Gangfehler durch Ablage in Lautsprechernähe

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Paulchen
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Re: Gangfehler durch Ablage in Lautsprechernähe

Beitrag von Paulchen »

Für den Darwin-Award reicht es nicht... :lol:
Ralf hat geschrieben: 09 Mär 2018, 14:14 Die Adresse ist allgemein sehr interessant, auch als Lieferant, als auch als Quelle einiger guter Lacher:
Ich oute mich mal:

Habe dort ein paar Magnete bestellt, eigentlich eher klein.
Einige waren mit einer Zwischenlage verpackt. Oops, nicht aufgepasst und schon sind zwei Magnete im *rsch.
Die Anziehungskraft war so groß und der Aufprall so heftig, sie sind gesplittert.
Tja, und ein wenig später hatte ich mir einen Finger gequescht. :crying: 8)
H-P
Bernd Joseph
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Re: Gangfehler durch Ablage in Lautsprechernähe

Beitrag von Bernd Joseph »

mezdis hat geschrieben: 09 Mär 2018, 13:27 .....
Aber ich sehe, dass Ralf und ich einer Meinung sind, dass es sich sehr unwahrscheinlich anhört. Und es widerspricht allen bisherigen Studien (und das sind viele!), welche ich zu diesem Thema gelesen habe.
....
Deshalb die Einladung selbst mal bisschen mit Kompass und Lautsprecher spielen !
Ist definitiv interessant wenn man selbst sieht wie das Ding schon auf einen halben Metern Entfernung deutlich anspricht; da wird die Theoriediskussion Fernwirkung möglich ja / nein eben schnell zweitrangig.

Und: wenn man ebenfalls selbst sieht wie ein einfaches Tischradio seit Jahren absolut stabil laufende Uhren völlig problemlos komplett aus dem Takt bringt (>30s/d), erübrigt sich auch hier die Diskussion der theoretischen Grundlagen; die Auswirkung ist ganz einfach und reproduzierbar (mit unterschiedlichen Uhren !) vorhanden.

Inwieweit die Aussagen von Sinn (die sich mit denen des Omega Mitarbeiters decken) korrekt sind, kann ich natürlich nicht beurteilen, schätze aber dass hier natürlich Marketinggründe eine Rolle spielen, der Kern aber wohl alles andere als frei erfunden sein wird.

Außerdem kann denke ich jeder hier mit einer mech. Uhr und einem Lautsprecher dienen; auch hier deshalb die Einladung: einfach mal selbst ein bisschen auf Wahrheitssuche gehen, der Testaufbau hat ja keine CERN Ausmaße... (ich berichte hier wieder wenn ich neues vom Teufel Standlautsprecher Test habe... 8) )

Long Story short: mit den naturwissenschaftlich-technischen Grundlagen der Physik und Elektrotechnik durfte ich mich zur Genüge im Grundstudium beschäftigen; ein Auffrischungskurs darin ändert nun nix daran wie sich bei mir Zuhause die Kombination Uhr vs. Lautsprecher verhält.... :whistling:
Aus diesem Grund kann ich nur nochmal wiederholen: diese Paarung wird bei mir zukünftig ohne Ausnahme Abstand voneinander halten, scheinbar haben die sich nämlich nicht lieb :angry:
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Ralf
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Re: Gangfehler durch Ablage in Lautsprechernähe

Beitrag von Ralf »

Bernd Joseph hat geschrieben: 09 Mär 2018, 14:53
Deshalb die Einladung selbst mal bisschen mit Kompass und Lautsprecher spielen !
Ist definitiv interessant wenn man selbst sieht wie das Ding schon auf einen halben Metern Entfernung deutlich anspricht; da wird die Theoriediskussion Fernwirkung möglich ja / nein eben schnell zweitrangig.
Das ist keine Diskussion über eine Theorie. Jetzt mal ganz Klartext. Ein Kompassnadel ist ein Magnet. Folgerichtig hat sie ein eigenes Magnetfeld. Die Erde ist ein Magnet. Magnetfeld dito. Das Magnetfeld des Kompasses ist viel kleiner und schwächer als das der Erde. Klar. Trotzdem reicht es, dank der reibungsarmen Lagerung, dass sich der Kompass so hin dreht, dass sich die energieärmste Lage einnimmt. Also in Richtung zu den magnetischen Polen zeigt. Ich weiss, das das alle bekannt ist. Warum erkläre ich das alles noch mal?

