Zukunft der Seiko Spring-Drive Technologie

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frederic
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Beitrag von frederic »

Albert H. Potter hat geschrieben:Wenn ich vom kontinuierlichen Ablauf der Spring Drive absehe, entdecke ich nicht so viele Gemeinsamkeiten mit Sand-, Wasser und anderen Elementaruhren.
Ich formuliere gerne etwas pointiert.

Die Springdrive ist von ihrer Funktion mit einer Sanduhr zu vergleichen, bei der ein Stellmotor den Durchflussquerschnitt nachregelt, indem die Menge des rieselnden Sandes mit einem Zeitnormal verglichen wird.

Ich denke, so wird es plastischer. Es ist die erste mechanische Uhr ohne taktende Hemmung.

gruss
frederic
CF
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Beitrag von CF »

Alsowenn SD dann SeaDweller
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frederic
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Beitrag von frederic »

CF hat geschrieben:Alsowenn SD dann SeaDweller
Ich verstehe Dich ja, Christian und ich leide auch mit Dir.

Denke aber daran, Du bist Zeuge eines geschichtlichen Augenblicks. Es wird ein König vom Thron gestossen. Du erlebst den Bedeutungswandel der SD (Seadweller) zum SD (SpringDrive) live. :wink:

gruss
frederic
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TenTen
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Beitrag von TenTen »

Albert H. Potter hat geschrieben: - Ich vermute eine relativ starke Feder für den Antrieb / Generator wird gebremst / Verschleißwirkung
Ich glaube nicht, daß die Feder kräftiger sein muss als bei einer herkömmlichen mechanischen Uhr.

Das ist natürlich reines Mutmassen. Wenn keiner bei Seiko nachfragt oder so ein Ding mal demontiert, werden wir es wahrscheinlich nie erfahren.

Der Verschleiß dürfte meiner bescheidenen Meinung nach insgesamt geringer sein als bei einer normalen Mechanik, da es hier nicht die dauernden Beschleunigungen und Abbremsungen gibt wie bei einer Ankerhemmung. Es gibt nur lineare Bewegungen.
Gruß
Torsten
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akon
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Beitrag von akon »

Ron DeCorte hat eine zerlegt. Den Bericht gibt´s bei Timezone:
http://www.timezone.com/library/rdnotebook/200509073623

Habe keine Ahnung und kann damit voll daneben liegen: mich würde wundern wenn gleichmässige(r) Druck/Belastung zu stärkerem Verscheiß führen würde als stoßartige(r). Erscheint mir unlogisch.
G´schamster Diener, euer
Andy
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TenTen
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Beitrag von TenTen »

CF hat geschrieben:Alsowenn SD dann SeaDweller
Du bist so klug...
Gruß
Torsten
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Thomas H. Ernst
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Beitrag von Thomas H. Ernst »

frederic hat geschrieben:Denke aber daran, Du bist Zeuge eines geschichtlichen Augenblicks. Es wird ein König vom Thron gestossen. Du erlebst den Bedeutungswandel der SD (Seadweller) zum SD (SpringDrive) live. :wink:
...aber nur unter ärztlicher Aufsicht, das überlebt er sonst nicht. :mrgreen:
Grüsse Thomas
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Thomas H. Ernst
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Beitrag von Thomas H. Ernst »

Tja Leute, wie mans macht isses falsch. :(

Einerseits erschallt, wo immer man hinhört, der Ruf nach Innovation. Diesem folgt die Branche auch brav, da werden Gehäuse, Werke, Zifferblätter, Indize und Preise aufs innovativste vergrössert und jedes Jahr im Frühling steht die staunende Menge vor den Schaufenstern und freut sich aufs Neue darüber.

Kommt dann mal einer daher, der wirklich etwas Innovatives gebärt, wird - ohne überhaupt so ganz genau zu wissen wie es läuft - an der Technolgie, am Design, an den Stückzahlen, am Preis und am Image rumgemäkelt. Viel zu teuer, keine Verkaufschancen, wer will das schon.

