Krokoleder, vom Krokodil aus gesehen

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archimagirus
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Re: Krokoleder, vom Krokodil aus gesehen

Beitrag von archimagirus »

Thomas H. Ernst hat geschrieben: 02 Nov 2020, 23:41

Wer sagt denn, dass das nicht so ist?

Meine allgemeine Beobachtung (vor allem in D)...Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel....
Früher in meiner Jugend hat man bei Aldi und Co (gut so viele 'Mitbewerber gab es dort nicht) vor allem untere Einkommensgruppen und Menschen mit offensichtlichen Migrationshintergrund gesehen.
Heute ist es 'trendy' dort ein zu kaufen ....man sieht nicht selten SUV's der Oberklasse und Sportwagen ,schicke Cabiolets ....Kunden die offensichtlich über eine gute Einkommensstruktur verfügen.
In D wird bei der Ernährung zu allererst gespart.....Da kauft man sich gerne mal einen Keramiksmoker .....um am WE seine Kumpels zu beeindrucken.....wenn man aber sieht was in den meisten Fällen darauf landet ....versteht was ich meine.

Die Schweiz kann man glaube ich in Sachen Landwirtschaft mit keinem anderen Land der Welt vergleichen, da diese, wie ein Kulturgut staatlich subventioniert ist, kein schlechter Ansatz aber trotzdem mit vielen negativen Auswirkungen.
Ich hatte im Sommer in einer Schweizer Tageszeitung ein Bericht gelesen wonach in einem Halbjahr(oder war's sogar das Quartal??) ca 2 Millarden CHF in Grenznahen Ausland in Lebensmittelkonzerne fliessen. Die Statistik hat die UBS anhand von Abbuchungen von Schweizer Staatsbürger ermittelt .

Es wird immer Menschen geben, die sich in Teilbereichen Ihres Lebens eine Philosophie zurecht legen und diese auch konsequent verfolgen....das kann das Fleisch vom Biobauern um die Ecke sein oder auch der Mieral Kapaun ab und an....der Harris Tweed Anzug ....oder Rahmengenähte handgefertigte Schuhe die mehr als ein halbes Leben lang halten oder eine Simpicity von P. Dufour( :wink: ), kann aber auch sein das genau dieser Mensch ein Verheerendes CO2 account hat weil er beruflich global unterwegs ist um sich eben diese 'Güter des guten Gewissens' erlauben zu können.....

Worüber ich mich echauffiert habe ist dieses herauspicken eines Misstandes, der wie im konkreten Beispiel die Krokoleder Industrie, für die Weltbevölkerung eher zu vernachlässigen ist, um das Thema dann auf zu pumpen.
Da kann man woanders klein und bestimmt anfangen ohne diese Attitude mit dem Finger auf einen bestimmten Missstand ninzuweisen und sich darüber zu ergötzen.
Wir finden auf diesem Planeten wohl nur sehr wenige Individuen die Ihr Leben und Ihre Philosophie dazu kohärent 'durchziehen' können.....

Ebenso stört mich diese scheinheilige Entwicklung in der Uhrenindustrie das heute jeder 'irgendwas mit Recycling' im Programm ausleben muss....ob es nun kompostierbare Gehäusematerialien sind oder das Weglassen von Verpackungen (no Box und Papers gibt's als Link im E-mail)

Hoffe ich ich habe die Kurve zu einem Uhrenthema noch bekommen und wünsche allen beteiligten einen schönes Tägli
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Thomas H. Ernst
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Re: Krokoleder, vom Krokodil aus gesehen

Beitrag von Thomas H. Ernst »

archimagirus hat geschrieben: 03 Nov 2020, 09:51Ich hatte im Sommer in einer Schweizer Tageszeitung ein Bericht gelesen wonach in einem Halbjahr(oder war's sogar das Quartal??) ca 2 Millarden CHF in Grenznahen Ausland in Lebensmittelkonzerne fliessen. Die Statistik hat die UBS anhand von Abbuchungen von Schweizer Staatsbürger ermittelt .
Das kann gut hinkommen, an einem Freitag oder Samstag sind die Zollübergänge nach D und F praktisch nicht in nützlicher Frist zu überqueren, die halbe Schweiz fährt zum billigen Einkaufen mal kurz über Rhein oder Doubs und steht dann Stunden an um die MwSt. Formulare stempeln zu lassen.