Jetzt kommt das Problem: Das Magnetfeld reagiert nicht nur mit andern Magnetfeldern. Es reagiert mit allen weichmagnetischen Stoffen in seiner Nähe. Auch mit denen, die gar nicht magnetisiert sind. Nähere Dich mal mit dem Kompass einem nichtmagnetischen Eisenstück. Du wirst feststellen, das die Kompassnadel auch darauf reagiert, je grösser und massereicher das Stück ist, um so weiter entfernt. Auch dort wird die die energieärmste Lage einnehmen, die, in dem sich das Magnetfeld der Nadel am besten schliessen kann. Ein Kompass ist kein geeignetes Messgerät, um ein Vorhandensein eines Magnetfeldes auch nur grob quantitativ zu beurteilen.

Es gibt sogar noch ein zweites Problem. Alle Uhren auf diesem Planeten sind grundsätzlich so gebaut, dass sie mit der üblichen Erdmagnetfeldstärke zurechtkommen. Müssen sie ja, sonst würden sie falsch gehen, sobald man sie bewegt. Allein Umdrehen ändert das Vorzeichen des Magnetfeldes, also eine Änderung der Magnetfeldstärke um Faktor 2. Nehmen wir jetzt mal an, es wäre optimal, also kein weichmagnetisches Material in der Nähe. (Praktisch ist im normalen elektrodynamischen Lautsprecher immer weichmagnetisches Material verbaut, nämlich die Polplatten) Weiterhin nehmen wir mal optimal an, dass Magnetfeld des Lautsprechers Stände rechtwinklig zum Erdmagnetfeld. Dann würde eine Ablenkung um 45° bedeuten, dass Erdmagnetfeld und Lautsprechermagnetfeld ähnlich stark sind. Addiert sich vektoriell, also ein Erhöhung um Faktor 1,4. Das ist aber viel zu wenig, um einer Uhr irgend wie aus dem Tritt zu bringen. Wie oben gezeigt macht ihr Faktor 2 nichts.

Ja ich habe den Kompass genommen und damit rumgespielt, um zu sehen, was Du siehst. In ca. 30 cm sehe ich einen deutlichen Einfluss meiner aktuellen Dynaudios. Wenn man näher kommt wieder das selbe Ergebnis wie damals bei den Ecoutons. Es ist die Polplatte des Hochtöners, die interessiert die Magnetnadel sehr. Wenn ich den Kompass oben auf das Lautsprechergehäuse lege, dann zeigt er Schrott an, wie festgenagelt die kmpl. falsche Richtung. Das Gleiche macht er aber auch, wenn ihn an eine Seite meines Schreibtisches lege. Der hat eine Glasplatte. Nur, darunter ist ein Gestell, ein Art Bock, auf dem die Platte aufliegt und das Ding ist aus Stahl. Nicht nennenswert magnetisiert, nur halt soviel, wie sich jeder Stahl aufgrund des Erdmagnetfeldes eh magnetisiert. Ja, den Effekt sehe ich erst in 10 cm Entfernung, nicht in 30 cm Entfernung wie beim Lautsprecher. Ich kann aber jede Uhr auf den Schreibtisch legen ohne Bedenken wegen Magnetismus haben zu müssen.

