
Hier in Deutschland wird das auch ganz anders betrachtet. Niemand käme auf den Gedanken, von einem Berliner zu erwarten, dass er Kölsch lernt oder Bayrisch. Da fühlen sich die Einheimischen meistens verarscht.
Dass man von in der Schweiz lebenden Ausländern (insbesondere deutschen) erwarten darf, dass sie Schweizerdeutsch zumindest verstehen lernen, betrachte ich als selbstverständlich. Ist auch wirklich nicht so schwer. Sprechen ist eine andere Sache. Nach fast sieben Jahren hätte ich es vielleicht halbwegs passabel hinbekommen, aber man hätte es immer rausgehört. Und dann: siehe oben.
Angepasst habe ich mich aber unbewusst in der Sprachmelodie, und auch einige Helvetismen habe ich wohl (bis heute) übernommen, ohne dass es mir auffällt. Wurde mir jedenfalls mal gesagt...

Ansonsten war meine Sprachlernkapazität voll und ganz mit Französisch ausgelastet, da hatte ich doch zu kämpfen. Aber nach zwei Monaten in Lausanne ging auch das.
Insgesamt empfinde ich schweizer Dialekte ale sehr angenehm. Bis heute höre ich gerne schweizer Rundfunk oder sehe schweizer Fernsehen, nur um mal wieder Schweizerdeutsch zu hören...