Größtmögliche Katastrophe beim Omega-Konzi
Verfasst: 19 Okt 2011, 19:25
Hallo Forum!
Heute war ein sehr schlechter Tag für mich ...
Vorgeschichte:
Um ca. 2005 rum begann meine Uhrenleidenschaft, und seitdem haben sich einige (vor allem) Omega-Uhren angesammelt. Jetzt ist nun die Zeit gekommen, wo 2 der damals neuen Uhren zur Revi müssen, zusätzlich noch eine vintage Omega. Da ich gerade einen guten Kontaktmann bei Omega in Pforzheim habe, rief ich diesen an und bat darum, mir den besten Omega-Konzi in Stuttgart zu nennen. Einen, der Omega-Revisionen nach Original-Vorgabe durchführen kann. Ich bekam einen Konzi genannt und hatte ein gutes Gefühl.
Wenig später rief ich diesen Konzi an, und - welch Überraschung - Pforzheim hatte ihn schon über mein Kommen und mein Anliegen, 3 Omega-Uhren zu revisionieren, benachrichtigt. Na prima, ich hatte ein noch besseres Gefühl! Das ist doch mal ein Service zwischen Pforzheim und Konzi!
Bis vor ein paar Tagen hatte ich 3 Wochen Urlaub, und kurz davor zeigte mir meine geliebte blaue Bond-Seamaster nach knapp 6 Jahren erwartungsgemäß, dass die Batterie leer ist. Prima, dachte ich. Nehm ich die schwarze Automatik noch mit in den Urlaub und spendiere ihr hinterher die nötige Revi.
Die blaue Quarz habe ich dann vor dem Urlaub beim Konzi abgegeben:
Die Uhr war immer meine "gute" SMP300, und sah auch dementsprechend aus. Wie neu! Für mich als großer James-Bond-Fan meine Lieblingsuhr - genau die Uhr aus Goldeneye! Fürs Grobe hatte ich die schwarze SMP300. Die blaue war bislang noch nie geöffnet und hatte noch den roten Punkt am Deckel. Es war noch nie ein Uhrmacher o.ä. an der Uhr. Da ich den originalen Quasi-Neu-Zustand erhalten wollte, bat ich die Dame beim Konzi darum, schriftlich zu vermerken, dass die Uhr in keinster Weise poliert werden darf! Alle meine Uhren sind unpoliert und werden das auch immer bleiben! Ich kenne quasi jeden Kratzer an meinen Uhren, und das ist auch gut so - dafür sind es ja auch meine Uhren.
Ich wollte nur einen Batteriewechsel, neue Dichtungen und Wiederherstellung der Wasserdichtigkeit. Alles schriftlich vermerkt. Nein, sagte die Dame beim Konzi, wir polieren sowieso nur auf ausdrücklichen Wunsch. Keine Sorge!
Um wirklich sicherzugehen, dass alles gut wird, rief ich am nächsten Tag den Uhrmacher nochmals persönlich an und bat darum, dass bitte wirklich nicht poliert wird. Geht klar, hieß es, natürlich, kein Problem!
Heute wollte ich die Uhr abholen. Gleich beim ersten Blick war klar: Die Uhr wurde poliert und hat rundherum einen neuen Satinierschliff bekommen. Ganz anderes als der Original-Omega-Schliff, viel rauher, leicht schräg am Rand. Eine Katastrophe!!! Ich bat darum, mit dem Uhrmacher zu sprechen.
Nach 10 min Warten kamen der Chef und der Uhrmacher und entschuldigten sich für das "Missgeschick". Sie hätten "oben" schon darüber diskutiert: Band und Uhr werden beim Service getrennt behandelt, das Band blieb beim Chef (unpoliert), aber die Uhr wurde (vom wem auch immer) leider poliert und satiniert. Das mache man immer so beim Service, als Service für den Kunden ...
Ich sackte im Stuhl zusammen - aus meiner geliebten und wie neu aussehenden Uhr, die ich all die Jahre pfleglich behandelt habe, ist eine beliebige gebrauchte polierte SMP300 geworden, an der ein Depp mit dem Dremel rumgemacht hat. Ich war kaum in der Lage zu sprechen.
Konzi: "Ja haben Sie denn ein persönliches Verhältnis zu der Uhr???"
(kein Kommentar)
Zu Euch: Ja, es ist "bloß" ein beschi..ener 1300-EUR-Quarzer, aber JAAAA, ich habe ein sehr persönliches Verhältnis zu dieser Uhr!
