GrandSeiko Kaliber vs. Rolex3135

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CF
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Beitrag von CF »

Was soll am Rolex Desin veraltet sein??
sollen sie jetzt bunte Formel1 Fähnchen aufs ZB malen, oder 007 draufschreiben?
oder Kariert mit Blümchen?
Mir gefällt es genau so wie es ist. klassisch un zeitlos schön.
wer was anderes will, wird bei anderen Marken (Omega) fündig.
Und das Stülpglas schützt die Lünette vor kratzern.
Dass es abspringt ist blödsinn, es sei denn man haut darauf herum mit einem Hammer.
Und eine Rolex ohne überstehendes Glas möchte ich ja auch gar nicht haben :wink:
CF
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Beitrag von CF »

Mich würde auch mal die einschätzung zu Chronographen Kaliben interessieren. Gibt es da so etwas wie eine optimale Konstruktion, oder ist es beim Chrono schon so komplex, dass man froh sein muß, dass die Unruh überhaupt zappelt oder der ganze Mechanismus funktioniert?
wahrscheinlich hat Rolex mit dem neuen Chrono auch hier wieder den Standard gesetzt,oder auch nicht.
Wie sieht es beim Komplikationsklimbim wie bei Glashütte aus?
Kann man so etwas überhaupt sinnvoll kombinieren, oder sind das alles Lösungen, die einem wirklicen Fachmann nur das Grausen bereiten?
Wie ist die Basiskaliber qualität bei GO überhaupt einzuschätzen?
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Thomas H. Ernst
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Beitrag von Thomas H. Ernst »

DirkZ hat geschrieben:Interessante These... Kannst Du Dir irgendeinen Vorteil dieser Uhrengläser von Rolex denken?
Als die Wasserdichgtigkeit noch in den Kinderschuhen steckte, war die Idee ein (damals Acrylglas) mit einer aussenliegenden Fase auf ein Gehäuse mit ebenfalls aussenliegender Fase draufzulegen, eine Dichtung die in beide Fasen eingreift und von einer Lünette angedrückt wird, wirklich genial. Mit der Zeit haben andere Hersteller aufgeholt und der Einsatz von Saphir birgt gewisse Risiken
Ich habe bisher keinen Bericht über absprengte Ecken gelesen. Kannst Du die näheren Umstände beschreiben, in denen die Sprengungen passiert sein sollen? Handelt es sich vielleicht auch um einen Totalcrash, wie von Thomas beschrieben?
Wozu Berichte? Einfach mal gut getragene Exemplare inspizieren. Das z.T. deutlich überstehende Glas ist durch seine exponierte Lage nun mal in der Schusslinie. Abplatzer an den Kanten sind nicht selten und manchmal knallt auch das komplette Glas weg. Versenkt montierte Gläser sind da einfach im Vorteil.

Leider können die Genfer ohne gravierende Änderungen am Design da nix verbessern, Patente und Bedarf gäbe es genug.
Da könnte man ja fast schon auf den Gedanken kommen, dass absolut gesehen, Rolex die Mehrheit stellt und die anderen sich am Markt- und Imageführer orientieren sollten.
Öhm, Du weisst aber schon, dass die Rolex Jahresproduktion Mengenmässig z.B. an einem einzigen Tag in Indien abgehakt wird?
Kannst Du ein paar Namen nennen? Mich würden auch Erfahrungsberichte von Uhren-Trägern interessieren, die nicht mit dem jeweiligen Unternehmen in irgendeiner geschäftlichen Verbindung stehen.
Sinn hat bei den 958 eine Entspiegelung eingeführt die sich nicht nur optisch (Rauchglaston statt Blauton) sondern auch durch die Härte von anderen unterscheidet. Selbst mit einem Schleifgummi ist sie kaum zu zerkratzen. Auch andere Hersteller sind mittlerweile auf härtere Beschichtungen umgestiegen.

