Kann das sein, ein Datograph Perpetual?

News & Tratsch zu Modellen, Firmen & Personen
DirkZ
Beiträge: 436
Registriert: 15 Feb 2006, 14:03

Beitrag von DirkZ »

ulrich hat geschrieben:Beim Datograph Perpetual gefallen mir die Bilder schon auf Anhieb. Ich fürchte, dass mir diese Uhr auch im Original außerordentlich gut gefallen könnte.
Hallo Ulrich,

ein Vergleichsbild mit unterschiedlicher Zeigerstellung hat mich etwas nachdenklich gemacht, ob das Zifferblatt noch ausgewogen ist
( http://www.network54.com/Forum/211346/m ... 34691/Hmmm... ).

Das Datum scheint etwas einsam und verlassen im oberen Bereich zu stehen.
Wie siehst Du das?

Gruß
Dirk
Benutzeravatar
andreaseck
Beiträge: 15815
Registriert: 15 Feb 2006, 12:37
Interessen: Uhren - was sonst?

Beitrag von andreaseck »

ulrich hat geschrieben:Der "Double Split" hat mir auf Bildern zunächst überhaupt nicht gefallen. Mir ging es nicht alleine so. Lange musste viel Kritik einstecken und hat bis zur Serienreife auch noch einige Details an der Zifferblattoptik geändert.
Trotzdem - keine schöne Uhr für meinen Geschmack.

Allerdings musste ich meine Meinung revidieren, nachdem ich ihn im Original gesehen habe.
Es ist wirklich eine gelungene Uhr.
Hallo Ulrich

Ich hatte genau die gleiche Erfahrung gemacht :wink:

Als ich in Glashütte die Uhr am Handgelenk hatte, habe ich überlegt,
wie ich die Double Split wohl herausschmuggeln kann :D

Deshalb muß man immer die Uhren einmal live sehen, um sie
richtig beurteilen zu können.

Gruß
Andreas
Benutzeravatar
Don Tomaso
Beiträge: 10961
Registriert: 16 Feb 2006, 16:01
Wohnort: Wie Sie Baden
Tätigkeit: Physiker

Beitrag von Don Tomaso »

Trotzdem lustig: Meine Uhren werden immer teurer (natürlich meilenweit von Lange'schen Preisregionen entfernt) und immer schlichter. Die ultimative Protzerei: Gar keine Uhr!
Gruss

Thomas

Regional Engineer for Destructive Operations
DirkZ
Beiträge: 436
Registriert: 15 Feb 2006, 14:03

Beitrag von DirkZ »

Don Tomaso hat geschrieben:Die ultimative Protzerei: Gar keine Uhr!
Irgendwo in diesem Forum habe ich das doch schon mal gelesen... weiß aber nicht mehr wo... Auf jeden Fall auch der ultimative Exit.

Gruß
Dirk
ulrich
Beiträge: 384
Registriert: 15 Feb 2006, 13:03
Wohnort: an der Rems

Beitrag von ulrich »

DirkZ hat geschrieben:Das Datum scheint etwas einsam und verlassen im oberen Bereich zu stehen.
Wie siehst Du das?
Hallo Dirk,

nachdenklich zu sein ist oft ein Vorteil! Ein ähnliches Problem sah ich beim "Double Split" auch. Sogar noch ausgeprägter:

Die beiden Totalisatoren sind dort deutlich größer als beim "einfachen" Datograph, es ist aber kein Datum bei der "12" sondern nur eine verhältnismäßig kleine Gangreserveanzeige. Das Zifferblatt hat "hängende Mundwinkel", dachte ich.

Im Original, wie gesagt, fiel mir das überhaupt nicht mehr so auf.

Der Datograph Perpetual hat natürlich das gleiche Problem wie viele komplizierte Uhren: Viele Anzeigen müssen auf dem ZB untergebracht werden. Das Großdatum ist aber ein sehr präsentes Gestaltungselement und reicht als Gegenpol für die anderen Anzeigen in meinen Augen aus.

Ich fürchte eher, dass durch das rhodinierte Zifferblatt mit den silbernen Zeigerchen das Ablesen erschwert sein könnte.

Übrigens, einen ähnlichen "Vorwurf" machen manche auch dem für mich schönsten ewigen Kalender von PP, der Ref 3940: Dort sind alle Anzeigen auf bzw unterhalb der Linie 3Uhr-9Uhr. Oberhalb gibt´s nur die Uhrzeit und den Firmennamen.

