Teuer und ärgerlich
Re: Teuer und ärgerlich
Die Akribie hat damit zu tun, dass ich belastbare Daten in der Hand haben muss, wenn ich in einem Testbericht die Uhr eines Herstellers kritisiere - oder in den Himmel lobe. Und außerdem bin ich der Beziehung auf Ganggenauigkeit wesentlich dünnhäutiger geworden als früher. Bei den verlangten Preisen, insbesondere für sog. Manufakturwerke, die ja in allem so viel besser und genauer seien als alles, was man Jahrzehnte lang vorher verwendet habe, kann ich von einer teuren Uhr verlangen, dass sie ihre ureigene Aufgabe, nämlich die Anzeige der Zeit, mit möglichst gleichbleibender Genauigkeit iS einer minimalen Abweichung von einem Normal meistert. Und diesbezüglich bietet die vielgeschumpfene COSC mit ihrem transparenten Testmethoden und -kriterien durchgängige Vergleichsmöglichkeiten, was bei den herstellereigenen Zertifizierungsmethoden (1000 Stunden-Test, und wie sie alle heißen mögen) samt und sonders nicht der Fall ist.
Marcus
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"Auf Komplikationen fallen eigentlich nur einfache Gemüter herein" - CF
Re: Teuer und ärgerlich
DANKE!
Du sprichst mir aus der Seele. Für hohe Preise und große Worte sollten auch gute Gangwerte geliefert werden. Und Deine Vorgehensweise werde ich für eventuellen eigenen Bedarf abspeichern. Auch dafür Dank.
Welches Rechenprogramm hast Du verwendet?
Du sprichst mir aus der Seele. Für hohe Preise und große Worte sollten auch gute Gangwerte geliefert werden. Und Deine Vorgehensweise werde ich für eventuellen eigenen Bedarf abspeichern. Auch dafür Dank.
Welches Rechenprogramm hast Du verwendet?
Re: Teuer und ärgerlich
Nichts Spezielles, ich bin da konservativ. Ich verwende eine Excel-kompatible Tabellenkalkulation ("Planmaker" aus Deutschland).ppausbs hat geschrieben: Welches Rechenprogramm hast Du verwendet?
Marcus
"Auf Komplikationen fallen eigentlich nur einfache Gemüter herein" - CF
Re: Teuer und ärgerlich
Das Breitling B01 Kaliber überzeugt auch weiterhin mit seiner Unzuverlässigkeit: Vor einigen Wochen bemerkte ich, dass die Chronomaster am Morgen ein klein wenig nachging, um eine Stunde und fünfundzwanzig Minuten, um genau zu sein. Am Abend hatte ich sie noch routinemässig mit der Funkuhr verglichen, und da war sie nur einige Sekunden hinten gewesen. Hhmm. Neu eingestellt. Etwa zehn Tage später: Bisher lief die Uhr ohne Tadel, jeden Tag ging sie zwischen 0 und max. zwei Sekunden nach - ein ausgezeichneter Wert. Um zwei Uhr Morgens gecheckt - -4 Sekunden. Um Sechs Uhr morgens (laut Wecker) zeigte die Breitling 5 Uhr 26 .... WTF???
Natürlich mutmaßte ich sofort ein neuerliches Verswagen des Automatikaufzugs, und dass die Uhr nun quasi "aus dem letzten Loch pfeift". Also ließ ich sie mal einfach liegen und erwartete, sie würde innerhalb der nächsten zwei Stunden stehen bleiben. Tatsächlich lief sie aber über fünfzig Stunden weiter, und zwar ohne weiteren ungewöhnlichen Nachgang.
Also beschloss ich, wieder die Tagesperformance schriftlich zu protokollieren, damit ich etwas in der Hand habe, wenn ich den Breitlig-Serviceleuten die Mistuhr um die Ohren haue. Dauerte nicht lange, um das Problem zu reproduzieren:
12.7.2016 00.00 Uhr 0 sec Abweichung (neu gestellt)
13.7.2016 00.30 Uhr -8 min -> neu eingestellt (0)
14.7.2016 00.00 Uhr -2 sec
14.7.2016 06.00 Uhr -1h 10min 2 sec !
