Breitling Avenger Skyland A13380 Echt? Und Frage zum Band

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Thomas_G.
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Re: Breitling Avenger Skyland A13380 Echt? Und Frage zum Ban

Beitrag von Thomas_G. »

Nach 15 Jahren Rolex tragen halte ich das Klingen oder sogar Klingeln von Rolex-Werken für eine Mär. Allerdings klingt die Sub mit gefaktem 3135 wie meine Sea-Dweller. Insofern kann ich nichts schlechtes berichten. Auch die Präzision des Klons ist beeindruckend, lediglich die Aufzugwellen und Wechselräder der ersten Generation waren zu schwach.
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Don Tomaso
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Re: Breitling Avenger Skyland A13380 Echt? Und Frage zum Ban

Beitrag von Don Tomaso »

BSBV hat geschrieben:...
Der Erstbesitzer weiß das die Uhr ein Fake ist. Der Zweite..., wenn nicht das Original zum Vergleich greifbar ist, der läuft in die Falle.
...
Wer erleidet denn den Schaden, mal ganz naiv gefragt? Solange dem Besitzer niemand sagt, dass es in Wahrheit gar keine Rolex oder Breitling ist, ist doch alles in Butter. Er hat eine Armbanduhr, die dem Original zum Verwechseln ähnlich sieht und auch ist, qualitativ, zum Beispiel. Man könnte sich ja auch nach dem Begriff der Originalität fragen im Zeitalter der beliebigen Reproduzierbarkeit :wink:.
Nehmen wir doch mal mein Lieblingsbeispiel, die Blancpain Fifty Fathoms: Da kommt ein findiger und umtriebiger Uhrenprofi wie der geschätzte JC Biver daher, erwirbt eine scheintote Marke namens Blancpain und haucht ihr neues Leben ein und vertickert sie an die Swatchgroup, wo sie zum Lieblingsspielzeug vom Sohn des Big-Boss-Manns wird, zum Ausgleich dafür, dass Papa mit Breguet rumspielen darf. Nach ein paar Jahren und durchaus tollen Uhren, die BP rausbringt, kommt schliesslich die "Heritage"-FF, die munter den firmeneigenen Designfundus plündert und den geschätzten Kunden dafür ein mittleres Vermögen abknöpft. Ein Selbstplagiat reinsten Wassers.
Natürlich fehlt die offensichtliche Täuschung, niemand sagt, die neue FF sei die Originale. Sie ist technisch ja auch besser, Kunststück. Ich will nur darauf hinaus, dass sich die Schweizer Uhrenindustrie seit langer Zeit munter selbst plagiiert und den Kunden dafür immer gesalzenere Preise abverlangt. Deshalb fällt es mir einfach immer schwerer, in die allgemeine Entrüstung einzustimmen. Was macht denn die originale Rolex so viel originaler als das erstklassige Plagiat, dass haptisch, optisch, funktionell und auch sonst nicht mehr unterscheidbar ist? Kommt mir jetzt bitte nicht mit den entrechteten chinesischen Sklavenarbeitern, die die Dinger angeblich zusammenbauen. Erstmal sind die zu 99% Legende, und wenn, dann waren es eher diese armen Wesen, die eure Laptops zusammengeschraubt haben... :wink: An der Produktion der "Superfakes" werden höchstwahrscheinlich gut ausgebildete Facharbeiter sitzen, genau wie in der Schweiz an den Originalen.
Es ist mir klar, dass meine Meinung hier keine Mehrheit hat. Ich bin auch durchaus nicht der Meinung, dass Fakes "irgendwie ganz in Ordnung" sind, der Schutz geistigen Eigentums ist sicher wünschenswert. Doch sehe ich die Gefahr, dass sich die Uhrenindustrie so lange auf ihren Lorbeeren ausruht und an der Preisschraube dreht, bis ihr die Chinesen ganz einfach das Wasser abgraben. Jeannies Äußerungen a la "Pickel vom miesen Chinesenstahl" zeigen exemplarisch die Arroganz. Die können zwar ein 3135 1:1 nachbauen, aber um vernünftigen Stahl zu kochen, sind sie zu blöd. Ja klar. :mrgreen:
Gruss

