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Wasserdichtigkeit bei Speedmaster-Modellen

Verfasst: 20 Mai 2006, 08:42
von Noppy
Guten Morgen,

kann mir mal jemand erklären warum die WD-Angeben bei den Speedmaster-Modellen so unterschiedlich sind?

- die Professionel 30m (so schön die "Original-Speedy" ja ist, aber nur 30m WD sind m.E. absolut nicht alltagstauglich, da muss man ja Angst haben durch Regen zu gehen, ok,ok ich weiß auf dem Mond gibt es kein Wasser :wink: )

- Reduced 30m
- Day-Date 50m
- Date wieder nur 30m
- Racing 100m
- Broad Arrow 100

Ich könnte ja noch verstehen, dass es bei Handaufzug schieriger ist aber viele Automatik-Modelle haben auch nur 30m.

Wieso bekommt Omega das nicht besser hin?

Vielen Dank und schönen Samstag

Noppy

Verfasst: 20 Mai 2006, 08:49
von andreaseck
Hallo Nobby

Warum das so ist, kann ich Dir leider auch nicht
sagen. Aber laut Thomas ist es kein Problem,
mit der Speedy schwimmen zu gehen.

Gruß
Andreas

Verfasst: 20 Mai 2006, 09:02
von Brodi
@Noppy

Hallo. Meine Speedy ist 50m WD, nicht 30m.
Kann vielleicht geändert haben, weiss nicht.

Gruss brodi

Re: Wasserdichtigkeit bei Speedmaster-Modellen

Verfasst: 20 Mai 2006, 09:26
von Axel66
Noppy hat geschrieben:...so schön die "Original-Speedy" ja ist, aber nur 30m WD sind m.E. absolut nicht alltagstauglich, da muss man ja Angst haben durch Regen zu gehen,...
:lol: :lol: :lol:

DAAAAVID! Erkläre Noppy mal, daß die Speedy absolut alltagstauglich ist. :wink:

Meine mußte bisher noch nicht so viel mitmachen, aber ich habe sicherlich keine Angst mit der Uhr im Regen spazieren zu gehen und Tauchen in Salzwasser stellt für mich keine Alltagssituation dar.

Gruß,

Axel

P.S. mir sind 30m auf die ich mich verlassen kann lieber als 200 versprochene Meter WD!

Verfasst: 20 Mai 2006, 09:45
von Thomas H. Ernst
Das wird eines Tages noch mein Lebenswerk ... :?

Wie schon im WBF und auch hier mehrfach bestätigt, hängt die Wasserdichtigkeit bzw. Druckfestigkeit von zahlreichen Faktoren ab. Da wären mal die Konstruktion des Gehäuses (Stabilität, Glassitz, Krone, Drücker), die Art der Verschlüsse, die Dimensionierung der Dichtungen, um nur einige zu nennen.

Ganz wichtig ist: Die Wasserdichtigkeit ist keine dauerhafte Eigenschaft. Wenn eine Uhr fachgerecht verschlossen und geprüft wurde ist sie dicht. Bereits ein Schlag gegen die Tischplatte oder Dreck am Kronentubus kann diese Eigenschaft zunichte machen, mit den Jahren schwindet sie ohnehin von alleine.

Dies gilt umso mehr, je simpler die Uhr gebaut wurde. Eine gut konstruierte 30m Uhr hält besser und länger dicht als eine übel zusammengenagelte 200m Buntmetallschrott-Möhre die bereits nach Verlassen ihrer unseeligen Geburtsstätte eher hygroskopisch denn dicht wirkt und nach ein paar Jahren zum tragbaren Bonsai-Aquarium verkommt.
Wieso bekommt Omega das nicht besser hin?
Omega bekommt das sogar super gut hin!

Die Professional wie auch die BA, Racing und Legend Modelle stecken in gross dimensionierten Schalen mit Schraubboden, dreifach gedichteten Kronen und zweifach gedichteten Drückern. Böden und Lünetten werden mit gross dimensionierten O-Ringen bestückt, die Gläser sind ebenfalls grosszügig abgedichtet bzw. armiert (Hesalith). Grundsätzlich könnte diese Konfiguration erheblich mehr leisten.

Lediglich die Reduced, Date und DayDate Modelle mit ihren kleineren Druckbodengehäusen und den eher einfach ausgelegten Bedienelementen haben keine bessere Angabe zur Druckfestigkeit verdient.