Als ich sie am 15.7. zum Händler zurückbrachte, lief sie noch, und zwar mit guter Amplitude, war aber schon achtzehn Stunden hinter der Zeit.
Magnetisierung? Kann ausgeschlossen werden, da sie ja tagelang zwischendurch perfekt lief.
Zeigerreibung? Die dürfte nicht Stunden- und Minutenzeiger gleichermaßen treffen.
Der Check in den einzelnen Positionen verlief auch nicht aufschlussreich, scheinbar ist alles in Ordnung.
Geht man mit Ockhams Rasiermesser an den Sachverhalt heran, bleibt nur eine einfache und logische Erklärung übrig:
Ich wurde in mehreren Nächten von Außerirdischen entführt und diese bewegten sich mit mir - während sie ihre Expermimente an mir durchführten - mit derart hochrelativistischer Geschwindigkeit durch's All, dass die Zeit für mich und meine Breitling weniger schnell verging als auf der Erde. Wieder bei mir angekommen, haben die galaktischen Dösköppe vergessen, meine Uhr richtig einzustellen - oder konnten mit ihren Tentakeln die Kronenverschraubung nicht öffnen; da bin ich mir noch nicht ganz sicher ...
Marcus
Natürlich mutmaßte ich sofort ein neuerliches Verswagen des Automatikaufzugs, und dass die Uhr nun quasi "aus dem letzten Loch pfeift". Also ließ ich sie mal einfach liegen und erwartete, sie würde innerhalb der nächsten zwei Stunden stehen bleiben. Tatsächlich lief sie aber über fünfzig Stunden weiter, und zwar ohne weiteren ungewöhnlichen Nachgang.
Also beschloss ich, wieder die Tagesperformance schriftlich zu protokollieren, damit ich etwas in der Hand habe, wenn ich den Breitlig-Serviceleuten die Mistuhr um die Ohren haue. Dauerte nicht lange, um das Problem zu reproduzieren:
12.7.2016 00.00 Uhr 0 sec Abweichung (neu gestellt)
13.7.2016 00.30 Uhr -8 min -> neu eingestellt (0)
14.7.2016 00.00 Uhr -2 sec
14.7.2016 06.00 Uhr -1h 10min 2 sec !
Als ich sie am 15.7. zum Händler zurückbrachte, lief sie noch, und zwar mit guter Amplitude, war aber schon achtzehn Stunden hinter der Zeit.
Magnetisierung? Kann ausgeschlossen werden, da sie ja tagelang zwischendurch perfekt lief.
Zeigerreibung? Die dürfte nicht Stunden- und Minutenzeiger gleichermaßen treffen.
Der Check in den einzelnen Positionen verlief auch nicht aufschlussreich, scheinbar ist alles in Ordnung.
Geht man mit Ockhams Rasiermesser an den Sachverhalt heran, bleibt nur eine einfache und logische Erklärung übrig:
Ich wurde in mehreren Nächten von Außerirdischen entführt und diese bewegten sich mit mir - während sie ihre Expermimente an mir durchführten - mit derart hochrelativistischer Geschwindigkeit durch's All, dass die Zeit für mich und meine Breitling weniger schnell verging als auf der Erde. Wieder bei mir angekommen, haben die galaktischen Dösköppe vergessen, meine Uhr richtig einzustellen - oder konnten mit ihren Tentakeln die Kronenverschraubung nicht öffnen; da bin ich mir noch nicht ganz sicher ...
Marcus
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- SteveMcQueen
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Re: Teuer und ärgerlich
Das ist wirklich ärgerlich. Bei mir laufen das B01 (nach Revision) und das B04 ohne bemerkenswerte Ausreißer.
Mit Uhren ist es wie mit Menschen: Manche sind Originale, andere bleiben zeitlebens nur eine Kopie. - Horrido, Steffen.
- Andi
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Re: Teuer und ärgerlich
Warum sollte ich auch immer alleine betroffen sein.
Meine T-Touch Solar geht Ende des Monats auch zu Tissot. Scheint nicht zu laden.