Thomas

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jeannie
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Re: Breitling Avenger Skyland A13380 Echt? Und Frage zum Ban

Beitrag von jeannie »

Don Tomaso hat geschrieben:Jeannies Äußerungen a la "Pickel vom miesen Chinesenstahl" zeigen exemplarisch die Arroganz. Die können zwar ein 3135 1:1 nachbauen, aber um vernünftigen Stahl zu kochen, sind sie zu blöd. Ja klar. :mrgreen:
Nun, meine Bemerkung betrifft nicht die Fähigkeiten der Chinesen und ihrer Nachbarn.

Aber dass chinesische Geschäftsleute es mit der Wahrheit der Deklarationen nicht so genau nehmen wird wohl nicht mal Alex abstreiten. Die Skandale mit chinesischen Gütern an denen man stirbt sind nicht nur das Gespinst einiger arroganter Westler sondern sind im chinesischen Volk auch Allgemeingut.

Sonst würden deutsche Molkereien nicht so viel Geld an der Milch verdienen, die sie ins Reich der Mitte verschiffen weil Maos Söhne und Töchter den eigenen Landsleuten misstrauen. Der deutsche schmirgelt kein Melamin in die Milch damit man es noch billiger herstellen kann und benutzt nicht den billigsten Kunststoff mit undefinierbaren Eigenschaften um das ganze einzutüten.

Beschiss am Konsument und Verschmutzung der Umwelt und des Essens war übrigens auch ein Thema des letzten Nationalen Volkskongresses. Wird wohl niemand abstreiten dass es wohl stimmen wird wenn sogar dieses Kopfnickergremium solche Ausstände aufgreift.
http://www.watchtools.ch Uhrenwerkzeug, direkt aus der Schweiz.
cohen
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Re: Breitling Avenger Skyland A13380 Echt? Und Frage zum Ban

Beitrag von cohen »

Thomas_G. hat geschrieben:Nach 15 Jahren Rolex tragen halte ich das Klingen oder sogar Klingeln von Rolex-Werken für eine Mär.
Ich nicht - und ich höre noch nicht einmal besonders gut. Ein 3135 klingt deutlich anders als beispielsweise ein ETA 2824. Ob nun ein originales 3135 und ein gefaktes 3135 gleich klingen, kann ich natürlich nicht beurteilen. Ist ja gut möglich.
Nach mittlerweile Dank Flippergen so einigen Rolex mit dem 3135 kann ich aber schon sagen, dass es speziell klingt.
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand,denn jedermann ist überzeugt,dass er genug davon habe.(R.Descartes)
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BSBV
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Re: Breitling Avenger Skyland A13380 Echt? Und Frage zum Ban

Beitrag von BSBV »

@Don Tomaso:
Thomas,
wenn ein Geschätsmann (bei der BP waren es 2) eine Uhrenfirma kauft, die so gut wie Tod war, dann kauft er alles. Auch den geistigen Eigentum.
Dann, dieser Geschäftsmann (GM) dieser Firma wieder Leben einhaucht, dann ist das völlig legal. Auch der spätere Verkauf dieser Firma ist normal im Geschäftsleben.

Nun hat die SG eine Uhrenmarke, die in der ersten Liga spielt.

Wenig später zeigt sich der Uhrenmarkt so, das Retro-Design voll im Trend ist. Also was macht man ? Man stöbert in den Archiven und findet evtl sehr gute Design-Studien, die nicht nur klasse aussehen, nein, auch voll zur/in die Zeit passen. Man beginnt eine oder mehrere Uhren mit diesem Design zu bauen und bietet diese Uhren auf dem Markt an. Alles völlig o.k. und legal.
Egal wie alt das Design auch sein mag, es gehört der Marke BP, somit der SG.

