Wie Zeiger aufarbeiten / mit Leuchtmittel versehen...

[SFG]

Hallo,
ich möchte ein paar alte Zeiger aufarbeiten / wieder mit Leuchtmittel versehen.

Nun habe ich mir überlegt, wie ich die Leuchtmasse am besten auf , bzw. "in " die Zeiger bekomme.

Meine erste Idee war, die Zeiger mit der Frontseite auf einen Streifen Tesaband zu kleben, und dann von hinten die Leuchtmasse aufzubringen.

Nach dem trocknen, wollte ich dann den Tesa-Streifen vorsichtig abziehen, aber genau hier stellt sich die Frage, ob die Leuchtmasse so fest ist, das sie das abziehen des Tesabandes übersteht ?

Aber vielleicht kann mir jemand hier im Forum einen Tip geben, wie man es besser macht ?

Bin -wie immer, -für jeden Tip dankbar!

Gruß Steffen

[Kurti]

Leuchtmasse anrühren, von hinten so über den Zeiger ziehen, z.Bsp. mit einem Putzholz, bis in den Zeigerzwischnräumen die Leuchtmasse hängt. Dann trocknen lasssen.

Grüße Kurti

[SFG]

Leuchtmasse anrühren, von hinten so über den Zeiger ziehen, z.Bsp. mit einem Putzholz, bis in den Zeigerzwischnräumen die Leuchtmasse hängt. Dann trocknen lasssen.

Grüße Kurti

Hallo,
..und wie verhindere ich das die Frontseite der Zeiger mit Leuchtmasse in Kontakt kommt, -oder kann ich die Leuchtmasse nach dem trocknen ohne Probleme auf der z.B. vergoldeten Oberfläche entfernen?

Gruß Steffen

[660feet]

Hallo,
..und wie verhindere ich das die Frontseite der Zeiger mit Leuchtmasse in Kontakt kommt, -oder kann ich die Leuchtmasse nach dem trocknen ohne Probleme auf der z.B. vergoldeten Oberfläche entfernen?

Gruß Steffen

Du schon wieder... !?

Man nehme 3 Dinge: ein Stückchen Knetmasse (es geht natürlich auch Rodico ) und 2 Zahnstocher:

Zuerst formt man mit Knetmasse/Rodico einen kleinen Hügel (Pyramide) und drückt ihn fest auf die Arbeitsunterlage (Tischplatte, etc.). Dann steckt man den betreffenden Zeiger auf die eine Seite des Zahnstochers (Unterseite nach oben) und steckt die andere Seite des Zahnstochers von oben senkrecht in die Knetmasse und drückt ihn fest, damit er gut hält. Am anderen Ende des Zahnstochers steckt nun der Zeiger im rechten Winkel (Unterseite nach oben).

Nun bricht oder schneidet man den zweiten Zahnstocher in flachem Winkel schräg durch, so dass eine breite Spitze entsteht. Mit dieser nimmt man die Leuchtmasse auf und streicht damit - wie Kurti sagt - von oben über den Zeiger bis die Leuchtmasse den Zeigerzwischenraum vollständig ausfüllt. Den Rest besorgen Schwerkraft und Oberflächenspannung. Die Gegenseite (= Vorderseite des Zeigers) ist dabei permanent in der Luft und kommt erst gar nicht mit Leuchtmasse in Berührung! - Einige Minuten trocknen lassen, fertig!

Die handelsübliche Leuchtmasse kann mit Wasser verdünnt werden, aber Vorsicht: wenn sie zu dünn ist, entstehen beim Trocknen Risse! Eventuell vorhandene störende Reste lassen sich mit einem nassen fusselfreien Tuch leicht entfernen...

Mit etwas Übung lassen sich mit dieser Methode perfekte Ergebnisse erzielen!

Gruß, 660feet

[SFG]

Ich schon wieder.....

Super! Vielen Dank für die ausführliche Tatbeschreibung!

Dann werd ich mal an einem alten Zeigersatz üben

Gruß Steffen

[Kurti]

Sorry,klar. Für mich war dabei logisch dass der Zeiger in der Luft sein muss, sonst würde die Leuchtmasse ja breitlaufen.