Bild
Copyright s. Bild

Mich hat das noch nie gestört. Im Gegenteil: Zuviel Symmetrie macht ein Zifferblatt langweilig, das Auge braucht "Stolpersteine"

Ein Beispiel in die andere Richtung:

Bild Copyright Thomas Ernst

Eine zweifellos schöne Uhr, aber für mich auf Dauer wohl zu fade, da zu symmetrisch.

So sehe ich das. Aber wie so oft: Uhren muss man in der Hand und am Arm anschauen. Und - Geschmäcker sind, Gott sei Dank, verschieden.

Viele Grüße
Ulrich
Benutzeravatar
andreaseck
Beiträge: 15815
Registriert: 15 Feb 2006, 12:37
Interessen: Uhren - was sonst?

Beitrag von andreaseck »

Hallo Ulrich

Schön, dass Du das Beispiel mit der 3940 von
Patek bringst.
Ich dachte auch immer, die Uhr sei in der oberen Hälfte
zu leer.
Mit Hans habe ich mich auch deswegen noch beim
letzten Stammtisch unterhalten.
An seiner 3940 störte mich das überhaupt nicht mehr.

Gruß
Andreas
DirkZ
Beiträge: 436
Registriert: 15 Feb 2006, 14:03

Beitrag von DirkZ »

ulrich hat geschrieben:Übrigens, einen ähnlichen "Vorwurf" machen manche auch dem für mich schönsten ewigen Kalender von PP, der Ref 3940: Dort sind alle Anzeigen auf bzw unterhalb der Linie 3Uhr-9Uhr. Oberhalb gibt´s nur die Uhrzeit und den Firmennamen.
Hallo Ulrich,

vielen Dank für Deine interessanten Gedanken.
Insbesondere Dein Hinweis auf die PP Ref. 3940 ist überzeugend.
Man sollte sich wirklich die Uhr in natura ansehen und schauen welche Empfindungen sich einstellen.
Ich teile Deine Einschätzung des PP Ewigen Kalenders, eine wirklich schöne Uhr. Wenn ich die konstruktive Schönheit bewerte, dann ist der Oechslin-Ewiger Kalendermechanismus für mich auch ein absolutes Highlight.

Bewertest Du auch die "konstruktive Schönheit"?
ulrich hat geschrieben: Mich hat das noch nie gestört. Im Gegenteil: Zuviel Symmetrie macht ein Zifferblatt langweilig, das Auge braucht "Stolpersteine"
Ein interessanter Gedanke. Wenn ich überlege, dann bin ich mehr der Typ für Symmetrie. Ich habe aber auch schon oft die Erfahrung gemacht, dass ich mich an einer symmetrischen Uhr relativ schnell "satt" sehen konnte.

Ich muss noch einmal über die "Stolpersteine" nachdenken.
ulrich hat geschrieben:Geschmäcker sind, Gott sei Dank, verschieden.
Spontan stimme ich diesem Satz zu.
Aber stimmt er wirklich? Wie ist das mit dem "Goldenen Schnitt"?

Mit nachdenklichen Grüßen
Dirk
ulrich
Beiträge: 384
Registriert: 15 Feb 2006, 13:03
Wohnort: an der Rems

Beitrag von ulrich »

DirkZ hat geschrieben:Bewertest Du auch die "konstruktive Schönheit"?
Hallo Dirk,

ja klar spielt die "konstruktive Schönheit" eine Rolle. Die Uhr muss ein stimmiges Gesamtbild abgeben.

Wieder ein Beispiel:
Die Ref 5196 von PP, Calatrava, ist ein Bild von einer Uhr. Aber das Cal 215PS ist zu klein und wird hinter einem Druckboden versteckt.

Das passt nicht zusammen mit meinem Verständnis einer "schönen Uhr", darum habe ich mich gegen diese und für die Langematik ohne Datum entschieden.
Bei dieser passt Größe, Verarbeitung, Werk und "Zusatznutzen" (=konstruktive Schönheit) zusammen.
DirkZ hat geschrieben:Spontan stimme ich diesem Satz zu.
Aber stimmt er wirklich? Wie ist das mit dem "Goldenen Schnitt"?
Der goldene Schnitt ist eine sehr allgemeingültige Regel für alle möglichen Gestaltungsobjekte wie Designmöbel, bildene Künste, Grundrisse etc..

