Werke - Gestern/Heute
Werke - Gestern/Heute
Nachdem ich meinen IWC-Fliegerchrono (3706) nach einer Revi wegen einer äußerst schwer gängigen Aufzugswelle erneut zum Service schicken durfte, stellte sich mir die Frage, ob in der pre-Quarz-Ära die Werke “besser” waren.
Unter “besser” möchte ich hier verstehen: verschleissarm, somit langlebiger und nicht z.B. gute Gangergebnisse. So empfinde ich es z.B. als grenzwertig, dass es bei (mein Eindruck!) vielen Überholungen nicht reicht, einen Ölwechsel vorzunehmen sondern dass auch Teile getauscht werden. Nun könnte dies an zu ausgeprägtem Erwerbsinn des Service-Profitcenters liegen, es könnte aber auch an einer zu verschleissanfaelligen Mechanik liegen, weil diese am Sparsinn der Ingenieure gelitten hat. So habe ich erfahren, dass Ersatzteile für das 1570 (Rolex) von ‘anderer’ Qualität sind als die Originalteile.
Überspitzt formuliert: werden heute produzierte Werke für wenige Serviceintervalle ausgelegt und nicht mehr für Jahrzehnte? Würde ja möglicherweise dem heutigen Konsumverhalten entsprechen, aber auch den Gebrauchtuhrenmarkt in anderem Licht erscheinen lassen.
Wie sind eure Erfahrungen?
Rolf
Unter “besser” möchte ich hier verstehen: verschleissarm, somit langlebiger und nicht z.B. gute Gangergebnisse. So empfinde ich es z.B. als grenzwertig, dass es bei (mein Eindruck!) vielen Überholungen nicht reicht, einen Ölwechsel vorzunehmen sondern dass auch Teile getauscht werden. Nun könnte dies an zu ausgeprägtem Erwerbsinn des Service-Profitcenters liegen, es könnte aber auch an einer zu verschleissanfaelligen Mechanik liegen, weil diese am Sparsinn der Ingenieure gelitten hat. So habe ich erfahren, dass Ersatzteile für das 1570 (Rolex) von ‘anderer’ Qualität sind als die Originalteile.
Überspitzt formuliert: werden heute produzierte Werke für wenige Serviceintervalle ausgelegt und nicht mehr für Jahrzehnte? Würde ja möglicherweise dem heutigen Konsumverhalten entsprechen, aber auch den Gebrauchtuhrenmarkt in anderem Licht erscheinen lassen.
Wie sind eure Erfahrungen?
Rolf
- MCG
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Re: Werke - Gestern/Heute
kann ich mir so grundsätzlich nicht vorstellen! Auch heutige Standard 08:15 Werke sind äusserst robust.
LG aus Mostindien - Markus
- hart-metall
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Re: Werke - Gestern/Heute
Letzteres halte ich für unwahrscheinlich - uns wird seit jeher das Gegenteil vorgeworfen.
Allgemein gebe ich, je nach Fall, zu, mir wenig darüber Gedanken zumachen. In den meisten Fällen handelt es sich um Pauschalen - es ist also preislich egal, ob mehr oder weniger Teile gewechselt werden. Die nächste Stufe sind bekannte Probleme - "komm, bevor was passiert, wechsel das Teil aus - ist egal, ob es noch gut aussieht, Du weisst, dass das immer Ärger macht...". Und am Ende gibt es einfach immer "Verschleissteile".
Und ob es bei Deiner Aufzugswelle an der Qualität des Teils oder Werkes gelegen hat, oder ob der Monteur einen Fehler gemacht hat, kann ich eh nicht beurteilen...
Ich für meinen Teil kann nichts Negatives über aktuelle Werke sagen... außer, dass sie meist wesentlich genauer sind... das ist aber eher positiv als negativ...
Ciao - Peter
Bitte verzeih, aber ich lese in einem Uhrenforum lieber über Uhren als über Leute, die gerne welche hätten.
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- retroman
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Re: Werke - Gestern/Heute
Auch vor der Q-Krise mussten die Hersteller mit dem Rappen rechnen. Ich glaube aber schon, dass "früher" mehr Wert auf Langlebigkeit gelegt wurde. Heute rechnen die Hersteller mit 1/10 Räppli, da geht es mehr um billigere Produktion. Wenn ich mir z.B. die Aufzugräder (Kupplungsrad und Kupplungstrieb) der alten ETA Werke zu den heutigen anschaue, ist das deutlich zu sehen. Früher gefräst, heute gepresst. Und wenn so ein Rad verschlissen ist und durchrutscht, dann gibt es eben ein neues. Das ja billiger hergestellt wurde.
