trombone hat geschrieben:... einmal im Jahr ... die Wasserdichtigkeit der Uhr überprüfen lassen.
Dazu habe ich zwei Fragen:
Wie geht sowas vor sich
Zwei Methoden:
1) Trocken
Die Uhr wird auf eine Messapperatur gelegt, Glas nach oben und auf das Glas wird ein kleiner Messzeiger gelegt, der die Dicke der Uhr sehr fein aufgelöst anzeigt. Dann kommt eine Druckglocke drüber, die wird dicht gemacht und dann Luft in den Innenraum der Glocke (=Aussenraum der Uhr) gepumpt, so dass sich ein Druck von ein paar Bar aufbaut. Dadurch sollte die Uhr etwas zusammengedrückt werden, weil sich bei einer dichten Uhr eine Druckdifferenz innen (es bleibt bei ~ einem Bar) und aussen aufbaut. Keine Angst, es sind nur wenige Mikrometer! Ist die Uhr extrem undicht, steigt der Innendruck sofort mit dem Aussendruck zusammen an, die Dicke der Uhr bleibt unverändert.
Nachdem der Prüfdruck erreicht ist, wird er noch eine Weile auf konstantem Niveau gehalten. Ist die Uhr dicht, bleit die Dicke jetzt konstant. Ist sie etwas undicht, steigt der Druck innen langsam an. Entsprechend wird die Uhr wieder langsam dicker.
Druck ablassen, bei einer etwas Undichten nicht zu schnell, um nicht das Glas abzusprengen. Glocke aufmachen. Fertig.
+ Schnell
+ Eindeutiger quantitativer Messwert
+ Armband bleibt dran
- Keine Angabe, wo undicht
2) Nass
Glasrohr, Uhr reinhängen, zumachen, aufpumpen, warten. Ist die Uhr undicht baut sich innen in der Uhr ein erhöhter Druck auf, ist sie dicht, bleibt es beim Normaldruck innen. Während der erhöhte Aussendruck ansteht kommt die Uhr ins Wasser (entweder Uhr runter ins Wasser oder Wasser hoch bis zur Uhr). Sofort danach wird dann langsam der Druck abgelassen. Ist die Uhr dicht, passiert gar nichts. Ist die Uhr undicht herrscht jetzt innen ein Überdruck, und an der undichten Stelle treten kleine Luftperlen aus.
Wenn der Druck wieder auf Aussendruck ist, Deckel auf, Uhr raus. Abtrocknen. Fertig.
+ Stelle der Undichtigkeit bekannt (Drücker, Krone, Boden, ...)
+ Preisertes Equipment
- subjektive Beurteilung
- Nass
- Problem mit Restluftbläschen, die irgendwo aussen dranhängen
trombone hat geschrieben:... und was kostet es?
Für Stammkunden üblicherweise nichts. Für Geiz-ist-geil-Schnäppchenjäger nach Laune des Uhrmachers von nix bis
trombone hat geschrieben:...Wenn meine OM bis 200 m wasserdicht ist, so dürfte es doch kein Problem sein, ohne Prüfung nur schwimmen zu gehen, oder täusche ich mich da?
200 M ist eine
Druckfestigkeit
und zwar von 20 bar.
Zum Schwimmen brauchst Du eine Uhr
mit ausreichender
Dichtigkeit
Die Druckfestigkeit ändert sich, solange die Uhr nicht mechanisch beschädigt wird, praktisch nicht. Deswegen muss diese Prüfung auch üblicherweise nicht wiederholt werden. Was nachlässt über die Zeit ist die Dichtigkeit, Prüfung sehr empfehlenswert, aber absolut unproblematisch, s.o. . Die Wahrscheinlichkeit, dass die Uhr bei x Bar dicht, bei y Bar aber undicht ist ist vernachlässigbar und geringer als die Gefahr, das sie heute dicht, aber übermorgen undicht ist. Deswegen braucht man sich darüber, ob die Prüfung nun bei 2, 3, 5 oder 10 Bar stattgefunden hat, keine Gedanken machen.