Uhrenbeweger

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Sedi
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Beitrag von Sedi »

Johannes Fend hat geschrieben: Wenn ich eine Uhr jahrelang liegen lasse, sollte ich sie ja auch zwischendurch aufziehen, längere Liegezeiten sind ja auch nicht das beste für die Aufzugsmechanik.
Wieso? Was sich nicht bewegt verschleißt auch nicht. Ich glaube nicht, daß die Schmierung länger hält, bloß weil man die Uhr zwischendurch aufzieht.
Johannes Fend hat geschrieben: Wie sieht's aus mit der Öl-Schmierung?
Eine Uhr im Beweger ist ständig in Bewegung, wäre das wieder ein Vorteil (von der Abnützung her)?
Nö, moderne Öle verdunsten mit der Zeit - ich glaube da ist es unerheblich, ob sie dabei bewegt werden, oder nicht.
Johannes Fend hat geschrieben: Kann man das nicht in etwa mit Autos vergleichen.
Ein Langstreckenfahrzeug hat logischerweise mehr Verschleiß (Bremsen,...) als eines, das immer in der Garage steht.
Dass das stehende Fahrzeug länger hält, ist aber nicht gesagt.
Stimmt zumindest teilweise: Ein Auto, das sehr viel bewegt wird hält länger als ein Kurzstreckenfahrzeug. Allerdings würde ich sagen, daß ein Auto, das gut geschützt und trocken eingelagert wird noch länger hält.
Roland Ranfft hat auf seinen Seiten so eine schöne Abhandlung darüber und wenn ich mich recht erinnere war sein Fazit: Am längsten würde eine Uhr in einer Gefriertruhe halten :lol: . Zumindest, wenn sie trocken eingepackt ist.
http://www.ranfft.de/uhr/info.html#L3

Gruß, Sedi :D
Das muß die Uhr abkönnen!
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Ralf
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Beitrag von Ralf »

  1. Solange ein Uhr STEHT, erleidet sie auch keinen Schaden aufgrund mangelnder Schmierung.
  2. Der Alterungsprozess moderner Uhrenöle in dichten und ordentlich dimensionierten Uhren ist nur unwesentlich davon abhängig, ob die Uhr läuft oder nicht.
  3. Die Schmierung an den Paletten wird durch das Laufen mit der Zeit weniger, was sich in oft einer Gangveränderung bemerkbar macht.
  4. Eine allgemein gültige Aussage, ob bei einer Automatikuhr eher zuerst der Automatikaufzug/Federhaus oder zuerst die Hemmung Anlass zur Revision gibt ist problematisch. Ich sehe bei den meisten Uhren eher die Hemmung als zeitbestimmend an, aber die Sache ist nur im Sinne von >die Ausnahme bestätigt die Regel< zu sehen.
Ich persönlich sehe summa summarum keinen Vorteil durch den Uhrenbeweger für die Lebensdauer, bei Uhrenbewegeren mit halbwegs sinnvoll >Drehzahl< aber auch keine Nachteile, die so gravierend wären, dass man die Benutzung unbedingt ablehnen müsste.

Meine persönliche Vorgehensweise:
Um Tragepausen zu überbrücken, die die Gangreserve etwas überfordern kein Problem. Längerfristige Lagerung eher nicht, dort besser alle paar Monate bis jährlich mal aufziehen oder ein paar Tage tragen.
Man liest sich!

Ralf
Johannes Fend
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Beitrag von Johannes Fend »

Ralf hat geschrieben: Längerfristige Lagerung eher nicht, dort besser alle paar Monate bis jährlich mal aufziehen oder ein paar Tage tragen.
Stimmt also doch - wenn sie ganz lange liegt, sollte man sie zwischendurch aufziehen oder tragen.

Sagt mein Uhrmacher auch.

Wieso eigentlich? Hat's was mit der Aufzugsfeder zu tun?