Fazit:
  1. Ein Magnetkompass ist kein geeignetes Instrument, um festzustellen, ob's da oder irgendwo für eine mechanische Armbanduhr magnetfeldtechnisch gefährlich ist.
  2. DON'T PANIC, wenn die Magnetnadel des Kompasses anspricht.
Ich behaupte ausdrücklich nicht, dass dein Wecker keinen Einfluss hat, geschweige denn haben kann. Was ich aber sage, ist dass bei einem Konuslautsprecher die Polplatten hinter dem Konus sitzen. Wenn man vor dem Konus ist, dann hat man schon zwangsweise einige Zentimeter Abstand. Das macht einen gewaltigen Unterschied. Mehrere Zehnerpotenzen in der Feldstärke. Deswegen bin ich irritiert bis verwundert, dass es bei dem Wecker so schlimm ist.

P.S.: Bei der Dynaudio ist das Magnetfeld an der Polplatte des Hochtöners viel schwächer als bei der Ecouton damals. Das Metallstückchen, das damals gut und fest angezogen wurde, fällt jetzt einfach runter, obwohl man bei Annäherung die Kraft schon spürt. Offensichtlich hat der Konstrukteur hier besser drauf geachtet, dass der magnetische Fluss da bleibt, wo er hingehört, im Polspalt.

P.P.S.: Vielleicht komme ich nächste Woche mal dazu, über Nacht ein Messgerät mit nach Hause nehmen und um die Dynaudio rum messen. Wegen Klau und Schwund muss ich das halt vorher von einem Vorgesetzten genehmigen lassen.
Man liest sich!

Ralf
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Thomas H. Ernst
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Re: Gangfehler durch Ablage in Lautsprechernähe

Beitrag von Thomas H. Ernst »

Hmm, beim Durchlesen dieses Fadens sind mir ein paar Episoden aus meiner Jugendzeit in der Fernsehwerkstatt und beim Aufbau von PA-Equipment eingefallen. Während meiner Zeit als Roadie hatte ich eine Citizen Analog-Quartzuhr, die ist natürlich unbeeinträchtigt von all den dunklen Mächten am Set einfach gelaufen. Ich kann mich aber gut an einige von uns erinnern die ihre mechanischen Uhren ablegten wenn die grossen Kisten aufgebaut wurden, speziell die geflogenen Hasen von EV haben offenbar Uhren sogar nachhaltig magnetisieren können. Würde mich ehrlich gesagt auch nicht wundern, der eingebaute 80 cm Bass Treiber hatte ein Gewicht von rund 25 kg.

Nun wird der eine oder andere vielleicht "Humbug" sagen, das hört man ja allenthalben hier im Forum.

Es gibt allerdings Lautsprecherchassis die speziell für heikle Umgebungen gebaut sind, Center-Speaker haben/hatten oft Chassis mit einem Kompensationsmagneten und einer zusätzlichen Abschirmhaube. Bei den Flachbildschirmen ist das heute natürlich nicht mehr wichtig, aber Bildröhren konnten da schon erheblich leiden. Die Lautsprecher waren damals immer extra abgeschirmt und wehe wenn man, wie ich in der Lehre einmal, einen Normalen eingebaut hat. Trotz 30 cm Abstand zur Röhre mussten wir die Lochmaske fast 1 Stunde lang entmagnetisieren bis die Farbflecken wieder weg waren.

Dass ein magnetischer Kompass nicht geeignet ist um zu schauen wie es um einen Lautsprecher aussieht ist mir auch klar, aber ich dachte ich versuche es mal mit einem elektronischen Kompass. Der hat ja keine eigenes Magnetfeld sondern reagiert lediglich auf Felder in der Umgebung. Ich habe also den Kompass in meiner Garmin Fenix aktiviert und bin mal durch die Wohnung gelaufen. Bleibt man von den Wänden und elektrischen Geräten weg, zeigt das Teil recht genau an.

https://www.watchtime.ch/downloads/feni ... naudio.mp4

Im verlinkten Video kann man sehen dass Westen erst leicht rechts vom LS korrekt angezeigt wird, das ist exakt die Himmelsrichtung aus der mir im Sommer Abends die Sonne auf den Hintern scheint. Nähere ich mich der Dynaudio auf ca. 90 cm fängt der Kompass an sich zu drehen und bei ca. 10 cm Abstand zeigt er fast Norden an.

