Omega Flightmaster? Traurig!

Alles rund um die Technik, Hilfe bei Problemen, Erfahrungsberichte
primat
Beiträge: 3
Registriert: 10 Jul 2016, 21:25

Omega Flightmaster? Traurig!

Beitrag von primat »

Hallo,
ich bin neu in diesem Forum, obgleich ich schon einiges gelesen habe. Ich interessiere mich zwar schon länger für Uhren, bin aber bis jetzt nicht besonders passioniert. Nun ist mir durch Zufall eine Omega Flightmaster zugeflogen. Als erstes würde mich natürlich interessieren, ob es ein original ist. Sollte dies der Fall sein, bin ich erst recht ratlos, denn der Zustand der Uhr ist freundlich ausgedrückt extrem traurig. Offensichtlich wurde ihr Innenleben zu intensiv gebadet und das wohl auch über längere Zeit. Das Werk hat also reichlich Rost. Ist da noch was zu retten oder gehört die Uhr ins Altmetall? Ich hänge mal ein paar Bilder an und freue mich auf Antwort :-)
Danke und Grüße
Bild
groß

Bild
groß

Bild
groß

Bild
groß

Bild
groß
Benutzeravatar
cool runnings
Beiträge: 21915
Registriert: 16 Feb 2006, 09:01
Wohnort: Baden

Re: Omega Flightmaster? Traurig!

Beitrag von cool runnings »

Auf den ersten Blick würde ich behaupten, dass es eine echte Flightmaster ist. Ich befürchte aber, dass es ein Totalschaden ist und eine Revision wirtschaftlich wenig sinnvoll ist. Mal schauen, was unsere Uhrmacher hier sagen.
Wenn ich Fan dieses Modells wäre, würde ich mich nach einem besser erhaltenen Modell umschauen.
Benutzeravatar
jeannie
Beiträge: 19654
Registriert: 15 Feb 2006, 11:17
Wohnort: Zürich
Kontaktdaten:

Re: Omega Flightmaster? Traurig!

Beitrag von jeannie »

Bis eine Omega Altmetall ist gehört mehr dazu. :wink:

Bei Omega einschicken, die machen einen KVA und du kannst dich entscheiden. Ich würds machen.
http://www.watchtools.ch Uhrenwerkzeug, direkt aus der Schweiz.
Benutzeravatar
cool runnings
Beiträge: 21915
Registriert: 16 Feb 2006, 09:01
Wohnort: Baden

Re: Omega Flightmaster? Traurig!

Beitrag von cool runnings »

jeannie hat geschrieben:Bis eine Omega Altmetall ist gehört mehr dazu. :wink:
Das stimmt sicherlich.
jeannie hat geschrieben:Bei Omega einschicken, die machen einen KVA und du kannst dich entscheiden.
Der würde mich wirklich interessieren.
Benutzeravatar
hermann
Beiträge: 4016
Registriert: 15 Feb 2006, 11:33
Wohnort: Kärnten
Interessen: Familie, Uhren, Sport
Tätigkeit: Uhrmachermeister

Re: Omega Flightmaster? Traurig!

Beitrag von hermann »

Hallo

Trotzdem ich Optimist bin, ich tippe auf Totalschaden.
Die Restaurierung, egal ob Omega oder Uhrmacher, wird den Wert der Uhr weit übersteigen.
Sollte die Uhr einen ideellen Wert haben, dann vielleicht.

Gruß hermann
Bild
Der Mensch hasst das Böse mehr als er das Gute liebt.
nasowas
Beiträge: 1396
Registriert: 22 Jan 2016, 10:56

Re: Omega Flightmaster? Traurig!

Beitrag von nasowas »

Also ich würde es auf alle Fälle direkt bei Omega versuchen! Also, bevor du sie zum Schrott gibst ... :whistling:

Gruß
Benjamin
Benutzeravatar
indiana
Beiträge: 16789
Registriert: 15 Feb 2006, 12:13

Re: Omega Flightmaster? Traurig!

Beitrag von indiana »

Das Gehäuse hat noch gut Substanz und eine Revision bei Omega wird sicher nicht günstig sein aber den
Wert der Uhr wird sie bei weiten nicht übersteigen. Man muss sich halt im klaren sein wenn es zu machen
ist, dann ist es wie eine Neuuhr und keine Vintage mit Patina. Ich würde einen KVA machen lassen.
primat
Beiträge: 3
Registriert: 10 Jul 2016, 21:25

Re: Omega Flightmaster? Traurig!