Was aber machen die Fälscher ? Sie beobachten den Markt, sehen das sich diese Uhr verkaufen wie geschnitten Brot und kopieren einfach. Werfen dann diese Uhren auf den Markt und verdienen sich ne goldene Nase damit. Täuschen Echtheit vor. Das nenne ich Betrug.

Ich habe zum Beispiel keine Problem mit Uhren von Steinhart oder Parnis, obwohl da das Design abgeschaut wurde.
Warum ? Weil beide Marken ihre Namen auf das Zifferblatt schreiben. So weiß ein Jeder, das ist keine Rolex oder Panerai, das ist eine andere Make die nur so aussieht.

Wer immer sich ein Fake kaufen will, der wird das auch tun. Wenn dieser Mensch mit dem Fake glücklich ist, na dann von mir aus.....Nur der Weiterverkauf einer gefakten Uhr, dann wird es kriminell.
Gruß

Bernd
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hermann
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Re: Breitling Avenger Skyland A13380 Echt? Und Frage zum Ban

Beitrag von hermann »

Hallo

Gibt es Fotos von nachgebauten Rolex Werken?
Ich dachte immer, das es die Intention der Fälscher wäre, mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel Profit zu machen.
Ein komplett nachgebautes Werk einer beliebigen Manufaktur Marke müsste doch die Gewinnspanne der Fälscher erheblich schmälern?
Wenn damit überhaupt Gewinn zu erzielen wäre.
Eine komplette Fertigungstrasse für ein Rolex 3135 kann man ja nicht für Kleingeld einfach so aus dem Boden stampfen kann ich mir denken.


Gruß hermann
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Thomas H. Ernst
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Re: Breitling Avenger Skyland A13380 Echt? Und Frage zum Ban

Beitrag von Thomas H. Ernst »

cohen hat geschrieben:Ein 3135 klingt deutlich anders als beispielsweise ein ETA 2824.
Ich kann auch bestätigen dass zumindest das 31xx in Intervallen (60s) einen an- und abschwellenden Ton, den man durchaus als Klingeln bezeichnen kann, von sich gibt. Legt man die Uhr nachts auf eine Holzplatte neben das Bett hört man das sogar aus einem gewissen Abstand.
Grüsse Thomas
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Thomas_G.
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Re: Breitling Avenger Skyland A13380 Echt? Und Frage zum Ban

Beitrag von Thomas_G. »

Ich werde dieser Tage welche von dem Rolex-Werk machen. Das gefälschte 3135 hat lediglich eine etwas einfachere Feinregulierung, und sonst keine wesentlichen Unterschiede, an diesem Werk ist sogar schon Rolex verzweifelt - die Seriennummer war zwar doppelt vergeben, aber das Werk fiel erstmal nicht auf.
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Phil51
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Re: Breitling Avenger Skyland A13380 Echt? Und Frage zum Ban

Beitrag von Phil51 »

Don Tomaso hat geschrieben:Wer erleidet denn den Schaden, mal ganz naiv gefragt?
Im Prinzip alle ausser dem Produzenten und dem Händler welche die Marge einstreichen.
Würdest du eine solche Fälschung zu dem Preis zahlen die sie wirklich unter den tatsächlichen Kosten kosten würde (welch' Definition :D ), wären selbst diese niemals so teuer. Schlussendlich zahlst du für eine Fälschung im Verhältnis viel mehr als für das Original (!). Und dies ohne irgendeine Wertschöpfung die aus Umsatz/Gewinn entsteht. Weder für den Käufer (Garantie) noch die Produktion (Investitionen usw).