Lustig ist, dass man die Teile kaum bekommt. Seiko liefert verhältnismässig grosse Mengen aus, kann allerdings die Nachfrage nicht befriedigen. Bei uns natürlich schon, denn da kauft man lieber die fünfhunderste Interpretation einer Bergwüstenflugtaucheruhr im 49mm Halbpfünder mit Eichen fourniertem 2824 und Güllefassverschluss an der Krone. Eigentlich müssten die Uhrenhersteller den europäischen Kunden dankbar sein, so leicht ist niemand zufrieden zu stellen.

Ich persönlich finde an den Uhre optisch noch zu wenig Gefallen, hoffe aber dass die Japaner genügend gestalterischen Feinschliff anbringen. Das Werk hingegen halte ich für schlicht genial. Gemäss einer umfangreichen technischen Broschüre liegt der Verschleiss des Räderwerks um den Faktor 100 unter einem üblichen Werk mit Hemmung. Die Elektronik wurde sehr aufwändig entwickelt und vorgealtert. Ich denke nicht, dass es zu nennenswerten Ersatzteilproblemen kommen wird.
Grüsse Thomas
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kochsmichel
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Beitrag von kochsmichel »

Ich hatte die ersten Exemplare in Köln in der Hand. Beeindruckend! 8)
Hinsichtlich der Gestaltung hoffe ich allerdings auch noch auf eine
"Optimierung" :D , wenngleich ich dann zugegebenermaßen vermutlich noch immer einem Schweizer "Rein-Mechanik-Produkt" den Vorzug geben würde :oops: 8)
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mst-basel
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Beitrag von mst-basel »

kochsmichel hat geschrieben:...wenngleich ich dann zugegebenermaßen vermutlich noch immer einem Schweizer "Rein-Mechanik-Produkt" den Vorzug geben würde :oops: 8)
Oder wie wär es mit einem japanischen "Rein-Mechanik-Produkt??? :wink:
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kochsmichel
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Beitrag von kochsmichel »

mst-basel hat geschrieben:
kochsmichel hat geschrieben:...wenngleich ich dann zugegebenermaßen vermutlich noch immer einem Schweizer "Rein-Mechanik-Produkt" den Vorzug geben würde :oops: 8)
Oder wie wär es mit einem japanischen "Rein-Mechanik-Produkt??? :wink:
In der 3.500 Euro Klasse (VK in Deutschland) findet sich ja nix. Marinemaster und Grand Seiko sind ja deutlich billiger 8) :wink:
Light side of the mood!
Frohlex
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Beitrag von Frohlex »

Rein gefühlsmässig ist die Springdrive-Technik für mich eher elektrisch besetzt. Die Posts zeigen ja auch die Hin- und Hergerissenheit.

Aber warum nicht - ich muss mir ja auch keine Kinetik kaufen. Trotzdem wird diese Uhr ihre Freunde finden, so wie ich als Mechanik-Freund auch mal eine Tissot-T-Touch zwischendurch haben musste, weil mir das Sensorprinzip so innovativ vorkam (geht ja jetzt auch bei JLC... mechanisch...).

Aber eine Frage, Thomas: Was meinst Du damit:

"Die Elektronik wurde sehr aufwändig entwickelt und
vorgealtert. "

Danke vorab.
Gruss Rainer. Und: Das Gute missfällt uns, wenn wir ihm nicht gewachsen sind.
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Thomas H. Ernst
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Beitrag von Thomas H. Ernst »

Frohlex hat geschrieben:"Die Elektronik wurde sehr aufwändig entwickelt und
vorgealtert. "
Aufwändig heisst, dass zwei parallele Substrate die gesamte Funktionalität spiegeln. Fällt der aktive Pfad aus, übernimmt das Backup. Vorgealtert heisst, dass durch eine spezielle thermische Behandlung die Elektronik nach der Produktion um ca. 30-40 Jahre gealtert wird. Da bekanntlich Ausfälle immer in den ersten Jahren auftreten (Risse auf Substraten, fehlerhafte Bondings) dürften die Überlebenden so schnell nicht aufgeben.
Grüsse Thomas
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Frohlex
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Beitrag von Frohlex »

Danke, Thomas.

Dann scheint mein 16 Jahre alter Sony-Fernseher auch diese aufwändige Voralterungs-Technik zu besitzen .... der geht einfach nicht kaputt.
Gruss Rainer. Und: Das Gute missfällt uns, wenn wir ihm nicht gewachsen sind.
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akon
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Beitrag von akon »

Liebe Grüße von der Badewanne :wink:

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