Konzi: "Vielleicht können wir Ihnen beim Preis ein wenig entgegenkommen?"
Ich: "Nein, ich möchte diese Uhr nicht mehr. Das ist nicht mehr meine Uhr, wie ich sie hier abgegeben habe."
Jetzt fragt der Konzi tatsächlich voller Ernst: "Naja, sie sagten ja, sie haben noch andere Uhren, die zur Revision müssen. Vielleicht können wir da was machen?"
Ich (gucke ihm tief in die Augen): "Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass ich Ihnen nach diesem hochgradig vermasselten Batteriewechsel nochmal eine meiner Uhren anvertraue?"
Wir sind jetzt nach dem ersten Schock so verblieben: Die Uhr geht nach Pforzheim, um ihr dort wieder den Original-Omega-Schliff zu verpassen. Ich werden morgen gleich mit Pforzheim telefonieren.
Aber was viel schlimmer ist und was mich echt an der Seele packt: Für mich ist die Uhr versaut, egal was Pforzheim macht. Ich wollte ne neue Batterie und neue Dichtungen, keinen Schliff. Das ist alles schriftlich vermerkt.
Für mich ist die Uhr nur noch EINE Uhr, nicht mehr MEINE. Kein Smilie hier im Forum kann ausdrücken, was ich gerade fühle. Ich werde die Uhr verkaufen müssen. Glücklich werde ich damit nicht mehr.
Die Uhr lässt sich so, wie sie jetzt ist, gar nicht vernünftig verkaufen. Das Band hat wenige ehrliche Gebrauchsspuren, die Uhr hat einen stümperhaften Neuschliff - weit weg vom echten Omega-Schliff.
Jungs, was würdet Ihr machen? Uhr so lassen, mitnehmen, Pech gehabt? Neuer Schliff von Pforzheim, und dann alles i.O.? Oder ein Tauschgehäuse fordern? Schließlich habe ich explizit keine Politur gefordert und das auch schriftlich!
Muss ich den Batteriewechsel (neue Dichtungen, Krone, Heliumventil; sollte 138 EUR kosten) zahlen?
Ich bin nervlich total fertig. Meine Uhr ist ruiniert.
Gruß, Thomas
Heute war ein sehr schlechter Tag für mich ...
Vorgeschichte:
Um ca. 2005 rum begann meine Uhrenleidenschaft, und seitdem haben sich einige (vor allem) Omega-Uhren angesammelt. Jetzt ist nun die Zeit gekommen, wo 2 der damals neuen Uhren zur Revi müssen, zusätzlich noch eine vintage Omega. Da ich gerade einen guten Kontaktmann bei Omega in Pforzheim habe, rief ich diesen an und bat darum, mir den besten Omega-Konzi in Stuttgart zu nennen. Einen, der Omega-Revisionen nach Original-Vorgabe durchführen kann. Ich bekam einen Konzi genannt und hatte ein gutes Gefühl.
Wenig später rief ich diesen Konzi an, und - welch Überraschung - Pforzheim hatte ihn schon über mein Kommen und mein Anliegen, 3 Omega-Uhren zu revisionieren, benachrichtigt. Na prima, ich hatte ein noch besseres Gefühl! Das ist doch mal ein Service zwischen Pforzheim und Konzi!
Bis vor ein paar Tagen hatte ich 3 Wochen Urlaub, und kurz davor zeigte mir meine geliebte blaue Bond-Seamaster nach knapp 6 Jahren erwartungsgemäß, dass die Batterie leer ist. Prima, dachte ich. Nehm ich die schwarze Automatik noch mit in den Urlaub und spendiere ihr hinterher die nötige Revi.
Die blaue Quarz habe ich dann vor dem Urlaub beim Konzi abgegeben:
Die Uhr war immer meine "gute" SMP300, und sah auch dementsprechend aus. Wie neu! Für mich als großer James-Bond-Fan meine Lieblingsuhr - genau die Uhr aus Goldeneye! Fürs Grobe hatte ich die schwarze SMP300. Die blaue war bislang noch nie geöffnet und hatte noch den roten Punkt am Deckel. Es war noch nie ein Uhrmacher o.ä. an der Uhr. Da ich den originalen Quasi-Neu-Zustand erhalten wollte, bat ich die Dame beim Konzi darum, schriftlich zu vermerken, dass die Uhr in keinster Weise poliert werden darf! Alle meine Uhren sind unpoliert und werden das auch immer bleiben! Ich kenne quasi jeden Kratzer an meinen Uhren, und das ist auch gut so - dafür sind es ja auch meine Uhren.
