Sinn Spezialuhren zu Frankfurt am Main

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Damenschneider
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Sinn Spezialuhren zu Frankfurt am Main

Beitrag von Damenschneider »

Ich will niemanden langweilen, aber ich muß diese Frage aus dem WBF hierher kopieren, da es innerlich nagt......

Sorry, wenn ich nerve, aber mich würde die Meinung anderer sehr interessieren.

Originaltext:

Ich war heute mit einem Freund "Im Füldchen" bei der Firma Sinn.

Ich habe dort erfahren, dass einige der Sinn-Modelle gar nicht mehr in Frankfurt gebastelt werden, sondern fertig montiert aus der Schweiz bezogen werden.

Wo ist da noch "Made in Germany"?

Mein Freund hat seine im Juli 2005 gekaufte EZM 3 nun zum zweiten Mal bei Sinn gelassen, da die Uhr pro Woche einen Nachgang von ca. 10 Minuten hat.

Im Vorfeld des Besuches folgende mail an die Firma Sinn:

Sehr geehrte Damen und Herren,

bevor ich Ihnen eine Frage zu meiner Uhr stelle, erlaube ich mir Ihnen die Vorgeschichte zu erzählen.

Auf der Suche nach einer geeigneten Uhr bin ich durch verschiedene Argumente (Modell-Auswahl, Basis-Werk, Ausstattung, Design, Philosophie und letztlich auch die Tatsache ein deutsches Produkt zu kaufen) bei Ihnen gelandet. Auch eine sehr angenehme Beantwortung einer Frage von mir im Vorfeld meinerseits hat mich zum Kauf einer Sinn-Uhr bewegt.

Schließlich bin ich am 04.07.2005 zu Ihnen nach Frankfurt gefahren um mir eine EZM3 zu kaufen. Leider hatten Sie dieses Modell nicht vorrätig und ich musste weiter nach Stuttgart fahren, zu Uhren-H. wo ich schließlich die Uhr kaufte.

Nach nur einigen Wochen musste ich jedoch wieder zu Ihnen kommen, um das Werk einstellen zu lassen, da die Abweichung mehrere Minuten pro Woche betrug. Ich gehöre übrigens zu dem Käuferkreis, den Herr Schmidt in einem Interview sehr treffend beschrieben hat: Menschen, die eine Spezialuhr eigentlich nicht brauchen, aber gerne eine Uhr am Arm tragen, die alles mitmachen könnte.

Als stolzer Besitzer spricht man natürlich auch im Bekanntenkreis von seiner Entscheidung zum Kauf. Seit einiger Zeit habe ich nun mit einem Bekannten eine erneute Fahrt nach Frankfurt verabredet - vielleicht kann ich Ihnen einen neuen Kunden vermitteln.

Nun - und damit ist meine Vorgeschichte zu Ende - aber geht meine Uhr seit ein paar Tagen wieder deutlich ungenauer, als ich es bei meiner billigsten Uhr akzeptieren würde: Mehrere Minuten pro Woche!

Was tun...?

Soll ich am Freitag nach Frankfurt fahren? Oder soll ich die Uhr der Fa. H. auf den Tisch legen? Habe ich eine Uhr gekauft, die zwar eine Ar-Trockenhaltetechnik, Sinn-Spezialöl verwendet, eine zertifizierte Gehäusequalität aus Glashütte hat, natürlich einen Magnetfeldschutz und bis 500 m wasserdicht ist, aber einem "normalen Büroarbeiter" nicht die genaue Uhrzeit anzeigt? (Es ist gerade 18:11 Uhr, meine EZM3 zeigt jedoch 18:04 Uhr an.) Und - für mich eine sehr wichtige Frage: Kann ich einem guten Freund wirklich zum Kauf einer Sinn-Uhr raten?

Über eine rasche Beantwortung wäre ich sehr dankbar.



Mit freundlichen Grüßen

MK




Wurde auf die Zeitwaage gelegt. Ergebnis: Eher nicht so gut.
Wurde geöffnet, Sinn-"Spezial-ÖL" wurde nachgeschüttet.
Erneut auf die Zeitwaage. Ergebnis: Immer noch nicht gut.

Diagnose: Koronare Herzkrankheit bei einer 8 Monate alten EZM.

Meine Entscheidung als Verantwortlicher der Service-Abteilung wäre gewesen:

Ich geb dem Kunden eine neue Uhr auf Kulanz.

Nene,- da lassen und in 4 Wochen oder so abholen......


Sinn oder Unsinn?

