Nicht so toll beim Schweizer Zoll

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Costa123
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Re: Nicht so toll beim Schweizer Zoll

Beitrag von Costa123 »

mezdis hat geschrieben: 02 Apr 2019, 09:53 Danke für deinen Erfahrungsbericht und auch, dass du dich dafür extra angemeldet hast! Ich bin allerdings immer noch nicht gleicher Meinung:
Costa123 hat geschrieben: 02 Apr 2019, 09:01 Hier wurde ein Exempel statuiert, an einem Uhren-Enthusiasten der nichts böses ...vor hatte.
Woher soll denn bitteschön der "motivierte Zollbeamte" wissen oder sehen, was genau der Mann mit seinen Uhren vor hatte?
Er hält sich schlicht und einfach an die Regeln seines Jobs. Und das erwarte ich grundsätzlich von jeder Person, z.B. auch von dir als Architekt. Da hast du auch einen Haufen Regeln einzuhalten und kannst diese nicht beim Kunden XY noch etwas zurechtbiegen, nur weil er dir eine besondere Geschichte auftischt.
Und zudem hatte der Uhrensammler auf Nachfrage seine Uhren nicht erwähnt, und das macht ihn halt noch zusätzlich verdächtig.

Mein Fazit: Ich bleibe dabei - alles korrekt gelaufen und kein Grund, sich zu beklagen.
Ich stimme dir natürlich zu. Jeder macht hier nur seinen Job.
Ich hätte hier ein Urteil nach Ermessen und Verhältnismäßigkeit angebracht empfunden. Natürlich, nicht wissen schützt nicht, aber da offensichtlich Presse-Besucher der Baselworld hätte einfach eine Kaution hinterlegt und angemessene Busse gezahlt werden können und gut ist - keine 4000 CHF Busse. :roll: Das hätte meiner Meinung jemand verdient, der mehrere Uhren samt Box & Papiere an einem belanglosen Tag "einschmuggeln" will. Das müsste aber natürlich ein Richter entscheiden und aber die Gefahr dass in einem Prozess alles noch teurer wird......

Ich kann hier alle pro- und contra Argumente nachvollziehen. Naja so ist es eben nun, es scheiden sich die Geister, dieser Thread gehört bald in ein Jura Forum :rofl:
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lottemann
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Re: Nicht so toll beim Schweizer Zoll

Beitrag von lottemann »

O, oh...
"Regeln sind einzuhalten".
Joh. Aber wer vergisst, dass es IMMER einen Ermessensspielraum gibt,
den sollte man nicht zum Kontrolleur von wasauchimmer machen. Wird
sonst ganz schnell ziemlich stumpfsinnig.

Gruss

Michael

Uups, zu langsam...
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mhanke
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Re: Nicht so toll beim Schweizer Zoll

Beitrag von mhanke »

Costa123 hat geschrieben: 02 Apr 2019, 09:01 Mein Fazit: Ich finde Grenzkontrollen generell wichtig und beneide die Schweiz, dass es dort noch durchgeführt wird. Zu diesem Thema gibt es aber weitaus wichtigeres, als Besucher der Baselworld raus zu ziehen. Der motivierte Zollbeamte sollte lieber an den Landesgrenzen stehen und wirklich böses aus dem Verkehr ziehen. Hier wurde ein Exempel statuiert, an einem Uhren-Enthusiasten der nichts böses ahnte oder gar vor hatte. Hier wäre etwas Toleranz angebracht gewesen.
Das Standardargument, welches ich fast täglich an der bairisch-salzburgischen Grenze höre: "Grenzkontrollen sind super, aber nur woanders, wo die Bösen mit finsteren Plänen über die Grenze schleichen wollen. Hier sind doch nur Brave, so wie ich!"

Ich halte Grenzkontrollen für Blödsinn, wie ich national unterschiedliche Löhne und Steuern für Blödsinn halte. Aber die Welt hat andere Vorstellungen als ich, damit muss ich mich abfinden ...

Marcus
"Auf Komplikationen fallen eigentlich nur einfache Gemüter herein" - CF
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Heinz-Jürgen
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Re: Nicht so toll beim Schweizer Zoll

Beitrag von Heinz-Jürgen »

Also, dass ein Architekt Vorschriften, Normen oder sogar Baurecht nicht ein bisschen biegen kann, wage ich zu bezweifeln. Und die Bauaufsicht kann streng oder grosszügig sein. Aber grundsätzlich ist es natürlich richtig, dass ein Profi die Spielregeln kennen muss. Und wer sie nicht einhält, muss eben die Folgen hinnehmen.

