Co-Axial auf der Zeitwaage

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taktix
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Co-Axial auf der Zeitwaage

Beitrag von taktix »

Hatte letztens beim Uhrmacher mal meine neue Aqua Terra auf der Zeitwaage, nur so aus Interesse, die Uhr läuft gut und gibt keinen Anlass zur Besorgnis. Auf der Zeitwaage hat sie allerdings eine leichte Wellenlinie geschrieben und mein Uhrmacher meinte sowas würde normalerweise auf ein Problem mit dem Räderwerk hin deuten. Ich bin mir aber nicht sicher, ob es nicht vielleicht doch auf die Co-Axial Hemmung zurück zu führen ist.
Lässt sich ein Co-Axial überhaupt normal messen auf einer normalen Zeitwaage? Sie hat auch eine Amplitude von 350° angezeigt, ich denke mal weil der Hebungswinkel nicht korrekt eingestellt war, denn das erscheint mir viel zu hoch. Vielleicht kommt daher auch die Wellenlinie?
Gruß
Andreas
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hart-metall
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Re: Co-Axial auf der Zeitwaage

Beitrag von hart-metall »

Ich sags mal so: mein Uhrmacher hat 4 Zeitwaagen - und nur auf einer davon prüft er 8500 / 9300.

Irgendeinen Grund wird das schon haben...
Ciao - Peter

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unnnamed
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Re: Co-Axial auf der Zeitwaage

Beitrag von unnnamed »

Er soll den Hebewinkel auf 36° einstellen.

Und Schlangenlinien sind nicht normal.
Gruß Bernd
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Hauke Heffels
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Re: Co-Axial auf der Zeitwaage

Beitrag von Hauke Heffels »

Die Zeitwaage muss das können. Die neusten Generationen haben ein Unterprogramm. Auch für die neue AP Hemmung muss man eine andere Voreinstellung wählen.

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Roland Ranfft
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Re: Co-Axial auf der Zeitwaage

Beitrag von Roland Ranfft »

Moin Hauke,
Hauke Heffels hat geschrieben:Die Zeitwaage muss das können.
Das ist natürlich richtig. Aber helfen würde es bereits, wenn die Hersteller exotischer Hemmungen angeben würden, welchen Hebewinkel man an der Zeitwaage einstellen muß, um zu richtigen Ergebnissen zu kommen. Nur eine ideale Ankerhemmung hat in beide Drehrichtungen der Unruh exakt gleiche Hebewinkel, eine reale nicht. Deshalb bildet eine Zeitwaage ohnehin den Mittelwert aus beiden Richtungen über eine längere Zeit. Rechnerisch klappt das auch mit einer so unsymmetrischen Hemmung wie der Coaxialhemmung. Der Abstand der "Ticks" ist ja immer mit einem bestimmten Drehwinkel der Unruh verbunden, und für die Berechnung der Amplitude ist es egal, ob das ein Hebewinkel oder irgend ein anderer ist.

Gruß, Roland Ranfft
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Hauke Heffels
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Re: Co-Axial auf der Zeitwaage

Beitrag von Hauke Heffels »

Nun diese Angaben machen die Hersteller ja auch. Sofern man Zugang zu den Unterlagen hat, nur bezweifele ich das die Uralt Zeitwaagen die bei den meisten Uhrmachern herum stehen mit dieser Information sinnvolle Messergebnisse liefern können.

Neben dem Aspekt das die wenigsten Reglage Werkzeuge für bestimmte Systeme haben.
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taktix
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Re: Co-Axial auf der Zeitwaage

Beitrag von taktix »

Danke für eure Antworten. Wir werden es dann beim nächsten Mal mit dem richtigen Hebungswinkel versuchen, mal sehen ob die Linie dann immer noch wellenförmig ist.
Hauke Heffels hat geschrieben:die Uralt Zeitwaagen die bei den meisten Uhrmachern herum stehen
Bis vor kurzem hatte mein Uhrmacher auch noch so eine, röhrenbetrieben mit Meßstreifen - jetzt hat er aber eine moderne digitale, und keine ganz billige. :)
Gruß
Andreas
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hart-metall
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Re: Co-Axial auf der Zeitwaage

Beitrag von hart-metall »

taktix hat geschrieben: Bis vor kurzem hatte mein Uhrmacher auch noch so eine, röhrenbetrieben mit Meßstreifen - jetzt hat er aber eine moderne digitale, und keine ganz billige. :)
Ist wohl kein wirklicher Hinweis darauf, ob sie es kann oder nicht.