Ist das die Philosophie, welche im sicherlich schön gemachten Katalog der Firma Sinn vertreten wird?

Ich persönlich bin mehr als etwas enttäuscht.....
Und habe deshalb vom Kauf einer Uhr vorerst mal abgesehen, denn ein schlecht laufendes Automatikwerk kriege ich bei Hertie auch.....

Björn
obo
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Beitrag von obo »

sorry. ich kapiers nicht...
ich habe schon im wbf geschrieben, dass Sinn keine ezm3 "rumliegen" hat...wenn es dich so nervt (wieso eigentlich, ist doch eine uhr vom freund), dann ruf doch nochmal bei Sinn an und bitte um schnellere Bearbeitung wie die 4 Wochen...

sinn verfolgt in der regel auch die philosophie eine längeren zeitraum zu nennen, als er dann wirklich ist. evtl. kommt der anruf bereits nach 2 Wochen -somit freut sich der Kunde umsomehr, dass es schneller ging
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Paul
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Beitrag von Paul »

...es ist sicherlich ein Ärgernis und derartige Erlebnisse sichern keinesfalls das individuelle Zutrauen in die Marke. Es mag einen Unterschied zwischen SINN und Sinnerfahrung geben, der höchst unschön sein kann. Im geschilderten Fall ist es wohl so. Andererseits: Ich hab jetzt die zweite Uhr von SINN und bin zufrieden. Ist das nun Glück oder die Regel und nicht deren Ausnahme?

Viele Grüße

Paul
Damenschneider
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Ok, vergesst es....

Beitrag von Damenschneider »

Ich habe es nur satt, mich von vollmundigen Katalogdarstellungen blenden lassen zu müssen, welchen keine adäquate Reaktion im Falle eines Falles folgt....

Scheint aber der Trend der Zeit zu sein, so etwas hinzunehmen.

Bin wohl schon etwas zu alt, um dies nachvollziehen zu können.

What shalls?

Ist ja "nur die Uhr meines Freundes"......:-(((((

Björn
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andreaseck
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Beitrag von andreaseck »

Hallo Björn

Normalerweise ist doch aber gerade Sinn für seinen
guten Service bekannt.
Mein Konzi besitzt ein Sinn-Depot, und bisher kann ich
somit nur positives berichten.
Ausnahmen gibt es sicher überall.

Gruß
Andreas
Damenschneider
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Hey sorry,....

Beitrag von Damenschneider »

wir waren bei Sinn in Frankfurt! In der Zentrale!

Mal eben so 230 Kilometer gefahren.....

Gruß, Björn
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Grantler
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Re: Sinn Spezialuhren zu Frankfurt am Main

Beitrag von Grantler »

Hi,
Damenschneider hat geschrieben: Ich war heute mit einem Freund "Im Füldchen" bei der Firma Sinn.
seit wann haben die Sonntags auf?
Ich habe dort erfahren, dass einige der Sinn-Modelle gar nicht mehr in Frankfurt gebastelt werden, sondern fertig montiert aus der Schweiz bezogen werden.
Die bekommen die Uhren von einem Einschaler fix und fertig geliefert.
Die Werke von der ETA und die Gehäuse von SUG werden irgend wo hin (wo wollte man uns nicht sagen) geliefert, da zusammengebaut und bei Sinn im Haus wird wohl die Qualitätskontrolle gemacht. Also Uhr auf Beweger und schauen ob sie läuft, WaDi Prüfung, Band dran usw.
Weil das alles mehr kostet als die Uhr und dadurch der grösste Teil der Wertschöpfung in Deutschland geschieht, kann man "Made in Germany" draufschreiben.
Das macht nicht nur Sinn so, sondern das wird in allen möglichen Industriezweigen so gemacht. Also nix, worüber man sich ärgern müsste.

Und 4 Wochen Wartezeit scheint bei Sinn eher kurz zu sein. Ich kenn Leute, die haben 3 Monate auf eine Uhr gewartet.

Und dein Kumpel sollte sich die Worte "Sachmängelhaftung", "Gewährleistung" und "Garantie" mal erklären lassen. Und seine daraus resultierenden Rechte.


Andi
lactor69
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Beitrag von lactor69 »

Hallo!

Angeregt durch die zahlreichen positiven Berichte zu dieser Marke habe auch ich zwei Sinn-Modelle bestellt: eine 903 H4 (warte ich seit vier Monaten drauf) und eine 403 Hydro.

