Nix für PTM: Gebrauchsuhrträger, wo findet ihr eure Vintage-Schätze?

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mart
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Re: Nix für PTM: Gebrauchsuhrträger, wo findet ihr eure Vintage-Schätze?

Beitrag von mart »

Also Rolex bewegt sich m.E. komplett im sinnfreien Raum.
Wie oben erwähnt gibt es aber von andere Herstellern sehr schöne und (noch) preislich attraktive Vintagemodelle.
Zenith der 60er und 70er bieten aus meiner Sicht eine gute Auswahl. Dort sieht man die "Auswüchse" lediglich bei einzelnen Modellen El Primero und Defy.
Bei Enicar kommt es drauf an... bei Heuer sind die Carreras mit Handaufzug noch teilweise ok.
Erwähnenswert sind auch die vielen "kleinen" Marken. Dort gibt es häufig viel Qualität für sehr faires Geld... insbesondere im direkte Vergleich zu den überbewerteten "Ranzgurken".

Die besten/fairsten Angebote bekommt man über den privaten Kontakt.
Eine Auktion (nicht Fixpreis) bei Ebay/Ricardo bildet per se am ehesten den Marktpreis ab. Das geht durchaus ok... schliesslich bietet man, was es einem wert ist. Manchmal hat man Glück, manchmal auch Pech.
Auf Börsen kann man gegen Ende auch mal etwas mehr handeln, als am Anfang. :wink:
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Hertie
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Re: Nix für PTM: Gebrauchsuhrträger, wo findet ihr eure Vintage-Schätze?

Beitrag von Hertie »

Ich vergeudete neben dem Job - pauschal gesagt - oft die gesamte Freizeit für die Jagd nach für mich interessanten Vintages. :mrgreen:
Mein Fazit ist eher bedrückend.
Der Markt ist mittlerweile wie leer gefegt oder wenn man mal was findet, dann dermaßen überteuert, dass man nicht mitspielen möchte.

Verschärfend kommt hinzu, dass der "Tauschmarkt" fast völlig zum erliegen kam, weil viele sich den früher unkomplizierten Weg nach häufigen und leistbaren Uhrenwechseln mittlerweile viel spezifischer nähern.
Früher konnte man fast alles tauschen, so dass man sich beim Erwerb nicht die größten Gedanken über einen Privatkonkurs machen musste. Getauscht wurde was gefällt, fertig.
Und wenn es nicht mehr gefiel, gefiel es eben schon wieder einem anderen.

Wenn man als Tauschfreak heute noch was ausserhalb der gerade gängigen Norm eintauscht, kann man die Uhr später aber nicht mehr mit normal akzeptablen Verlusten gegen was neues weiterreichen. Und wenn man sich vergegenwärtigt, wie schwer man sein Geld im Job verdient,verkneift man sich solche Tauschereien dann irgendwann.

Mittlerweile hat sich das Thema "Geldverbrennen" und "Invest" , ausgegangen aus der Rolexecke dermaßen in den Vordergrund gedrängt, dass gefühltermaßen vieles gar nicht mehr gekauft wird, was keine gute "Investment-Prognose" abwirft. Und das mindert die Verfügbarkeit neuerer Uhren am Gebrauchtmarkt und verstärkt andererseits auch noch mal die Nachfrage an alten Klassikern.

Als Beispiel brauchte/brauche ich über sieben Monate, um drei hochinteressante und seltene Uhren von JLC und IWC abzugeben. Das Interesse hielt sich sehr in Grenzen, obwohl natürlich wie immer Tausch in Frage kam. Nur, im Gegensatz zu einigen Jahren zuvor interessiert es eben niemanden mehr.
Andererseits läutet täglich das Telefon, ob ich mich nicht von einer Rolex trennen möchte.

Tja, die schönen Uhrenzeiten sind vorbei. Aber ich bin dankbar, habe ich mich doch voll ausleben können und fast alles mal getragen was mich interessiert hat. :whistling:

Ich glaube auch, dass das noch einige Zeit so weitergehen und sich noch verschärfen wird. Zuviel Geld im Umlauf, gepaart mit Nullzinspolitik und damit Flucht in "Sachwerte" hat eben den Uhrenmarkt erreicht, und damit auch den Vintagesektor.

