da isse nun... die Stahl Lange
Re: da isse nun... die Stahl Lange
Ich glaube, immer mehr Leute hier und anderswo verlieren die Lust an dem Hobby langsam aber sicher. Einige sind ja schon in den Vintage Bereich gewechselt. Die Gründe dafür zeigt die Stahluhr aufs Vortrefflichste. Völlig losgelöst vom Produkt wird ein Mondpreis aufgerufen, weil man es kann. Weil es Irre gibt, die es zahlen. Entweder aus Unwissenheit oder Gleichgültigkeit. Aber zumindest, weil heimische Kunden unwichtig sind.
Wobei sich die Frage ergibt, was daran ist eigentlich unser Hobby? Das lemmingartige Kaufen neuer Modelle unseres favorisierten Herstellers? Oder die Beschäftigung mit neuer Technik ohne Kaufinteresse? Was ist eigentlich das Hobby?
Zur Uhr:
Ich find die Uhr auch beliebig und nur weil Lange nun Stahl einsetzt wird sie nicht zur Ikone werden.
Wobei sich die Frage ergibt, was daran ist eigentlich unser Hobby? Das lemmingartige Kaufen neuer Modelle unseres favorisierten Herstellers? Oder die Beschäftigung mit neuer Technik ohne Kaufinteresse? Was ist eigentlich das Hobby?
Zur Uhr:
Ich find die Uhr auch beliebig und nur weil Lange nun Stahl einsetzt wird sie nicht zur Ikone werden.
Re: da isse nun... die Stahl Lange
Es ist halt ein Luxusgut. Da gelten andere (keine) Marktgesetze. Wenn Du / wir uns eine Lange 1 nicht mehr leisten können, dann kauft sie eben der Chefarzt, und wenn sie für den oberhalb seines Limits liegt, dann eben ein Geschäftsführer. Das Kundengefüge rückt alle paar Jahre eine Stufe aufwärts. Das ist der gleiche Trend wie bei Oldtimern. Dort habe ich, im Gegensatz zu den Uhren, den Zug leider verpasst.
Speziell bei Lange. Dort gibt es seit ein paar Jahren keine deutschsprachige Anzeige auf den Kalenderuhren mehr. Think global... Nimm sie in englischer Sprache, oder lass es. Ganz einfach. Mir kommt kein englischsprachiger ins Haus.Aber zumindest, weil heimische Kunden unwichtig sind.
Dass wir, die Einheimischen aus D in den 90er Jahren der Marke mit unseren Käufen, aber auch den Berichten in Foren ein Stück weit mit auf die Beine geholfen haben, interessiert nach 25 Jahren niemanden mehr.
Gruß
RaSta
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Re: da isse nun... die Stahl Lange
Bei den Autos wird es wieder interessanter (wenn es nicht unbedingt ein 911er sein muss )Das Interesse der nachkommenden Generationen scheint zu schwinden.RaSta hat geschrieben: ↑31 Okt 2019, 08:16Es ist halt ein Luxusgut. Da gelten andere (keine) Marktgesetze. Wenn Du / wir uns eine Lange 1 nicht mehr leisten können, dann kauft sie eben der Chefarzt, und wenn sie für den oberhalb seines Limits liegt, dann eben ein Geschäftsführer. Das Kundengefüge rückt alle paar Jahre eine Stufe aufwärts. Das ist der gleiche Trend wie bei Oldtimern. Dort habe ich, im Gegensatz zu den Uhren, den Zug leider verpasst.Speziell bei Lange. Dort gibt es seit ein paar Jahren keine deutschsprachige Anzeige auf den Kalenderuhren mehr. Think global... Nimm sie in englischer Sprache, oder lass es. Ganz einfach. Mir kommt kein englischsprachiger ins Haus.Aber zumindest, weil heimische Kunden unwichtig sind.
Dass wir, die Einheimischen aus D in den 90er Jahren der Marke mit unseren Käufen, aber auch den Berichten in Foren ein Stück weit mit auf die Beine geholfen haben, interessiert nach 25 Jahren niemanden mehr.
