Teuer und ärgerlich

[mhanke]

Nach nur drei Wochen geradezu verdächtig schnell kam meine "Raven" nun aus Wien zurück. Laut beiliegendem Blatt wurde ein Klinkenrad gewechselt, und ich außerdem nochmal belehrt, dass man Automatikuhren nicht "ab leer" trägt, sondern vorher mit 40 Kronenumdrehungen aufziehen muss ..... no na.

Außerdem wurde sie reguliert nach Breitling Standards.

Ich trage sie jetzt mal gut eine Woche so, dann schaue ich mir die reklamierten Baustellen an.

Marcus

P.S.: Ach ja, schickes Serviceetui in schwarz ist dabei, ähnlich dem berühmten Roten von Omega.

[hermann]

Hallo

Da sieht man mal wieder was passiert, wenn man nicht zertifiziert ist! Ich habe tatsächlich Jahrzehnte lang Falschinformationen verbreitet!
Ich sage meinen Kunden immer das sie ca. 10 Halbdrehungen aufziehen sollen, dann ab auf die Hand damit.
Vorsichtshalber lasse ich ab morgen meinen Diesel auch statt 4 Sekunden 40 Sekunden verglühen - sicher ist sicher!!!

Aber vielleicht ist das ja auch ein 8 Tage Werk....

Gruß hermann

[Thomas H. Ernst]

Ich sage meinen Kunden immer das sie ca. 10 Halbdrehungen aufziehen sollen, dann ab auf die Hand damit.

Du bist ne andere Generation, Hermann!

Heute handelt es sich überwiegend um Schreibtischtäter, da ist gerade mal genug Bewegung da um den Ladezustand zu erhalten, nicht um ihn zu steigern.

[SteveMcQueen]

Das B01 hat tatsächlich "ab und an" (Auslegung Breitling) Probleme mit dem automatischen Aufzug und in der Folge mit der Gangreserve. Innerhalb der Garantie wird das aber kostenlos behoben.

Und das muss man besonders hervorheben, weil ...? (Richtet sich absolut nicht gegen Dich, ich nehme an, Du hast da ein Statement der Fa. Breitling wiedergegeben).

Marcus

Der Vollständigkeit halber: Die Transocean B01 ist aus Karlsruhe zurück und das Problem mit Aufzug/Gangreserve wurde kostenfrei auf Garantie behoben. Besser gesagt auf Kulanz, denn ich hatte die Uhr natürlich nicht, wie in den Garantiebedingungen ausdrücklich vorgeschrieben, das erste Mal nach 24 Monaten beim Service...

An dieser Stelle ausdrücklichen Dank an Meister Thom vom Juwelier Depperich und die Trautmänner in Karlsruhe, dass man sich in dieser Sache geräuschlos einigen konnte.

[topbaer-de]

Also liegt bald jeder Uhr ein Serviceplan bei, wie beim Auto:
alle 24 Monate oder 2 Jahre muss die Uhr zum Werksservice:
- Ölwechsel
- Zifferblatt polieren
- Glas von innen reinigen
- Zeiger neu wuchten
- Steine auf Verschleiss prüfen
hat man das nicht gemacht, gibt es keine Garantie oder nach 10 Jahren keine Ersatzteile mehr..



Michael

[SteveMcQueen]

Du wirst lachen: Im Garantieheftchen steht tatsächlich drin, dass die 5-Jahres-Garantie nur gilt, wenn nach 24 Monaten eine Dichtigkeitsprüfung ausgeführt wird. Und hinten sind dann mehrere Seiten drin, auf denen die Revisionen analog eine Kfz-Checkhefts eingetragen werden sollen.

[mhanke]

Mittlerweile gibt es kein Garantieheftchen mehr, sondern eine lektronische Karte, auf die wird der Service gebucht.

[SteveMcQueen]

Bei der Transocean GMT, die ich gestern gekauft habe, ist beides dabei.

[topbaer-de]

Mittlerweile gibt es kein Garantieheftchen mehr, sondern eine lektronische Karte, auf die wird der Service gebucht.

Garantiekarte könnte ja auch ein "freier" stempeln..
Den Zugang zum Elek. System werden nur noch zertifizierte Händler dann haben...

Michael

[mhanke]

Mittlerweile gibt es kein Garantieheftchen mehr, sondern eine lektronische Karte, auf die wird der Service gebucht.