Beitrag von primat »

Hallo,
vielen Dank für die Antworten. Ich lese daraus einerseits, dass die Uhr keinesfalls purer Schrott ist, andererseits, dass eine Restaurierung sicher Dick im 4 stelligen Bereich liegt. Ich habe darüber etwas nach gedacht und bin zu folgender Überlegung gekommen.
Eine Restaurierung übersteigt mit Sicherheit den Bereich, den ich im Moment für eine Uhr ausgeben kann und will. Ich halte es deshalb für unfair einen Kostenvoranschlag von Omega machen zu lassen, in dem Wissen, dass ich nicht reparieren lassen werde (meine Schmerzgrenze wäre auf jeden Fall dreistellig). Da aber ebenso einhellig die Meinung vorherrscht, dass die Uhr als Aufbaubasis oder als Ersatzteillager (Gehäuse, Kronen, einzelne Räder ...) dienen kann, werde ich sie so wie sie ist, mit fairer Beschreibung und Bildern versteigert. Vielleicht bekommt sie dann jemand, der etwas damit anfangen kann.
Ich trauere zwar, da mir die Uhr sehr gut gefällt, aber ich muss einfach in meiner "Preisklasse" bleiben. Was denkt ihr? Restaurieren lassen, so wirtschaftlich, und danach wieder zu verkaufen, halte ich für zu riskant.
Grüße und Danke
Benutzeravatar
Mick-Omega
Beiträge: 332
Registriert: 16 Feb 2006, 21:38
Wohnort: Mönchengladbach/NRW
Tätigkeit: Fernmelder
Kontaktdaten:

Re: Omega Flightmaster? Traurig!

Beitrag von Mick-Omega »

Naja,
ich höre dennoch ein wenig raus das du das gute Stück eigentlich behalten möchtest. Mal so gefragt: Wie bist du zur Uhr gekommen? Meist kann auch so eine Ruine einen so hohen ideellen Wert haben das sich die Restauration in jedem Fall lohnt.

Ansonsten vielleicht noch etwas sparen....und den Traum erfüllen

Gruss,Michael
Benutzeravatar
Heinz-Jürgen
Beiträge: 12453
Registriert: 27 Mär 2006, 18:03
Wohnort: Ruhrgebeat

Re: Omega Flightmaster? Traurig!

Beitrag von Heinz-Jürgen »

Ich würde es nicht für unfair halten, einen KV machen zu lassen. Du willst wissen, ob die Reparatur möglich ist und was sie kostet. Genau dazu dient ja der KV. Außerdem kann Dir ein auf die Uhr bezogener KV helfen, sie zu verkaufen. Oder Du legst ihn mit der Uhr in die Schublade, sparst die Reparaturkosten zusammen und lässt sie dann machen, wenn Du die Kohle hast.

Heinz-Jürgen
Grüße aus dem Pott

Heinz-Jürgen

🎼 All you need is laugh
Benutzeravatar
Alex1974
Beiträge: 9820
Registriert: 08 Mai 2006, 14:02
Wohnort: Sweden

Re: Omega Flightmaster? Traurig!

Beitrag von Alex1974 »

Sei Dir aber bewust das der KostVA (150 Euro ?) nicht umsonst ist. Nimmst Du den KostVA an, wird dieser verrechnet. Lehnst Du diesen ab, zahlst Du dafuer.
Zumindest ist dies bei einigen Marken so...
Gruss,
Alexander
Benutzeravatar
Albert H. Potter
Beiträge: 1350
Registriert: 15 Feb 2006, 20:59
Wohnort: Berlin-Spandau
Tätigkeit: Uhrmachermeister CAD-Konstruktion
Kontaktdaten:

Re: Omega Flightmaster? Traurig!

Beitrag von Albert H. Potter »

Die Restaurierung von Uhren mit Wasserschäden ist regelmäßig sehr umfangreich, da fast sämtliche Komponenten einer Uhr betroffen sind.
Bei älteren Stücken sind häufig nicht mehr alle Teile im Original erhältlich oder die Teile sind überlagert (zB Gummidichtung in Originalkrone).
Das kann Probleme mit der Gewährleistung der Reparatur führen.
Bei dieser Uhr ist der Wasserschaden sehr stark ausgebildet.
Die Frage ist, welche Teile bei einem solchen Zustand nicht getauscht werden müssen.
Die zweite Frage ist, ob es noch Bestände an originalen Teilen gibt und zu welchem Preis.

Bei einer Überhohlung/Aufarbeitung würden folgende Teile getauscht werden.