Gruß
RaSta
Ich bin in letzter Zeit wieder öfters in Sachen Oldie unterwegs und stelle vermehrt fest das die junge Generation kaum mehr auf diesen Treffen zu finden ist.>>>der Markt (Angebot/Preis) ändert sich definitiv
Die Diskussion um die deutschen Datumsscheiben gab's ja schon mal genau so bei IWC.
Es existieren wohl Bilder bei dem die Odysseus mit deutschen Wochentag abgelichtet wurde, es ist wohl möglich die Uhr auch so zu bestellen.
Wenn man seine Kernmärkte vergisst bzw den 'early adaptor' (Sammler/Mehrfachkunden) auf dem Weg zum Erfolg vergisst wird es für meine Begriffe schwierig für die Marke an sich.
Tickende Grüße, Jan!
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Re: da isse nun... die Stahl Lange
Speziell wenn es um die einzige deutsche Luxusuhr geht!archimagirus hat geschrieben: ↑31 Okt 2019, 11:39
Die Diskussion um die deutschen Datumsscheiben gab's ja schon mal genau so bei IWC.
Es existieren wohl Bilder bei dem die Odysseus mit deutschen Wochentag abgelichtet wurde, es ist wohl möglich die Uhr auch so zu bestellen.
Wenn man seine Kernmärkte vergisst bzw den 'early adaptor' (Sammler/Mehrfachkunden) auf dem Weg zum Erfolg vergisst wird es für meine Begriffe schwierig für die Marke an sich.
LG aus Mostindien - Markus
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Re: da isse nun... die Stahl Lange
...über die story muss ich auch immer schmunzeln....Dornblüth,Hentschel,Damasko,Nienaber und Nomos sind 'deutsche' Uhrenhersteller und in Ihrer Preislage ebenfalls für die meisten Menschen Luxus
in den 90er Jahren hat man bei Lange & Söhne (im Fertigungsbereich) in der Mehrheit Schwiizerdütsch gehört.
A.Lange und Söhne ist genauso 'deutsch' wie Bentley britisch und Bugatti französisch.
Bei aller Schelte über die Treuhand und Ihre Folgen in der aktuellen Diskussion (30 Jahre Ossi-Wessi) muss man Richemont und der swatch group schon zu Gute halten, dass sie am 'Billiglohnland'(ACHTUNG Sarkasmus) Sachsen festhalten und nachhaltig in die Ausbildung der Fachkräfte am Standort investiert haben
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Re: da isse nun... die Stahl Lange
Also ich hab' (von 97 bis 02) in der Fertigung eigentlich immer nur sächsisch gehört. Hört sich vielleicht ähnlich an?archimagirus hat geschrieben: ↑31 Okt 2019, 13:44
in den 90er Jahren hat man bei Lange & Söhne (im Fertigungsbereich) in der Mehrheit Schwiizerdütsch gehört.
A.Lange und Söhne ist genauso 'deutsch' wie Bentley britisch und Bugatti französisch.
Das ist nicht sarkastisch, das ist Realität mit dem Billiglohn-Standort Glashütte! Und der deutsche Staat investiert seit jeher fleißig in die Ausbildung der Fachkräfte in Glashütte mit. Nützt aber nix im Moment. Haben wieder alle Aufnahmestopp wie (2009).archimagirus hat geschrieben: ↑31 Okt 2019, 13:44
Bei aller Schelte über die Treuhand und Ihre Folgen in der aktuellen Diskussion (30 Jahre Ossi-Wessi) muss man Richemont und der swatch group schon zu Gute halten, dass sie am 'Billiglohnland'(ACHTUNG Sarkasmus) Sachsen festhalten und nachhaltig in die Ausbildung der Fachkräfte am Standort investiert haben
"Ich würd' es wieder tun!" Udo Jürgens
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Re: da isse nun... die Stahl Lange
archimagirus hat geschrieben: ↑31 Okt 2019, 13:44...über die story muss ich auch immer schmunzeln....Dornblüth,Hentschel,Damasko,Nienaber und Nomos sind 'deutsche' Uhrenhersteller und in Ihrer Preislage ebenfalls für die meisten Menschen Luxus
Ich denke schon dass Du verstanden hast um welchen Vergleich es mir ging! Da geht es nicht darum wo die „Allgemeinheit“ „Luxus“ sieht.
