Der Tiefpunkt der Schweizer Uhrmacherei

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lottemann
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Der Tiefpunkt der Schweizer Uhrmacherei

Beitrag von lottemann »

Hallo da draussen

Hierüber bin ich eben gestolpert und wollte es Euch nicht vorenthalten.
"de luxe" natürlich. Ein Werk mit immerhin zwei Schrauben, wenn auch
nicht an der Unruh...

Bild

Tiefer zu sinken, dürfte für einen Uhrenhersteller schwerlich möglich sein.

Gruss

Michael
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Quadrilette172
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Re: Der Tiefpunkt der Schweizer Uhrmacherei

Beitrag von Quadrilette172 »

Minimalismus :!: :thumbsup: ............... :rofl:
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jeannie
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Re: Der Tiefpunkt der Schweizer Uhrmacherei

Beitrag von jeannie »

Ist das eine umgelabelte Timex? :whistling:

So schlecht habe ich diese Kaliber nie gefunden. Sicher keine Haute Horlogerie, aber immerhin für viele der Einstieg in eine eigene Uhr. Morgens stellen und man kam gut durch den Tag. :wink:
http://www.watchtools.ch Uhrenwerkzeug, direkt aus der Schweiz.
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schlumpf
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Re: Der Tiefpunkt der Schweizer Uhrmacherei

Beitrag von schlumpf »

Wenn das Werk einigermaßen leidlich funktioniert (Details wären interessant), finde ich das nicht mal schlecht, allein den Nachweis zu führen, dass so etwas funktionieren kann. Wenn es denn so ist.
Schöne Uhrengrüße, Gerhard
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MCG
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Re: Der Tiefpunkt der Schweizer Uhrmacherei

Beitrag von MCG »

Ups! :o :lol:
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watchhans18
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Re: Der Tiefpunkt der Schweizer Uhrmacherei

Beitrag von watchhans18 »

Ich vermute, daß zu dem Zeitpunkt die Welt von billigen Made in Hongkong-Quarzuhren überflutet wurde.
Ein verzweifelter Versuch, mit Mechanik preismäßig mitzuhalten.
Irgendwie traurig.
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MCG
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Re: Der Tiefpunkt der Schweizer Uhrmacherei

Beitrag von MCG »

watchhans18 hat geschrieben: 20 Jun 2021, 17:11 Ich vermute, daß zu dem Zeitpunkt die Welt von billigen Made in Hongkong-Quarzuhren überflutet wurde.
Ein verzweifelter Versuch, mit Mechanik preismäßig mitzuhalten.
Irgendwie traurig.
Ich denke das war noch vor der Quarzkriese - hätte auf 60-er Jahregetippt. :whistling:

Viele mechanische industrielle Schaltuhren sehen nachwievor nicht so viel anders aus…
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watchhans18
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Re: Der Tiefpunkt der Schweizer Uhrmacherei

Beitrag von watchhans18 »

MCG hat geschrieben: 20 Jun 2021, 19:01
watchhans18 hat geschrieben: 20 Jun 2021, 17:11 Ich vermute, daß zu dem Zeitpunkt die Welt von billigen Made in Hongkong-Quarzuhren überflutet wurde.
Ein verzweifelter Versuch, mit Mechanik preismäßig mitzuhalten.
Irgendwie traurig.
Ich denke das war noch vor der Quarzkriese - hätte auf 60-er Jahregetippt. :whistling:

Viele mechanische industrielle Schaltuhren sehen nachwievor nicht so viel anders aus…
Könnte gut sein.
Gute Uhren waren in den 60igern in der Relation zu heute teurer.
Mein Vater hatte sich Mitte der 50iger eine einfache Bifora mit Handaufzug von seinem ersten, selbst verdientem Geld gekauft. Er konnte sich daran erinnern, daß er sich dafür sehr weit aus dem Fenster lehnen musste. Obwohl er damals als Berufsmusiker mehr verdiente, als der Durchschnitt.
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retroman
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Re: Der Tiefpunkt der Schweizer Uhrmacherei

Beitrag von retroman »

Mit Haute Horlogerie hat das bestimmt nichts zu tun. Aber überlegt mal, was für die Konstrukteure oder Ingenieure schwieriger ist:

ein funktionierendes Werk bauen, das nicht mehr als 3 SFr in der Herstellung kosten darf,
oder
ein sehr gutes Werk zu bauen, bei dem der Herstellungspreis eine untergeordnete Rolle spielt.