Uhrwerk:
Im Werk müßten sämtliche Stahlteile ersetzt werden, von Rädern bis zu den Schrauben.
Eigentlich ein Fall für einen Werktausch. Aber das Werk muß man erst einmal bekommen.
Dann stimmt vielleicht die Werknummer für die Serie nicht. Sammler mögen sowas nicht.
Lohnenswert ist die Überholung dieses Werks eigentlich nur dann, wenn ein Schlachtwerk als Lieferant für Schrauben und Chronohebel zur Verfügung steht und man das Laufwerk vom Federhaus bis zur Unruh durch Neuteile ersetzt.

WD-Herstellung:
- Glas
- Kronen, Drücker, Dichtungen (eventuell mit Gehäusetuben)

Zifferblatt
-Zifferblatt / Zeiger / Drehring (falls erhältlich, ein teurer Posten) - Gefahr, daß Lack nach Wasserschaden abblättert, Leuchtmasse hygroskopisch, etc
Die Restaurierung von Zifferblatt & Co ist sehr teuer und liegt für lange Zeit beim Spezialisten.
Dann ist an dieser Stelle wieder das Problem mit den Sammlern und der Originalität.

Gehäuse und Band
- Das Gehäuse könnte von einer leichten Aufarbeitung profitieren. In diesem Falle sollte man sich auch entsprechend um das Band kümmern.
- Der Zustand des Bandes ist auf den Bildern nicht genau erkennbar. Verschleiß könnte es ebenfalls zum Kandidaten für einen Austausch machen.
- Federstege austauschen

Viel Arbeit, viele Teile, ergo eine sehr teure Reparatur.
Ob es sich lohnt hängt sowohl von den Teilepreisen und der Teileverfügbarbkeit ab, als auch von der Originalität der verwendeten Teile hinsichtlich des Sammlerwertes nach der Reparatur.
Natürlich spielt auch der Verwendungszweck der Uhr eine Rolle. Ein "tragbares Vitrinenstück" kann mit originalen Dichtungsteilen (zwischen 30 und 45 Jahre alt) bestückt werden, für eine Uhr der ein Alltag gemäß des ursprünglichen Verwendungszwecks bevorsteht, wäre das nicht so toll.
Bei der Preisentwicklung für alte Omegas, insbesondere bei den Modellen der 70er Jahre, könnte es sich schon lohnen, so eine Restaurierung zu einem Zeitpunkt anzugehen, da noch ein großer Teil der benötigten Ersatzteile erhältlich ist.

Gruß,
Peter
Benutzeravatar
Alex1974
Beiträge: 9820
Registriert: 08 Mai 2006, 14:02
Wohnort: Sweden

Re: Omega Flightmaster? Traurig!

Beitrag von Alex1974 »

Peter : immer Klasse Deine ausführlichen Beiträge zu lesen :thumbsup:
Gruss,
Alexander
Benutzeravatar
Albert H. Potter
Beiträge: 1350
Registriert: 15 Feb 2006, 20:59
Wohnort: Berlin-Spandau
Tätigkeit: Uhrmachermeister CAD-Konstruktion
Kontaktdaten:

Re: Omega Flightmaster? Traurig!

Beitrag von Albert H. Potter »

Danke!
Da Wasserschäden doch sehr häufig sind, lohnt es sich die Punkte aufzuführen. ZB und Zeiger hauen meistens richtig in die Kasse.
Zifferblätter gehören regelmäßig zu den teuersten Ersatzteil-Posten einer Reparatur.
Zur Basisarbeit "Überholung Chronowerk mit WD-Herstellung" addieren sich dann die Teile und die Zeit für die Suche nach diesen.
Normalen Uhrmachern gegenüber ist Omega ja nicht mehr sehr zuvorkommend, das verteuert lediglich die Teilebeschaffung - dem Kunden bleibt das Gefühl der Exklusivität.
Benutzeravatar
lottemann
Beiträge: 8410
Registriert: 15 Feb 2006, 11:52
Wohnort: BaWü

Re: Omega Flightmaster? Traurig!

Beitrag von lottemann »

Albert H. Potter hat geschrieben:Danke!
Da Wasserschäden doch sehr häufig sind, lohnt es sich die Punkte aufzuführen. ZB und Zeiger hauen meistens richtig in die Kasse.
Zifferblätter gehören regelmäßig zu den teuersten Ersatzteil-Posten einer Reparatur.
...
Wem sagst Du das ...

Ich habe noch eine Semaster 60 in der Schublade. Mit KV von Omega (CHF 1600).
Machen lasse ich sie wohl nicht, da Omega glaubt, das ZB nicht erhalten zu
können und das Blaue nicht mehr hat :(

Gruss,

Michael
Antworten