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Viele Grüße Andi!
Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance.
Sir Winston Churchill
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- ocean2000
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Re: Teuer und ärgerlich
Nicht einmal auf Aliens ist heutzutage Verlass...mhanke hat geschrieben:Wieder bei mir angekommen, haben die galaktischen Dösköppe vergessen, meine Uhr richtig einzustellen - oder konnten mit ihren Tentakeln die Kronenverschraubung nicht öffnen; da bin ich mir noch nicht ganz sicher ...
Gruß aus Wien
Leon
Glauben heißt, etwas für wahr halten, das man als unwahr erkannt hat. (Arthur C. Clarke)
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- MCG
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Re: Teuer und ärgerlich
Die Tests an und mit Dir scheinen nicht erfogreich gewesen zu sein, weshalb sie mehrfach und immer wieder wiederholt werden müssen. Einläuchtend...
Es liegt also indirekt an Dir! Streng Dich mal an und machs ihnen nicht so schwer...
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LG aus Mostindien - Markus
- hermann
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Re: Teuer und ärgerlich
Ich denke das du da richtig vermutest.mhanke hat geschrieben: Zeigerreibung?
Marcus
Die Reibung erfolgt in den meisten Fällen vor oder an der Minutenwelle. Ist diese zu gering, kann es zu diesem von dir beschriebenen Fehlerbild kommen.
Zumindest würde ich dort als erstes nachsehen. Andere mögliche Fehler erscheinen mir weniger wahrscheinlich.
Dumm ist nur, das der Fehler nicht optimalerweise permanent (Uhrwerk läuft, Zeiger stehen still) auftritt, dann wäre die Diagnose einfacher.
Bin schon neugierig was es ist...
Gruß hermann
Der Mensch hasst das Böse mehr als er das Gute liebt.
Re: Teuer und ärgerlich
Aber müsste dann nicht der Stundenzeiger normal weiterlaufen?
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Re: Teuer und ärgerlich
Nein. Angetrieben wird ja der Minutenzeiger bzw. das Rad, auf dem er sitzt. Wenn zu schwache Zeigerreibung, dann bei Stunden- und Minutenzeiger.mhanke hat geschrieben:Aber müsste dann nicht der Stundenzeiger normal weiterlaufen?
Der Sekundenzeiger läuft normal weiter.
Vielleicht ist auch irgendwo ein Stern explodiert und die Gravitationswellen (erst kürzlich bewiesen) haben das Raum-Zeitgefüge durcheinander gebracht.
- ThomasM
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Re: Teuer und ärgerlich
Hallo,
vielleicht bleiben das Werk bei der Datumsumschaltung ab und an hängen - hatte bei einer Sinn so ein Phänomen, lief sofort bei kleinster Erschütterung wieder an ...
vielleicht bleiben das Werk bei der Datumsumschaltung ab und an hängen - hatte bei einer Sinn so ein Phänomen, lief sofort bei kleinster Erschütterung wieder an ...
Viele Grüße,
Thomas
Thomas
Re: Teuer und ärgerlich
Man kann das bei den oben wiedergegebenen Werten nicht erkennen, aber die Uhr war mehrmals noch nach Mitternacht und Datumswechsel spot on, um dann am Morgen deutlichen Nachgang zu verzeichnen. Also an der Datumsschaltung kann's nicht liegen, obwohl das sonst ein guter Ansatz wäre.
Marcus
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- ThomasM
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Re: Teuer und ärgerlich
Das Werk müsste eigentlich ja über 24 Stunden Kraftreserven für den Datumswechel aufbauen - das dabei der Hänger auftritt? Jedenfalls würde ich vermuten, das es zeitweise stehenbleibt. Auf jeden Fall mal wieder was für den Service ...
Viele Grüße,
Thomas
Thomas
Re: Teuer und ärgerlich
Anruf vom Händler, die Breitling ist wieder da. War anscheinend ein Totalumbau, lange Liste getauscter Teile. Hole sie nächste Woche, bis dahin läuft sie beim Uhrmacher am Beweger.
Marcus
Marcus
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