Interessant ist übrigens, dass sich Schweizer Grossverteiler ungeniert bei deutschen Billiganbietern bedienen (da mussten einige ihre Bestände von Thönnies Produkten ausmisten) währenddessen ALDI Schweiz nur bei einheimischen Lieferanten einkauft.
Worüber ich mich echauffiert habe ist dieses herauspicken eines Misstandes, der wie im konkreten Beispiel die Krokoleder Industrie, für die Weltbevölkerung eher zu vernachlässigen ist, um das Thema dann auf zu pumpen.
Es geht in diesem Thread halt nun mal um die Krokos und nicht um Billigsteaks oder die CO2 Bilanz oder andere dringende Aufgaben.

Und, um auf den Titel des Faden zurück zu kommen, aus der Sicht des Krokodils ist es halt eher nicht zu vernachlässigen ob es würdevoll zu Tode gebracht oder lebendig gehäutet wird. Mit unserem Fleischkonsum hat es eher weniger zu schaffen.
Grüsse Thomas
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archimagirus
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Re: Krokoleder, vom Krokodil aus gesehen

Beitrag von archimagirus »

Thomas H. Ernst hat geschrieben: 03 Nov 2020, 11:02 .... um auf den Titel des Faden zurück zu kommen, aus der Sicht des Krokodils ist es halt eher nicht zu vernachlässigen ob es würdevoll zu Tode gebracht oder lebendig gehäutet wird. Mit unserem Fleischkonsum hat es eher weniger zu schaffen.
...wo stand denn das ?? Habe ich in dem verlinkten Artikel nichts darüber gelesen
Ich war das letzte mal vor 3 Jahren am Kap zum Urlaub, und da kamen Freunde von uns auch von einem Tagestrip von einer dieser Farmen zurück.
Dort kann man sogar heute die Schlachthäuser inspizieren (da wohl das Thema sich die letzten 30 Jahre geändert hat)
Von lebendigen Häutungen habe ich in Zuchtbetrieben weder was gehört (in SA) noch gelesen....
Anders sind die ganzen Echsen,Schlangen und Caiman Häute aus Asien....die stammen aus Wildfang und werden meist unter bestialischen Umständen vom Körper gezogen, da der Transport von Häuten im Dschungel wesentlich leichter ist als die ganzen Tiere zu transportieren....diese Umstände m.M.n. gehören genauso streng verfolgt wie z.B. die Nashornjagd.....darüber macht sich nämlich auch niemand mehr Gedanken wenn diese Häute in Europa mit Cite Fähnchen in den Schuber liegen :wink:

Ein guter Freund ist in diesem Geschäft tätig und hat 2 Färbereien /Gerbereien in Deutschland. Seine Familie hatte hier im Offenbacher Umland (war mal Deutschland Lederstadt No1) mehrere Firmen in der Lederfrbrikation, seit den 00Jahren wurde dieser Geschäftszweig liquidiert und er hat die Seiten gewechselt, somit kenne ich das ein oder andere G'schichterl aus erster Hand aus diesem Metier.
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Thomas H. Ernst
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Re: Krokoleder, vom Krokodil aus gesehen

Beitrag von Thomas H. Ernst »

archimagirus hat geschrieben: 03 Nov 2020, 11:49...wo stand denn das ?? Habe ich in dem verlinkten Artikel nichts darüber gelesen
Hauptlieferanten für Alligatorhaut, die im Uhrbandsektor fast ausschliesslich verwendet und auch für Schuhe und Handtaschen überwiegend benutzt wird, ist Florida und Louisiana. Da es Zuchtfarmen sind, tragen die Produkte selbstverständlich das CITES Fähnchen, was aber absolut gar nichts über die Haltungsbedingungen aussagt, lediglich dass es keine Wildfänge sind und somit keine geschützte Art vom Aussterben bedroht ist.

Insofern ist der Handel mit Wildfängen ohnehin verboten, egal woher sie stammen. Dass es trotzdem passiert, ist wieder eine andere Sache, um die geht es aber hier nicht.

Die Haltungsbedingungen in Zuchtfarmen sind im Regelfall katastrophal, es geht ja nicht ums Tierwohl sondern um rasches Wachstum und eine makellose Haut. Daher werden die Tiere mit Medikamenten-Cocktails und Mastfutter schnell schlachtreif gemacht, der natürliche Bewegungsdrang wird zum Schutz vor natürlichen Verletzungen nahezu komplett unterdrückt und reichlich Antibiotika sorgt dafür dass die Verluste so gering wie möglich sind.