Wenn man aus dem Vollen schöpfen kann, ist die Arbeit meist wesentlich einfacher.
In so fern: Hut ab.
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MCG
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Re: Der Tiefpunkt der Schweizer Uhrmacherei

Beitrag von MCG »

retroman hat geschrieben: 21 Jun 2021, 09:15 Mit Haute Horlogerie hat das bestimmt nichts zu tun. Aber überlegt mal, was für die Konstrukteure oder Ingenieure schwieriger ist:

ein funktionierendes Werk bauen, das nicht mehr als 3 SFr in der Herstellung kosten darf,
oder
ein sehr gutes Werk zu bauen, bei dem der Herstellungspreis eine untergeordnete Rolle spielt.

Wenn man aus dem Vollen schöpfen kann, ist die Arbeit meist wesentlich einfacher.
In so fern: Hut ab.
:thumbsup: Gilt ja ein bisschen für alles... :)
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Thomas H. Ernst
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Re: Der Tiefpunkt der Schweizer Uhrmacherei

Beitrag von Thomas H. Ernst »

retroman hat geschrieben: 21 Jun 2021, 09:15 Mit Haute Horlogerie hat das bestimmt nichts zu tun. Aber überlegt mal, was für die Konstrukteure oder Ingenieure schwieriger ist:

ein funktionierendes Werk bauen, das nicht mehr als 3 SFr in der Herstellung kosten darf,
oder
ein sehr gutes Werk zu bauen, bei dem der Herstellungspreis eine untergeordnete Rolle spielt.

Wenn man aus dem Vollen schöpfen kann, ist die Arbeit meist wesentlich einfacher.
In so fern: Hut ab.
Genau das ist der Punkt.

Ich kann mich noch so dumpf erinnern, Diantus war wohl die Schweizer Antwort auf Timex. Die Uhren waren Anfang bis Mitte der 70er sehr populär und es gab viele im typischen 70er Design. Mit der Quarzkrise hat das allerdings nichts zu tun, diese Stiftankerwerke waren vorher schon da.
Grüsse Thomas
Euer Board-Admin
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ThomasM
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Re: Der Tiefpunkt der Schweizer Uhrmacherei

Beitrag von ThomasM »

Diantus oder Diletantus - sorry, der musste sein :D
Viele Grüße,
Thomas
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jeannie
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Re: Der Tiefpunkt der Schweizer Uhrmacherei

Beitrag von jeannie »

retroman hat geschrieben: 21 Jun 2021, 09:15 Mit Haute Horlogerie hat das bestimmt nichts zu tun. Aber überlegt mal, was für die Konstrukteure oder Ingenieure schwieriger ist:

ein funktionierendes Werk bauen, das nicht mehr als 3 SFr in der Herstellung kosten darf,
oder
ein sehr gutes Werk zu bauen, bei dem der Herstellungspreis eine untergeordnete Rolle spielt.

Wenn man aus dem Vollen schöpfen kann, ist die Arbeit meist wesentlich einfacher.
In so fern: Hut ab.
Die Swatch-Group versucht ja mit der Sistem51 diesen Spagat hinzukriegen: Minimale Anzahl Teile vollautomatisch montiert ohne den Anschein eines LowBudgetStiftAnkerKalibers.
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watchhans18
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Re: Der Tiefpunkt der Schweizer Uhrmacherei

Beitrag von watchhans18 »

jeannie hat geschrieben: 21 Jun 2021, 14:25
retroman hat geschrieben: 21 Jun 2021, 09:15 Mit Haute Horlogerie hat das bestimmt nichts zu tun. Aber überlegt mal, was für die Konstrukteure oder Ingenieure schwieriger ist:

ein funktionierendes Werk bauen, das nicht mehr als 3 SFr in der Herstellung kosten darf,
oder
ein sehr gutes Werk zu bauen, bei dem der Herstellungspreis eine untergeordnete Rolle spielt.

Wenn man aus dem Vollen schöpfen kann, ist die Arbeit meist wesentlich einfacher.
In so fern: Hut ab.
Die Swatch-Group versucht ja mit der Sistem51 diesen Spagat hinzukriegen: Minimale Anzahl Teile vollautomatisch montiert ohne den Anschein eines LowBudgetStiftAnkerKalibers.
Und das scheint ihnen ja auch gelungen zu sein.
Ich trage selbst eine, wenn ich mit dem E-Bike unterwegs bin. Falls bei einem Sturz da etwas mit passiert, ärgerlich, aber kein großer Verlust.
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