Wir sollten uns erst mal klar machen, welche minimalen Geschmacksunterschiede uns trennen. Wir unterhalten uns hier über mechanische Armbanduhren mit "klassischem" Aussehen. Das ist ungefähr vergleichbar mit dem Diskussionsthema "britische Roadster der 50er Jahre". Die Grundkonzeption ist immer dieselbe, nur vergleichsweise winzige Details führen zu Meinungsverschiedenheiten.

Zurück zum "goldenen Schnitt":

Ein assymetrisches Zifferblatt muss nicht unharmonisch sein und könnte absolut nach dem goldenen Schnitt konzipiert sein. Meine "Stolpersteine" sind dort sogar Teil einer Harmonie. Wieder ein Beispiel:

Leider muss ich wieder mal mein Foto hier einstellen:


Bild


Die Kritiker sprechen vom "Pandagesicht".

Es ist nicht symmetrisch, bietet dem Auge durchaus "Stolpersteine", aber in meinen Augen trotzdem sehr harmonisch, obwohl nicht nach dem "goldenen Schnitt" entworfen.

Es gibt zwei gleichseitige Dreiecke, die zum einen von den drei römischen Ziffern und zum anderen vom Großdatum und den beiden Totalisatorenzentren gebildet werden. Außerdem gibt es ein Rechteck von den vier Indexen, das eine Entprechung im Rahmen den Datums und den Chronodrückern findet. Man könnte noch mehr Details erkennen (an den Zeigern), aber das ist vielleicht auch etwas an den Haaren herbeigezogen, da ich tatsächlich natürlich nicht weiß, was sich die Designer gedacht haben.

Ich denke, die konstruktive Schönheit ist auch hier vorhanden.

Zugegebenermaßen wird beim "Datograph Perpetual" diese Harmonie durch den größeren Gehäusedurchmesser und die kleinen Zusatzanzeigen stark verwässert.
Ich bin mir nicht sicher, was Günter Blümlein zu dieser Uhr sagen würde. Die Uhren, die unter seiner Leitung entstanden, sind für mich bis heute nach wie vor die schönsten von Lange und Söhne.

Übrigens, die einzige Uhr, von der ich weiß, dass der "goldene Schnitt" angewandt wurde, ist die "Forma" von Parmigiani.
Schau sie Dir doch daraufhin mal an, leider habe ich kein Bild zur Hand.

Viele Grüße
Ulrich
DirkZ
Beiträge: 436
Registriert: 15 Feb 2006, 14:03

Beitrag von DirkZ »

ulrich hat geschrieben:Die Ref 5196 von PP, Calatrava, ist ein Bild von einer Uhr. Aber das Cal 215PS ist zu klein und wird hinter einem Druckboden versteckt.
Das passt nicht zusammen mit meinem Verständnis einer "schönen Uhr", darum habe ich mich gegen diese und für die Langematik ohne Datum entschieden.
Hallo Ulrich,

eine gute Entscheidung.
Ich stehe überdimensionierten Werkhalteringen auch ablehnend gegenüber. Warum ohne Not (in funktionaler Hinsicht) die Uhr "aufgebläht" wird, entzieht sich meiner Einsicht. Überhaupt, ich kann diesem Trend zur großen Uhr nichts abgewinnen. Für mich ist die mechanische Uhr ein Mikrokosmos, in dem die Grenzen der Miniaturisierung vor dem Hintergrund des funktionalen Ziels, die Zeit möglichst präzise anzuzeigen, ausgelotet werden.

In diesem Sinne muss für mich ein Uhr über eine innere und äußere Stringenz verfügen, aus der sich die vollendete Einheit ergibt. Das Werk muss zum Gehäuse passen und vice versa.

Nicht nur in diesem Punkt bewundere ich die frühen A. Lange & Söhne-Uhren, die von Günter Blümlein, Walter Lange und Reinhard Meis (dem sogenannten "Ästhetik-Kommitee") konzipiert wurden.
Seit der Übernahme durch Richemont spüre ich bei den neuen Modellen eine Veränderung (auch hinsichtlich des Designs), durch die die Magie der Modelle aus der Blümlein-Ära in meinen Augen klar abnimmt bzw. ganz verschwindet.

Warum ist die große Langematik so groß? Ist das wunderschöne Werk größer geworden oder der Werkhaltering?