Gruß Johannes :D
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andreaseck
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Beitrag von andreaseck »

Ralf hat geschrieben: Meine persönliche Vorgehensweise:
Um Tragepausen zu überbrücken, die die Gangreserve etwas überfordern kein Problem. Längerfristige Lagerung eher nicht, dort besser alle paar Monate bis jährlich mal aufziehen oder ein paar Tage tragen.
Ist auch meine Vorgehensweise :wink:

Gruß
Andreas
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Ralf
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Beitrag von Ralf »

Johannes Fend hat geschrieben:... wenn sie ganz lange liegt, sollte man sie zwischendurch aufziehen oder tragen.

Sagt mein Uhrmacher auch.

Wieso eigentlich? Hat's was mit der Aufzugsfeder zu tun?
Nicht nur.
  • man merkt vielleicht, wenn was nicht stimmt (Gangkontrolle, evtl sogar per Zeitwaage)
  • das Öl verteilt sich beim längeren Liegen um, durch die Bewegung wird es mal wieder neu und sozusagen >normaler< verteilt.
  • die ganzen bewegten Teile berühren sich dann auch mal wieder an anderen Stellen
  • auch das Fett im Federhaus und ggf. der Gleitzaum wird beweget und damit alles etwas umverteilt
  • gute Gelegenheit, sie auch mal wieder zu putzen, von wegen Flugrost oder Kontakt- bzw. Spaltkorrosion am Gehäuse
  • ...
Man liest sich!

Ralf
Johannes Fend
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Re: Uhrenbeweger

Beitrag von Johannes Fend »

Thomas H. Ernst hat geschrieben: Den Eilux-Beweger ordne ich unter "kleinstes Übel" ein, er macht sehr viele und sehr lange Pausen und dreht sich verhältnismässig langsam was sehr zur Schonung der Mechanik beiträgt.
Bezüglich dem langsamen Drehen: Ich glaube, das ist fast einheitlich.
Mein jetziger Elma dreht faktisch auch nicht schneller.

Mein Eindruck zum Eilux-Beweger (hatte vorher einen):

Grundsätzlich muß man sagen, er ist ja nicht allzu teuer - also das Preis- / Leistungsverhältnis ist denke ich nicht so schlecht, obwohl meiner nach 2,5 Jahren defekt war (der Navitimer mit Stahlband ist aber auch eine relativ schwere Uhr).
Durchgehend gelaufen ist er aber nicht, immer nur wochen- bzw. monatweise.
Ich habe schon gehört, dass andere 10 Jahre einen Eilux verwenden - nachdem zu urteilen war meiner wahrscheinlich fehlerhaft (bei nur 2,5 Jahren Lebensdauer)

Das Gerät dreht fix mit 950 U/Tag. Für ein 7750 evtl. hoch genug ???
Ich denke, das ist darum so hoch angesetzt, weil die Batterien mit der Zeit schwächer werden.
Teure Geräte wie der Elma haben hier natürlich eine Drehzahlkontrolle, die die Anzahl der Umdr. bei weniger Spannung (im Batt.-Betrieb) ausgleicht.

Das angegebene 1 Jahr Laufzeit kann man bei schwereren Uhren sofort vergessen, da kannst du noch so gute Duracell-Zellen einlegen.

Bei einem Test mit einem Batterietester stellte ich fest, dass eine Batterie immer fast ganz voll bleibt und die andere dafür komplett leer ist.
Nachdem man diese jedoch paarweise wechseln sollte, hat man auf einmal eine Sammlung halbvoller Batterien.

Also ich würde ein Eilux-Gerät auf jeden Fall nur mit Netzteil empfehlen.

Ansonsten - wie gesagt - in Anbetracht des Preises kann man ihn empfehlen.

Gruß Johannes :D
Johannes Fend
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Beitrag von Johannes Fend »

Ralf hat geschrieben: Nicht nur.
  • man merkt vielleicht, wenn was nicht stimmt (Gangkontrolle, evtl sogar per Zeitwaage)
  • das Öl verteilt sich beim längeren Liegen um, durch die Bewegung wird es mal wieder neu und sozusagen >normaler< verteilt.
  • die ganzen bewegten Teile berühren sich dann auch mal wieder an anderen Stellen
  • auch das Fett im Federhaus und ggf. der Gleitzaum wird beweget und damit alles etwas umverteilt
  • gute Gelegenheit, sie auch mal wieder zu putzen, von wegen Flugrost oder Kontakt- bzw. Spaltkorrosion am Gehäuse
  • ...
Danke noch für die interessanten Ausführungen.