Eine Lange muss aus meiner Sicht eine Deutsche Datumsscheibe machen. Das gehört zum Kern der Marke und der Positionierung. PP würde nie eine Datumsscheibe machen die es nicht auch in Französisch gäbe...
LG aus Mostindien - Markus
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Re: da isse nun... die Stahl Lange
Boah ey, jetzt werden aber wirklich die Löcher im Käse gesucht...
Grüße aus dem Pott
Heinz-Jürgen
🎼 All you need is laugh
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Re: da isse nun... die Stahl Lange
Da bin ich absolut bei DirRaSta hat geschrieben: ↑31 Okt 2019, 08:16Es ist halt ein Luxusgut. Da gelten andere (keine) Marktgesetze. Wenn Du / wir uns eine Lange 1 nicht mehr leisten können, dann kauft sie eben der Chefarzt, und wenn sie für den oberhalb seines Limits liegt, dann eben ein Geschäftsführer. Das Kundengefüge rückt alle paar Jahre eine Stufe aufwärts. Das ist der gleiche Trend wie bei Oldtimern. Dort habe ich, im Gegensatz zu den Uhren, den Zug leider verpasst.Speziell bei Lange. Dort gibt es seit ein paar Jahren keine deutschsprachige Anzeige auf den Kalenderuhren mehr. Think global... Nimm sie in englischer Sprache, oder lass es. Ganz einfach. Mir kommt kein englischsprachiger ins Haus.Aber zumindest, weil heimische Kunden unwichtig sind.
Dass wir, die Einheimischen aus D in den 90er Jahren der Marke mit unseren Käufen, aber auch den Berichten in Foren ein Stück weit mit auf die Beine geholfen haben, interessiert nach 25 Jahren niemanden mehr.
Gruß
RaSta
Gruß!
Klaus
Re: da isse nun... die Stahl Lange
Auch Richemont hat sehr wahrscheinlich ein Corporate Design ?!MCG hat geschrieben: ↑31 Okt 2019, 15:09archimagirus hat geschrieben: ↑31 Okt 2019, 13:44...über die story muss ich auch immer schmunzeln....Dornblüth,Hentschel,Damasko,Nienaber und Nomos sind 'deutsche' Uhrenhersteller und in Ihrer Preislage ebenfalls für die meisten Menschen Luxus
Ich denke schon dass Du verstanden hast um welchen Vergleich es mir ging! Da geht es nicht darum wo die „Allgemeinheit“ „Luxus“ sieht.
Eine Lange muss aus meiner Sicht eine Deutsche Datumsscheibe machen. Das gehört zum Kern der Marke und der Positionierung. PP würde nie eine Datumsscheibe machen die es nicht auch in Französisch gäbe...
Was Lange oder andere im Konzern möchten, könnte dann weniger wichtig sein ......
Z.B. auch bei IWC schon LANGE verschwunden
- cool runnings
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Re: da isse nun... die Stahl Lange
Eines hat Lange mit seiner Stahluhr geschafft. Sie sind in allen Foren so präsent wie schon lange nicht mehr.
Viele Grüße Dean
Man darf in einer Demokratie zu allem eine Meinung haben - man muss aber nicht.
Dieter Nuhr
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Re: da isse nun... die Stahl Lange
Meine letzte Info zur Produktion/Jahr war mal um die 5k Stück ?!cool runnings hat geschrieben: ↑31 Okt 2019, 19:41 Eines hat Lange mit seiner Stahluhr geschafft. Sie sind in allen Foren so präsent wie schon lange nicht mehr.
Ist das noch aktuell ?