Upps, Michael war schneller. :mrgreen:
Grüße aus dem Pott

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Costa123
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Re: Nicht so toll beim Schweizer Zoll

Beitrag von Costa123 »

Heinz-Jürgen hat geschrieben: 02 Apr 2019, 13:55 Also, dass ein Architekt Vorschriften, Normen oder sogar Baurecht nicht ein bisschen biegen kann, wage ich zu bezweifeln. Und die Bauaufsicht kann streng oder grosszügig sein. Aber grundsätzlich ist es natürlich richtig, dass ein Profi die Spielregeln kennen muss. Und wer sie nicht einhält, muss eben die Folgen hinnehmen.

Upps, Michael war schneller. :mrgreen:
Ich habe doch nie die Gesetze der Physik mit der Verhältnismässigkeit eines Strafmaßes verglichen??

Als ich mal halb auf einem Fußgängerüberweg stehend aus dem Auto gelassen worden bin, gab es auch nur eine Verwarnung des Schweizer Polizisten, obwohl doch eine Busse fällig gewesen wäre. Es wurde niemand behindert oder gefährdet - es wurde nach eigenem Ermessen und Verhältnisfähigkeit geurteilt.

Es wird so langsam lächerlich, wenn einem das Wort im Mund herum gedreht wird, ich glaube ich melde mich hier gleich wieder ab :roll:
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lottemann
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Re: Nicht so toll beim Schweizer Zoll

Beitrag von lottemann »

Costa123 hat geschrieben: 02 Apr 2019, 14:09
Heinz-Jürgen hat geschrieben: 02 Apr 2019, 13:55 Also, dass ein Architekt Vorschriften, Normen oder sogar Baurecht nicht ein bisschen biegen kann, wage ich zu bezweifeln. Und die Bauaufsicht kann streng oder grosszügig sein. Aber grundsätzlich ist es natürlich richtig, dass ein Profi die Spielregeln kennen muss. Und wer sie nicht einhält, muss eben die Folgen hinnehmen.

Upps, Michael war schneller. :mrgreen:
Ich habe doch nie die Gesetze der Physik mit der Verhältnismässigkeit eines Strafmaßes verglichen??

Als ich mal halb auf einem Fußgängerüberweg stehend aus dem Auto gelassen worden bin, gab es auch nur eine Verwarnung des Schweizer Polizisten, obwohl doch eine Busse fällig gewesen wäre. Es wurde niemand behindert oder gefährdet - es wurde nach eigenem Ermessen und Verhältnisfähigkeit geurteilt.

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Bist Du sicher, dass Du Heinz-Jürgen richtig verstanden hast? :wink:
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jeannie
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Re: Nicht so toll beim Schweizer Zoll

Beitrag von jeannie »

Costa123 hat geschrieben: 02 Apr 2019, 10:16... dieser Thread gehört bald in ein Jura Forum :rofl:
Sind wir doch schon: Le Locle, La-Chaux-de-Fonds, Sentier, Biel ... :mrgreen:
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Costa123
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Re: Nicht so toll beim Schweizer Zoll

Beitrag von Costa123 »

jeannie hat geschrieben: 02 Apr 2019, 15:44
Costa123 hat geschrieben: 02 Apr 2019, 10:16... dieser Thread gehört bald in ein Jura Forum :rofl:
Sind wir doch schon: Le Locle, La-Chaux-de-Fonds, Sentier, Biel ... :mrgreen:
:rofl: :rofl: :rofl:
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Heinz-Jürgen
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Re: Nicht so toll beim Schweizer Zoll

Beitrag von Heinz-Jürgen »

lottemann hat geschrieben: 02 Apr 2019, 15:22
Costa123 hat geschrieben: 02 Apr 2019, 14:09
Heinz-Jürgen hat geschrieben: 02 Apr 2019, 13:55 Also, dass ein Architekt Vorschriften, Normen oder sogar Baurecht nicht ein bisschen biegen kann, wage ich zu bezweifeln. Und die Bauaufsicht kann streng oder grosszügig sein. Aber grundsätzlich ist es natürlich richtig, dass ein Profi die Spielregeln kennen muss. Und wer sie nicht einhält, muss eben die Folgen hinnehmen.

Upps, Michael war schneller. :mrgreen:
Ich habe doch nie die Gesetze der Physik mit der Verhältnismässigkeit eines Strafmaßes verglichen??

Als ich mal halb auf einem Fußgängerüberweg stehend aus dem Auto gelassen worden bin, gab es auch nur eine Verwarnung des Schweizer Polizisten, obwohl doch eine Busse fällig gewesen wäre. Es wurde niemand behindert oder gefährdet - es wurde nach eigenem Ermessen und Verhältnisfähigkeit geurteilt.

