Gangreserve Breitling a14360

[MMH]

Hallo zusammen,

als Neuling im Automatik Bereich wollte ich mich mit folgender Frage an das Forum wenden, vlt. mache ich ja etwas falsch.

Ich habe eine gebrauchte Breitling a14360 erworben. Der Blick des Uhrmachers einer bekannten Kette (bei der ich sie nicht erworben habe) auf das Werk hat mich eigentlich positiv gestimmt. Alles wäre super, kein Zweifel originale Breitling, Revision auf den ersten Blick nicht nötig, ich solle aber mal ein Blick auf die Gangreserve und Ganggenauigkeit haben. Gibt es da Abweichungen würde er trotzdem die Revision empfehlen.

Nun ja, und da kommt jetzt das Problem. Wenn ich die Uhr trage springt sie sofort an. Manchmal geht sie aber schon beim tragen wieder aus, wenn ich einmal 30min ruhig sitze. Lege ich die Uhr abends nach einem Tag tragen ab, so bleibt sie nach ca 2 Stunden stehen. Gangreserve also = 2 std.

Mache ich da etwas falsch? Ist die Uhr kaputt? Die Uhr wurde 2009-2011 hergestellt. Vorgeschichte ist mir nicht bekannt. Kann evtl. noch nie in der Revision gewesen sein, oder aber auch erst vor kurzem. Man weiß es nicht. Sind solche Abweichungen möglich? Oder bin ich einfach nur zu blöd und mache etwas falsch? Ich zieh die Uhr einfach morgens an, das wars. Sie springt ja auch sofort an....

Danke vorab für eure Antworten.

[lactor69]

Hast Du sie VOR dem Tragen mal mit der Hand aufgezogen? So ca. 40 Umdrehungen?

[MCG]

Ja, tippe auch auf das. Ist es Deine erste automatische Uhr?
Diese brauchen am Anfang etwas starthilfe...

[khs3770]

Bei wenig Bewegung kann es vielleicht auch am nicht so tollen Aufzugsverhalten des ETA2892 liegen. Das wurde hier schon mal im Forum thematisiert. Bei meiner Breitling Chrono-Matic war es jedenfalls so, daß diese immer mal wieder stehen blieb oder ich habe mich einfach nur nicht genug bewegt...

[MCG]

Bei wenig Bewegung kann es vielleicht auch am nicht so tollen Aufzugsverhalten des ETA2892 liegen. Das wurde hier schon mal im Forum thematisiert. Bei meiner Breitling Chrono-Matic war es jedenfalls so, daß diese immer mal wieder stehen blieb oder ich habe mich einfach nur nicht genug bewegt...

Ne, sicher nicht bei nur 2h Gangreserve.
Das heisst einfach, dass das Werk seit stillstand über die Tragedauer 2h Gangreserve aufgebaut hat. Wenn da vorher nichts war, ist halt nicht mehr.
Bewegen muss man sich natürlich dennoch...

[retroman]

Nun ja, und da kommt jetzt das Problem. Wenn ich die Uhr trage springt sie sofort an. Manchmal geht sie aber schon beim tragen wieder aus, wenn ich einmal 30min ruhig sitze. Lege ich die Uhr abends nach einem Tag tragen ab, so bleibt sie nach ca 2 Stunden stehen. Gangreserve also = 2 std.

Soooo wenig kann man sich eigentlich gar nicht bewegen, dass die Uhr nur 2 Std. GR aufbaut. Ich tippe auf einen defekten Wechsler oder ähnliches. Vielleicht auch die Zugfeder. Das kann auch ein geübter Fachmann nicht bei einem einfachen "in Augenschein nehmen" erkennen.

[mhanke]

Eine "Schwachstelle", wenn man davon überhaupt sprechen kann, ist in den ETA 2892A2-Werken und ihren 2894-Chronoversionen in der Tat der Wechsler. Da kommt man bei aktivem Lebensstil oft lange nicht drauf, vor allem, wenn man die Uhr vor Tragebeginn mal vollständig aufgezogen hat. Da dann pro Tag immer nur wenig mehr Energie verbraucht wird als der Automat zurückzuführen imstande ist, kann das Monate dauern, bis die Uhr trotz Tragens stehen bleibt. Das war bei meinem Jahreskalenderchrono so, die schließlich am Uhrenbeweger stehen blieb. So kam ich auf den Fehler.

Das Problem ist bei der ETA durchaus bekannt. Aber es ist bei Großserienprodukten immer die betriebswirtschaftliche Entscheidung, ob ein Problem so häufig auftritt, dass es sich auszahlt, konstruktive Änderungen vorzunehmen, oder ob eine Behebung des Schadens innerhalb der Garantiezeit nicht billiger ist. Und, siehe da!, die Entscheidung fiel für Kandidat zwei!

Marcus

[MMH]

Hallo zusammen,

Danke für die vielen Antworten.

Ja es ist tatsächlich meine erste Automatik Uhr. Nach nun 2 Jahren im Beruf war dies eine "Belohnung" an mich selbst, als Student trägt man doch eher Quartz...