- cool runnings
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Re: da isse nun... die Stahl Lange
Weiß ich leider nicht, Heiko. RaSta könnte das aber wissen.C.95 hat geschrieben: ↑31 Okt 2019, 19:44Meine letzte Info zur Produktion/Jahr war mal um die 5k Stück ?!cool runnings hat geschrieben: ↑31 Okt 2019, 19:41 Eines hat Lange mit seiner Stahluhr geschafft. Sie sind in allen Foren so präsent wie schon lange nicht mehr.
Ist das noch aktuell ?
Viele Grüße Dean
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Dieter Nuhr
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Re: da isse nun... die Stahl Lange
Ja, nix genaues weiß man nicht. Aber in Fachkreisen spricht man von wenigen Tausend Uhren / Jahr. 5000 hieß es mal vor ein paar Jahren. Mittlerweile dürften es, nicht zuletzt auch wegen der Kapazitätserweiterung im Neubau, ca. 5500 - 6000 Stück sein.
Gruß
RaSta
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RaSta
Re: da isse nun... die Stahl Lange
Das ist weniger eine Frage des Cooperate Design als eine logistische.
Habe ich eine Uhr mit deutschsprachiger Anzeige an Lager liegen, kann ich diese nur in bestimmte Märkte verkaufen. Oder umgekehrt: Man hat immer die falsche Uhr produziert.
Dazu folgende "Leidensgeschichte":
Auf meine Saxonia Jahreskalender wartete ich über 2 Jahre. Bestellt noch am Tag der Vorstellung auf dem SIHH im Januar 2010, zog sich die Auslieferung mehr und mehr hin. Die ersten Bilder in ausländischen Foren tauchten auf, aber mein Konzi bekam in jenem Jahr nur 1 Rotgoldene. Im Folgejahr auch keine Weißgoldene, aber der Preis wurde von 27500,-€ auf 31000,-€ "angepasst". Erst ein Brief von mir an den CEO Schmid im April 2011 brachte Bewegung in die Sache. Ich schrieb ihm, dass man den deutschen Markt und auch die deutschen Sammler vernachlässigt. Man erkundigte sich bei meinen Konzi, ob ich seriös sei, schon mehrere Lange Uhren hätte oder doch "Händler" bin. Es kam innerhalb von 2 Wochen eine schriftliche Rückmeldung und die Zusage, mir bis zum Spätjahr, allerspätestens Weihnachten 2011, eine Uhr bereitstellen zu können.
Dummerweise lief diese Aktion zwar in Abstimmung mit meinen Händler, aber ich hatte nicht bedacht, auf ein deutschsprachiges Zifferblatt hinzuweisen. Und so kam es, wie es kommen musste: Als sie bei ihm zur Auslieferung bereit lag, war ein englischsprachiges Zifferblatt drauf. Mich traf der Schlag. Deutsche Uhr mit englischem Tue, Wed, Oct,… No way.
Auf Rückfrage hieß es: Ja, die Uhr sei für den japanischen Markt bestimmt gewesen und man hätte sie "abgezweigt". Man bot an, das Zifferblatt zu tauschen (allerdings derzeit kein deutsches vorhanden und Kostenpunkt 2 K€). Neue Uhr aufschrauben? No way!
Ich einigte mich dann im Spätjahr 2011 mit meinem Konzessionär derart, dass er die Uhr im Weihnachtsgeschäft verkaufen kann, und ich eine, für den April 2012 bestätigte Uhr erhalten sollte. Der Preis wurde festgeschrieben, was gut war, denn im Oktober 2011 lag sie dann bei 31600,-€ und bereits im November 2012 bei 38000,-€.
Wie dem auch sei: Ende gut, alles gut. Und eine Geschichte, die mir ewig in Erinnerung bleiben wird.
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Hast Du nur 1 Sprache zur Auswahl, kannst Du die Ware viel einfacher "verschieben" und die Märkte schneller bedienen. Außerdem hast weniger Lagerhaltungskosten. Sowohl bei den Neuuhren als auch bei den Ersatzteilen. Der Deutsche Kunde bleibt da auf der Strecke.
Gruß
RaSta