Die Handaufzugmodelle werden, obwohl genau so gut geschützt wie die Automaten, nur mit 50m angegeben. Dies ist eine reine Schutzmassnahme von Omega da niemand wissen kann wie gut oder schlecht die Uhr behandelt wird. Selbst eine 1000m Uhr ist nicht mehr zuverlässig wenn beim täglichen Aufzug eine möglicherweise fettfreie und/oder verschmutzte Dichtung zerrieben wird.

Nach meinen Erfahrungen, und die reichen bis in die späten 60er Jahre zurück, ist eine Professional zwar nicht zum Tauchen, wohl aber völlig problemlos zum Schwimmen, Baden, Duschen und natürlich auch im Regen rumlaufen geeignet. Ich selbst hatte Anfang der 80er meine erste eigene und die war immer am Arm, auch im Wasser.

Voraussetzung für solche Einsätze ist allerdings dass man die Dichtigkeit jährlich prüfen lässt und die äusseren Kronendichtungen regelmässig mit Silikonfett versorgt.

Vielen Dank

Verfasst: 20 Mai 2006, 10:12
von Noppy
Hallo Thomas,

vielen Dank für die schnelle Antwort, die interessanten und detaillierten Ausführungen.

Das sind die Antworten die ich hören wollte :D

Nur noch zwei "klietzekleine" Fragen :wink:

Gilt das auch für die Saphir-Variante

Warum wird die Referenz 3151.80.00 mit 100m angegeben?

Vielen Dank

NoppY

Re: Vielen Dank

Verfasst: 20 Mai 2006, 11:30
von Thomas H. Ernst
Noppy hat geschrieben:Gilt das auch für die Saphir-Variante
Natürlich.
Warum wird die Referenz 3151.80.00 mit 100m angegeben?
Schrieb ich ja oben:
Die Professional wie auch die BA, Racing und Legend Modelle stecken in gross dimensionierten Schalen mit Schraubboden, dreifach gedichteten Kronen und zweifach gedichteten Drückern.

Die Handaufzugmodelle werden, obwohl genau so gut geschützt wie die Automaten, nur mit 50m angegeben.
Die Broad Arrow 3151.80.00 *ist* ein Automat.

Verfasst: 20 Mai 2006, 13:42
von Dr. Arnheim
Hey danke Thomas,
damit hast Du mehr oder weniger auch meine Frage beantwortet "Frage an die Speedmasterexperten"...

Verfasst: 20 Mai 2006, 15:29
von stang66
Voraussetzung für solche Einsätze ist allerdings dass man die Dichtigkeit
jährlich prüfen lässt und die äusseren Kronendichtungen regelmässig mit
Silikonfett versorgt.

Kann ich das selbst machen (das mit dem Fett) oder sollte man die uhr dafeur lieber zum Uhrmacher geben?
Wie geht man da vor, speziell bei der Speedy Pro?
Was genau sollte man da fuer ein Mittel nehmen?
Wo bekomme ich (als nicht-Uhrmacher) das her?

Verfasst: 20 Mai 2006, 16:09
von hermann
Hallo
Kann ich das selbst machen (das mit dem Fett) oder sollte man die uhr dafür
lieber zum Uhrmacher geben?
Wie geht man da vor, speziell bei der Speedy Pro?
Was genau sollte man da für ein Mittel nehmen?
Wo bekomme ich (als nicht-Uhrmacher) das her?
Soviel Aufwand?
Einfach nicht mit seinem Schätzchen in`s Wasser gehen! So kann man elegant allen Unbill den ein Badeaufenthalt an seinem mechanischen Liebling anrichten kann, aus dem Weg gehen.

Für eine Uhr ist Baden die selbe Belastung wie wenn man einen Marathon laufen würde. Der eine schafft es, der andere eben nicht. Und die, die es nicht schaffen, landen dann als abgesoffene Rostleichen in meiner Werkstatt! :cry:

Wer unbedingt Wert auf den "Luxus" einer Zeitmessung beim Freizeitvergnügen des Badens legen will, kann das relativ gefahrlos mit einer billigen Swatch tun. Da ist nicht viel verloren, sollte da mal Wasser reinkommen.

Amen.