Bei der Schlachtung sind ethische Grundsätze nicht zu erkennen, die allermeisten Tiere sind beim Häuten nicht tot und die wabernde, blutende Masse wird meist verbrannt weil man damit die Nachzucht nicht füttern kann. ZDFneo, National Geographic, die BBC und andere haben diesen Horror zur Genüge dokumentiert, ich habe es leider schon live sehen müssen.

Das ist leider die Realität in den allermeisten Betrieben, auch die die in separaten Arealen Besucher durchschleusen und eine romantisch, heile Welt suggerieren. Da hilft es wenig wenn ein paar vereinzelte Produzenten das nicht so handhaben. Mir ist auch ein Betrieb in Australien bekannt der Haut nach Italien liefert, hier handelt es sich aber primär um einen Fleischproduzenten im Highend-Bereich, die Häute sind eher ein willkommenes Zubrot das weit ausserhalb der Preisklasse für Uhrenbänder liegt, und da wirkt sich eine gute Behandlung der Tiere tatsächlich unmittelbar auf das Endprodukt aus.
Grüsse Thomas
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Re: Krokoleder, vom Krokodil aus gesehen

Beitrag von Gerald »

archimagirus hat geschrieben: 03 Nov 2020, 09:51 Ich hatte im Sommer in einer Schweizer Tageszeitung ein Bericht gelesen wonach in einem Halbjahr(oder war's sogar das Quartal??) ca 2 Millarden CHF in Grenznahen Ausland in Lebensmittelkonzerne fliessen. Die Statistik hat die UBS anhand von Abbuchungen von Schweizer Staatsbürger ermittelt .
Quartal ist es.

Andere Bank
Während fast 13 Wochen zwischen Mitte März und Mitte Juni konnten die Schweizer nicht ennet der Landesgrenze einkaufen. Nun hat die Credit Suisse geschätzt, dass durch den Wegfall des Einkaufstourismus in den Nachbarländern rund 2 Milliarden Franken weniger ausgegeben wurden.
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Re: Krokoleder, vom Krokodil aus gesehen

Beitrag von archimagirus »

Gerald hat geschrieben: 03 Nov 2020, 13:53
archimagirus hat geschrieben: 03 Nov 2020, 09:51 Ich hatte im Sommer in einer Schweizer Tageszeitung ein Bericht gelesen wonach in einem Halbjahr(oder war's sogar das Quartal??) ca 2 Millarden CHF in Grenznahen Ausland in Lebensmittelkonzerne fliessen. Die Statistik hat die UBS anhand von Abbuchungen von Schweizer Staatsbürger ermittelt .
Quartal ist es.

Andere Bank
Während fast 13 Wochen zwischen Mitte März und Mitte Juni konnten die Schweizer nicht ennet der Landesgrenze einkaufen. Nun hat die Credit Suisse geschätzt, dass durch den Wegfall des Einkaufstourismus in den Nachbarländern rund 2 Milliarden Franken weniger ausgegeben wurden.
:thumbsup: so rum war's genau
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Re: Krokoleder, vom Krokodil aus gesehen

Beitrag von que_hora_son »

Thomas H. Ernst hat geschrieben: 03 Nov 2020, 12:29Die Haltungsbedingungen in Zuchtfarmen sind im Regelfall katastrophal, es geht ja nicht ums Tierwohl sondern um rasches Wachstum und eine makellose Haut. Daher werden die Tiere mit Medikamenten-Cocktails und Mastfutter schnell schlachtreif gemacht, der natürliche Bewegungsdrang wird zum Schutz vor natürlichen Verletzungen nahezu komplett unterdrückt und reichlich Antibiotika sorgt dafür dass die Verluste so gering wie möglich sind.
Wobei das jetzt ja leider nicht nur Zuchtfarmen von Krokodilen und Alligatoren negativ auszeichnet, sondern die Massentierhaltung als solche. Unabhängig von der Tierart. Je nachdem welches Tier verwertet wird, ist der emotionale Aufschrei immer unterschiedlich. Krokoleder ist für uns exotisch. Lederschuhe aus Rinderhaut oder was auch immer werden als normal angesehen. Tierschützer schreien laut auf, wenn in manchen asiatischen Ländern Hunde gegessen werden. Und legen gleichzeitig beim Sommerfest des Tierschutzvereins saftige Steaks auf den Grill. Die meisten denken und fühlen halt nur so weit, wie es ihnen angenehm ist. Wobei ich glaube, dass jeder von uns im einen oder anderen Bereich solche blinden Flecken hat.
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Re: Krokoleder, vom Krokodil aus gesehen