Rolex entspiegelt übrigens überhaupt nicht, die investieren lieber in eingelaserte Krönchen.
Wenn ich mir die Riesenteile der anderen Marken mit ähnlicher oder größerer Druckfestigkeit anschaue, erscheint die Sea-Dweller geradezu elegant klein. Kannst Du mir Modelle anderer Marke nennen, die bei gleichen Abmessungen genauso druckfest sind?
Nicht jeder möchte dem allgemeinen Trend zur Riesen-Uhr folgen.
Gegenfrage: Muss jeder dem Trend zur hochdruckfesten Uhr folgen, oder tut es da nicht auch was Gemässigtes. Abgesehen davon bezweifle ich, dass man in 1000m Tiefe auf dem winzigen Zifferblattchen die noch winzigern Zeigerchen überhaupt noch ausmachen kann.
Grüsse Thomas
Euer Board-Admin
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Thomas H. Ernst
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Beitrag von Thomas H. Ernst »

CF hat geschrieben:wahrscheinlich hat Rolex mit dem neuen Chrono auch hier wieder den Standard gesetzt,oder auch nicht.
Diese Ansicht vertrat ich bis letztes Jahr auch. Der ganze Ärger mit dem Werk der schlussendlich mit dem Austausch gegen ein neues, überarbeitetes Exemplar vom Tisch geschafft wurde, hat mich nachdenklich gestimmt.

Das 330x von Omega macht mir hingegen nur Freude. Die Chronofunktion ist absolut satt und zuverlässig, die Gangwerte seit 9 Monaten völlig unverändert und nahe beim Nullpunkt.
Grüsse Thomas
Euer Board-Admin
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kochsmichel
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Beitrag von kochsmichel »

Thomas H. Ernst hat geschrieben: Das 330x von Omega macht mir hingegen nur Freude. Die Chronofunktion ist absolut satt und zuverlässig, die Gangwerte seit 9 Monaten völlig unverändert und nahe beim Nullpunkt.
Ähnliches erlebe ich mit dem 3301 in meinem "Trümmerchrono". Er läuft seit dem "Sturz" sogar noch genauer als vorher :shock: 8) :wink:
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Grantler
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Beitrag von Grantler »

Hi,
CF hat geschrieben: Und das Stülpglas schützt die Lünette vor kratzern.
ja klar macht es Sinn, mit einem empfindlichen 300€-Teil ein eh völlig unempfindliches und leicht zu tauschendes 50€-Teil zu schützen.

Ganz bestimmt. <mitdemKopfnick>


Andi
DirkZ
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Beitrag von DirkZ »

Thomas H. Ernst hat geschrieben:Abplatzer an den Kanten sind nicht selten und manchmal knallt auch das komplette Glas weg. Versenkt montierte Gläser sind da einfach im Vorteil.
Leider können die Genfer ohne gravierende Änderungen am Design da nix verbessern, Patente und Bedarf gäbe es genug.
Das hört sich klar nach einem Nachteil an, der wahrscheinlich nicht so schnell behoben sein wird.
Da könnte man ja fast schon auf den Gedanken kommen, dass absolut gesehen, Rolex die Mehrheit stellt und die anderen sich am Markt- und Imageführer orientieren sollten.
Thomas H. Ernst hat geschrieben: Öhm, Du weisst aber schon, dass die Rolex Jahresproduktion Mengenmässig z.B. an einem einzigen Tag in Indien abgehakt wird?
Hmm, ich wußte gar nicht, dass der Markt- und Imageführer im Luxusuhrenbereich in Indien sitzt... :lol:
Kannst Du ein paar Namen nennen? Mich würden auch Erfahrungsberichte von Uhren-Trägern interessieren, die nicht mit dem jeweiligen Unternehmen in irgendeiner geschäftlichen Verbindung stehen.
Thomas H. Ernst hat geschrieben:Rolex entspiegelt übrigens überhaupt nicht, die investieren lieber in eingelaserte Krönchen.
Die fehlende Entspiegelung entspricht einer konservativen Produktpolitik, wohingegen das Einlasern des Firmenlogos im Glas schon direkt fortschrittlich erscheint. :D

Thomas H. Ernst hat geschrieben:Abgesehen davon bezweifle ich, dass man in 1000m Tiefe auf dem winzigen Zifferblattchen die noch winzigern Zeigerchen überhaupt noch ausmachen kann.

Warum nicht, man muss nur mal das Licht im U-Boot anmachen...

Mein Fazit: Der Bereich "Glas-Konzept" scheint tatsächlich etwas veraltet und entspricht nicht dem funktionalen Optimum.

