Pete hat geschrieben: ↑07 Jan 2019, 15:17
...
Grundintension meiner Frage war, was haltet ihr von einer App die mittels RFID-Chip des Telefons eine Aussage über den Magnetisierungsgrad einer Uhr macht.
Ein RFID-Chip ist im Prinzip eine Antenne für elektromagnetische Wellen. Dafür braucht es ein Wechselfeld. Eine Permantemagnetisierung ist ein konstantes Feld. Deswegen kann ein RFID-Chip den Magnetisierungsgrad eines Magneten gar nicht messen.
Es gibt Smartphone mit Magnetfeldsensoren, der Chip ist ein billiges Massenprodukt, Kosten unter 1 Euro. Der ist selber schon nicht wirklich gut, weil er eigentlich nur Relativmessungen liefern muss, um die Kompassfunktion zu bedienen. Wichtiger ist jedoch, dass jedes Smartphone ein eigenes Störfeld besitzt, das stärker ist als das einer magnetisierten mechanischen Armbanduhr, so die Spiralfeder nicht voll klebt (d.h. die Uhr liefe um Stunden pro Tag falsch). Wie jetzt schon x-mal geschrieben: Verbringt man ein weichmagnetisches, nicht magnetisiertes Material in ein Magnetfeld, so wird sich dieses Magnetfeld verformen. Deswegen kann aus der Änderung nicht abgeleitet werden, dass das eingebrachte Material magnetisiert ist.
Pete hat geschrieben: ↑07 Jan 2019, 15:17Und, wenn ich mich recht erinnere war in Deinem Faden auch nix zum Thema Uhren mit Goldgehäuse, daher noch der zweite Teil der Frage. Sollte ich mich irren, schlage ich da gerne noch mal nach.
Permeabilitätszahl ist dimensionslos, weil sie als Verhältnis zu Vakuum definiert ist.
Permeabilitätszahl 316L ist < 1,1, typisch 1,005
Permeabilitätszahl Gold wäre zwar 0,99997 aber niemand verwendet reines Gold für Uhrengehäuse.
Es wird typischerweise mit 25 oder 46% Zuschlag anderer Stoffe legiert:
- Aluminium
- Beryllium
- Blei
- Cadmium
- Chrom
- Eisen
- Gallium
- Hafnium
- Indium
- Iridium
- Kobalt
- Kupfer
- Magnesium
- Mangan
- Molybdän
- Nickel
- Niob
- Osmium
- Palladium
- Platin
- Quecksilber
- Rhenium
- Rhodium
- Ruthenium
- Silber
- Tantal
- Titan
- Vanadium
- Wismut
- Wolfram
- Zink
- Zinn
- Zirkonium
Permeabilitätszahlen bitte selber googeln. Kann man sich aber auch sparen, dann wenn die Zahl einfach nahe bei 1 ist, der Grenze zwischen diamagnetischen und paramagnetische Stoffen, passiert magnetisch einfach nichts, weder bei rostbeständigen austenitischen Edelstählen, noch bei Goldlegierungen.
Ich verstehe das ganze Hin und Her nicht. Es gibt zwar spezielle Messgeräte, die das messen können, aber wenn das vorhanden ist, dann kann man davon ausgehen, dass auch eine Entmagnetisiervorrichtung vorhanden ist.
- Entmagnetisiert man eine
- nicht magnetisierte Uhr, passiert nichts.
- schwach magnetisierte Uhr, ändert sich der Gang nicht merklich, also eigentlich passiert hier auch nichts.
- stark magnetisierte Uhr, ändert sich der Gang so, dass man ihn neu regulieren muss.
Also, anstatt lang rummachen: entmagnetisieren lassen und den Gang beobachten.