Wow, vielen Dank für die sehr umfangreichen Details, Infos und die ca. Stückzahlen.RaSta hat geschrieben: ↑31 Okt 2019, 21:02Das ist weniger eine Frage des Cooperate Design als eine logistische.
Habe ich eine Uhr mit deutschsprachiger Anzeige an Lager liegen, kann ich diese nur in bestimmte Märkte verkaufen. Oder umgekehrt: Man hat immer die falsche Uhr produziert.
Dazu folgende "Leidensgeschichte":
Auf meine Saxonia Jahreskalender wartete ich über 2 Jahre. Bestellt noch am Tag der Vorstellung auf dem SIHH im Januar 2010, zog sich die Auslieferung mehr und mehr hin. Die ersten Bilder in ausländischen Foren tauchten auf, aber mein Konzi bekam in jenem Jahr nur 1 Rotgoldene. Im Folgejahr auch keine Weißgoldene, aber der Preis wurde von 27500,-€ auf 31000,-€ "angepasst". Erst ein Brief von mir an den CEO Schmid im April 2011 brachte Bewegung in die Sache. Ich schrieb ihm, dass man den deutschen Markt und auch die deutschen Sammler vernachlässigt. Man erkundigte sich bei meinen Konzi, ob ich seriös sei, schon mehrere Lange Uhren hätte oder doch "Händler" bin. Es kam innerhalb von 2 Wochen eine schriftliche Rückmeldung und die Zusage, mir bis zum Spätjahr, allerspätestens Weihnachten 2011, eine Uhr bereitstellen zu können.
Dummerweise lief diese Aktion zwar in Abstimmung mit meinen Händler, aber ich hatte nicht bedacht, auf ein deutschsprachiges Zifferblatt hinzuweisen. Und so kam es, wie es kommen musste: Als sie bei ihm zur Auslieferung bereit lag, war ein englischsprachiges Zifferblatt drauf. Mich traf der Schlag. Deutsche Uhr mit englischem Tue, Wed, Oct,… No way.
Auf Rückfrage hieß es: Ja, die Uhr sei für den japanischen Markt bestimmt gewesen und man hätte sie "abgezweigt". Man bot an, das Zifferblatt zu tauschen (allerdings derzeit kein deutsches vorhanden und Kostenpunkt 2 K€). Neue Uhr aufschrauben? No way!
Ich einigte mich dann im Spätjahr 2011 mit meinem Konzessionär derart, dass er die Uhr im Weihnachtsgeschäft verkaufen kann, und ich eine, für den April 2012 bestätigte Uhr erhalten sollte. Der Preis wurde festgeschrieben, was gut war, denn im Oktober 2011 lag sie dann bei 31600,-€ und bereits im November 2012 bei 38000,-€.
Wie dem auch sei: Ende gut, alles gut. Und eine Geschichte, die mir ewig in Erinnerung bleiben wird.
Zurück zum Thema:
Hast Du nur 1 Sprache zur Auswahl, kannst Du die Ware viel einfacher "verschieben" und die Märkte schneller bedienen. Außerdem hast weniger Lagerhaltungskosten. Sowohl bei den Neuuhren als auch bei den Ersatzteilen. Der Deutsche Kunde bleibt da auf der Strecke.
Gruß
RaSta
Ich bevorzuge "instinktiv" schon sehr lange Uhren ohne Datum und anderen Komplikationen.
Klappt nicht immer, aber ich habe auch eine Tutima DI, da kann einfach so das Datum auf Englisch oder Deutsch eingestellt werden.
Meine Hochachtung zu dieser pragmatischen Einstellung, ohne die zuvor beschriebnen logistischen Herausforderungen, ist soeben mächtig gestiegen. LANGE sollte zu dieser Alternative auch mal informiert werden
Weil ich mich auch niemals auf einer Warteliste ablegen lasse, wie auch von Dornblüth mal vorgeschlagen, werde ich ähnliche Erfahrungen nicht durchleben können, denn gebrauchte Uhren, möglichst in NOS, reichen mir völlig aus.
Beste Grüße
P.S. Lange hatte auch mal Uhren ohne Datum, so wie ich es mag, da habe ich auch mal was in NOS gefunden.