Es ist also nicht richtig, dass im Abstand von 5 cm grundsätzlich kein messbares Magnetfeld mehr vorhanden ist.

Die T-Touch Expert reagiert übrigens noch empfindlicher, ich habe es allerdings nicht hin bekommen die zu filmen, der Kompass schaltet sich zu schnell wieder ab. Müsste wohl mal die Batterie erneuern.

Auf der Oberseite der Dynaudio zeigt die Uhr allerdings keine Reaktion, vermutlich sind die Chassis sehr gut gekapselt.

Ob das alles nun einen Einfluss auf ein Uhrwerk hat, muss ich mal in Ruhe rausfinden. Ich habe jetzt mal ein nagelneues ETA 2824 Chronometer Werk auf der Zeitwaage und ermittle den Gang. Wenn ich einen stabilen Wert habe, lege ich das Teil mal vor den Lautsprecher und schaue ob das irgendwas bewirkt.

Mir stellt ich auch die Frage ob die Ursache für die Gangabweichung von Bernds Uhr wirklich ein Lautsprecher ist. Vielleicht ist im Gerät eine andere Quelle für Magnetfelder. Oder ein Chassis ist defekt, die hintere Polkappe ist oft aufgeklebt, vielleicht hat sie sich gelöst und verschoben. Oder es sind halt keine hochwertigen Komponenten drin, ein hoher Preis muss ja nichts bedeuten, siehe Beats Kopfhörer.
Grüsse Thomas
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MCG
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Re: Gangfehler durch Ablage in Lautsprechernähe

Beitrag von MCG »

Thomas H. Ernst hat geschrieben: 10 Mär 2018, 13:26 Hmm, beim Durchlesen dieses Fadens sind mir ein paar Episoden aus meiner Jugendzeit in der Fernsehwerkstatt und beim Aufbau von PA-Equipment eingefallen. Während meiner Zeit als Roadie hatte ich eine Citizen Analog-Quartzuhr, die ist natürlich unbeeinträchtigt von all den dunklen Mächten am Set einfach gelaufen. Ich kann mich aber gut an einige von uns erinnern die ihre mechanischen Uhren ablegten wenn die grossen Kisten aufgebaut wurden, speziell die geflogenen Hasen von EV haben offenbar Uhren sogar nachhaltig magnetisieren können. Würde mich ehrlich gesagt auch nicht wundern, der eingebaute 80 cm Bass Treiber hatte ein Gewicht von rund 25 kg.

Nun wird der eine oder andere vielleicht "Humbug" sagen, das hört man ja allenthalben hier im Forum.

Es gibt allerdings Lautsprecherchassis die speziell für heikle Umgebungen gebaut sind, Center-Speaker haben/hatten oft Chassis mit einem Kompensationsmagneten und einer zusätzlichen Abschirmhaube. Bei den Flachbildschirmen ist das heute natürlich nicht mehr wichtig, aber Bildröhren konnten da schon erheblich leiden. Die Lautsprecher waren damals immer extra abgeschirmt und wehe wenn man, wie ich in der Lehre einmal, einen Normalen eingebaut hat. Trotz 30 cm Abstand zur Röhre mussten wir die Lochmaske fast 1 Stunde lang entmagnetisieren bis die Farbflecken wieder weg waren.

Dass ein magnetischer Kompass nicht geeignet ist um zu schauen wie es um einen Lautsprecher aussieht ist mir auch klar, aber ich dachte ich versuche es mal mit einem elektronischen Kompass. Der hat ja keine eigenes Magnetfeld sondern reagiert lediglich auf Felder in der Umgebung. Ich habe also den Kompass in meiner Garmin Fenix aktiviert und bin mal durch die Wohnung gelaufen. Bleibt man von den Wänden und elektrischen Geräten weg, zeigt das Teil recht genau an.

https://www.watchtime.ch/downloads/feni ... naudio.mp4

Im verlinkten Video kann man sehen dass Westen erst leicht rechts vom LS korrekt angezeigt wird, das ist exakt die Himmelsrichtung aus der mir im Sommer Abends die Sonne auf den Hintern scheint. Nähere ich mich der Dynaudio auf ca. 90 cm fängt der Kompass an sich zu drehen und bei ca. 10 cm Abstand zeigt er fast Norden an.