Bei meinem oben genannten Uhrenschmied ist es auch nicht das neueste Gadget, was die echten Ergebnisse anzeigt...
Ciao - Peter

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Paulchen
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Re: Co-Axial auf der Zeitwaage

Beitrag von Paulchen »

Ich überlege auch hin und wieder einmal, ob ich mir so etwas
http://www.ebay.de/sch/i.html?_sacat=0& ... _PrefLoc=3
zulege. "Eigentlich" lohnt es für die paar Uhren nicht, aber... :mrgreen:
H-P
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Re: Co-Axial auf der Zeitwaage

Beitrag von A.J. »

Ist es vermessen an dieser Stelle auf die Herstellerschulung hinzuweisen? 8)

Es nützt das beste Messgerät nix wenn man's nicht richtig einsetzt...
claro
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Re: Co-Axial auf der Zeitwaage

Beitrag von claro »

Wie taktix schreibt gibt es keine Beanstandung. Wichtig ist doch, dass der Gang der Uhr amHandgelenk in Ordnung ist. Die Prüfung mit der Zeitwaage ist eh nur eine Momentaufnahme.
Ich wüsste auch gerne ob mein Auto die angegebenen 200 Sachen tatsächlich schafft, aber es ist es mir nicht wert, dass in der Werkstatt überprüfen zu lassen. Hauptsache ich kann auf der Autobahn so manchen lahmen Zeitgenossen einwandfrei überholen oder im Verkehr gut mitschwimmen. :wink:
Grüße Claro
Sette
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Re: Co-Axial auf der Zeitwaage

Beitrag von Sette »

Paulchen hat geschrieben:Ich überlege auch hin und wieder einmal, ob ich mir so etwas
http://www.ebay.de/sch/i.html?_sacat=0& ... _PrefLoc=3
zulege. "Eigentlich" lohnt es für die paar Uhren nicht, aber... :mrgreen:
Hi,
ich habe die aus GB (ist aber ein China-Versender mit GB-Niederlassung(?)) um 198 + 25 Versand. Ich bin damit zufrieden, obwohl ich das was ich wollte so nicht machen kann/konnte.
2 Rolexen von mir waren seit 2001 nicht zur "Schmierung", waren aber "nicht sehr oft" am Handgelenk. Die Gangwerte beim Tragen waren gut und durch die Zeitwaage erhoffte ich mir Erkenntnisse über die Notwendigkeit einer Revision. Hat diese nicht so deutlich ausgewiesen, kann aber auch an meiner Interpretation liegen. Der Uhrmacher (Verwandtschaft von mir) hat sie begutachtet und gemeint, dass eine Reinigung/Schmierung notwendig wäre.
Jetzt sind die beiden dort (Datejust und Air-King) und ich bin neugierig auf die Werte der Zeitwaage danach. Vielleicht lerne ich das Abschätzen dieser messungen doch noch.
Oder ist hier jemand der Meinung, dass das so gar nicht geht :shock:
Wäre schade, aber eine nette Spielerei ist die Zeitwaage ja doch.

Gruß

PS: Sorry für die (leichte?) Themenverfehlung - ich habe keine Co-Axial Uhr, aber eine Zeitwaage :mrgreen:
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unnnamed
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Re: Co-Axial auf der Zeitwaage

Beitrag von unnnamed »

In den Omega-Unterlagen zum 2500er Kaliber habe ich die letzten Tage "Hebewinkel 30°" gelesen.

Funktioniert auf jeden Fall. Falls die Zeitwaage die 25200 A/h nicht automatisch erkennt muss man den
Wert einfach selektiv vorgeben und den Hebewinkel einstellen.

Meine neu SMP300 verhält sich nicht unbedingt wie ein Chronometer*, aber das war auch nur spaßeshalber
zum Test. Was juckt mich das schon, sie läuft ;)

_____
* Amplitude bei Vollaufzug niedriger, Lagedifferenzen höher und generell nicht in der Norm, ... :mrgreen:
Gruß Bernd
Philclock
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Re: Co-Axial auf der Zeitwaage

Beitrag von Philclock »

Wo wir gerade bei dem Thema sind.
Hat wer schonmal mit diesem Gerät gearbeitet?

http://www.ebay.de/itm/Watch-Test-Coaxi ... 3372e1f737
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hart-metall
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Re: Co-Axial auf der Zeitwaage

Beitrag von hart-metall »

Boah, der ist fies.

EIn Bekannter hat das Ding seinerzeit gekauft - "kann es 8500er?" - "klar, alle Coaxe!"

Pustekuchen.

Die 2500er funzen problemlos, machen sie aber auf den meisten anderen Geräten auch. Bei den 8500ern sowie deren Derivaten ging nichts.

Ich weiß nicht, ob die Rückabwicklung inzwischen durch ist, war ein ziemlicher Act trotzt PayPal...
Ciao - Peter

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