Die erste 403 habe ich Anfang letzter Woche erhalten und wieder zurückgeschickt: Kratzer an den Hörnern (vermutlich von einem Bandwechsel), falsch herum montierte Faltschließe, Garantiekarte mit falscher Gehäusenummer.

Am Freitag eine neue 403 erhalten: Luftblase in der Silikonölfüllung. Soll zwar die Funktion nicht beeinträchtigen, ist aber aus meiner Sicht zumindest ein optischer Mangel.

Ich habe mich jetzt schon gefragt, ob die Uhren vor Auslieferung nicht kontrolliert werden bzw. wie dort mit ihnen umgegangen wird (siehe Kratzer).

Angesichts der zahlreichen positiven Berichte hatte ich eigentlich anderes erwartet und bin mal gespannt, wie das Kapitel 903 H4 ausgeht.

Viele Grüße,
Torsten.
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Crusader
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Beitrag von Crusader »

lactor69 hat geschrieben:Am Freitag eine neue 403 erhalten: Luftblase in der Silikonölfüllung. Soll zwar die Funktion nicht beeinträchtigen, ist aber aus meiner Sicht zumindest ein optischer Mangel.
Es gibt zwar eine lange technische Erklärung zur Unvermeidbarkeit der Entstehung einer Blase bei silikonöl-gefüllten Uhren nach einiger Zeit, aber sie sollte m.E. nicht bei der Auslieferung vorhanden sein. :(
Niffko
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Beitrag von Niffko »

Naja - Shit happens, auch wenn es nicht sein muß.

IMHO ist der Sinn-Service aber sicherlich einer der besten - insbesondere, wenn man mal den kühnen Vergleich mit den großen Konzernen macht ;)

Trotzdem schade, dass es den Ärger gegeben hat...
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Thomas H. Ernst
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Re: Sinn Spezialuhren zu Frankfurt am Main

Beitrag von Thomas H. Ernst »

Grantler hat geschrieben:Die Werke von der ETA und die Gehäuse von SUG werden irgend wo hin (wo wollte man uns nicht sagen) geliefert,
In einem mittlerweile eigenen Betrieb in Thüringen.

Ich finde die bei Sinn könnten das ruhig zugeben, schliesslich haben die neuen Bundesbürger Tradition im Bau von guten Uhren, fressen bei der Arbeit keine Fettbemmn, machen vorher die Gibbe aus und verfriemeln nix. :wink:
Grüsse Thomas
Euer Board-Admin
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Crusader
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Re: Sinn Spezialuhren zu Frankfurt am Main

Beitrag von Crusader »

Damenschneider hat geschrieben:Ich habe dort erfahren, dass einige der Sinn-Modelle gar nicht mehr in Frankfurt gebastelt werden, sondern fertig montiert aus der Schweiz bezogen werden.
Eher geht die Entwicklung übrigens anders herum ... unter Helmut Sinn wurden m.E. mehr Uhren als "Private Labels" aus der Schweiz bezogen, während es jetzt - u.a. wegen der Personalunion zwischen Sinn und SUG - mehr völlig eigenständige Sinn-Modelle gibt. Auch das in Kooperation mit anderen Firmen (Damasko z.B. bei der 756/1. Serie) und in Abhängigkeit von Werke- und Teilelieferanten, aber eben unverwechselbar.

Der Ort des Zusammenbaus ist dabei m.E. zweitrangig. Auf das unverwechselbare Design, die technischen Spezifikationen und den Service kommt es mir mehr an.
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Albert H. Potter
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Beitrag von Albert H. Potter »