Es ist also nicht richtig, dass im Abstand von 5 cm grundsätzlich kein messbares Magnetfeld mehr vorhanden ist.

Die T-Touch Expert reagiert übrigens noch empfindlicher, ich habe es allerdings nicht hin bekommen die zu filmen, der Kompass schaltet sich zu schnell wieder ab. Müsste wohl mal die Batterie erneuern.

Auf der Oberseite der Dynaudio zeigt die Uhr allerdings keine Reaktion, vermutlich sind die Chassis sehr gut gekapselt.

Ob das alles nun einen Einfluss auf ein Uhrwerk hat, muss ich mal in Ruhe rausfinden. Ich habe jetzt mal ein nagelneues ETA 2824 Chronometer Werk auf der Zeitwaage und ermittle den Gang. Wenn ich einen stabilen Wert habe, lege ich das Teil mal vor den Lautsprecher und schaue ob das irgendwas bewirkt.

Mir stellt ich auch die Frage ob die Ursache für die Gangabweichung von Bernds Uhr wirklich ein Lautsprecher ist. Vielleicht ist im Gerät eine andere Quelle für Magnetfelder. Oder ein Chassis ist defekt, die hintere Polkappe ist oft aufgeklebt, vielleicht hat sie sich gelöst und verschoben. Oder es sind halt keine hochwertigen Komponenten drin, ein hoher Preis muss ja nichts bedeuten, siehe Beats Kopfhörer.

Erstaunlich! Hätt ich nicht gedacht, kanns aber bestätigen!
Meine T-Touch beginnt je nach Lage um meinen ProAc Lautsprecher herum ab ca. 30 bis 60cm Abstand mit veränderten Zeiger-Angaben zu reagieren. ProAc verwendet zwar starke Magnete, aber es ist nur ein 16cm Treiber... :shock: :!:
LG aus Mostindien - Markus
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Ralf
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Re: Gangfehler durch Ablage in Lautsprechernähe

Beitrag von Ralf »

Thomas H. Ernst hat geschrieben: 10 Mär 2018, 13:26 ... aber ich dachte ich versuche es mal mit einem elektronischen Kompass. Der hat ja keine eigenes Magnetfeld sondern reagiert lediglich auf Felder in der Umgebung. ...
Ja, mein elektronischer Kompass im Garmin funktioniert in der Wohnung auch besser als der Breithaupt mit Magnetnadel, vorausgesetzt, ich habe ihn vorher neu abgeglichen, dafür gibts ja extra einen Menüpunkt.

Was mir aber beim Lesen eingefallen ist: Wir haben mal spasseshalber, als wir mit den Magnetfeldmessgeräten eh am Machen waren, auf diversen besseren Schlaufons, die elektronische Kompasse haben, die Messwerte der Sensorik ausgelesen. Gibt dafür spezielle Apps, was wir hatten hiess irgendwas mIt Gauss, nach ebendem Berühmten. Die Ergebnisse waren im Bereich unter 1 mT bis runter zu 10µT gar nicht mal so schlecht. Die Position des Kommas im Messwert stimmte schon mal, die erste Ziffer war auch nicht so ganz grottenfalsch, sondern tendenziell richtig bis etwas daneben. Also in gewissen Grenzen durchaus verwendbar.
Man liest sich!