Grüße Kurti

[cool runnings]

Dann werd ich mal an einem alten Zeigersatz üben

Hallo Steffen,

mach doch ein paar Fotos davon und stelle sie hier ein. Interessiert bestimmt einige hier.

[SFG]

Dann werd ich mal an einem alten Zeigersatz üben

Hallo Steffen,

mach doch ein paar Fotos davon und stelle sie hier ein. Interessiert bestimmt einige hier.

Hallo,
-Ok, dann übe ich erst mal heimlich und mach dann ein paar Fotos

Gruß Steffen

[SFG]

Dann werd ich mal an einem alten Zeigersatz üben

Hallo Steffen,

mach doch ein paar Fotos davon und stelle sie hier ein. Interessiert bestimmt einige hier.

Hallo,
-Ok, dann übe ich erst mal heimlich und mach dann ein paar Fotos

Gruß Steffen

Hallo,

ok, es hat ein wenig gedauert, aber gestern hat mein Fräulein Tochter die nötigen Bilder zur Zeiger-Story geknipst.

Hier aber erst noch mal die Anleitung von "660feet" damit alles beisammen ist

Man nehme 3 Dinge: ein Stückchen Knetmasse (es geht natürlich auch Rodico ) und 2 Zahnstocher:

Zuerst formt man mit Knetmasse/Rodico einen kleinen Hügel (Pyramide) und drückt ihn fest auf die Arbeitsunterlage (Tischplatte, etc.). Dann steckt man den betreffenden Zeiger auf die eine Seite des Zahnstochers (Unterseite nach oben) und steckt die andere Seite des Zahnstochers von oben senkrecht in die Knetmasse und drückt ihn fest, damit er gut hält. Am anderen Ende des Zahnstochers steckt nun der Zeiger im rechten Winkel (Unterseite nach oben).

Nun bricht oder schneidet man den zweiten Zahnstocher in flachem Winkel schräg durch, so dass eine breite Spitze entsteht. Mit dieser nimmt man die Leuchtmasse auf und streicht damit - wie Kurti sagt - von oben über den Zeiger bis die Leuchtmasse den Zeigerzwischenraum vollständig ausfüllt. Den Rest besorgen Schwerkraft und Oberflächenspannung. Die Gegenseite (= Vorderseite des Zeigers) ist dabei permanent in der Luft und kommt erst gar nicht mit Leuchtmasse in Berührung! - Einige Minuten trocknen lassen, fertig!

Die handelsübliche Leuchtmasse kann mit Wasser verdünnt werden, aber Vorsicht: wenn sie zu dünn ist, entstehen beim Trocknen Risse! Eventuell vorhandene störende Reste lassen sich mit einem nassen fusselfreien Tuch leicht entfernen...

Mit etwas Übung lassen sich mit dieser Methode perfekte Ergebnisse erzielen!

Und los!
Anstatt Knetmasse/Radico habe ich einen Seltmann-Waiden Salzstreuer genommen, aber es ging trotzdem...


Glasabheben...


Da das ZB der Tissot eine sehr empfindliche matte Oberfläche hat, hab ich schnell noch einen
ZB-Schutz gebastelt..


und aufgelegt...


vorsichtig den Zeigerabheber aufsetzen...


...und ab.


Sind die Zeiger auf die Zahnstocher aufgesetzt, kann die eigendlicher Arbeit beginnen...


Hier entferne ich die alte Leuchtmasse.
Etwas anfeuchten hilft, falls sie noch sehr fest ist...
Bitte beachten ! : Bei älteren Uhren ist die Leuchtmasse noch Radioaktiv, d.h. vorsichtig und sauber arbeiten, die entfernte leuchtmasse sorgfältig auffangen und nicht mit Lebensmittel in berührung bringen. Vorsicht auch bei offenen Wunden etc.
Zu Risiken und Nebenwirkungen, fragen Sie Ihren Strahlenschutzexperten![/b]


Jetzt kommt der Salzstreuer zum Einsatz...


Hier wird nun die Leuchtmasse mit einem weiteren Zahnstocher aufgetragen.








Nach ca. 10 bis 15 min. ist die Leuchtmasse soweit fest geworden das die Zeiger wieder aufgesetzt werden können.

Std. Zeiger aufsetzen und auf 12 Uhr ausrichten...


Minutenzeiger und


Sekundenzeiger aufsetzen...