Gelegentlich greife ich zu dem Buch "A. Lange und Söhne - Eine Uhrmacher-Dynastie aus Dresden" von Reinhard Meis, das wunderbar die Ableitung der modernen Lange-Uhren (nur Blümleins-Zeit) aus der beeindruckenden A. Lange & Söhne-Historie verdeutlicht.
ulrich hat geschrieben:Wir sollten uns erst mal klar machen, welche minimalen
Geschmacksunterschiede uns trennen.
Uns beide sowieso. :lol:
ulrich hat geschrieben:Wir unterhalten uns hier über mechanische Armbanduhren mit "klassischem" Aussehen. Das ist ungefähr vergleichbar mit dem Diskussionsthema "britische Roadster der 50er Jahre". Die Grundkonzeption ist immer dieselbe, nur vergleichsweise winzige Details führen zu Meinungsverschiedenheiten.


Ich empfinde die Gruppe der mechanischen Armbanduhren mit "klassischem" Aussehen als ziemlich heterogen, wobei ich allerdings in letzter Zeit eine Vereinheitlichung des Designs selbst bei unterschiedlichen Marken (aber unter dem Dach einer übergeordneten Holding) feststelle.
ulrich hat geschrieben:Leider muss ich wieder mal mein Foto hier einstellen.
Es muss Dir nicht leid tun, eines Deiner Fotos dieser wunderbaren Uhr hier zu zeigen, im Gegenteil! Ich freue mich darüber.
Der Datograph war im Prinzip die Uhr, die meinen seit Kindheitsbeinen vorhandenen Uhren-Virus wieder virulent werden ließ.
ulrich hat geschrieben:Die Kritiker sprechen vom "Pandagesicht".
Erst wenn mir die Kritiker einen Pelz bei dieser Uhr zeigen können, dann glaube ich ihnen die Mär vom "Pandagesicht".
ulrich hat geschrieben:Es ist nicht symmetrisch, bietet dem Auge durchaus "Stolpersteine", aber in meinen Augen trotzdem sehr harmonisch, obwohl nicht nach dem "goldenen Schnitt" entworfen.

Es gibt zwei gleichseitige Dreiecke, die zum einen von den drei römischen Ziffern und zum anderen vom Großdatum und den beiden Totalisatorenzentren gebildet werden. Außerdem gibt es ein Rechteck von den vier Indexen, das eine Entprechung im Rahmen den Datums und den Chronodrückern findet. Man könnte noch mehr Details erkennen (an den Zeigern), aber das ist vielleicht auch etwas an den Haaren herbeigezogen, da ich tatsächlich natürlich nicht weiß, was sich die Designer gedacht haben.
Ich empfinde beim Betrachten des Zifferblattes das Gefühl einer komplexeren Symmetrie, die sich nicht auf den ersten Blick mitteilt, aber dann um so mächtiger wirkt.
ulrich hat geschrieben:Ich denke, die konstruktive Schönheit ist auch hier vorhanden.
Diesen untertreibenden Satz möchte ich unbedingt unterschreiben.
ulrich hat geschrieben:Zugegebenermaßen wird beim "Datograph Perpetual" diese Harmonie durch den größeren Gehäusedurchmesser und die kleinen Zusatzanzeigen stark verwässert.
Das befürchte ich auch. Die Überschneidungen der diversen Anzeigen empfinde ich als störend und nicht dem frühen Lange-Design entsprechend.
ulrich hat geschrieben:Ich bin mir nicht sicher, was Günter Blümlein zu dieser Uhr sagen würde.
Ich habe da so eine Vermutung.
Ich vermute auch, dass er sich zu einigen Modellen der Marken IWC, JLC und VC äußern würde.
Schade, dass seine Stimme für alle Zeit verloschen ist.
ulrich hat geschrieben: Die Uhren, die unter seiner Leitung entstanden, sind für mich bis heute nach wie vor die schönsten von Lange und Söhne.
Korrekt! (s.o.)
ulrich hat geschrieben:Übrigens, die einzige Uhr, von der ich weiß, dass der "goldene Schnitt" angewandt wurde, ist die "Forma" von Parmigiani.
Schau sie Dir doch daraufhin mal an, leider habe ich kein Bild zur Hand.
Danke für den Hinweis. Dieses Modell spricht mich leider gar nicht an; dann schon eher die Toric.