-
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Re: Werke - Gestern/Heute
Das deckt sich mit unserer Erfahrung und der vieler unserer Zulieferer.retroman hat geschrieben: ↑29 Sep 2020, 12:18 Auch vor der Q-Krise mussten die Hersteller mit dem Rappen rechnen. Ich glaube aber schon, dass "früher" mehr Wert auf Langlebigkeit gelegt wurde. Heute rechnen die Hersteller mit 1/10 Räppli, da geht es mehr um billigere Produktion. Wenn ich mir z.B. die Aufzugräder (Kupplungsrad und Kupplungstrieb) der alten ETA Werke zu den heutigen anschaue, ist das deutlich zu sehen. Früher gefräst, heute gepresst. Und wenn so ein Rad verschlissen ist und durchrutscht, dann gibt es eben ein neues. Das ja billiger hergestellt wurde.
Die industriell denkenden Marken sind scheinbar nur noch auf billigsten Einkauf konzentriert.
Das tw. unter Zuhilfenahme neuer Technologien welche vollmundig positiv erwähnt werden obwohl zumeist nur dazu benutzt manuelle Wertschöpfung zu verhindern/ungehen. (z.B. Silizium-Spiralen)
Früher haben dort wohl Uhrmacher und Technologen bestimmt welche Teile wirklich eingebaut/verwendet werden.
Heute scheinen das nur noch die Kostenrechner und Einkäufer zu tun.
Das krasseste Beispiel hab ich kürzlich mitgekriegt wo (gem. Kalkulation) ein - natürlich hochwertigstes und nach alter Väter Sitte gebautes Uhrwerk - nur 1% (ungelogen!) des angepeilten VK im Einkauf kosten sollte.
beste Grüße
Richard
"Ich würd' es wieder tun!" Udo Jürgens
- MCG
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Re: Werke - Gestern/Heute
wäre natürlich spannend, wenn du konkreter werden könntest…Richard Habring hat geschrieben: ↑29 Sep 2020, 14:31Das deckt sich mit unserer Erfahrung und der vieler unserer Zulieferer.retroman hat geschrieben: ↑29 Sep 2020, 12:18 Auch vor der Q-Krise mussten die Hersteller mit dem Rappen rechnen. Ich glaube aber schon, dass "früher" mehr Wert auf Langlebigkeit gelegt wurde. Heute rechnen die Hersteller mit 1/10 Räppli, da geht es mehr um billigere Produktion. Wenn ich mir z.B. die Aufzugräder (Kupplungsrad und Kupplungstrieb) der alten ETA Werke zu den heutigen anschaue, ist das deutlich zu sehen. Früher gefräst, heute gepresst. Und wenn so ein Rad verschlissen ist und durchrutscht, dann gibt es eben ein neues. Das ja billiger hergestellt wurde.
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Das krasseste Beispiel hab ich kürzlich mitgekriegt wo (gem. Kalkulation) ein - natürlich hochwertigstes und nach alter Väter Sitte gebautes Uhrwerk - nur 1% (ungelogen!) des angepeilten VK im Einkauf kosten sollte.
beste Grüße
Richard
LG aus Mostindien - Markus
Re: Werke - Gestern/Heute
Re: Werke - Gestern/Heute
sorry doppelt
Zuletzt geändert von Gerald am 29 Sep 2020, 21:12, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Werke - Gestern/Heute
Rechnet doch mal selber:
aus asiatischer Produktion
https://www.wish.com/product/5e75a8c191 ... e=web/url]
Bei schweizer Produktion x2 (maximal ) also 80.- = 1% --> 100% = 8000.-
Jetzt noch ein fettes Gehäuse mit italienischen Genen ... Viola
Wenn ich an die ETA Preislisten aus den 2000er Jahren denke, die Produktion ist mit heutigen Produktionsmaschinen sicherlich nicht teurer, geht das ganze auch für Chronos (bei 1000 Stück) noch deutlich unter 1%.
OK nicht Gruppen angehörige Hersteller zahlen Heute ganz andere Preise in EK wegen weil und so
aus asiatischer Produktion
https://www.wish.com/product/5e75a8c191 ... e=web/url]
Bei schweizer Produktion x2 (maximal ) also 80.- = 1% --> 100% = 8000.-
Jetzt noch ein fettes Gehäuse mit italienischen Genen ... Viola
Wenn ich an die ETA Preislisten aus den 2000er Jahren denke, die Produktion ist mit heutigen Produktionsmaschinen sicherlich nicht teurer, geht das ganze auch für Chronos (bei 1000 Stück) noch deutlich unter 1%.
OK nicht Gruppen angehörige Hersteller zahlen Heute ganz andere Preise in EK wegen weil und so
- 10buddhist
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Re: Werke - Gestern/Heute
Das erinnert mich jetzt daran:
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Gruß Jürgen
Uhren ⏰ war gestern! ☝️🧐
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- 10buddhist
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Re: Werke - Gestern/Heute
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