Intg. Chronos: immer besser als Modul-Chronos?
Intg. Chronos: immer besser als Modul-Chronos?
Hallo zusammen,
ich habe mal eine Frage zum Thema Chronographen.
Sind eigentlich integrierte Chronographenwerke grundsätzlich technisch besser als Chronographen mit Modulaufbau? Oder gibt es sogar Modul-Chronos,
die einem Omega 3301/03 oder Daytona-Werk
technisch überlegen sind.
Vielen Dank, und einen schönen Abend noch
LP
ich habe mal eine Frage zum Thema Chronographen.
Sind eigentlich integrierte Chronographenwerke grundsätzlich technisch besser als Chronographen mit Modulaufbau? Oder gibt es sogar Modul-Chronos,
die einem Omega 3301/03 oder Daytona-Werk
technisch überlegen sind.
Vielen Dank, und einen schönen Abend noch
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- Thomas H. Ernst
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Re: Intg. Chronos: immer besser als Modul-Chronos?
"Grundsätzlich" ist eigentlich selten irgendwas da es immer Ausnahmen gibt.LordPeter hat geschrieben:Sind eigentlich integrierte Chronographenwerke grundsätzlich technisch besser als Chronographen mit Modulaufbau?
Besser ein sehr gutes Modul als ein mieses intergriertes Werk.
Da hast Du Dir jetzt die falschen ausgesucht, die sind nun wirklich im Moment nicht zu toppen.Oder gibt es sogar Modul-Chronos, die einem Omega 3301/03 oder Daytona-Werk technisch überlegen sind.
Grüsse Thomas
Euer Board-Admin
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Ok, schlechtes Beispiel! Das sehe ich ein.Thomas H. Ernst hat geschrieben:Da hast Du Dir jetzt die falschen ausgesucht, die sind nun wirklich im Moment nicht zu toppen.LordPeter hat geschrieben:Oder gibt es sogar Modul-Chronos, die einem Omega 3301/03 oder Daytona-Werk technisch überlegen sind.
Aber wie wäre es mit diesen "Kontrahenten":
a) Breguet 582Q (Lemania 1352) gegen GP 3370 (Basis GP 3300 mit DD Modul 2021)
b) ETA 7750 gegen Corum SW002/CO285 (Basis 2892-2 mit DD Modul aus der Admiral's Cup)
Viele Grüße
LP
- Thomas H. Ernst
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Da muss man nun etwas weiter ausholen...
Ein Modul unterscheidet sich prinzipiell nicht soo sehr von einem integrierten Chronographen. Schliesslich sind die ollen Handaufzugskaliber nix anderes als Dreizeigerwerke bei denen man die Chronokadratur auf der Werkseite draufgepappt hat.
Leider sind Module meist Verlegenheitslösungen. Man hat keinen Chrono zur Hand, also nimmt man das bestehende 3-Zeigerwerk und kauft ein Modul drauf. Wenn man also Kompromisse eingeht, geht es meistens ums Geld und dann wird halt auch beim Modul gespart.
Der Nachteil der Module ist ihr Antrieb. Sie müssen alle Zeiger bewegen und werden von der Zentrumssekunde und dem Grossbodenrad in Gang gesetzt. Durch die Verlängerung des Getriebes entsteht viel Zahnluft, die Anzeige ist nicht sehr schön und unpräzise.
Das muss nicht unbedingt sein, es gibt durchaus auch prima funktionierende Module. Das Kaliber 11/12 von Büren hat über ein sehr schön laufendes Modul verfügt, ebenso die Offshore von AP.
Ich persönlich würde trotzdem immer einen integrierten Chronographen vorziehen, also auch bei Deinen weiteren Beispielen.
Ein Modul unterscheidet sich prinzipiell nicht soo sehr von einem integrierten Chronographen. Schliesslich sind die ollen Handaufzugskaliber nix anderes als Dreizeigerwerke bei denen man die Chronokadratur auf der Werkseite draufgepappt hat.
Leider sind Module meist Verlegenheitslösungen. Man hat keinen Chrono zur Hand, also nimmt man das bestehende 3-Zeigerwerk und kauft ein Modul drauf. Wenn man also Kompromisse eingeht, geht es meistens ums Geld und dann wird halt auch beim Modul gespart.
Der Nachteil der Module ist ihr Antrieb. Sie müssen alle Zeiger bewegen und werden von der Zentrumssekunde und dem Grossbodenrad in Gang gesetzt. Durch die Verlängerung des Getriebes entsteht viel Zahnluft, die Anzeige ist nicht sehr schön und unpräzise.
Das muss nicht unbedingt sein, es gibt durchaus auch prima funktionierende Module. Das Kaliber 11/12 von Büren hat über ein sehr schön laufendes Modul verfügt, ebenso die Offshore von AP.
Ich persönlich würde trotzdem immer einen integrierten Chronographen vorziehen, also auch bei Deinen weiteren Beispielen.