Ralf
Bernd Joseph
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Re: Gangfehler durch Ablage in Lautsprechernähe

Beitrag von Bernd Joseph »

Ralf hat geschrieben: 09 Mär 2018, 19:37 .....
P.P.S.: Vielleicht komme ich nächste Woche mal dazu, über Nacht ein Messgerät mit nach Hause nehmen und um die Dynaudio rum messen. Wegen Klau und Schwund muss ich das halt vorher von einem Vorgesetzten genehmigen lassen.
Das wäre großartig Ralf :!:
Wenn das wirklich möglich ist noch eine Idee: wenn du Lust und Laune hast könntest du das Radio um das es geht

https://www.amazon.de/auna-Internetradi ... dpSrc=srch

bestellen und die mitvermessen; ich gehe sehr sehr stark davon aus dass sich ein anderes Gerät genau gleich verhält wie meines und dann würden wir wissen wie stark ein Magnetfeld konkret sein muss um mech. Uhren um relativ hohe zweistellige Sekundenzahlen am Tag vorgehen zu lassen !

Es entstehen keinerlei Versandkosten und Radio kann nach dem Test auch wieder ohne jeglichen Kosten zurück geschickt werden, und ja natürlich ist das absolut assi, ein no-go, überhaupt nicht fair-trade und Co. Kg, aber Jeff Bezos mit seinen 112.000.000.000 Privatvermögen wird das verschmerzen können schätze ich... :whistling: :wink:

Wenn das klappen würde wäre echt top und alle Fragen die hier offen sind wären gelöst, das Magnetfeld konkret bekannt und vermessen !
Thomas H. Ernst hat geschrieben: 10 Mär 2018, 13:26 .....
Nähere ich mich der Dynaudio auf ca. 90 cm fängt der Kompass an sich zu drehen und bei ca. 10 cm Abstand zeigt er fast Norden an.

....

Mir stellt ich auch die Frage ob die Ursache für die Gangabweichung von Bernds Uhr wirklich ein Lautsprecher ist.
....
Zum Teil 1 vielen Dank, bestätigt genau meine Erfahrungen.
Zur Frage der Ursache: kann natürlich nicht sagen ob oder was da sonst noch eine Rolle spielen könnte, nur dass das Gerät einwandfrei funktioniert und nahezu neu ist (~ 1 oder 1,5 Jahre)

Und wie erwähnt: mit dem Equipment von Ralf wäre sogar eine ganz konkrete Vermessung möglich samt dann Ergebnis / Zusammenhang Magnetfeld <-> Auswirkung auf Gang :idea:
Bernd Joseph
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Re: Gangfehler durch Ablage in Lautsprechernähe

Beitrag von Bernd Joseph »

So, finalmente sind nun auch die "Tests" mit Ablage in Nähe anderer Lautsprecher durch.

Leider hab ich hier immer ganz massive Probleme Bilder einzufügen deshalb kann der Testaufbau nur prosaisch beschrieben werden:
- getestet wurde mit Teufel Theater MK2 500 Standlautsprechern und Center.
- Test 1: Ablage auf dem Standlautsprecher (mangels Bild: oben sitzt nur der Hochtöner mit. mind 5 cm Abstand zum Gehäuse, die 3 16er kommen weit darunter im Gehäuse): nach 12h leichter aber klar messbarer Vorgang von ~4s (Uhr läuft wie erwähnt sonst 0)
- Test 2: Ablage auf Fernseh Rack direkt neben dem Standlautsprecher in Höhe eines 16er: nach 12h klarer Vorgang im Bereich knapp unter 10s
- Test 3: Ablage auf Fernseh rack mit ~ 1cm Abstand vor dem Center; klarer Vorgang im Bereich ~ 10s nach 12h (wobei hier erschwerend hinzu kommt dass die Speaker Abdeckung plan mit Magnetring gehalten wird und nicht gesteckt ist)

So leid es mir (von der Ausbildung her selbst Naturwissenschaftler & Ingenieur) tut: aber wie der werte Amerikaner in solchen Situationen so schön zu sagen pflegt: I don't give a crap auf die Studien, Untersuchungen und Oberstufen Physiktheorie.

