk darum geht’s.

Mache ich auch so.
Aber nur, wenn der Händler das gewünschte Produkt da hat bzw in angemessener Zeit liefern kann. Das war hier nicht so.
Ich schrieb's ja schon, hier sehe ich das Problem weniger beim bösen Kunden sondern beim blöden Hersteller, der seine Händler deutlich langsamer beliefert als Endkunden (wie gesagt, Channelkonflikte sollten nicht sein). Der Kunde hat dem Händler ja immerhin die erste Chance gegeben und ist nicht wegen eines besseren Preises auf den Online-Kauf umgeschwenkt.