Zum Thema "Goldener Schnitt" habe ich etwas in einem Interview mit den beiden Glashütte-Original Konstrukteuren Christian Schmiedchen und Peter Schmidt im Momentum-Heft von Glashütte Original gelesen, dass ich hier kurz zitieren möchte:
Schmiedchen antwortet auf die Feststellung "Konstruktion ist das eine, Design das andere. Über 80 Prozent der Käufer entscheiden sich der Optik wegen für eine Uhr.":
"Schmiedchen: Das Gesichtsfeld der Uhr ist nach genauen
naturwissenschaftlichen-physikalischen Gesetzmäßigkeiten
ausgeixt: nach dem Goldenen Schnitt. Wenn man nachmisst,
stehen alle Anzeigen im Goldenen Schnitt. Auch beim
Kaliber 95, das sich sogar in der Anordnung der drei
Drücker wiederspiegelt, es sind genau 0,61. Und alle schönen
Dinge, auch in der Natur, sind nach dieser göttlichen
Regel ausgerichtet. Der Konstrukteur ist beim Design immer
verpflichtet zu sagen: Das ist meine Vorlage. Die ganze
Pano-Reihe basiert auf dieser Grundkonstruktion."
(Glashüte Original-Hauszeitschrift "Momentum" Ausgabe 1/2006, S. 39)

Ich finde es bemerkenswert und frage mich, ob auch die Konstrukteure andere Uhren-Marken ähnlich konsequent in Anwendung dieses Grundsatzes sind?

So, mein Stündlein hat geschlagen, zumindest (und hoffentlich) nur für heute Nacht, denn es gibt in diesem schönen Forum doch so viele interessante Äußerungen zu lesen.

Herzliche Grüße und Danke für Deine Kommentare (und das schöne Bild des symmetrischen und sympathischen Datograph)
Dirk
Benutzeravatar
Don Tomaso
Beiträge: 10961
Registriert: 16 Feb 2006, 16:01
Wohnort: Wie Sie Baden
Tätigkeit: Physiker

Beitrag von Don Tomaso »

Den Goldenen Schnitt findet man als harmonisierendes Element bei Lange-Uhren unter anderem im Verhältnis von Zeigerlängen und Teilkreisdurchmessern. Ein anderes Beispiel ist das Kaliber 48 von Minerva, das nach den Teilungsregeln des Goldenen Schnitts, etwa in den Dimensionen der Brücken, konstruiert ist. Ich möchte mich meinen Vorrednern insoweit anschließen, daß vollkommene Symmetrie als Gestaltungsprinzip nicht sehr gelungene Resultate liefert, es heißt nicht umsonst, Symmetrie sei die Ästetik der Dummen.
Es ist jedoch ein Balanceakt, zu bestimmen, wieviel Asymmetrie ein Design verträgt. Es kommt der Moment, da es "bricht". Ein Beispiel sei die Totalisatoranordnung des "normalen" 7750, also bei "6", "9" und "12" und dagegen die Anordnung beispielsweise bei der Daytona oder Speedmaster, also "3", "6" und "9". Beide sind ja zunächst mal "gleich asymmetrisch" und doch emprinde ich die letztgenannten weitaus harmonischer. Die Erklärung ist ganz einfach: Wir akzeptieren ober-unten-Asymmetrie weit leichter als die rechts-links-Variante.
Doch zurück zum Datographen Perpetual. Bei Lange finden wir seit einiger Zeit die Überfrachtung des Zifferblatts als Designelement. Ein Vergleich mit dem klar gezeichneten Datographen oder dem Double-Split macht das meiner Meinung nach ganz klar. Mein Rettungsvorschlag: Schaltjahresanzeige auf die Rückseite, zusamen mit einer Gangreserve, Tag-Nacht-Anzeige weglassen und Wochentag und Monat in Fensterchen, dann stimmts wieder.
Aber auf mich hört ja keiner :shock: :roll: :mrgreen:
Gruss

Thomas

Regional Engineer for Destructive Operations
ulrich
Beiträge: 384
Registriert: 15 Feb 2006, 13:03
Wohnort: an der Rems

Beitrag von ulrich »

DirkZ hat geschrieben:Herzliche Grüße und Danke für Deine Kommentare
Dirk
Hallo Dirk,

vielen Dank für das "Gespräch", hat Spaß gemacht! :D

Schön, dass wir in den angesprochenen Punkten doch sehr ähnlich denken!

Viele Grüße
Ulrich
DirkZ
Beiträge: 436
Registriert: 15 Feb 2006, 14:03

Beitrag von DirkZ »

ulrich hat geschrieben:... hat Spaß gemacht! :D
Finde ich auch! :D
Das Hobby soll doch auch Spaß machen!

Herzliche Grüße
Dirk
Antworten