SteveMcQueen hat geschrieben: ↑01 Mär 2020, 14:41
C.95 hat geschrieben: ↑01 Mär 2020, 12:07
Nun ja, der Zeitgeist ändert sich nun mal, das ist normal.
(...)
Trotzdem gibt es auch bei mir Ausnahmen dazu ?!
Ich wollte eigentlich ausdrücken, dass die Größe des Werks und die Größe des Gehäuses seit gefühlten Ewigkeiten in keinem direkten Zusammenhang stehen (sofern sie es überhaupt jemals standen), sondern lediglich der Mode unterworfen sind.
Fakt ist allerdings auch, dass aus eben diesen modischen Gründen die Gehäuse seit den 60ern Jahren stets größer geworden sind, während die darin eingeschalten Werke - wenn überhaupt - unterproportional gewachsen sind. Kaliber mit deutlich mehr als 13 oder 14 Linien Durchmesser, was zwischen 30 und 32,8 mm entspricht, sind nach wie vor selten.
Selbst das vergleichsweise neue Tudor MT 5652 ist mit 13¼ Linien bzw. 31,8 mm Durchmesser wahrlich zierlich im Vergleich zu den Uhrenmodellen, für die es konstruiert wurde. Den Rest erledigt halt der Werkhaltering...
Meine Beobachtung der “gefühlten Ewigkeit” umfasst wahrscheinlich einen längeren zeitlichen Bereich ?!
Reicht also bis in die Zeit zurück, als Uhren überwiegend als Gebrauchsgegenstände wahrgenommen - und verwendet wurden.
Ab Mitte der 90er Jahre entwickelte sich ein neuer Trend, Uhren wurden zunehmend Statussymbole. Für den Konsumenten verloren in den kommenden Jahren Uhren als reine Gebrauchsgegenstände zunehmend an Bedeutung.
Bis dahin waren die Durchmesser über viele Jahrzehnte hinweg sehr uniform und einige Versuche, die üblichen Größen zu verändern, waren nicht erfolgreich (die schon erwähnte Ing. 1832 gehört auch dazu).
Der geneigte Betrachter mag sich dazu mal die Kataloge einiger namhafter Hersteller ab den 50er Jahren anschauen und auf die Durchmesser achten.
Mode ist nicht der Grund, sondern die Wahrnehmung von Uhren. Statussymbole konkurrieren miteinander und die Durchmesser spielten eine wesentliche Rolle dabei. Nun ist das am Anschlag und andere Merkmale müssen her.
Inzwischen ist das in weiten Bereichen der Konsumenten erkannt worden und Authentizität ist wieder ein Kriterium, das den Erfolg zunehmend mit bestimmt.