Soweit ich weiß, gibt es bei Sinn verschiedene Einschaler, je nach Uhrentyp.
Bei Sinn selbst werden all die Modelle eingeschalt, die neu auf dem Markt sind. Man ermittelt hier, wo die Probleme liegen und sammelt Erfahrungen, die an den Einschaler weitergegeben werden. Uhren die nach besonderem Kundenwunsch gefertigt werden, entstehen ebenfalls in Rödelheim.
Alle Uhren, die vom Einschaler kommen, werden bei Sinn einer Endkontrolle unterzogen und gegebenenfalls nachgearbeitet.
Bei manchen Teilen gibt es häufiger Lieferengpässe. Das liegt an den Zulieferern. In vielen Fällen ist ein schneller (kulanter) Austausch daher nicht möglich. Auch Lieferschwierigkeiten bei Neuuhren sind häufig auf ein fehlendes Teil zurückzuführen.
Bei der neuen U-Boot-Flotte lagen fertige Uhren auf Halde und konten nicht ausgeliefert werden, weil die Lunetten fehlten. Woran es nbei der Lunetten-Fertigung genau klemmte, weiß ich nicht. Man muß bei dem Teil aber bedenken, daß bei der seewasserfesten Uhr auch eine Lunette (mit dem Lack und dem Leuchtdreieck) in allen Elementen genauso seewasserfest sein muß !
Die Silikonölfüllung wird mittlererweile in einer Unterdruckatmosphäre eingebracht. Dies verringert die Blasenbildung, ganz läßt sie sich nicht verhindern. Das Silikonöl ist bei der Montage tückisch, denn es spült jeden Span und Staub, der von der Werkfertigung noch im Werk ist direkt an die prominentesten Stellen zwischen Zifferblatt und Glas. In einem Solchen Fall wird die Uhr noch einmal entleert, gereinigt und erneut befüllt. (Scheiß Spiel !).
Service und Produktion sind in Rödelheim zwei Abteilungen mit unterschiedlichen Uhrmachern und allen Vor- und Nachteilen, die eine solche Einteilung mit sich bringt. Besondere Probleme des Service sind Uhren "aus der guten alten Zeit", deren Produktionsumstände nicht annähernd so geordnet waren, wie bei den heutigen Uhren. Hier kann es dann auch aus diesen Umständen resultierende Ersatzteilprobleme geben, die nach kreativen Lösungen verlangen. Das ist aber bei fast allen Marken so (ABC Fischkrone !).

Wenn jemand Anregungen zur Verbesserung hat, oder von einem bestimmten Service beeindruckt war, so sollte man das der Firma Sinn mitteilen, denn man lebt hier noch immer vom Direktvertrieb. Beim Versandgeschäft hat man leider eine gewisse Distanz zum Kunden.
Also Kritik und Verbesserungsvorschläge ruhig vortragen.

Gruß,
Peter
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marfil
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Re: Sinn Spezialuhren zu Frankfurt am Main

Beitrag von marfil »

Hallo,

Ich war eigentlich immer ein Fan der Marke Sinn, vor allem durch die tollen technischen Ausführungen und Beschreibungen im Sinn-Katalog und dem teilweise interessanten Design.

Gerade die sehr technisch anmutenden- und scheinbar kompetent entworfenen- Modelle wie 757, 857, U2, U1000 trugen zu dieser Einstellung erheblich bei.

Logischerweise war ich dann auch im Sinn-Forum ein interessiertes Mitglied- bis zu jenem Zeitpunkt, als ich dort mein Review der Citizen Promaster im "Andere Marken" Thread gepostet habe. Die Beiträge der anderen Forumsteilnehmer waren beinahe als "militant" zu bezeichnen und hatten mit einer objektiven Auseinandersetzung mit dem Thema Uhr nichts mehr zu tun- und lassen nachträglich auch die positiven Beiträge zu dieser Marke in einem anderen Licht erscheinen.

Da ich gezwungen war, mich richtiggehend zu "verteidigen", habe ich begonnen, alle möglichen Unterlagen zu den Uhrenmodellen dieser Firmen eingehendst zu studieren und zu hinterfragen. Dabei bin ich zu einem erstaunlichen Resultat gekommen....

1) Sinn Spezialöl

Das Sinn Spezialöl, das angeblich die Leistungsfähigkeit der Schmierung erheblich verbessern soll, hat in keinem mir bekannten Uhrentest von renommierten Magazinen auch nur ansatzweise diesen Vorteil gezeigt. Ganz im Gegenteil wiesen Uhren der Firma Sinn mit diesem Öl WEITAUS GRÖßERE GANGABWEICHUNGEN bei Temperaturschwankungen auf, als Uhren mit bekannten Ölen renommierter Hersteller.
Der letzte mir bekannte Vergleich fand in "Armbanduhren" bei einem Taucheruhrentest statt, an dem auch 2 Sinnmodelle teilnahmen (U2, U1000).
Bei den Messungen auf der Zeitwaage bei 20 und 4Grad Celsius wiesen beide Uhren mehrere Sekunden Differenz auf, dagegen die Modelle von Rolex, Omega und Blancpain jeweils unter einer Sekunde.
Somit fällt also dieser Vorteil einmal weg- ist eher ein Nachteil... :shock:

2) ETA-Werke der Qualitätsstufe "top"

In den Sinn-Modellen werden die Werke in der Qualitätsstufe "top" bezogen und eingeschalt. Offensichtlich kommt es da aber zu keiner Überprüfung der Gangeigenschaften, denn alle mir bekannten Uhren des Herstellers im Bekannten/Freundeskreis weisen erhebliche Gangabweichungen (zwischen +8 und +15/24) auf, was weit ausserhalb der von ETA spezifizierten Norm ist (+/-4 Sekunden bei "Top").