Langes wirres Geschreibsel, und eben nur meine Meinung. :mrgreen:
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tapsa911
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Re: Nix für PTM: Gebrauchsuhrträger, wo findet ihr eure Vintage-Schätze?

Beitrag von tapsa911 »

Hertie hat geschrieben: 10 Jan 2019, 22:38 Ich vergeudete neben dem Job - pauschal gesagt - oft die gesamte Freizeit für die Jagd nach für mich interessanten Vintages. :mrgreen:
Mein Fazit ist eher bedrückend.
Der Markt ist mittlerweile wie leer gefegt oder wenn man mal was findet, dann dermaßen überteuert, dass man nicht mitspielen möchte.
Ja, das ist auch meine Wahrnehmung.
Hertie hat geschrieben: 10 Jan 2019, 22:38
Verschärfend kommt hinzu, dass der "Tauschmarkt" fast völlig zum erliegen kam, weil viele sich den früher unkomplizierten Weg nach häufigen und leistbaren Uhrenwechseln mittlerweile viel spezifischer nähern.
Früher konnte man fast alles tauschen, so dass man sich beim Erwerb nicht die größten Gedanken über einen Privatkonkurs machen musste. Getauscht wurde was gefällt, fertig.
Und wenn es nicht mehr gefiel, gefiel es eben schon wieder einem anderen.

Wenn man als Tauschfreak heute noch was ausserhalb der gerade gängigen Norm eintauscht, kann man die Uhr später aber nicht mehr mit normal akzeptablen Verlusten gegen was neues weiterreichen. Und wenn man sich vergegenwärtigt, wie schwer man sein Geld im Job verdient,verkneift man sich solche Tauschereien dann irgendwann.
Im Tauschmarkt bin ich nicht bewandert :wink:.
Hertie hat geschrieben: 10 Jan 2019, 22:38
Mittlerweile hat sich das Thema "Geldverbrennen" und "Invest" , ausgegangen aus der Rolexecke dermaßen in den Vordergrund gedrängt, dass gefühltermaßen vieles gar nicht mehr gekauft wird, was keine gute "Investment-Prognose" abwirft. Und das mindert die Verfügbarkeit neuerer Uhren am Gebrauchtmarkt und verstärkt andererseits auch noch mal die Nachfrage an alten Klassikern.
:thumbsup:
Das ist auch mein Gefühl. Feldforschung erfolgt am kommenden Samstag (https://forum.watchtime.ch/viewtopic.php?f=7&t=69027). "Wir" vom WTF sind von der Mannstärke eindeutig in der Minderzahl :whistling:
Hertie hat geschrieben: 10 Jan 2019, 22:38
Andererseits läutet täglich das Telefon, ob ich mich nicht von einer Rolex trennen möchte.
Ich bekomme des öfteren auch mal das ein oder andere Angebot, aber über andere Quellen.
Hertie hat geschrieben: 10 Jan 2019, 22:38
Tja, die schönen Uhrenzeiten sind vorbei. Aber ich bin dankbar, habe ich mich doch voll ausleben können und fast alles mal getragen was mich interessiert hat. :whistling:
Dafür ist das Hobby auch gedacht. Ich trage, dass was mir gefällt.
Hertie hat geschrieben: 10 Jan 2019, 22:38
Ich glaube auch, dass das noch einige Zeit so weitergehen und sich noch verschärfen wird. Zuviel Geld im Umlauf, gepaart mit Nullzinspolitik und damit Flucht in "Sachwerte" hat eben den Uhrenmarkt erreicht, und damit auch den Vintagesektor.
Jo :thumbsup: Dazu kommen noch die Investment-Bankexperten, die geschlossene Uhren-Fonds auflegen in denen es sich primär um Patek und Roletten dreht. Social Media heizt den Marktplatz zusätzlich an.
Hertie hat geschrieben: 10 Jan 2019, 22:38

Langes wirres Geschreibsel, und eben nur meine Meinung. :mrgreen:
Herzlichen Dank dafür, Hertie :thumbsup: :thumbsup:

Auch nur meine bescheidene Sichtwiese auf unser Hobby und die Dinge.
Entscheide lieber ungefähr richtig als genau falsch
(Johann Wolfgang Goethe)
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Re: Nix für PTM: Gebrauchsuhrträger, wo findet ihr eure Vintage-Schätze?