Dank an Thomas und Martin!

Gruß
Dirk
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Grantler
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Beitrag von Grantler »

Hi,
Thomas H. Ernst hat geschrieben: Gegenfrage: Muss jeder dem Trend zur hochdruckfesten Uhr folgen, oder tut es da nicht auch was Gemässigtes.
ich glaub ja, dass der Trend zur 1000m/2000m/10000m druckfesten Uhr in direktem Zusammenhang mit dem Trend zur Riesenuhr steht.
Wie soll man denn sonst dem Kunden verkaufen, dass er sich eine Uhr ans Handgelenk zimmert, die dem Kölner Dom zu Ehre gereichen würde?

Mal ganz davon abgesehen, sehe ich in der Konstruktion einer z.B. bis 1000m dichten Uhr jetzt keinen allzu grossen Entwicklungsaufwand, sonst wäre nicht ein sehr kleiner Hersteller wie Jörg Schauer in der Lage, sowas zu bauen. Der hat bestimmt keine paar Millionen Entwicklungsbudget.
Abgesehen davon bezweifle ich, dass man in 1000m Tiefe auf dem winzigen Zifferblattchen die noch winzigern Zeigerchen überhaupt noch ausmachen kann.
Man müsste überhaubt mal einen Berufstaucher finden, der ne Rolex trägt.


Andi
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Crusader
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Beitrag von Crusader »

Thomas H. Ernst hat geschrieben:
Ich habe bisher keinen Bericht über absprengte Ecken gelesen. Kannst Du die näheren Umstände beschreiben, in denen die Sprengungen passiert sein sollen? Handelt es sich vielleicht auch um einen Totalcrash, wie von Thomas beschrieben?
Wozu Berichte? Einfach mal gut getragene Exemplare inspizieren. Das z.T. deutlich überstehende Glas ist durch seine exponierte Lage nun mal in der Schusslinie. Abplatzer an den Kanten sind nicht selten und manchmal knallt auch das komplette Glas weg. Versenkt montierte Gläser sind da einfach im Vorteil.

Leider können die Genfer ohne gravierende Änderungen am Design da nix verbessern, Patente und Bedarf gäbe es genug.
Danke Thomas, dass Du die meisten Fragen dieses Kreuzverhörs schon beantwortet hast. :)
Ich habe bisher keinen Bericht über absprengte Ecken gelesen.
Das ist jetzt aber nicht Dein Ernst, oder? :shock: :wink: Ich dachte, dass sei allgemein bekannt. Da muss man auch nicht in die Ferne schweifen und irgendwelche "Totalschäden" in den Raum stellen, sondern einfach mal einfach mal ein bisschen in einem Uhrenforum lesen (aber nicht nur die Beiträge, in denen Rolex hochgejubelt wird: :wink):
nasdaq10 hat geschrieben:Ansonsten hatte ich bei meiner Ersten relativ schnell 'ne Macke im Glas nachdem ich mit der Uhr irgendwo angeschlagen war. Das weit überstehende Glas ist wirklich nicht optimal.

(...)

Außerdem hatte ich nach der Erfahrung mit meiner ersten EX II immer Angst um das Glas, was die Freude am Tragen bei der zweiten doch stark schmälerte.

Damit wir uns nicht missverstehen (und lassen wir mal die Geschmacksfrage komplett außen vor): Ich denke, dass Rolex exzellente Uhrwerke und Gehäuse baut - wahrscheinlich besser als ein ETA von der Stange oder auch ein getunetes - und dass das verschraubte (Acryl-)glas genial war (macht jemand heute eigentlich so etwas noch?), und vielleicht sogar dass die planen, überstehenden, unentspiegelten Saphirgläser zu ihrer Zeit eine tolle Sache waren ... aber die technische/konstruktive Entwicklung ist heute einfach weiter gegangen. Und einen Spitzenplatz bekommt man nicht als Erbhof geschenkt, sondern muss ihn immer wieder verteidigen bzw. man muss arbeiten, um an der Spitze zu bleiben.