Es hat schon Gründe, weshalb es Patente, Lizenzen und Urheberrechte gibt. Deiner Ansicht nach, wäre das ja alles überflüssig.
Don Tomaso hat geschrieben:Ich will nur darauf hinaus, dass sich die Schweizer Uhrenindustrie seit langer Zeit munter selbst plagiiert und den Kunden dafür immer gesalzenere Preise abverlangt.
Zum Teil stimme ich dir zu.
Doch ist es eine andere Geschichte, ob Patente&Lizenzen verletzt werden oder ob "Altes neu aufgelegt" wird.

Selbstverständlich wird das bis an die Grenze des Erlaubten gebogen, damit's imagemässig stets toll klingt.
Auf der anderen Seite geben wir Kunden den Herstellern aber auch zu verstehen, dass wir möglichst Exklusivität wollen und so wird das zu einem gegenseitigem Spiel.
Und das bezahlen wir halt auch mit dem Preis, das manches "schöngewaschen" wird. Etwas, was ja ganz bestimmt nicht auf die Uhrenindustrie bzw CH-Uhrenindustrie beschränkt ist . . . .

Was die Preise betrifft, so ist das tatsächlich so. Aber auch hier wieder : Exklusivität kostet. Innovationen (zB in Entwicklungen) sind sehr teuer und dies all das zu CH-Preisen. Mieten, Löhne, Geräte/MaschinenKosten usw usw usw. Und schlussendlich wollen die Arbeiter die sich den hier ständig steigenden Lebensunterhaltskosten konfrontiert sehen, auch noch was haben und die hervorragenden Fachkräfte unter ihnen, welche sich den Arbeitgeber mehr oder minder auswählen können, gehen natürlich nicht zum am wenigsten Bietenden - was die Lohnspirale auch noch etwas nach oben treibt. Und das sind nicht nur Uhrmacher, sondern auch Techniker, Büro usw usw usw.

Und an dieser Stelle sei bitte nicht vergessen, das auch die z.Z. aufstrebende deutsche Uhrenindustrie massiv vom schweizer Modell profitiert hat :)
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Barfly
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Re: Breitling Avenger Skyland A13380 Echt? Und Frage zum Ban

Beitrag von Barfly »

cohen hat geschrieben:
Thomas_G. hat geschrieben:Nach 15 Jahren Rolex tragen halte ich das Klingen oder sogar Klingeln von Rolex-Werken für eine Mär.
Ich nicht - und ich höre noch nicht einmal besonders gut. Ein 3135 klingt deutlich anders als beispielsweise ein ETA 2824. Ob nun ein originales 3135 und ein gefaktes 3135 gleich klingen, kann ich natürlich nicht beurteilen. Ist ja gut möglich.
Nach mittlerweile Dank Flippergen so einigen Rolex mit dem 3135 kann ich aber schon sagen, dass es speziell klingt.
Sehe bzw höre ich genauso! Das Klingeln/singen konnte ich bei allen Rolexen die ich hatte raushören. Wundert mich das Thomas das nicht so hört, obwohl er sich ja tiefgründig mit den Fakes/Originalen beschäftigt hat.

Mich würde daher auch brennend eine Vorstellung der hochwertigen Fake bzw nachgebauter Rolex Werke interessieren! Sowas habe ich noch nicht in den Fingern gehabt oder gesehen ...
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indiana
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Re: Breitling Avenger Skyland A13380 Echt? Und Frage zum Ban

Beitrag von indiana »

Geredet wird immer über die "hochwertigen Fakes", gesehen hat man noch nicht viele
und Bilder gibt es von diesen Uhren auch nicht.
Dann bin ich ja mal gespannt auf die Bilder. Zumindest würde mich auch der Rest der
Uhr in Bildern interessieren.
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BSBV
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Re: Breitling Avenger Skyland A13380 Echt? Und Frage zum Ban

Beitrag von BSBV »

Angetrieben durch diesen Thread hier, habe ich einfach mal Tante Gockel benutzt.