Garantiekarte könnte ja auch ein "freier" stempeln..
Den Zugang zum Elek. System werden nur noch zertifizierte Händler dann haben...

Michael

Stimmt. In dem Heftchen stehen nur die Bedingungen drin. Wenn einen der Verkäufer nicht über diese belehrt, ist man ganz schön angep*sst, wenn man nach zweieinhalb Jahren im guten Vertrauen an die lange Garantiefrist eine Reparatur verlangt und diese dann bezahlen soll. Ich halte seither die Behauptung von Breitling, fünf Jahre Garantie auf die Uhren mit dem eigenen Werk zu geben, daher für irreführend. Omega z.B. gibt die verlängerte Garantie auf seine 9300er Werke ohne derartige Fußangeln. Was soll denn auch ein nach drei Jahren defektes Klinkenrad mit der Prüfung auf Wasserdichtheit zu tun haben?

Marcus

[SteveMcQueen]

Was soll denn auch ein nach drei Jahren defektes Klinkenrad mit der Prüfung auf Wasserdichtheit zu tun haben?

Nix. Das ist es ja. Wo der kausale Zusammenhang fehlt... Gerade deswegen bin ich sehr froh darüber, dass es ohne weitere Diskussionen kostenfrei erledigt wurde.

[nasowas]

Gerade wegen des fehlenden kausalen Zusammenhangs werden solche Ausschlussklausen gerne mal von Gerichten für nichtig erklärt.
Die KFZ-Brache hat damit einige Erfahrung gemacht - Apple auch.
Also so ganz reiner Goodwill war's dann wohl doch nicht.

Trotzdem viel Spaß mit dem (hoffentlich) gut reparierten Stück!
Benjamin

[SteveMcQueen]

Gerade wegen des fehlenden kausalen Zusammenhangs werden solche Ausschlussklausen gerne mal von Gerichten für nichtig erklärt.

Da wollte ich aber nicht hin.

[mhanke]

Na bitte, es geht doch:

Nach acht Tagen dauernden Tragens habe ich die Chronomaster in Position 3 oben abgelegt, und sie lief danach für 71 Stunden bis zum Stopp.

Nächster Test: Die voll abgelaufene Uhr wurde gerade so viel bewegt, dass der Sekundenzeiger anläuft. Dazu ist nicht viel nötig, Krone ziehen und Zeiger auf aktuelle Zeit einstellen reicht. Danach wurde die Uhr vierzehn Stunden lang getragen, im Büroalltag bei sehr moderater Bewegung. Hundespaziergang war schon das Maximum an Aktivität. Wieder in Position 3 oben abgelegt, lief sie nun 53 Stunden bis zum Stopp (vor der Reparatur: 7,5 Stunden). Im Vergleich dazu die am selben Handgelenk getragene Omega Speedmaster cal.3313, die immerhin schon nach 39 Stunden ihre letzte Zuckung machte.

Der Wechsel des Klinkenrades dürfte den Fehler des mangelhaften Automatikaufzuges behoben haben.

Nun zur zweiten Baustelle, die schwachen Gangwerte. Hier zur Erinnerung die Gangwerte des cal. B 01 im Auslieferungszustand und vor der Reparatur:



Wie schon gesagt, wäre das allein kein Grund, die Uhr einzuschicken oder öffnen zu lassen. Diese Gangwerte sind tolerabel, aber auch nicht mehr. Auf jeden Fall deutlich entfernt von dem, was ich von Omega und auch anderen Breitlings gewohnt war. Da die Reparatur aber ohnehin notwendig war, ist die Gelegenheit für eine neue Regulierung da.

Die neuen Werte, nun "nach Breitling Standard", können sich sehen lassen:



Hier die COSC-relevanten Auswertungen des Werks vor und nach der Reparatur im Vergleich (blaue Balken stehen für die COSC-Grenzwerte):



Damit hat die Chronomaster 44 Raven den Anschluss an die bisher von mir gemessenen Bestwerte (Omega cal. 9300, cal. 3313, Zenith cal. 400) mühelos geschafft. Natürlich muss man annehmen, dass, wen das nun "Breitling Standard" ist, der Auslieferungszustand der Uhr eben nicht dem "Breitling Standard" entsprach.

Marcus

[SteveMcQueen]

Ich bewundere Deine Akribie.