In diesem Seminar waren 6 Teilnehmer.
Man kann auf der Webseite vom Flühte übrigens auch weitere Bilder vom Seminar sehen.
Zunächst bekamen wir erst einmal die Funktionsweise eines Uhrwerkes erklärt: Zeigerwerk, Wechselrad, Wie funktioniert Zeigerstellung + Aufzug (Breguet Kupplung), Federhaus, Räderwerk, Lager und natürlich die Hemmung mit Schwingsystem (Was für mich das spannenste war weil ich es nämlich nie verstanden habe).
Danach wurde die Uhr Stück für Stück unter Anleitung demontiert. (Bei sensiblen Sachen wie z. B. Zeiger machte das der Uhrmachermeister)
Dann ging es los mit dem Schleifen + Polieren der Schrauben. Da diese ja vernickelt sind muss vor dem "Blaumachen" der Nickel runter. Schleifen und Polieren bedeutet: Man fängt mit 800er an und hört nach 5 Schritten bei 3 µm auf (ist wahrscheinlich 10000er oder so). Hierbei kann man schier verzweifeln, wenn doch auf einmal wieder eine Riefe drin ist oder die Oberfläche grau oder stumpf wird weil man es übertrieben hat.
Danach wird "Gebläut"
Hierzu werden die Schrauben in einen Messingträger gesteckt welcher mit einem kleinem Brenner (ala Creme Brulee) erhitzt wird. Die Flamme darf nicht direkt auf die Schrauben gehalten werden da sie sonst zu schnell heiss werden. Man muss die Farbe genau im Spiegel der Schraubenoberfläche beobachten. Erst gelb, dann langsam lila (jetzt schon mit dem Brenner aufhören!!!) und dann wird sie auf einmal blau und muss schnell aus dem heissem Träger. Einmal zu heiss geworden und man muss die Schraube wieder neu polieren
Dann wird die Oberseite (später unter dem Zifferblatt) der Platine perliert. Die Rückseite wird mit sogenannten "Genfer Streifen" versehen. Dass Perlieren funktioniert mit einem kleinen runden rotierendem Schleifstein der senkrecht aufgelegt wird (sieht dann später aus wie auf einer Edelstahlmilchkanne). Die Streifen werden mit einem leicht schief (2°) stehenden Schleifstein aufgetragen.
Nach der Reinigung werden dann die Teile vergoldet.
Am Ende wird wieder montiert. Hierbei müssen auch einige Lage je nach dem mit einem speziellen Öl oder Fett geschmiert werden.
Am Schluss kam das Uhrwerk auf eine Zeitwaage und wurde vom Meister einreguliert.
Danach kam das Uhrwerk wier in das Gehäuse und jeder war stoz wie Oskar
Das Ganze hat zwei Tage gedauert und hat einen Riesenspaß gemacht wenn man von dem Frust absieht der manchmal bei Schraubenpolieren aufkam
