
Oh, Eterna 8-Tage Werke, waren wohl mal als Autouhren vorgesehen. Oder ähnliches.

Die Gehäuse sind wirklich gewaltig. Ø 50mm, Höhe 15mm


Aber doch nicht groß genug. Der sichtbare ZifferblattØ ist sehr knapp

Und von der Bohrung für die Aufzugwelle ist auch nicht viel zu sehen.

Ein paar 10tel kann man ja aus dem Gehäuse rausdrehen, aber hier geht es um 1,2mm, das ist zuviel. Dann würden die Zeiger unter dem Glas schleifen. Also doch eine größere Aktion. Nach Rücksprache mit dem Kunden habe ich das Gehäuse dann geändert. Erst einmal habe den Glasrand des Gehäuses abgedreht bis zur nächsten optischen Kante

Und dann eine Eindrehung gemacht, in die später ein neuer Glasrand (Topring) eingepresst wird.

Bevor ich einen neuen Glasrand drehe, mache ich erst mal ein Muster aus Messing. Geht schneller und ich kann kontrollieren, ob die Maße, die ich vorher ermittelt habe, auch passen.

Mist, verrechnet oder vermessen. Noch mal

Jetzt passt der Rand

Nach diesem Muster und der passenden „Zeichnung“ drehe ich dann aus Edelstahl den neuen Glasrand


Meine Lieblingsbeschäftigung: Polieren

Nach der Reinigung einen Dichtring in die dafür eingestochene Falz legen und den Rand aufpressen.

Kurze Anprobe, so sieht es gut aus

Dann noch einen Werkhaltering drehen. Sorry, die Fotos sind nicht so toll geworden

Nebenbei: auch so ein unscheinbares Teil muss erst gemacht werden und genau passen. Dazu müssen Gehäuse und Werk genau ausgemessen werden. Das Werk soll ja fest und mittig sitzen und nicht wackeln. Da gehen schon mal 1 bis 2 Stunden bei „drauf“
Als Verdrehsicherung nehme ich eine Schraube mit dem passen Kopf. (Schrauben habe ich ja nun genug)

Mit Glas und (erst nur aufgesteckter) Krone macht das doch schon einen ganz guten Eindruck.


Jetzt muss das Werk natürlich noch gereinigt werden. Das Öl ist alt und hart, die Unruh läuft, als wäre Honig in den Lagern. Und dann geht’s an den Einbau.