Ich wollte nur einen Batteriewechsel, neue Dichtungen und Wiederherstellung der Wasserdichtigkeit. Alles schriftlich vermerkt. Nein, sagte die Dame beim Konzi, wir polieren sowieso nur auf ausdrücklichen Wunsch. Keine Sorge!
Um wirklich sicherzugehen, dass alles gut wird, rief ich am nächsten Tag den Uhrmacher nochmals persönlich an und bat darum, dass bitte wirklich nicht poliert wird. Geht klar, hieß es, natürlich, kein Problem!
Heute wollte ich die Uhr abholen. Gleich beim ersten Blick war klar: Die Uhr wurde poliert und hat rundherum einen neuen Satinierschliff bekommen. Ganz anderes als der Original-Omega-Schliff, viel rauher, leicht schräg am Rand. Eine Katastrophe!!! Ich bat darum, mit dem Uhrmacher zu sprechen.
Nach 10 min Warten kamen der Chef und der Uhrmacher und entschuldigten sich für das "Missgeschick". Sie hätten "oben" schon darüber diskutiert: Band und Uhr werden beim Service getrennt behandelt, das Band blieb beim Chef (unpoliert), aber die Uhr wurde (vom wem auch immer) leider poliert und satiniert. Das mache man immer so beim Service, als Service für den Kunden ...
Ich sackte im Stuhl zusammen - aus meiner geliebten und wie neu aussehenden Uhr, die ich all die Jahre pfleglich behandelt habe, ist eine beliebige gebrauchte polierte SMP300 geworden, an der ein Depp mit dem Dremel rumgemacht hat. Ich war kaum in der Lage zu sprechen.
Konzi: "Ja haben Sie denn ein persönliches Verhältnis zu der Uhr???"
(kein Kommentar)
Zu Euch: Ja, es ist "bloß" ein beschi..ener 1300-EUR-Quarzer, aber JAAAA, ich habe ein sehr persönliches Verhältnis zu dieser Uhr!
Konzi: "Vielleicht können wir Ihnen beim Preis ein wenig entgegenkommen?"
Ich: "Nein, ich möchte diese Uhr nicht mehr. Das ist nicht mehr meine Uhr, wie ich sie hier abgegeben habe."
Jetzt fragt der Konzi tatsächlich voller Ernst: "Naja, sie sagten ja, sie haben noch andere Uhren, die zur Revision müssen. Vielleicht können wir da was machen?"
Ich (gucke ihm tief in die Augen): "Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass ich Ihnen nach diesem hochgradig vermasselten Batteriewechsel nochmal eine meiner Uhren anvertraue?"
Wir sind jetzt nach dem ersten Schock so verblieben: Die Uhr geht nach Pforzheim, um ihr dort wieder den Original-Omega-Schliff zu verpassen. Ich werden morgen gleich mit Pforzheim telefonieren.
Aber was viel schlimmer ist und was mich echt an der Seele packt: Für mich ist die Uhr versaut, egal was Pforzheim macht. Ich wollte ne neue Batterie und neue Dichtungen, keinen Schliff. Das ist alles schriftlich vermerkt.
Für mich ist die Uhr nur noch EINE Uhr, nicht mehr MEINE. Kein Smilie hier im Forum kann ausdrücken, was ich gerade fühle. Ich werde die Uhr verkaufen müssen. Glücklich werde ich damit nicht mehr.
Die Uhr lässt sich so, wie sie jetzt ist, gar nicht vernünftig verkaufen. Das Band hat wenige ehrliche Gebrauchsspuren, die Uhr hat einen stümperhaften Neuschliff - weit weg vom echten Omega-Schliff.
Jungs, was würdet Ihr machen? Uhr so lassen, mitnehmen, Pech gehabt? Neuer Schliff von Pforzheim, und dann alles i.O.? Oder ein Tauschgehäuse fordern? Schließlich habe ich explizit keine Politur gefordert und das auch schriftlich!
Muss ich den Batteriewechsel (neue Dichtungen, Krone, Heliumventil; sollte 138 EUR kosten) zahlen?
Ich bin nervlich total fertig. Meine Uhr ist ruiniert.
Gruß, Thomas