Beitrag von jeannie »

que_hora_son hat geschrieben: 03 Nov 2020, 23:54 Tierschützer schreien laut auf, wenn in manchen asiatischen Ländern Hunde gegessen werden. Und legen gleichzeitig beim Sommerfest des Tierschutzvereins saftige Steaks auf den Grill. Die meisten denken und fühlen halt nur so weit, wie es ihnen angenehm ist. Wobei ich glaube, dass jeder von uns im einen oder anderen Bereich solche blinden Flecken hat.
Ein Tierschützerfest mit Fleisch? Musst du aber sagen welches, denn das würde mich schon wundern, mit Fleisch. Man kann ja schon froh sein wenn es nicht nur vegan gibt.

Also: Butter bei die Fische. Nicht einfach aufploppen und was behaupten.
http://www.watchtools.ch Uhrenwerkzeug, direkt aus der Schweiz.
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Thomas H. Ernst
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Re: Krokoleder, vom Krokodil aus gesehen

Beitrag von Thomas H. Ernst »

que_hora_son hat geschrieben: 03 Nov 2020, 23:54Wobei das jetzt ja leider nicht nur Zuchtfarmen von Krokodilen und Alligatoren negativ auszeichnet, sondern die Massentierhaltung als solche. Unabhängig von der Tierart. Je nachdem welches Tier verwertet wird, ist der emotionale Aufschrei immer unterschiedlich. Krokoleder ist für uns exotisch. Lederschuhe aus Rinderhaut oder was auch immer werden als normal angesehen. Tierschützer schreien laut auf, wenn in manchen asiatischen Ländern Hunde gegessen werden. Und legen gleichzeitig beim Sommerfest des Tierschutzvereins saftige Steaks auf den Grill. Die meisten denken und fühlen halt nur so weit, wie es ihnen angenehm ist. Wobei ich glaube, dass jeder von uns im einen oder anderen Bereich solche blinden Flecken hat.
Wie schon weiter oben geschrieben: Dieser Faden handelt von Kroko- bzw. Alligatorleder und dessen Herkunft!

Wir können gerne einen Rind- und/oder Kalbleder Faden eröffnen, aber das eine hat mit dem anderen erstmal nichts zu tun.

Ich verurteile die Massentierhaltung genau so, trotzdem halte ich den Vergleich mit der Fleischindustrie für falsch. Ein Rind wird zu etwa zwei Dritteln verwertet, ein Schwein gar zu über 80%, von einem Alligator wird lediglich en kleiner Teil der Bauchhaut genutzt, das liegt irgendwo bei 1-2%.

Mir wäre jetzt auch kein Betrieb bekannt der Kühe bei lebendigem Leib häutet und den Rest verbrennt und das Grillfleisch am Sommerfest würde mich auch mal interessieren. Alle Tierschützer die ich kenne sind mindestens Vegetarier.
Grüsse Thomas
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Re: Krokoleder, vom Krokodil aus gesehen

Beitrag von Roland Ranfft »

Moin Kinnigs,

so, jetzt haben wir uns politisch korrekt über Tiermißbrauch ausgetauscht, und es ist Zeit, unseren Zorn auf die zu richten, deren Essen weder weglaufen noch lieb gucken kann.

Ein Krokodil hat wenigstens eine kleine Chance, wegzulaufen oder seinen Halter zu essen. Aber wie gehen wir mit Spargelpflanzen um? Die recken hoffnungsvoll einen Trieb in Richtung Himmel, und durch Anhäufen der Erde werden sie dabei behindert. Und wenn die Triebe es dennoch bis ans Licht geschafft haben, werden sie ohne Narkose abgeschnitten.

Zeit auch sowas zu unterbinden! Und wenn wir damit fertig sind, können wir uns wieder den Uhren zuwenden.