Gruß hermann (Freizeitprediger gegen das Tragen von hochwertigen Zeitmessern während des Wassersports)

Verfasst: 20 Mai 2006, 18:07
von Karlo
Soviel Aufwand?
Einfach nicht mit seinem Schätzchen in`s Wasser gehen! So kann man elegant allen Unbill den ein Badeaufenthalt an seinem mechanischen Liebling anrichten kann, aus dem Weg gehen.

Für eine Uhr ist Baden die selbe Belastung wie wenn man einen Marathon laufen würde. Der eine schafft es, der andere eben nicht. Und die, die es nicht schaffen, landen dann als abgesoffene Rostleichen in meiner Werkstatt! :cry:

Wer unbedingt Wert auf den "Luxus" einer Zeitmessung beim Freizeitvergnügen des Badens legen will, kann das relativ gefahrlos mit einer billigen Swatch tun. Da ist nicht viel verloren, sollte da mal Wasser reinkommen.

Amen.

Gruß hermann (Freizeitprediger gegen das Tragen von hochwertigen Zeitmessern während des Wassersports)[/quote]

Die Absolution sei Dir erteilt, Bruder... *g

Karlo, der auch nur mit ner Quartzzwiebel schwimmen geht. :lol:
Alles andere ist Zocken.
Wenn ich tauchen wuerde, nie mit ner Uhr fuer 1K€ oder mehr.
Da gibts doch genug Einmalticker.

Karlo

Verfasst: 20 Mai 2006, 18:34
von jeannie
Karlo hat geschrieben:Wenn ich tauchen wuerde, nie mit ner Uhr fuer 1K€ oder mehr.
Da gibts doch genug Einmalticker.
Is ja klar. Man hat ja auch ein Einmalleben. :wink:

Oder meinst du simples Schnorcheln.

Verfasst: 20 Mai 2006, 23:42
von Peter1070
@Thomas: Es ist einfach immer wieder schön, Deine Antworten zu lesten. Ganz unabhängig davon, ob einen nun das Thema interessiert oder nicht.

Peter

Verfasst: 21 Mai 2006, 00:00
von stang66
Ich will ja cuh nit mit dem Ding schwimmen gehen; ich wollte bloss wissen, ob man als einfacher Benutzer was dfuer tun kann, dass die Dichtigkeit laenger haelt.
Fuer "nasse" Gelegenheiten nehm ich die Monster. Da passt Qualitaet (was man so liest) und Preis (falls doch mal was schiefgeht) noch zusammen.

Verfasst: 21 Mai 2006, 10:33
von Thomas H. Ernst
stang66 hat geschrieben:Kann ich das selbst machen (das mit dem Fett) oder sollte man die uhr dafeur lieber zum Uhrmacher geben?
Wie geht man da vor, speziell bei der Speedy Pro?
Was genau sollte man da fuer ein Mittel nehmen?
Wo bekomme ich (als nicht-Uhrmacher) das her?
Klar, ist kein Problem.

Du kannst bei einem Uhrenteilelieferanten ein Töpfchen kaufen, das dürfte die nächsten 300 Jahr halten.

Bild
http://www.uhrmacherwerkzeug24.de/shop.php -> Uhren schliessen

Alternativ bietet sich der Gang zum Kaffeemaschinen-Service an. Von SAECO gibt es kleine Tübchen zum Schmieren der O-Ringe, das Zeug hält ebenfalls ewig.

Beim Schmieren sollte man mit einem spitzen Gegenstand den Tubus bei gezogener Krone mit Fett benetzen und dabei möglichst auch die Rückseite der Krone einbeziehen. Es darf ruhig etwas mehr sein, den Rest wischt man bei gedrückter Krone dann wieder weg.

Entgegen der Ansicht mancher Prediger:

Ich habe immer schon alle meine Uhren, die halbwegs als wasserdicht deklariert waren, im Wasser getragen und, ausser bei den weiter oben empfohlenen Billigstgurken, auch nie Probleme mit der Dichtigkeit gehabt. Rein aus hygienischen Gründen begleiten mich eh alle für Wasserkontakt geeigneten Uhren regelmässig unter die Dusche. Eine moderne Uhr die das nicht dauerhaft aushalten würde, liesse mein Vertrauen in ihren Hersteller wie eine Seifenblase zerplatzen.