Kurti hat geschrieben:Och nö,
Pfuscher würde etwas Loctide Superfest in das Gewinde der Krone machen und die aufschrauben, 30 min. warten und fertsch.
Besser:
Uhr aufschrauben, Aufzugwelle raus, einspannen ins Stiftenklöbchen, Loctide mittelfest ins Gewinde und mit gefühl festziehen, Tubus reinigen, Dichtungsfett drauf (ich verwende nach meinem letzten Lehrgang bei einer deutschen Manufaktur kein Silikon mehr, sonder das weiße UT18), Welle rein, Bodi pflegen, Uhr zu und fertsch.
DAs kann jeder Hilfs-Uhrmacher.
Nur eben die "Fach"verkäufer-Pfeifen nicht.
Geht alles schneller als die Uhr versandfertig zu machen!
Grüße Kurti
Ergänzungen, damit es "Hilfsuhrmacher" gerecht wird:
Besser:
Uhr zu einem Hilfsuhrmacher bringen. Dieser schaut sich die Uhr an und seufz "da muß ich aber erstmal nachschauen, ob da nicht mehr defekt ist", man bekommt einen Zettel und den Hinweis die Uhr könne in drei Wochen abgeholt werden. Nach 2 Wochen und 6 Tagen: Uhr aufschrauben (dabei keine Folie unterlegen, es kommt was kommen muß: der Hilfsuhrmacher (nachfolgend nur noch HU genannt) rutscht ab und hinterläßt am Deckel 2 richtig tiefe Kratzer), HU versucht die Aufzugwelle rauszunehmen, verkratzt dabei mit seinem Schraubenzieher die Platine, einspannen ins Stiftenklöbchen (zwei Finger reichen eigentlich auch völlig aus), Loctide mittelfest ins Gewinde und mit gefühl festziehen, HU kratzt sich begeistert am Sack (was nachfolgend die "Flusen" auf dem Zifferblatt erklären könnten) und danach an der Stirn, die Aufzugswelle klebt nun bombenfest an seine Stirn fest, Tubus reinigen mit einem Zahnstocher, Dichtungsfett drauf das soll die nun fehlende Dichtung ersetzen, Welle rein, MOMENT wo zum Geier ist die Welle? Kunde der nun wartend im Laden steht auf ende nächster Woche vertrösten, Frau überglücklich küssen, nachdem sie beim abendlichen Wodkawetttrinken die Welle an der Stirn bemerkt hat, Bodi pflegen und für die Zerquetschung vorbereiten, noch schnell 2-3 Fingerabdrücke auf dem Werk und der Innenseite des Deckels hinterlassen. Dabei bloß nicht vergessen, die Uhrmachersignatur mit einer Nagelschere einzuritzen (natürlich so ausführlich, als wenn HU Big Ben repariert hätte) Uhr zu, dabei peinlich genau beachten, die Uhr in einem Schraubstock einzuspannen und mit einer 2 m Rohrverlängerung den Boden so festknallen, das HU Schweißperlen auf der Stirn hat und fertsch. Kunde ne Rechnung über 49,50 erstellen und sich schonmal eine schöne Geschichte ausdenken, was für einen Mist die bereits im Longines-Werk gemacht haben und das früher ja alles viel besser sei ....
DAs kann jeder Hilfs-Uhrmacher.
Nur eben die "Fach"verkäufer-Pfeifen nicht.
Geht alles schneller als die Uhr versandfertig zu machen!