Gruß, Roland Ranfft
Das größte Uhrwerk-Archiv im Internet:
http://www.ranfft.de/cgi-bin/bidfun-db. ... fft&&2uswk
susanneb84
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Re: Krokoleder, vom Krokodil aus gesehen

Beitrag von susanneb84 »

Das ist ein sehr spannender Artikel. Ich wusste gar nicht, dass es auch Uhrarmbänder aus Krokodilhaut gibt. Aber anderseits gibt es ja sogar Schuhe und Handyhüllen aus deren Haut, da hätte ich mir das auch denken können. Finde das Thema auch sehr kontrovers. Aber es stimmt schon, wenn man das mal mit der Tierhaltung hier zu Lande von den Tieren, die wir essen, betrachtet, ist das natürlich auch nicht unbedingt besser. Würdet ihr euch ein Uhrarmband aus Krokodilhaut kaufen?
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Thomas H. Ernst
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Re: Krokoleder, vom Krokodil aus gesehen

Beitrag von Thomas H. Ernst »

susanneb84 hat geschrieben: 11 Nov 2020, 18:34Würdet ihr euch ein Uhrarmband aus Krokodilhaut kaufen?
Ich persönlich, nein. Ich hatte früher mal ein paar aber nachdem ich zwei solcher "Zuchtbetriebe" gesehen habe kommt das für mich nicht mehr infrage.

Und selbst wenn mir die Oberfläche gefallen würde, es gibt sehr gut gemachte Lederbänder aus Rind- oder Kalbleder die mit einer exotischen Prägung versehen sind. Die sind mittlerweile sehr verbreitet und Laien erkennen den Unterschied allenfalls am Preis.
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Re: Krokoleder, vom Krokodil aus gesehen

Beitrag von susanneb84 »

Thomas H. Ernst hat geschrieben: 11 Nov 2020, 18:44
susanneb84 hat geschrieben: 11 Nov 2020, 18:34Würdet ihr euch ein Uhrarmband aus Krokodilhaut kaufen?
Ich persönlich, nein. Ich hatte früher mal ein paar aber nachdem ich zwei solcher "Zuchtbetriebe" gesehen habe kommt das für mich nicht mehr infrage.

Und selbst wenn mir die Oberfläche gefallen würde, es gibt sehr gut gemachte Lederbänder aus Rind- oder Kalbleder die mit einer exotischen Prägung versehen sind. Die sind mittlerweile sehr verbreitet und Laien erkennen den Unterschied allenfalls am Preis.
Interessant, dass man die Oberfläche auch mit anderen Lederbändern gut nachmachen kann. Ich persönlich finde die Bänder nämlich schön, weiß aber nicht, ob ich den Krokodilledermarkt mit meinem Kauf unterstützen will. Aber so kann man ja die tolle Oberfläche auch ohne Krokodilhaut haben und wahrscheinlich sogar noch preiswerter.
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cool runnings
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Re: Krokoleder, vom Krokodil aus gesehen

Beitrag von cool runnings »

Thomas H. Ernst hat geschrieben: 11 Nov 2020, 18:44
Und selbst wenn mir die Oberfläche gefallen würde, es gibt sehr gut gemachte Lederbänder aus Rind- oder Kalbleder die mit einer exotischen Prägung versehen sind. Die sind mittlerweile sehr verbreitet und Laien erkennen den Unterschied allenfalls am Preis.
:thumbsup:
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mezdis
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Re: Krokoleder, vom Krokodil aus gesehen

Beitrag von mezdis »

Thomas H. Ernst hat geschrieben: 11 Nov 2020, 18:44 Ich persönlich, nein. Ich hatte früher mal ein paar aber nachdem ich zwei solcher "Zuchtbetriebe" gesehen habe kommt das für mich nicht mehr infrage.
Ich erlaube mir auch noch einen kurzen Kommentar dazu:
Thomas, ich weiss natürlich nicht, wann und wo du genau diese Zuchtbetriebe besucht hast. Wir hatten vor zwei Jahren ebenfalls drei Zuchtbetriebe in der Mississippi Region besucht (ich war selber nicht dabei, weiss die Details aber aus erster Hand). Dort ist es in der Tat so, dass 100 % des anfallenden Fleisches auch gegessen wird und die Tiere somit nicht nur für die Haut selber gezüchtet werden.
Das sagt nun natürlich nichts über die Zuchtbedingungen aus. Aber diese waren generell vergleichbar mit Zuchtbetrieben von Kälbern und Rindern in weiten Teilen unseres Planeten (ausgenommen spezielle Biobetriebe oder der Bauer von nebenan).

Und nur noch um klar zustellen: Ich will mit diesem Kommentar keineswegs die Verwendung von Alligatorleder legitimieren. Aber so riesig sind die Unterschiede zum Kalb und anderen Lederarten nun auch nicht immer.
___________
Gruss mezdis
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