...wenn die Gangreserve zu neige geht.
Kann das gar nicht glauben.
Könnt Ihr mich mal aufklären
Laufen Uhren wirklich schneller...
- Ralf
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Nein. Können wir nicht. Weil es so nicht ist. genauer gesagt nicht immer so und nicht so einfach.
Erstens:
Uhren mit Isochronismusfehler laufen bei unterschiedlicher Amplitude unterschiedlich schnell.
Zweitens:
mit abnehmender Federvorspannung nimmt die Amplitude bei jeder Uhr ab.
Soweit so klar und eindeutig. Bei welcher Amplitude welche Unruhe welches Vorzeichen des Isochronismusfehlers hat, hangt jetzt einmal von der Bauart ab, z.B. ob rückerlose Konstruktion oder Regulierung an der Unruhe, aber vor allem vom individuellen Zufall ab. Selbst ein und das selbe Werk kann beide Vorzeichen zeigen:
Stamm aus dem schweizer Standard Lehrbuch für Uhrmacherin der Ausbildung bei der FET. >Theorie der Uhrmacherei<, Reymond, Monnier, Jeaneret, Pelaratti, Verlag Greme.
Das ganz zum Schluss, wenn die Unruhe nur noch um den Hebewinkel herumzappelt, Uhrwerke noch mal ganz flott werden, ist auch gar nicht so selten.
Uhren, bei denen die Rücker (zu) weit auseinander stehen neigen bei abnehmender Federspannung logischerweise zum Nachgang.
P.S.
Das klassische Pendel aus der Wanduhr läuft physiklisch bedingt mit abnehmender Amplitude immer schneller:
in Bogenmass kommt mir plausibler vor.
Siehe Formel 1.2.6 ff in http://ap.physik.uni-konstanz.de/Anleit ... pendel.pdf
Erstens:
Uhren mit Isochronismusfehler laufen bei unterschiedlicher Amplitude unterschiedlich schnell.
Zweitens:
mit abnehmender Federvorspannung nimmt die Amplitude bei jeder Uhr ab.
Soweit so klar und eindeutig. Bei welcher Amplitude welche Unruhe welches Vorzeichen des Isochronismusfehlers hat, hangt jetzt einmal von der Bauart ab, z.B. ob rückerlose Konstruktion oder Regulierung an der Unruhe, aber vor allem vom individuellen Zufall ab. Selbst ein und das selbe Werk kann beide Vorzeichen zeigen:
Stamm aus dem schweizer Standard Lehrbuch für Uhrmacherin der Ausbildung bei der FET. >Theorie der Uhrmacherei<, Reymond, Monnier, Jeaneret, Pelaratti, Verlag Greme.
Das ganz zum Schluss, wenn die Unruhe nur noch um den Hebewinkel herumzappelt, Uhrwerke noch mal ganz flott werden, ist auch gar nicht so selten.
Uhren, bei denen die Rücker (zu) weit auseinander stehen neigen bei abnehmender Federspannung logischerweise zum Nachgang.
P.S.
Das klassische Pendel aus der Wanduhr läuft physiklisch bedingt mit abnehmender Amplitude immer schneller:
- T = 2 pi (1 + {alfa²/16} ) Wurzel ( L / m g L )
T: Periodendauer
alfa: Amplitude in Grad*
L: Abstand zum Schwerpunkt in m
l: Trägheitsmomemnt in kg m²
m: Masse in kg
g: Erdbeschleunigung 9,81 m/s²
in Bogenmass kommt mir plausibler vor.
Siehe Formel 1.2.6 ff in http://ap.physik.uni-konstanz.de/Anleit ... pendel.pdf
Man liest sich!
Ralf
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- Mikrolisk
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Cool! Ich trimme jetzt alle meine Uhren auf eine Amplitude von 145 Grad!
Aber ein interessanter Bericht!
Andreas
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- Thomas H. Ernst
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Wie Ralf und das Lehrbuch schon schrieben: Es kann so sein, muss aber nicht. Bei einigen Uhren hab ich schon beobachtet dass sie schneller wurden, anderen war es wurscht und wieder andere sind langsamer geworden. Ein Mysterium das vermutlich nur Frederic und Dr. Hürlimeier erhellen können.
Grüsse Thomas
Euer Board-Admin
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