Wempe Service Rolex

[brainless]

Das mit den Ersatzteilen ist doch eh so ne Sache,
ich hab schöfters eine ganz alte Rolex zur Revi. gehabt,weil
schlichtweg Rolex Uhren ab einen bestimmten alter nicht mehr annimt.

Oder was ist mit den super schönen Taschenuhren,da gibt es auch keine Teile mehr aber
wenn es drauf an kommt,kann man mit den modernen Möglichkeiten sich da auch super behelfen......

Wenn ein Uhrmacher an einer entsprechenden Stelle bzw. Uhrmacherschule gelernt hat,
sollte man als Hersteller ihm auch die Ersatzteile zusprechen.

Wo ich zustimmen muss,ist die Tatsache,dass so eine Revi, eigentlich nicht lange dauert aber ich behaupte mal
jeder hat einen Arbeitsvorrat.

Und dann dauert es halt bis man die Uhr aus der Tüte nimmt und macht.

Ich mache nur selten Ausnahmen,meist wenn es wirklich wichtig ist,da hab ich mich neulich um Platinen gekümmert.

Damit der Uhrmacherfreund zumindest nach Ostern alles fertig machen kann.

Ich meine ja nur,mit etwas Gedult bekommt man doch viel bessere Arbeit von Jedem,weil man ihn nicht so unter druck setzt.

Meinen möglichen Kommentar zu diesem Blödsinn kennen Sie ja wohl Herr Nitzsche, oder?


brainless

[Guntram]

Es ist ja grundsätzlich so dass man als Uhrmacher nur darauf wartet endlich nach Monaten wieder eine Reparatur zu bekommen. Flugs geht es nach Erhalt der Uhr sofort in die Werkstätte wo man das Teil in einer halben Stunde, natürlich mit Gehäusepolitur, Bandwechsel und Vollservice repariert.
Am längsten dauert dann, leider, die Kontrollphase...wobei wenn man sich ordentlich angestrengt hat kann's ja eigentlich keine Probleme geben nach der Reparatur.

Das mag jetzt völlig überraschend klingen, aber mein Optiker hat noch nie auf die Verschlechterung meiner Augen gewartet, mein Schuster hat ein volles Regal mit Besohlungs-Kandidaten vorrätig, und der Heizungsmonteur war vor dem Ausfall unserer Pumpe auch nicht arbeitslos. Trotzdem haben die's irgendwie alle geschafft, mir innerhalb weniger Tage zu helfen. Vielleicht sollte die Handwerkskammer mal interdisziplinäre Workshops für Uhrmacher anbieten? [/Ironie-Modus kann der Verbraucher auch]

Manchmal gewinnt man in der Tat den Eindruck, dass in der Horologie das Gesetz der konstanten Wartezeit besteht. Es besagt, dass Uhrmacher einen stetigen 6-bis-8-Wochen-Vorrat von Tüten horten. Dabei ist es völlig wurscht, wann ein neuer Auftrag eintrudelt, wie kompliziert die Aufgabe ist, ob der Uhrmacher Betriebsferien macht oder nicht, ob Ersatzteile vorrätig sind oder nicht... die Wartezeit für Reparaturen ist in jedem Fall konstant. Manchmal wünsche ich mir dann eine Fee, die diese Tüten alle magisch verschwinden lässt - aber wenn das so wäre, bin ich ziemlich sicher, dass diese Spezialisten innerhalb weniger Tage einen neuen 6-bis-8-Wochen-Berg angelegt hätten.

Tröstlicherweise gibt es aber auch andere Beispiele, und einen Uhrmacher mit vernünftigem Zeitmanagement zu finden, ist kein Ding der Unmöglichkeit. In diesem Zusammenhang unterstütze ich jedenfalls die Forderung, dass die "Ich-will-preiswert-online-kaufen-Kandidaten" ihre Bänder mit Ebay-Werkzeug selber kürzen, statt Spezialisten davon abzuhalten, Dienstleistungen für gerne zahlende Kunden zu erledigen.

[jeannie]

Also das mit kreativen Terminierung von Aufträgen bei Uhrmachern ist wirklich ein heisses Eisen.

Jeder andere Handwerker bekommt bei einer allzulangen Wartezeit zu hören: "Dann gehe ich halt zur Konkurrenz". Wenn der Klempner nicht innert drei Tagen da ist dann trauen sich viele anzurufen: "Sie müssen nicht mehr kommen, ich beauftrage den Mitbewerber".

Aber wer hat schon einen Uhrenkunden gehört wie er sagt: "Drei Wochen ist mir zu lang, dann gehe ich zu einem anderen". Oder bekommt einen Termin von drei Wochen, steht nach drei Wochen am Tresen und wir vertröstet, daraufhin: "Dann geben sie mir die Uhr zurück, ich such mir einen anderen."

Also ein bisschen liegts auch an den Kunden.

[660feet]

Bei mir müssen auch manchmal Kunden ein halbes Jahr oder gar 1 ganzes Jahr warten.
Je nach dem was gemacht werden muss.

Ich meine ja nur,mit etwas Gedult bekommt man doch viel bessere Arbeit von Jedem,weil man ihn nicht so unter druck setzt.

Meinen möglichen Kommentar zu diesem Blödsinn kennen Sie ja wohl Herr Nitzsche, oder?

Hallo Phil,
da ich selbst Uhrwerke überhole, ist mir völlig bewußt, dass man für die Reparatur von Zeitmessern vor allem eines benötigt: Zeit... und Ruhe.
Aber: wenn ich selbständiger Uhrmacher wäre, würde ich spätestens nach diesem Kommentar die obigen Aussagen einmal kritisch überdenken...

Gruß, 660feet

[schlumpf]

Sehe ich ähnlich. Dass es mal Fälle gibt, die besonders viel Zeit und Ruhe brauchen, ist unbestritten. Aber das zu generalisieren, halte ich für falsch. Dann geht man nämlich wirklich zum Nächsten. Die "künstlerische Freiheit" unrealistischer Termingestaltung kann nämlich auch mal daneben gehen, wenn keiner mehr kommt, weil man die Termine so weit rauszögert.

[LouisXIV]

Ja ja, die bösen Uhrmacher wieder. Sind langsam, wollen für einen Centartikel mehrere Euro haben, legen die Uhren absichtlich neben die Kaffeemaschine,
ihre Preisgestaltung grenzt an Wucher und jeder KFZ-Mechaniker, Schuhmacher und Klempner ist besser, billiger und schneller.

Uhrmacher ist eben ein Traumjob, deswegen gibt es ja auch so viele.
Immer rauf auf die Jungs.

BTW, wo ist eigentlich Hermann ? Der war hier früher auch mehr unterwegs.