...und kontrollieren ob alls passt


Glas aufsetzen...


Fertig!



Leider hab ich es nicht geschafft, ein Foto zu machen, auf dem das leuchten der Zeiger richtig zu sehen ist, -die Zahlen leuchten einfach zu stark.

Hoffentlich gib es keine Schimpfe vom Mod. wegen der vielen Bilder ...

Gruß Steffen

[walter]

Hoffentlich gib es keine Schimpfe vom Mod. wegen der vielen Bilder ...

Gruß Steffen

Und wenn schon ...dann hilft Dir der Dank für die tolle Dokumentation bestimmt wieder auf die Beine

Danke fürs Einstellen - sehr interessant !
Wär doch auch 'nen eigenen Faden bei den FAQ wert, oder ?

Walter

P.S. Gibts den Salzstreuer auch mit Halterung für RLX-Zeiger ? ...duck und wech

[MPG]

P.S. Gibts den Salzstreuer auch mit Halterung für RLX-Zeiger ? ...duck und wech

Da nimmt man dann Perlmutt-Zahnstocher


Vielen Dank@SFG für den im wahrsten Sinne des Wortes anschaulichen Bericht.

[SFG]

P.S. Gibts den Salzstreuer auch mit Halterung für RLX-Zeiger ? ...duck und wech

Da nimmt man dann Perlmutt-Zahnstocher

...und nen Villeroy&Boch Salzstreuer -mindestens !

Gruß Steffen

[schlumpf]

Super erläutert! Zwei Fragen dennoch: Wird das Zifferblatt beim Zeigerabheben nicht beschädigt, verkratzt? Sprich, wäre da ein Papier als Schutz sinnvoll? Auf welche Uhrzeit stellst Du die Uhr beim Zeigerabheben? Ist es sinnvoll, sie auf 12 zu drehn, weil man dann alle Zeiger - eher ungünstig - übereinander hätte? Wobei letztere Frage sich wahrscheinlich erübrigt und "egal" ist, wenn die Uhr kein Datum hat. Aber wie würde man zweckmäßigerweise bei einer Uhr mit Datum vorgehen, damit's nachher beim Datumswelchsel wieder genau passt?

[Philipp]

Super erläutert! Zwei Fragen dennoch: Wird das Zifferblatt beim Zeigerabheben nicht beschädigt, verkratzt? Sprich, wäre da ein Papier als Schutz sinnvoll?

Siehe Bild 3 + 4 -> Zifferblattschutz aus Folie.

Auf welche Uhrzeit stellst Du die Uhr beim Zeigerabheben? Ist es sinnvoll, sie auf 12 zu drehn, weil man dann alle Zeiger - eher ungünstig - übereinander hätte? Wobei letztere Frage sich wahrscheinlich erübrigt und "egal" ist, wenn die Uhr kein Datum hat. Aber wie würde man zweckmäßigerweise bei einer Uhr mit Datum vorgehen, damit's nachher beim Datumswelchsel wieder genau passt?

Ich mache es so:
Uhr ohne Zeiger vorstellen bis Datum springt - Stundenzeiger "locker" auf 12 setzen -
wieder 24 Std vorstellen und dabei Lage kontrollieren (schleift er am Datumsfenster oder Schriftzug?) bis Datum springt - Stundenzeiger evtl. exakt auf 12 korrigieren, setzen und noch mal 24 Std vorstellen -
Minutenzeiger nach Datumssprung über Stundenzeiger auf 12 setzen und gleich Abstand bzw. Lage der Zeiger kontrollieren - Zeigerspiel um 6/18 Uhr testen, ob Zeiger in einer Linie sind -
zum Schluss Zeigerspiel rundum checken und Sekundenzeiger setzen -
Abschlusskontrolle mit umlaufenem Sekundenzeiger - fertig.

Macht man das ein paar Mal, bekommt man den Datumssprung durchs laufende Werk ziemlich genau um 0:00 Uhr hin.

Vom Zeigersetzen könnte man auch ´ne schöne Bilderserie erstellen. Habe leider nie fotografiert.

[SFG]

Vom Zeigersetzen könnte man auch ´ne schöne Bilderserie erstellen. Habe leider nie fotografiert.

Hallo, das Problem ist, das meist auch die dritte Hand zum fotogafieren fehlt

Gruß Steffen