Es gibt tatsächlich ein Fake-Forum. :shock:

Habe mich da mal durchgelesen, das was für Nichtangemeldet frei zu lesen ist, und musste zeitweise Bauklötze staunen.
Uhren...Werke....Qualität.....das Wieso, Warum und Weshalb ein Fake gekauft wird.....und vieles mehr.

Erschreckend...... :shock: :twisted:


@Werner,
da liegt daran, das Fake-Uhren nicht gerne in Foren gesehen werden, ggf sogar verboten sind diese zu posten. Geschweige denn dessen Bilder.
Gruß

Bernd
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Don Tomaso
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Re: Breitling Avenger Skyland A13380 Echt? Und Frage zum Ban

Beitrag von Don Tomaso »

BSBV hat geschrieben:@Don Tomaso:
...
Was aber machen die Fälscher ? Sie beobachten den Markt, sehen das sich diese Uhr verkaufen wie geschnitten Brot und kopieren einfach. Werfen dann diese Uhren auf den Markt und verdienen sich ne goldene Nase damit. Täuschen Echtheit vor. Das nenne ich Betrug.
...
Wer immer sich ein Fake kaufen will, der wird das auch tun. Wenn dieser Mensch mit dem Fake glücklich ist, na dann von mir aus.....Nur der Weiterverkauf einer gefakten Uhr, dann wird es kriminell.
Zum ersten Punkt, ich glaube, du hast da einen Denkfehler drin, nämlich dort, wo du schreibst, sie "kopieren einfach". Wir reden gerade nicht über nachgemachte Uhren mit irgendeinem Billigwerk und entsprechenden Gangleistungen, sondern über kopierte Werke. Das machst du nicht mal "einfach so". Das wird auch nicht mal eben "auf den Markt geworfen", sondern gezielt produziert und vermarktet, weil es einen Markt dafür gibt. Von moralischen Erwägungen zum Thema Produktfälschung mal abgesehen, ist es meiner Meinung nach schon so, dass die Luft, die in so manchen Produkten mit "Swiss Made" oder "Made in Germany" drauf preislich drinsteckt, so manchem einfach zu viel ist. Es wird in diesem Markt seitens vieler, gerade schweizer, Firmen nicht mehr so kalkuliert, dass man einen ordentlichen Profit mit seinem Produkt erwirtschaftet, sondern nur noch gefragt, was der Markt gerade noch so hergibt, oder anders ausgedrückt, wie weit man den Kunden melken kann, bevor es ihm zu dumm wird. Und manchen wird das zu dumm. Und die sagen dir dann, mei bist du blöd, 5.000 Euro für eine Dreizeiger mit Datum zu zahlen, wenn du die gleiche Uhr für 500 kriegen kannst. Gut, made in China, aber irgendwas ist ja immer.
Kurz gefasst, in einer globalisierten Wirtschaft derartige Aufschläge für einen bestimmten Produktionsstandort zu verlangen, wird halt immer schwieriger. Vor allem dann, wenn die anderen schön langsam auch was können. Dass die Chinesen "Rolex" oder "Breitling" auf die Uhren schreiben, ist auch klar, für eine "Jadehase" würde hierzulande wohl keiner was zahlen. :wink:
Zum zweiten Punkt, klar, der Verkauf eines Fakes als Original ist Betrug, eine wesentliche Produkteigenschaft, nämlich der Hersteller, ist unzutreffend. Ich habe nur behauptet, dass selbst der Käufer einer solchen Uhr keinen Schaden erleiden muss, wenn eben in der Produktlebensdauer gar nicht auffällt, dass es sich um eine Fälschung handelt.
Gruss

Thomas

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Re: Breitling Avenger Skyland A13380 Echt? Und Frage zum Ban

Beitrag von cohen »

