Richard Habring hat geschrieben: ↑26 Jul 2020, 19:45
Ich geh davon aus, dass 40% der Uhren schon vor der Vorstellung verkauft/zugesagt/reserviert waren.
@Hertie
Konkret stell ich mir die Geschichte dieser Uhr wie folgt vor:
Die Jungs von Hodinkee wollten schon länger eine eigene Uhr machen.
Sie dachten darüber nach was es am Markt gar nicht gibt.
Dann suchten sie einen möglichen Hersteller und fanden diesen in der CH.
Dieser hatte aber keine passenden (Wecker)-Werke dafür, kannte aber jemanden der am Speicher 96 alte, wertvolle Werke hortet.
Also wurden dem Herrn diese Werke (die letzten) teuer abgekauft, überholt, ein Gehäuse aus gefrästen Einzelteilen, mit Scharnier etc. entworfen, bemustert, gefertigt, verworfen, neu begonnen.
"Und ja, Euer komisches Zifferblatt-Design könnt Ihr gerne haben , aber das kostet extra."
"Wollt Ihr wirklich das Leder? Das kostet aber ein paar Fränkli mehr!"
"Und, dass wir das Scharnier noch mal überarbeiten müssen bezahlt auch Ihr! Funktioniert ja, seid nicht so pingelig wegen dem Spiel."
Zum Schluss gab's einen Preis pro fertiger Uhr inclusive der Entwicklungskosten.
Die Jungs sind solche Einkaufspreise von den Watches schlicht gewohnt und haben bestellt.
Dann haben unsere Schweizer Freunde gefeixt weil sie an den verrückten Amerikanern einfach alle sehr gut verdienen.
Und den Preis haben die Jungs dann schlicht und einfach mit der normalen Handelsmarge versehen und so kam DER Preis raus.
Und diese Geschichte ist nicht neu sondern widerholt sich in Wahrheit seit vielen Jahren immer wieder im Jura. Aber da ging's nie um einen Typ Uhr den sonst keiner baut. Hätte einer der bekannten Oberindianer den Mut zu so einem Projekt gehabt wäre der Preis bei CHF 2.5K und die HK bei 200 gelegen.....("wegge dem Risiko")
Es könnte aber auch ganz anders gelaufen sein
Hier mal meine Version:
Normalschrift ist Herr Müller, ein Angestellter bei Hodinkee
Fettschrift ist Mr. Hodinkee persönlich
Guten Morgen Chef.
Ein befreundeter Uhrmacher gibt seinen Laden auf und hat fast 100 alte Werke gefunden.
Die hat er mir geschenkt. Die sind aber wirklich nichts besonderes.
Sehen Sie selbst.
Sie haben Recht, Müller.
Die Werke sind tatsächlich nicht gut verarbeitet. Die wurden früher in billigen Wecker verbaut.
Soll ich die Werke entsorgen?
Müller, fragen Sie einfach mal bei unseren Uhrenherstellern nach, ob die uns vielleicht ein
günstiges Gehäuse dafür bauen können
Die Woche darauf
Hallo Chef.
Ich hab überall nachgefragt. Die Hersteller aus der Schweiz sind einfach zu teuer.
Aber unser Lieferant aus China würde uns für umgerechnet 120 Euro die Werke fertig
montiert in einem Weckergehäuse liefern.
Ok, Müller.
Handeln Sie den Preis auf 99 Euro runter.
Dann machen wir das Ding!
Den Wecker könnten wir dann vielleicht für 590 Euro anbieten.
Müller Sie sind ein Depp!
Da hab ich wohl zu hoch gegriffen.
Machen wir halt 490 Euro.
Müller Sie sind ein Volldepp!
Wir bieten das Teil für 2.900 Euro an.
Und gehen Sie mir aus den Augen. Ich will Sie heute nicht mehr sehen.
Ach ja, rufen Sie noch beim Autohändler an. Ich nehme den Ferrari.
Vier Wochen später
So Chef, die Chinesen haben die Wecker geliefert.
Leider ist Ihnen beim Druck des Zifferblattes ein Fehler unterlaufen.
Die "Vier" ist oben abgefacht.
Dafür müssen wir jetzt auch nur 79 Euro bezahlen.
Zeigen Sie mir mal das Teil.
Tatsächlich, Sie haben Recht!
Sollen wir den Wecker jetzt etwas günstiger machen?
Müller, ich frage mich wirklich warum ich Sie überhaupt beschäftigt habe!
Wir sagen einfach, dass wir für die Schrift einen Star-Designer verpflichten haben.
Und schlagen einfach noch mal 2.000 Euro drauf.
Sie wollen wirklich 4.900 Euro verlangen?
Ich wundere mich nicht, dass Sie es zu nichts bringen!
In unserer Community haben wir so viele reiche Trottel, die haben null Ahnung und
zahlen jeden Preis.
Wissen Sie was? Wir machen einfach 5.900 Euro daraus!
Und rufen Sie noch mal im Autohaus an - meine Frau hätte auch gerne einen Ferrari
Gruß
Andreas