Zudem kommt es immer häufiger zu defekt ausgelieferten Uhren, die scheinbar nie eine Qualitätskontrolle gesehen haben....(siehe diverse Foreneinträge).

Und bei Preisen die bereits über die 3k Euro-Marke gehen (U1000), darf man wohl mehr erwarten, als einen Umbau der Stoppminute von 30 auf 60 Minuten Messbereich.
Alle Uhren dieser Preisklasse haben entsprechend modifizierte Kaliber, falls sie überhaupt solche "Stangenware" verwenden.

3) Werbung mit Dekra-Crashtest

Es ist zwar jedem unbenommen, darin einen Qualitätsbeweis zu sehen, leider kann ich das persönlich überhaupt nicht nachvollziehen...

Es spricht zwar für das Uhrwerk (konkret ETA Valjoux 7750), dass es diese Belastungen ausgehalten hat, trifft aber somit auf alle Hersteller zu, die dieses Uhrwerk verbauen.

Dass die Uhr dabei keine Kratzer abbekam, sagt genau nix, da sich im Bereich des Armaturenbretts, wo die Uhr möglicherweise auftreffen könnte, keinerlei harten Gegenstände befinden. Alles besteht aus geschäumtem Kunststoff, der wohl auch bei einer Uhr ohne tegimentiertem Gehäuse keinerlei Kratzspuren hinterlassen hätte.

4) Zertifizierung nach Tauchgerätenorm

Das ist vermutlich der einzige halbwegs aussagekräftige Qualitätsbeweis. Leider wurde dieses Testverfahren entsprechend "modifiziert"- und nur an Einzelmodellen durchgeführt- sprich, Serienuhren werden diesem Test nicht unterzogen- können also gänzlich andere Eigenschaften aufweisen.

5) UBoot-Stahl

Die Eigenschaften von UBootstahl sind bestimmt kein Nachteil, aber ganz sicher kein wesentlicher Vorteil bei Armbanduhren. SChon der normale 316er Stahl weist eine so hohe Korrosionsbeständigkeit auf, dass jede weitere Steigerung unnötig ist.
Titan ist zudem hautfreundlicher und hat auch sonst die besseren Eigenschaften für Uhrengehäuse.

6) Tegimentierung

Die Tegimentierung ist vermutlich das Einzige, was wirklich einen praktischen Nutzen hat- und auch funktionieren dürfte.
Leider werden viele Uhren mit einem untegimentierten Band ausgeliefert, das wiederum entsprechend kratzeranfällig ist.
2 Bekannte von mir haben ein tegimentiertes Band nachbestellt. Beide Bänder hatten schon bei der Lieferung Kratzspuren an der Schließe und einigen Bandgliedern. Beide Bänder wurden wieder zurückgeschickt. Jetzt fragt man sich natürlich, wie das passieren kann???

7) Trockenhaltetechnik

Die Trockenkapseln sind jedenfalls eine sinnvolle Entwicklung- aber offensichtlich nicht ganz ausgereift, da sämtliche in Magazinen getestete Uhren nach dem berühmtberüchtigten "Kondenswassertest" vollständig gesättigte Trockenkapseln hatten.
Das heißt in der Praxis, dass nach einem Temperaturschock die Kapseln keinerlei Feuchtigkeit mehr aufnehmen können- der Effekt also nicht mehr vorhanden ist.
Diese Tatsache traf auch auf Uhren mit "Argonfüllung" zu, bei denen das gar nicht erst hätte passieren dürfen......schon eigenartig.

Somit bin ich zu dem Schluss gekommen, dass Sinn zwar viel verspricht, aber eigentlich nichts davon halten kann :angry: .....und für die o.a. Techniken einen entsprechenden Mehrpreis verlangt, der in keinster Weise funktional gerechtfertigt ist.
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Andi
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Registriert: 15 Feb 2006, 16:50
Interessen: Motorrad, Sportschiessen, Uhren und Amateurfunk
Tätigkeit: Staatlich geprüfter Zeltaufbauer....

Re: Sinn Spezialuhren zu Frankfurt am Main

Beitrag von Andi »

Du hast die Diapal-Technik vergessen :whistling:

Andi
Viele Grüße Andi!

Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance.
Sir Winston Churchill
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