Beitrag von haspe1 »

Also ich habe meine Vintage-Uhren zum Grossteil bei ebay gekauft. Ich hatte immer Glück, aber das Risiko ist sehr hoch, weil man selbst mit guten Fotos die Uhren nicht ganz genau beurteilen kann und natürlich meist zuerst das Geld versenden muss.

Bei ebay gab es vor 10 Jahren oder so einige interessante Angebote, dann war eine Zeit, wo es hauptsächlich schlechte Uhren zu weit überhöhten Preisvorstellungen gab und heute kommt es mir so vor, als würden sehr viele Uhren, auch wenn sie halbwegs gut sind, gar nicht verkauft werden. Sie werden dann x mal wieder eingestellt. Also gibt es hin und wieder doch schöne Uhren um vernünftigen Preise dort. Aber man muss schon sehr genau auswählen, auf viele fragwürdige Uhren kommt eine gute.

Am liebsten kaufe ich auf Uhrenbörsen, da gibt es eine kleine bei mir in der Stadt 2 x im Jahr, aber die Auswahl, wenn man bestimmte Modelle sucht, ist natürlich begrenzt. Dafür kann man sich die Uhren genau ansehen und auch unter den Rückendeckel blicken, wenn man will. Schöne Stücke haben dort auch immer ihren Preis und die meisten sind "gut getragen".

München hat eine sehr grosse Börse fast jeden Monat, dort gibt es sehr viel Angebot und Rolex überwiegt dort sehr stark. Zu den Preisen haben die anderen alles geschrieben.

Bei den Uhrenhändlern, die auf gebrauchte spezialisert sind, bin ich sehr skeptisch. Die meisten mögen ehrlich sein, aber die Preise sind sehr hoch und sie versuchen auch Uhren, bei denen manches nicht ganz passt, zu Spitzenpreisen zu verkaufen. Z.B. habe ich mir in München bei einigen Händlern mal IWC Mark XI-Modelle angesehen. Einer mit sehr bekanntem Namen verkaufte eine mit zivilem Blatt und militärischem Werk und Rückdeckel (und wahrscheinlich auch Gehäuse) als rein ziviles Modell, so als ob da alles zusammenpassen würde. Die richtigen Sammler mögen so etwas gar nicht und kaufen so etwas nicht oder nur zu weit tieferen Preisen als bei wirklich stimmigen Modellen. Der Händler sagte nichts davon, dass Gehäuse/Werk/Deckel nicht zusammenpassen. Man sollte sich also gut auskennen, um Fehler zu bemerken...

Hannes
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Pete
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Re: Nix für PTM: Gebrauchsuhrträger, wo findet ihr eure Vintage-Schätze?

Beitrag von Pete »

