Mein Erfahrung beschränkt sich auf den (gestrigen) Werkstattbesuch, der in einer kleinen Runde (5 Personen) stattfand. Solche öffentlichen „Führungen“ werden regulär dort (kostenfrei) angeboten – wie man aber an einen Termin kommt, habe ich noch nicht herausbekommen (ich wurde von meinen Onkel, der dort Kunde ist, eingeladen). Ich meine mich zu erinnern, dass deren Werkstatt nur eine von fünf „großen“ in Deutschland ist (ohne genau zu hinterfragen, was mit "groß" gemeint ist).
Die Oberhausener City ist mittlerweile wahrhaftig nicht die Gegend, in der man ein solches Geschäft erwartet aber deren Kundenkreis bestehen sicher auch nicht aus dem gemeinen Fußvolk, das regulär dort anzutreffen ist (im Gegensatz zur D’dorfer Kö).
Und genau hierbei geht es bei dieser Führung – es wird nicht versucht, einem den Kauf einer Uhr nahezulegen, hier geht es tatsächlich darum, einem den Aufwand und die Details einer Uhren-Revision /-Reparatur nahezubringen, so dass man etwas Verständnis für die doch nicht geringen Preise einer solchen aufzubringen vermag. Es wird auch gerne betont, dass man sich von pauschalen Aussagen wie „Ihre Uhr muss alle 3 Jahre zu Revision“ nicht zu sehr verschrecken lassen sollte – solange die Uhr gut läuft und keine Anzeichen aufweist, die ein Öffnen unbedingt nötig machen, soll man es gerne dabei belassen (damit wird die Verantwortung natürlich ein stückweit an den Besitzer übergeben). Das habe ich aber ohnehin so gehandhabt, keine meiner mech. Uhren hat je eine Werkstatt besucht (vom "pimpen" meiner SMP mal abgesehen).
Wie auch immer, Herr Wiese (Marketing) führt im Verkaufsraum erstmal die Grundfunktionen und -Bauteile einer mech. Uhr vor (für die meisten von uns natürlich nichts neues), zeigt dabei auch Fotos von „Unfällen“ und die Folgen falsch eingebauter Teile. Bei Heiß- und Kaltgetränken wurde auch viel geblödelt, was die Sache sehr kurzweilig machte. Danach ging es dann in die „heilige“ Halle. Wer hier eine Riesen-Werkstatt erwartete, wurde enttäuscht aber hier finden 3-4 Uhrmachermeister Platz und es wurden die verschiedenen Schritte/Stationen einer Uhrenrevision erklärt, welche Werkzeuge es gibt (aufgrund der Auflagen der Hersteller), die „Schmutzkammer“ (Aufarbeiten/Polieren der Uhren in einem sep. gedichteten Raum), wie Uhren „abgedrückt“ werden (inkl. Test an der eigenen) usw.
Die Meister nahmen sich immer wieder Zeit für persönliche Fragen/Gespräche und das alles mit viel Humor. Man hatte wirklich den Eindruck, die Jungs haben sehr viel Spaß an ihrem Job und führen ihn mit Leidenschaft aus.
Insgesamt dauerte der Besuch >2 Std.
Das Fotografieren wurde gestattet aber mit der Bitte, diese (besonders persönliche/detaillierte Aufnahmen) nicht in soziale Medien zu verbreiten. Deswegen beschränke ich mich auf wenige Bilder von denen ich ausgehe, dass sie keinen „Schaden“ anrichten können.
Mein persönliches Resultat: Wenn ich mal der Meinung bin, dass einer meiner Uhren ein E-Teil oder eine Revisiojn o.ä. benötigt, so habe ich hier definitiv eine Anlaufstelle in meiner Gegend gefunden, bei der ich ein absolut gutes Gefühl habe. Ich wünschte mir, sowas hätte ich sowohl für meine Autos als auch für meinen Körper (Artztsuche ist ja fast immer noch Glückssache).
Ohne wirklich Werbung machen zu wollen: Wer einen Facebook-Account hat, bekommt auch hier ein paar Einblicke:
https://www.facebook.com/watch/1866645650270603/