Sich einfach nur auf den dereinst erarbeiteten Lorbeeren auszuruhen, auf die Produktionszahlen zu schauen und die Community der Rolesianer "Rolex gut, alles andere schlecht" intonieren zu lassen, reicht mir als Anspruch, rundum die beste Uhr (und nicht z.B. nur das beste Werk in seiner Preisklasse !) auf dem Markt zu sein, nicht aus. Da gibt es - und darauf will ich hinaus - Kategorien bei der Bewertung von Uhren, in denen andere Marken besser abschneiden.

Was man dann am Ende dann für eine "gute Uhr" hält, hängt von der Gewichtung der jeweiligen Kategorien beim Einzelnen ab - mir persönlich ist z.B. der antimagnetische Schutz und ein fest (unterdrucksicher) eingebautes Glas wichtig, anderen die Tauchtiefe und die Leuchtfähigkeit, dem Dritten die Qualität des Werkes, dem Vierten vielleicht ein gehärteter Kronenverschraubmechanismus und die Entspiegelung. Aber in Punkto Glas wird Rolex es schwer haben, sich in einem neutralen (d.h. ohne Berücksichtigung des Markenprestiges) Wettbewerb an die Spitze zu setzen - außer bei denen, bei denen schon von vornherein feststeht, dass Rolex alles besser macht und besser kann als jede andere Firma. Übrigens vielleicht auch bei der Leuchtkraft der Zeiger und der Ablesbarkeit unter Wasser.

Aber, wie gesagt, das liegt dann an jedem einzelnen Uhrensuchenden , was ihm wichtig ist. Mit Interessenschwerpunkt auf Werk und Gehäuse wird er wahrscheinlich bei Rolex landen - mit Blick auf das Glas aber eher nicht. Eine Rolex ist nicht wegen ihres Glases eine gute Uhr, sonder trotz. :)

[/i]
DirkZ
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Beitrag von DirkZ »

Crusader hat geschrieben:Sich einfach nur auf den dereinst erarbeiteten Lorbeeren auszuruhen, auf die Produktionszahlen zu schauen und die Community der Rolesianer "Rolex gut, alles andere schlecht" intonieren zu lassen, reicht mir als Anspruch, rundum die beste Uhr (und nicht z.B. nur das beste Werk in seiner Preisklasse !) auf dem Markt zu sein, nicht aus. Da gibt es - und darauf will ich hinaus - Kategorien bei der Bewertung von Uhren, in denen andere Marken besser abschneiden.
Hallo Martin,

diesem Gedanken stimme ich voll zu!

Ansonsten finde ich, dass Dein Beitrag ein schönes Schlusswort ist.

Gruß
Dirk
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Crusader
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Beitrag von Crusader »

CF hat geschrieben:Und das Stülpglas schützt die Lünette vor kratzern.
(...)
Und eine Rolex ohne überstehendes Glas möchte ich ja auch gar nicht haben :wink:
Du wirst Deine Meinung ändern, sobald Rolex seine Konstruktioon ändert. :wink:
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Crusader
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Beitrag von Crusader »

DirkZ hat geschrieben:Dank an Thomas und Martin!
Danke auch Dir, denn es war eine fruchtbare Diskussion, in deren Verlauf mir auch noch einige Dinge klarer geworden sind. 8) :wink:
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Ralf
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Beitrag von Ralf »

cashmoney hat geschrieben:Ich hatte geschrieben: "Das benötigte Drehmoment ... hängt UNTER ANDEREM von der Unruhspirale sowie dem Trägheitsmoment (Funktion des Durchmessers) der Unruhe ab.
Ich mach's mal etwas anders:

Um im Gleichgewicht zu sein, nur dann läuft die uhr konstant, muss die durch Reibung verlohren gegangene Energie über die Zeit nachgeschoben werden. Diese Energie pro Zeit ist nichts anderes als Leistung. Die Leistung in einem drehenden System ist Drehmoment mal Winkelgeschwindigkeit, also Drehzakl mal Konstante mal Drehmoment. Es steht also dem Konstrukteur erst mal frei, ob er die Leistung aus dem federhaus mit weniger Drehmoment mit höherer Drehzahl oder umgekehrt aus hohem Drehmoment und niedriger Drehzahl holt. Er kann im Federhaus eine dickere Feder oder eine dünnere einbauen. Dickere heisst mehr Drehmoment und weniger Umdrehungen, dünnere umgekehrt.
(Zu dick ist schlecht, weil die Zugspannung in der Feder zu gross werden, zu dünn ist auch schlecht, weil dann zuviel Windungen aneinander reiben - und zu empfindlich in der Fertigung). Das war Anker zu Federhaus.