Gruß Johannes :D
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Thomas H. Ernst
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Re: Uhrenbeweger

Beitrag von Thomas H. Ernst »

Johannes Fend hat geschrieben:Ich habe schon gehört, dass andere 10 Jahre einen Eilux verwenden - nachdem zu urteilen war meiner wahrscheinlich fehlerhaft (bei nur 2,5 Jahren Lebensdauer)
Warum hast Du ihn nicht nachsehen lassen?
Das Gerät dreht fix mit 950 U/Tag. Für ein 7750 evtl. hoch genug ???
Das langt lässig.
Das angegebene 1 Jahr Laufzeit kann man bei schwereren Uhren sofort vergessen, da kannst du noch so gute Duracell-Zellen einlegen.
Ich hab 2 davon. Einer lief 14 Monate, der andere 18 Monate mit jeweils einem Satz Duracell. Und ich hatte weit schwerere Uhren drauf als so ein Navitimerli.
Bei einem Test mit einem Batterietester stellte ich fest, dass eine Batterie immer fast ganz voll bleibt und die andere dafür komplett leer ist.
Sorry aber das liegt ja wohl an den Batterien. Da die in Reihe geschaltet sind fliesst durch beide der selbe Strom, ergo entladen sich auch beide gleichmässig. Wenn eine früher die Grätsche macht hatte sie schon vorher eine Macke.

Oder hast Du die mit dem Teststreifen benutzt und einen davon aktiviert eingeklemmt? :wink:
Grüsse Thomas
Euer Board-Admin
Johannes Fend
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Re: Uhrenbeweger

Beitrag von Johannes Fend »

Thomas H. Ernst hat geschrieben: Warum hast Du ihn nicht nachsehen lassen?
Er ist 2,5 Jahre gelaufen. Die Garantie ist 2 Jahre.
Ich habe einmal rein informativ bei Eilux angefragt, ob diese Geräte reparaturfähig sind --> Antwort bekam ich keine.
Ich persönlich glaube eher nicht: Die Verschraubung erfolgt nicht mit "normalen" Schrauben.
Ich hab 2 davon. Einer lief 14 Monate, der andere 18 Monate mit jeweils einem Satz Duracell. Und ich hatte weit schwerere Uhren drauf als so ein Navitimerli.
Das ist sehr verwunderlich.
Meiner erreichte (mit Off-Phasen von 2 bis 3 Monaten) maximal 12 Monate. Mir ist auch vorgekommen, dass die Batterien im Off-Modus sehr wohl auch entladen werden.
Sorry aber das liegt ja wohl an den Batterien. Da die in Reihe geschaltet sind fliesst durch beide der selbe Strom, ergo entladen sich auch beide gleichmässig. Wenn eine früher die Grätsche macht hatte sie schon vorher eine Macke.
Es waren jeweils fabriksneue Duracell (1x ultra, 1x plus).

Und das ganze hatte ich 2x. Scheint mir unwahrscheinlich dass 2 Pck. Duracell fehlerhaft sind. Das müßte Zufall sein.

Ich verwendete diesen Tester:
Bild

Soweit so gut - genau nachvollziehen lässt sich das jetzt nicht mehr.

Aber ich habe das Gerät noch zu Hause gelagert.
Ich könnte es dir zum Experimentieren gratis zusenden.

BTW: Gratis abzugeben hätte ich auch noch ein Original Eilux Netzteil passend für Eilux EW1360 und 1388 (Adapter wird anstatt Batterien ins Batteriefach eingelegt).
Gekauft im März '07, im Juni war der Beweger defekt.
Wenn einer Verwendung dafür hätte, warum nicht?