Hertie hat geschrieben: 10 Jan 2019, 22:38
Der Markt ist mittlerweile wie leer gefegt oder wenn man mal was findet, dann dermaßen überteuert, dass man nicht mitspielen möchte.
Darauf zielte meine Frage ja eigentlich ab. Ist der Markt tatsächlich wie leer gefegt oder suche ich nur an den falschen Stellen. Aber dann habe ich mit meinem ersten Eindruck leider wohl recht gehabt. Mittlerweile hat zudem nahezu jeder Konzi seine Vintage-Ecke, manchmal in einem separaten Ladengeschäft, was es imho früher in dem Ausmass nicht gab. Das reduziert natürlich die Verfügbarkeit auf dem Privatmarkt und treibt wegen der Gewährleistung etc. die Preise hoch
Hertie hat geschrieben: 10 Jan 2019, 22:38 Verschärfend kommt hinzu, dass der "Tauschmarkt" fast völlig zum erliegen kam, weil viele sich den früher unkomplizierten Weg nach häufigen und leistbaren Uhrenwechseln mittlerweile viel spezifischer nähern.
Früher konnte man fast alles tauschen, so dass man sich beim Erwerb nicht die größten Gedanken über einen Privatkonkurs machen musste. Getauscht wurde was gefällt, fertig.
Und wenn es nicht mehr gefiel, gefiel es eben schon wieder einem anderen.
Wenn ich als Tauschungfrau beim Kauf unter Sammlern mal einen Tausch angesprochen habe, konnte man den Eindruck haben ich hätte gefragt ob sie mir ihre Frau für 2 Stunden ausleihen können. Da scheint wirklich kaum noch Interesse zu bestehen.
Hertie hat geschrieben: 10 Jan 2019, 22:38 Mittlerweile hat sich das Thema "Geldverbrennen" und "Invest" , ausgegangen aus der Rolexecke dermaßen in den Vordergrund gedrängt, dass gefühltermaßen vieles gar nicht mehr gekauft wird, was keine gute "Investment-Prognose" abwirft. Und das mindert die Verfügbarkeit neuerer Uhren am Gebrauchtmarkt und verstärkt andererseits auch noch mal die Nachfrage an alten Klassikern.
Auch leider wahr. Als zumeist stiller Mitleser im Kronenforum kann man da oft nur mit dem Kopf schütteln. Abgesehen davon dass dort in Teilen eine gewisse Klientel unterwegs ist, derentwegen der Ruf von Rolex nun ja eher speziell ist und man sich ab und an zweimal überlegt ob man eine Krone tragen möchte, ist die profitorientierte Uhrendiskussion wirklich ein Spasskiller. Leider erwische ich mich auch manchmal dabei das Argument zu benutzen, mit einer Rolex verliert man ja kein Geld. Meist wenn ich mir einen ungeplanten Uhrenkauf schönreden will oder die Frau beschwichtigen muss :whistling:

Hertie hat geschrieben: 10 Jan 2019, 22:38 Tja, die schönen Uhrenzeiten sind vorbei. Aber ich bin dankbar, habe ich mich doch voll ausleben können und fast alles mal getragen was mich interessiert hat. :whistling:

Ich glaube auch, dass das noch einige Zeit so weitergehen und sich noch verschärfen wird. Zuviel Geld im Umlauf, gepaart mit Nullzinspolitik und damit Flucht in "Sachwerte" hat eben den Uhrenmarkt erreicht, und damit auch den Vintagesektor.
Nicht sehr ermutigend. Aber ich geb die Jagd nach den 2-3 Uhren die noch auf meiner all time favourite Liste stehen nicht auf....
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Re: Nix für PTM: Gebrauchsuhrträger, wo findet ihr eure Vintage-Schätze?

Beitrag von Pete »

haspe1 hat geschrieben: 11 Jan 2019, 10:12
Am liebsten kaufe ich auf Uhrenbörsen, da gibt es eine kleine bei mir in der Stadt 2 x im Jahr, aber die Auswahl, wenn man bestimmte Modelle sucht, ist natürlich begrenzt. Dafür kann man sich die Uhren genau ansehen und auch unter den Rückendeckel blicken, wenn man will. Schöne Stücke haben dort auch immer ihren Preis und die meisten sind "gut getragen".

München hat eine sehr grosse Börse fast jeden Monat, dort gibt es sehr viel Angebot und Rolex überwiegt dort sehr stark. Zu den Preisen haben die anderen alles geschrieben.