Es wird so langsam lächerlich, wenn einem das Wort im Mund herum gedreht wird, ich glaube ich melde mich hier gleich wieder ab :roll:
Bist Du sicher, dass Du Heinz-Jürgen richtig verstanden hast? :wink:
Hat er nicht. Ist mir aber egal.
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Re: Nicht so toll beim Schweizer Zoll

Beitrag von Thomas H. Ernst »

Costa123 hat geschrieben: 02 Apr 2019, 09:01 Mach dir keine Sorgen, die Deutschen nehmen Grenzschutz nicht so ernst! :wink:
Nach einen halben Jahrhundert regelmässiger Grenzübertritte kann ich Dir versichern dass die Kollegen auf der deutschen Seite ihren Job genau so ernst nehmen wie die Schweizer, die tendenziell sogar eher mal ein Auge zudrücken.

Ich war jedenfalls froh am Wochenende ein Carnet dabei gehabt zu haben.
Grüsse Thomas
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Metrik
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Re: Nicht so toll beim Schweizer Zoll

Beitrag von Metrik »

Grenzuebergang, was ist das?

Gruss aus dem grenzenlosen Kontinent,
Joachim
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jeannie
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Re: Nicht so toll beim Schweizer Zoll

Beitrag von jeannie »

Das Problem ist halt, dass viele Leute nach dem "Hörensagen" handeln.

Der Zoll verarbeitet die Warenein- und -ausfuhr. Da gibts kein privat, gewerblich, neu, gebraucht, am Körper oder im Körper. Gerade letztes Jahr hat ein Bonze ein paar Millionen an Zollnachzahlung abdrücken dürfen weil er dachte "die paar alten Leinwände, die nimm ich so mit".

Ach ja: Freigrenzen gelten pro Person, nicht zusammen. Das Paradebeispiel: ein Ehepaar führt einen Tisch ein (Möbel sollen in DE günstiger sein). Jetzt kann nur einer der Ehepartner eine Freigrenze geltend machen, da es sich um 1 Stück handelt = nicht teilbar. Bei vier Stühlen sieht es anders aus: da kann jeder je zwei Stühle deklarieren. Aber nicht vergessen: 2 Rechnungen. :mrgreen:

Ist mir eben dieses Jahr passiert: habe die Katalysatoren meines Autos zum neu Bestücken nach Deutschland geschickt. Der Mech hat beim Rückversand gemerkt, dass die Chose über 1000 Euro kostet, da ist nichts mit vereinfachter Ausfuhr. Da kommt der ganze Zollkram mit Voranmeldung und vollem Programm. Musste ihm schnell klar machen, dass das ja kein Problem ist: ein Katalysator geht an mich, der andere an meine Frau. Zahle zwar zwei Mal Porto, ging aber locker durch. Für meine Frau wars auch ok, eine Uhr mit Brillis hat sie schon und im Kat hat es ja Platin. :rofl:
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maxbill
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Re: Nicht so toll beim Schweizer Zoll

Beitrag von maxbill »

"Der" Zoll bzw. die Gesetzgebung sollte bzw. muss sogar differenzieren zwischen Warenverkehr zu gewerblichen Zwecken einerseits und Reisegebrauchsgegenständen/persönlichen Gebrauchsgegenständen (laut Vorschriften der Eidgenössischen Zollverwaltung z.B. Kleidung, Kameras, Mobiltelefone, tragbare Computer Musikinstrumente) andererseits. Die entsprechenden Herkunftsnachweise (die viele in diesem Forum offenbar für eine Selbstverständlichkeit halten) bei wertvollen Gegenständen sind eine Empfehlung zur Vermeidung von Zweifeln. Und da können die Meinungen schon mal auseinandergehen, wo Zweifel angebracht oder was wertvolle Gegenstände sind. Hier wird eine Uhr von 1000 bis 2000 CHF/EUR als Einstiegsmodell oder "fair bepreist", als "daily rocker" beschrieben, viele Otto Normalverbraucher würden das für unvorstellbaren Luxus halten. Umgekehrt laufen heute 14jährige mit 1000 EUR Telefonen in der Hosentasche rum und finden das offenbar total normal. Es geht also auch um Anschauungen und Glaubhaftigkeit, wobei ich gerne zustimme, dass der Fratello-Herr mit mehreren "personal watches" im Gepäck den Bogen etwas überspannt hat.
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Meno
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Re: Nicht so toll beim Schweizer Zoll

Beitrag von Meno »

Drum lautet meine Taucher-Weisheit:

Seiko zum Reisen,
Fifty zuhause. :whistling:
Richard Habring
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Re: Nicht so toll beim Schweizer Zoll

Beitrag von Richard Habring »

Irgendwie scheint das ein Verhaltensmuster zu werden:
https://derstandard.at/2000104513431/Sh ... d-bettelte
1. Regeln/Gesetze gelten nur für andere
2. Beschimpfung/Bezichtigung der Exekutive wenn Strafe folgt
3. Selbstreflexion/Einsicht Fehlanzeige
Zum Schluß dann aber noch Andere zahlen zu lassen ist - zugegeben - wirklich kreativ.......
beste Grüße
Richard
"Ich würd' es wieder tun!" Udo Jürgens
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