Ich habe es nun auch mal mit Aufziehen versucht, dadurch bleibt sie über den Tag nicht mehr stehen, bleibt Abends aber trotzdem nach dem Ablegen nach ca 3std stehen.

Kann dies daran liegen dass die Uhr evtl nie in der Revision war? Wie oft gebt ihr eure Uhr in die Revision? Der Uhrmacher sagte zu mir bei einer Breitling wäre das sogar alle 15 Jahre ok...

Dann wäre bei mir eben die Gangreserve kaputt. Hat jemand eine Vorstellung was der Austausch bei einer Revision zusätzlich in etwa kosten würde? So ist das ja eher suboptimal...

Vielen Dank und beste Grüße!

[MCG]

Ein Uhrmacher, der das so pauschalisiert sagt - mit dieser Zeitangabe - ist bichtvsehr vertrauenswürdig.
Breitling würde das selber nie so sagen.
Die meisten Uhrenhersteller nennen 3-5 Jahre, wenn sie immer getragen wird. Von Fall zu Fall und abhängig von verschiedenen Faktoren wären selbst 10 Jahre noch auf der ok Seite.

Ein Service wäre in Deinem Fall das einzig richtige...

[retroman]

Dann wäre bei mir eben die Gangreserve kaputt. Hat jemand eine Vorstellung was der Austausch bei einer Revision zusätzlich in etwa kosten würde? So ist das ja eher suboptimal...

Die Gangreserve ist ja eine Eigenschaft und kein Bauteil, das kaputt gehen kann.

Ich komme immer mehr zu dem Ergebnis, dass die Zugfeder kaputt ist. Endweder ist der Endhaken ab oder die Feder ist irgendwo am Ende gebrochen. Das kann ja mal passieren. Bei einer Revision wäre der "Mehraufwand" nur sehr gering und würde sich kaum im Preis niederschlagen.

[hermann]

Hallo zusammen,

Danke für die vielen Antworten.

Ja es ist tatsächlich meine erste Automatik Uhr. Nach nun 2 Jahren im Beruf war dies eine "Belohnung" an mich selbst, als Student trägt man doch eher Quartz...

Ich habe es nun auch mal mit Aufziehen versucht, dadurch bleibt sie über den Tag nicht mehr stehen, bleibt Abends aber trotzdem nach dem Ablegen nach ca 3std stehen.

Kann dies daran liegen dass die Uhr evtl nie in der Revision war? Wie oft gebt ihr eure Uhr in die Revision? Der Uhrmacher sagte zu mir bei einer Breitling wäre das sogar alle 15 Jahre ok...

Dann wäre bei mir eben die Gangreserve kaputt. Hat jemand eine Vorstellung was der Austausch bei einer Revision zusätzlich in etwa kosten würde? So ist das ja eher suboptimal...

Vielen Dank und beste Grüße!

Hast du sie auch ordentlich (mehr als 30 Umdrehungen der Krone) aufgezogen? Nur dann kann man feststellen, ob sie ausreichend Gangreserve hat. Wenn nicht, ist die Vermutung von Rainer mit der defekten Feder richtig.
Nach 5 Jahren kann man einer gebraucht gekauften Uhr schon ein Service gönnen. Wer weiß, wie lange das Werk in der Fabrik, und die Uhr dann beim Großhändler und beim Juwelier in der Auslage war.
Bei diesem wird dann auch das Klinkenrad gewechselt, eine weitere mögliche Fehlerquelle.
Meine Empfehlung für Service Intervalle wenn die Uhr dicht war und richtig gewartet wurde, ca. 8-10 Jahre.


Gruß hermann

[mhanke]

Ich komme immer mehr zu dem Ergebnis, dass die Zugfeder kaputt ist. Endweder ist der Endhaken ab oder die Feder ist irgendwo am Ende gebrochen. Das kann ja mal passieren. Bei einer Revision wäre der "Mehraufwand" nur sehr gering und würde sich kaum im Preis niederschlagen.

Das Federhaus des 2892/94 wird doch bei der Revision ohnehin routinemäßig getauscht?

Marcus

[Heinz-Jürgen]

Ich komme immer mehr zu dem Ergebnis, dass die Zugfeder kaputt ist. Endweder ist der Endhaken ab oder die Feder ist irgendwo am Ende gebrochen. Das kann ja mal passieren. Bei einer Revision wäre der "Mehraufwand" nur sehr gering und würde sich kaum im Preis niederschlagen.

Das Federhaus des 2892/94 wird doch bei der Revision ohnehin routinemäßig getauscht?

Marcus

Das glaube resp. hoffe ich nicht. Bei der Speedmaster Reduced meines jüngsten Sohnes musste im Zuge einer Revision auch eine gebrochene Zugfeder ersetzt und zusätzlich bezahlt werden.

Ist aber nicht bei Omega sondern beim zertifizierten Konzi gemacht worden.

H.-J.

Edit: ist auch ein 2892 mit Modul