Freundliche Grüße,
Johannes :D
Barfly
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Beitrag von Barfly »

Na ein Beweger für GRATIS ... da bin ich dabei .... :mrgreen: :mrgreen:

Ich leg dann auch zum Selbsttest ein 7750 ein ;)
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walter
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Re: Uhrenbeweger

Beitrag von walter »

Johannes hat geschrieben:BTW:...Original Eilux Netzteil passend für Eilux EW1360 und 1388 (Adapter wird anstatt Batterien ins Batteriefach eingelegt).
Gekauft im März '07, im Juni war der Beweger defekt.
Schon mal über Ursache/ Wirkung nachgedacht ?

Möchte Deine nette Offerte nicht infrage stellen, aber vielleicht gibt da einen Zusammenhang ?

LG
Walter
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Thomas H. Ernst
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Re: Uhrenbeweger

Beitrag von Thomas H. Ernst »

Johannes Fend hat geschrieben:Ich persönlich glaube eher nicht: Die Verschraubung erfolgt nicht mit "normalen" Schrauben.
Das sind auch keine Schrauben sondern Anker. Eine 180° Drehung und schon kommt der Inhalt ans Tageslicht.
Das ist sehr verwunderlich.
Meiner erreichte (mit Off-Phasen von 2 bis 3 Monaten) maximal 12 Monate. Mir ist auch vorgekommen, dass die Batterien im Off-Modus sehr wohl auch entladen werden.
Mich wundert nun eher nichts mehr.

Als ich Dich auf den Tester ansprach meinte ich nicht ein externes Messgerät sondern den in die Batterien eingebauten PowerCheck. Man drückt seitlich 10s auf einen Punkt, dabei verfärbt sich ein Streifen sodass man die verbliebene Kapazität ablesen kann.

Wenn man beim Einlegen nicht aufpasst, kann der Punkt u.U. aktiviert werden. Braucht zwar nicht viel Strom, macht sich aber langfristig bemerkbar und erklärt auch die ungleichmässige Entladung Deiner Batterien. Denn dafür gibt es bei einwandfreier Ware keine andere Erklärung.
Grüsse Thomas
Euer Board-Admin
Johannes Fend
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Beitrag von Johannes Fend »

Barfly hat geschrieben:Na ein Beweger für GRATIS ... da bin ich dabei .... :mrgreen: :mrgreen:

Ich leg dann auch zum Selbsttest ein 7750 ein ;)
Korrektur: Ein Beweger, bei dem der Rechtslauf spinnt.
Das wird beim 7750er Probleme geben..........


Gruß Johannes :D
Johannes Fend
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Re: Uhrenbeweger

Beitrag von Johannes Fend »

walter hat geschrieben: Schon mal über Ursache/ Wirkung nachgedacht ?

Möchte Deine nette Offerte nicht infrage stellen, aber vielleicht gibt da einen Zusammenhang ?

LG
Walter
Mehr als ein Original-Netzteil kaufen, welches laut Typenbezeichnung genau passt kann man nicht.

Ich frage mich langsam, ob mein Eilux-Beweger ein Fake war.
Es steht zwar Eilux oben, aber qulitativ und von der Kompatibilität gibt er viele Fragen auf.
Der Preis von € 110,-- bei Conrad Electronic war jedenfalls doch hoch genug.

Gruß Johannes :D
Johannes Fend
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Re: Uhrenbeweger

Beitrag von Johannes Fend »

Das sind auch keine Schrauben sondern Anker. Eine 180° Drehung und schon kommt der Inhalt ans Tageslicht.
Also, d.h. du könntest ihn öffnen?

Andere Frage: Mein Original-Netzteil passend für 1360 und 1388 würde für deinen ja passen ?!

Das schaut so aus: Statt Batterien kommt ein kleines Kästchen rein, welches genau die Kontakte der Batterien hat.
Dann gibt's einen Spezial-Batteriedeckel mit Kabelführung.
Und das Netzgerät.

Inkl. Eilux-Bedienungsanleitung.
Habe ich bei pelba.com um 13,50 € bekommen (letztes Exemplar / Einzelstück).

Gruß Johannes :D
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