Thomas_G. hat geschrieben:Ich werde dieser Tage welche von dem Rolex-Werk machen. Das gefälschte 3135 hat lediglich eine etwas einfachere Feinregulierung, und sonst keine wesentlichen Unterschiede, an diesem Werk ist sogar schon Rolex verzweifelt - die Seriennummer war zwar doppelt vergeben, aber das Werk fiel erstmal nicht auf.
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Das wäre wirklich toll! Auch wenn hier Fakes keine Plattform geboten werden soll, wären Fotos von Werk und Uhr im Sinne der Aufklärung wirklich klasse. Diese "Super-Fakes" waren für mich bislang immer eher sagenumwoben und mehr als ein eher saumäßig kopiertes 3135 konnte ich auch jetzt beim Suchen im Netz anlässlich dieses Themas auch nicht finden. Ich kann mir auch nur ganz schwer vorstellen, wie dieser Markt funktioniert. Man muss doch entsprechende Käufer dieser hochwertigen Fakes finden, die im Vergleich zu dem sonstigen Schrott von Strandkonzis bereit sind, das Geld zu bezahlen. Diese Dinger dürften ja schon einiges Geld kosten. Und die Interessenten findet man ja wohl eben nicht am Strand oder in den einschlägigen Locations an den Urlaubsorten? Und im Netz groß anbieten kann man die ja auch schlecht.

Interessiert mich wirklich, da das Thema für mich gerade eine aktuelle Relevanz hat. Ich habe mir vor ein paar Tagen von einem seriösen Händler eine Datejust 16234 gekauft. Das Jubileeband - oder zumindest die Schließe - stellte sich jetzt (vorbehaltlich einer weiteren Prüfung, habe das Band gerade zurück gesendet) wohl als Fake raus. Dem Händler kreide ich das nicht an, der ist sehr um Aufklärung bemüht. Aber da war das wirklich schwer zu merken und ich habe schon einige Jubilees in der Hand gehabt. Nun könnte man natürlich wieder einen eigenen Thread über die legendären Rolex-Bänder aufmachen ... :rofl: :yahoo:

Feststeht, dass ich natürlich mit einem einigermaßen großen Unbehagen den Rest der Uhr inspiziert habe. Insbesondere weil die ihr ohne Originalpapiere ist. Bin mir aber (nach Unterstützung aus dem anderen Forum) sicher, dass die Uhr passt. Auch hier Gehörprobe des Werkes. Aber das Thema kann ja durchaus auch für Zeiger, Zifferblätter und Lünetten relevant sein. und am Ende hat man kein Vollfake, aber ein Gebastel wie bei einigen Vintages.
Zuletzt geändert von cohen am 12 Jan 2014, 13:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Breitling Avenger Skyland A13380 Echt? Und Frage zum Ban

Beitrag von BSBV »

@Don; Thomas,

na klar ist der Markt dafür da, um gefälschte Uhren plus gefälschte Werke, die dazu passen, auf den Markt zu bringen.
Uhren und Werke werden bei den Fälschungen immer besser, kein Zweifel. Und warum ? Weil die Kunden danach fragen und es so haben wollen.

Nimm einen Familienvater mit durchschnittlichen Einkommen. Dieser wird doch schwerlich sich eine Uhr für € 7.000.- kaufen, wenn er diese Uhr, (egal, wollte er immer schon haben) für € 500.- bekommt, gefälscht zwar, aber von guter Qualtität. So einen Kauf kann ich durchaus verstehen....
Der Erstkäufer hat keinen finanziellen Schaden, denn er weiß was er kauft.

Ich für meinen Teil beschäftige mich aber auch mit dem Drumherum einer Marke. Entwicklungskosten, Herstellungskosten u.s.w. Und es hat auch einen Grund warum manche Uhren teuer sind. Oft liegen die Gründe dafür auch versteckt tief im Werk, oder bei der Verarbeitung von Zeigern, Zifferblatt, Gehäuse und Band.

Ob der Eine für ein Original jetzt € 7.000.- ausgibt, oder der Andere für die gleichaussehende aber gefälschte Uhr € 500.-, das muss Jeder für sich entscheiden.
Gruß

Bernd
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