Grüsse Thomas
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Wobei man dieses Kaliber fast in deine erste Kategorie derThomas H. Ernst hat geschrieben:Das Kaliber 11/12 von Büren hat über ein sehr schön laufendes Modul verfügt
stecken könnte. Das Hebelsgedöns sitzt eben nur fein sauber auf einer eigenen Platine, die ist aber auf der Werkseite montiert und mit diesem wie auch oft bei einem "integrierten" Chrono über einen Schwingtrieb verbunden.Dreizeigerwerke bei denen man die Chronokadratur auf der Werkseite draufgepappt (hat)
Matthias
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Wo wir gerade bei underschön laufenden erken sind: Wie ist das denn bei den Chronos mit Schaltrad und Hebel: Ersteres nur noch Relikt aus vergangenen Tagen, da aufwändig und somit teuer herzustellen, oder tatsächlich auch heute noch bessere Technik und/oder bessere "Laufkultur"? Auf den Punkt gebracht: Arbeitet die Chronofunktion bei den Zenith-/Rolex- und Omega3301-Kalibern tatsächlich zuverlässiger, besser, verschleißärmer, weicher oder sonstwas, oder ist das eher ein Marketinggag? Oder am Ende beides?
Schöne Uhrengrüße, Gerhard
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und ich möchte noch die Frage hinsichtlich der qualitativen Einordnung des Glasütter Kaliber 39 anschließen.schlumpf hat geschrieben:Wo wir gerade bei underschön laufenden erken sind: Wie ist das denn bei den Chronos mit Schaltrad und Hebel: Ersteres nur noch Relikt aus vergangenen Tagen, da aufwändig und somit teuer herzustellen, oder tatsächlich auch heute noch bessere Technik und/oder bessere "Laufkultur"? Auf den Punkt gebracht: Arbeitet die Chronofunktion bei den Zenith-/Rolex- und Omega3301-Kalibern tatsächlich zuverlässiger, besser, verschleißärmer, weicher oder sonstwas, oder ist das eher ein Marketinggag? Oder am Ende beides?
Beste Grüße
... FAILURE IS NOT AN OPTION
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Das Dubois-Dépraz-Modul auf dem GO-Basiskaliber hat nach meiner Erfahrung ein sehgr gutes haptisches Gefühl hinterlassen, es schaltet also recht weich. Was mich bei vielen Modulkalibern maßlos ärgert, ist das Gestotter und Gehüpfe des Chronosekundenzeigers, wobei dies aber auch bei sehr vielen (integrierten) 7750 zu sehen ist.PinkFloyd hat geschrieben:und ich möchte noch die Frage hinsichtlich der qualitativen Einordnung des Glasütter Kaliber 39 anschließen.schlumpf hat geschrieben:Wo wir gerade bei underschön laufenden erken sind: Wie ist das denn bei den Chronos mit Schaltrad und Hebel: Ersteres nur noch Relikt aus vergangenen Tagen, da aufwändig und somit teuer herzustellen, oder tatsächlich auch heute noch bessere Technik und/oder bessere "Laufkultur"? Auf den Punkt gebracht: Arbeitet die Chronofunktion bei den Zenith-/Rolex- und Omega3301-Kalibern tatsächlich zuverlässiger, besser, verschleißärmer, weicher oder sonstwas, oder ist das eher ein Marketinggag? Oder am Ende beides?
Das "Drückerlebnis" ist nicht immer so einfach in die Kategorien integriert/modular oder Schaltrad/Kulisse einzuteilen. Alle drei Zeniths, die ich hatte, waren nur auf richtig festen Druck zur Mitarbeit zu bewegen, man hatte direkt Angst etwas im WErk zu beschädigen. Dazu kam eine gewisse Rauheit beim Betätigen der Drücker. Ganz anders der modulare Senator-Chrono von GO, den ich eine Zeitlang getragen habe. Eher auffallend bei den meisten Kulissen-Chronos ist halt der große Unterschied zwischen Start und Stop: Das Starten den Chronos benötigt mehr Druck als das Stoppen desselben.
Ein Modulkaliber, das meines Erachtens immer zu Unrecht gering geachtet wird, ist das 2894 von ETA. Es hat einzigartige Features, wie den Transfer der Datumsfunktion vom Basiswerk ins Chronomodul, wodurch der unschöne "Tunnel" unnötig wird. Selbst Audemars Piguet konnte (oder wollte) diesen Aufwand seinen Modulchronos nicht gönnen. Dann hat das Chronomodul eine Schaltradsteuerung der Chronofunktionen, was für den praktisch nciht auszumachenden Unterschied zwischen "Start" und "Stop" verantwortlich ist. Das Schaltrad ist aber ein grob gestanztes Teil, ähnlich dem des El Primero. Außerdem verfügt das ETA-Modul über eine vertikale Kupplung, womit theoretisch zumindest der erste Sprung des Chronozeigers beim Starten vermieden werden könnte; tut es aber nicht.
Das 2894 kann man nun ganz hart kriegen, oder auch ganz zart, offenbar hängt es davon ab, wieviel der Kunde an ETA zahlt. Das Modul kommt anscheinend in jedem Fall fix montiert, es gibt - anders als bei den Grundwerken - keine Teilekits. In den Marine Chronographen von UN hat man einen absolut gleichmäßigen Lauf der Chronosekunde und ein wirklich sanft/sattes Schaltgefühl, desgleichen habe ich auch bei Chopard erlebt. In billigeren Uhren ist der Auftritt des Moduls aber wesentlich hemdsärmeliger.
Grüße,
Marcus
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Das liegt vermutlich daran, dass die Jungs in Le Lieu nicht *ein* Modul anbieten sondern eine ganze Reihe davon. Die kosten dann auch unterschiedlch viel.mhanke hat geschrieben:In den Marine Chronographen von UN hat man einen absolut gleichmäßigen Lauf der Chronosekunde und ein wirklich sanft/sattes Schaltgefühl, desgleichen habe ich auch bei Chopard erlebt. In billigeren Uhren ist der Auftritt des Moduls aber wesentlich hemdsärmeliger.
Grüsse Thomas
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