Die Theorie dient dazu die Empirie zu erklären, hier liegt in dem Kreislauf der Theorie - Deduktion - Empirie - Induktion aber leider irgendwo eine kleine Unterbrechung vor weil ganz einfach die empirische Erfahrung sagt: Uhr in Lautsprechernähe = Gangeinfluss und damit meilenweit von der theoretischen Erfahrung entfernt liegt...

Fazit aus meiner ganz eigenen (gerne auch beschränkten) Erfahrungswelt deshalb in ganz kurz für alle Uhren-affinen: lasst die Uhren von den Lautsprechern weg, egal was die Physiklehrer euren Kindern erzählen wollen :idea:

Aber gelohnt hat sich die Diskussion auf alle Fälle schon: aus von "in 5cm keinerlei Magnetfeld mehr messbar" wurde schon "meine T-Touch kann in über einem halben Meter den Einfluss noch messen"; würde ich mal Fortschritt nennen....
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mezdis
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Re: Gangfehler durch Ablage in Lautsprechernähe

Beitrag von mezdis »

Im Prinzip will ich mich hier eigentlich gar nicht mehr äussern, denn deine Meinung ist ja ziemlich gefestigt. Gut so!

Eine Korrektur gebe ich aber noch mit auf den Weg: Wenn du mich und meine Aussagen zitierst und mehr oder weniger ins Lächerliche ziehst, so präzisiere ich an dieser Stelle noch, dass es sich bei diesen 20+ Studien keineswegs um Theorie handelt. Es wurden zig Messungen gemacht, mit zig verschiedenen Magnetfeldquellen und ebenso viel verschiedenen Uhren. Unter anderem kann man mit solchen Studien z.B. ermitteln, welches Magnetfeld nötig ist, um den Gang einer Uhr zu beeinflussen. Aber dich interessieren solche Studien ja nicht...
Und wenn sich deine Uhr bzw. deine Lautsprecher nicht daran halten: "I don't give a crap" :wink:
___________
Gruss mezdis
watchhans18
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Tätigkeit: Freizeitbewältiger

Re: Gangfehler durch Ablage in Lautsprechernähe

Beitrag von watchhans18 »

Das Thema Magnetisierung von Uhren füllt ja mittlerweile etliche Foren.
Ich habe über 30 Jahre als Flugbegleiter gearbeitet und dabei immer wieder feststellen müssen, daß eine moderne Uhr (es sei denn eine speziell abgeschirmte, bzw. konstruierte) durchaus durch verschiedene Magnetfelder beeinflußt werden kann (aber nicht muß).
Das waren bei mir u.a. die Sicherheitskontrollen an Flughäfen weltweit. Das sind reine Magnetbomben, allein die Detektorbögen arbeiten ja ausschließlich auf der Basis von Magnetismus. Wie es mit den modernen Röntgengeräten aussieht, bleibt abzuwarten.
Ich konnte jedenfalls sehr oft feststellen, daß nach einigem Passieren dieser Kontrollen die ein und andere Uhr einen plötzlich ungewöhnlichen Vorgang gezeigt hatte.
Nach dem Entmagnetisieren war alles wieder normal.
Dann waren da noch die starken elektromagnetischen Türschlösser zum Cockpit des Flugzeugs. Einmal, bzw. während eines Langstreckenfluges, öfteren zu nahe kommen, und schon fing die eine oder wieder andere Uhr an, einen ungewöhnlichen Vorgang zu zeigen.
Dann Entmagnetisiert, und schon war alles wieder o.k.
Zuhause konnte ich dann feststellen, daß beim Herumführen einer magnetisierten Uhr um einen ruhig liegenden Kompaß die Nadel wie verrückt ausschlug.
Nach dem Entmagnetisieren rührt sich die Nadel nur noch kaum bis gar nicht.

Ich kann verstehen, daß viele diese Thema sehr lebhaft diskutieren. Denn eine Uhr KANN, muß aber nicht unbedingt durch alltäglichen Umgang mit vielen Elektromagneten, ob größer oder klein, beeinflußt werden.
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