Auf der anderen Seite vom Anker gehts zur Unruhe. Das Trägheitsmoment und die Spiralfeder sind die Speicher der Energie und die Schwingungung der Austausch zwischen den beiden. Dieser Austauschs elber hat nur vernachlässigbare Verluste, nämlich die innere Reibung der Feder. Die Wirklich relevanten Verluste entstehen durch die Reibung in den Lagern, und ist abgängig vonm Reibungskoeffizienten, der Geschwindigkeit und der Belastung. Ein bischen geht auch an der reibung am Hebestein verlohren, das ist im prinzip ja auch ein Lagerstein. Der zweite grosse Brocken ist die Reibung der Teile an der Luft. Dichte der Luft, Geschwindigkeit und vor allem der Anteil an laminarer und turbulenter Strömung ist hier entscheiden. Das Trägheitsmoment der Unruhe taucht nirgends als Einflussfaktor auf.

Wenn die Uhr steht, dann hängt die Zeit, bis sich die stabile Amplitude, also Gleichgewicht einstellt, vom Verhältnis der zugeführten Leistung zum Trägheitsmoment ab. Ja, aber sobald der eingeschwungene Zustand, Amplitude beibt konstant bei ... , vorliegt, ist die benötigte Leistung nicht mehrt vom Trägheitsmoment der Unruhe abhängig. Ganz einfach, weil die Verluste nicht vom Trägheitsmoment abhängen. Könnte es sein, dass Du nicht den Fall Gleichgewichtszustand betrachtest, sondern den Fall, dass gar keine Energie mehr im Schwingungssystem war und sozusagen neu gestartet werden muss?
Man liest sich!

Ralf
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cashmoney
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Registriert: 28 Feb 2006, 21:25

Beitrag von cashmoney »

@ Ralf:

Zitat:"Könnte es sein, dass Du nicht den Fall
Gleichgewichtszustand betrachtest, sondern den Fall, dass gar keine Energie
mehr im Schwingungssystem war und sozusagen neu gestartet werden muss?"



Du hast Recht. Mein Fall beschreibt näherungsweise das Anlaufen des Systems. Ist das System im dynamischen Gleichgewicht, so muß nur noch der Energieverlust kompensiert werden.

Was ist aber wenn der Energieverlust zeitlich variiert (Lagewechsel, Stösse, Temperatureffekte im Räderwerk, ...) und dazu noch von Omega abhängt (Reibung abhängig von Winkelgeschw.)? Wenn es diese Effekte gibt, dann sollten sie zweiter Ordnung sein (und somit vernachlässigbar, oder?).

Worauf ich eigentlich hinaus will:

Wenn das System Uhr durch viele untereinander gekoppelte Parameter beschrieben wird, so mündet dies meist in /math mode on/ nicht-linearen Differentialgleichungen /math mode off/ die das System beschreiben. Leider sind diese meist nur schwer oder gar nicht analytisch lösbar. In der Regel verwendet man dann numerische Simulationen um Parameteränderungen zu studieren und zu optimieren. Leider ist es dann oft der Fall, dass der kausale Grund für die gefundene Verbesserung nicht unmittelbar erkennbar ist. Vielleicht gilt dies auch für das Durchmesserverhältnis (Federhaus/Unruhe).

Wie machen das die Uhrenhersteller?
Wird da erst am Computer simuliert und dann an Prototypen verifiziert?
Welcher Aufwand wird da betrieben?
Wie tief gehen die Simulationen?

Ich finde diese Fragen wirklich interessant. Ich wäre für jede Art von Antworten dankbar.

Ein schönes Wochenende wünscht euch,

cashmoney

(Nein, ich habe nichts mit Geld zu tun :D )
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nasdaq10
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Beitrag von nasdaq10 »

cashmoney hat geschrieben: ...und dazu noch von Omega abhängt...
Wieso von Omega? Könnte das nicht auch von Rolex oder Seiko abhängen?

:wink: :D :lol:
Gruß

David
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Wenn Du mit Vollgas die linke Spur blockierst,
solltest Du über den kauf eines schnelleren Autos
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