Bei den Uhrenhändlern, die auf gebrauchte spezialisert sind, bin ich sehr skeptisch. Die meisten mögen ehrlich sein, aber die Preise sind sehr hoch und sie versuchen auch Uhren, bei denen manches nicht ganz passt, zu Spitzenpreisen zu verkaufen. Z.B. habe ich mir in München bei einigen Händlern mal IWC Mark XI-Modelle angesehen. Einer mit sehr bekanntem Namen verkaufte eine mit zivilem Blatt und militärischem Werk und Rückdeckel (und wahrscheinlich auch Gehäuse) als rein ziviles Modell, so als ob da alles zusammenpassen würde. Die richtigen Sammler mögen so etwas gar nicht und kaufen so etwas nicht oder nur zu weit tieferen Preisen als bei wirklich stimmigen Modellen. Der Händler sagte nichts davon, dass Gehäuse/Werk/Deckel nicht zusammenpassen. Man sollte sich also gut auskennen, um Fehler zu bemerken...
Ja, Uhrenbörsen muss ich wirklich mal angehen. Leider bin ich zeitlich eher mässig flexibel und arbeite auch viel am Wochenende. Aber mit etwas Vorabplanung sollte das machbar sein.

Ich habe jetzt ein, wie ich finde, etwas schwieriges Modell mal beim Händler gekauft. Klar war es teurer, aber nachdem ich so viel Schund da draussen gesehen habe, wollte ich auf der sicheren Seite sein und war gerne bereit dafür etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen. Letzten Endes war es etwa 10% über dem Marktpreis von privat. Aber auch die war natürlich nicht ganz perfekt und ich war kurz davor sie zurück zu schicken. Mein Uhrmacher hat mich aber zurück gehalten und bis jetzt hab ich's nicht gross bereut...
haspe1
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Re: Nix für PTM: Gebrauchsuhrträger, wo findet ihr eure Vintage-Schätze?

Beitrag von haspe1 »

Pete hat geschrieben: 13 Jan 2019, 11:54

Ich habe jetzt ein, wie ich finde, etwas schwieriges Modell mal beim Händler gekauft. Klar war es teurer, aber nachdem ich so viel Schund da draussen gesehen habe, wollte ich auf der sicheren Seite sein und war gerne bereit dafür etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen. Letzten Endes war es etwa 10% über dem Marktpreis von privat. Aber auch die war natürlich nicht ganz perfekt und ich war kurz davor sie zurück zu schicken. Mein Uhrmacher hat mich aber zurück gehalten und bis jetzt hab ich's nicht gross bereut...
Wenn die Uhr vom gewerblichen Händler "nur" 10% über dem Privat-Marktpreis war, dann ist das meines Erachtens nach sehr wenig und absolut akzeptabel. Meiner Erfahrung nach liegen typische Händler-Preise leicht 50% über den Privat-Preisen, was teils verständlich und auch akzeptabel ist.

Händler müssen ja Gewinn machen, ihr Geschäft am laufen halten (Mieten, Mitarbeiter etc.) und für ihre Angebot Gewährleistung abgeben. Gewährleistung für die Uhr bedeutet bei einem soliden Händler für "Alteisen", dass er die Uhr zuvor servicieren lassen hat, und das kostet auch Geld.

Man liest aber auch bei einigen Händlern "Uhr wurde auf Gangverhalten geprüft bzw. kontrolliert bzw. "durchgesehen"", etc., was wohl bedeutet, dass sie nicht zerlegt, gereinigt, geölt und wieder zusammengebaut wurde. Damit wird die Uhr in einem Zustand "auf gut Glück" verkauft mit dem Hintergedanken: "Der Kunde wird schon nicht in der Gewährleistungs-Frist reklamieren", was mir nicht ganz seriös erscheint, selbst wenn die Zeitwaage gute Werte zeigt. Natürlich ist so ein Service auch ein wenig eine Frage des Wertes/Preises einer Uhr, denn ein Service um 300 Euro bei einer 200-Euro-Uhr zu machen, ist etwas anderes, als bei einer 5000 Euro-Uhr.

Kauft man bei Privaten, so wurde die Uhr in der Regel vorher nicht serviciert und es wird vom Verkäufer auch keine Gewährleistung für irgendetwas abgegeben. Dafür bekommt ein Privat-Händler auch mit gutem Grund und Berechtigung niedrigere Summen, als ein gewerblicher Händler bezahlt.

Hannes
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