Erfahrungen mit Bronze...

Alles rund um die Technik, Hilfe bei Problemen, Erfahrungsberichte
Benutzeravatar
Radex
Beiträge: 1386
Registriert: 22 Okt 2008, 15:12

Re: Erfahrungen mit Bronze...

Beitrag von Radex »

lottemann hat geschrieben: 11 Feb 2020, 09:29 Würde eine von denen mir gehören, würden alle "Ranzgurke" rufen :whistling:
Ich bestimmt nicht.

Die gezeigte Patina gefällt mir durchaus. Die Seewasserbeständigkeit ist für mich als Deskdiver eher von untergeordneter Wichtigkeit. Mich reizt einfach mal ein anderes Material auszuprobieren und der Wandel der Optik am Arm.

Viele Grüße
Andreas
Richard Habring
Beiträge: 505
Registriert: 17 Jul 2015, 12:04

Re: Erfahrungen mit Bronze...

Beitrag von Richard Habring »

Hallo
Unserer Erfahrung nach ist die Patina bei Aluminiumbronze (CuAl10Ni5Fe4) um ein vielfaches geringer wenn es Hochglanz poliert statt nur gebürstet wird. Die Patina ist dann eher vergleichbar mit über die Jahre leicht angelaufenen Goldgehäusen.
z.B. https://www.instagram.com/p/B3sK23anntd/
beste Grüße
Richard
"Ich würd' es wieder tun!" Udo Jürgens
Benutzeravatar
Radex
Beiträge: 1386
Registriert: 22 Okt 2008, 15:12

Re: Erfahrungen mit Bronze...

Beitrag von Radex »

Danke Richard!
Benutzeravatar
Andi
Beiträge: 14381
Registriert: 15 Feb 2006, 16:50
Interessen: Motorrad, Sportschiessen, Uhren und Amateurfunk
Tätigkeit: Staatlich geprüfter Zeltaufbauer....

Re: Erfahrungen mit Bronze...

Beitrag von Andi »

Danke Roger!

In der Tat empfinde ich die getragenen Uhren als ranzig.
Irgendwie wirkt das immer schmuddelig auf mich.

Sorry!
Viele Grüße Andi!

Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance.
Sir Winston Churchill
Benutzeravatar
santos
Beiträge: 72
Registriert: 17 Feb 2006, 09:29
Wohnort: Freiburg im Breisgau

Re: Erfahrungen mit Bronze...

Beitrag von santos »

Hallo,
seit zwei Jahren trage ich den Mühle Rescue-Timer BronzeBild fast täglich (auch im Mittelmeer fühlt sie sich wohl), die Patina gefällt mir.
Gruß
Wolf
Gruß
Wolf
Richard Habring
Beiträge: 505
Registriert: 17 Jul 2015, 12:04

Re: Erfahrungen mit Bronze...

Beitrag von Richard Habring »

Radex hat geschrieben: 11 Feb 2020, 11:38Danke Richard!
Gerne Andreas!

Nur für den Fall, dass dieser tolle Artikel von Sharon Tan auf Deployant.com noch nicht bekannt ist:
https://deployant.com/the-bronzed-patin ... ow-not-to/
Gruß
Richard
"Ich würd' es wieder tun!" Udo Jürgens
Benutzeravatar
Red hot chili
Beiträge: 1759
Registriert: 19 Aug 2010, 10:09

Re: Erfahrungen mit Bronze...

Beitrag von Red hot chili »

Richard Habring hat geschrieben: 11 Feb 2020, 19:11
Radex hat geschrieben: 11 Feb 2020, 11:38Danke Richard!
Gerne Andreas!

Nur für den Fall, dass dieser tolle Artikel von Sharon Tan auf Deployant.com noch nicht bekannt ist:
https://deployant.com/the-bronzed-patin ... ow-not-to/
Gruß
Richard

Super Artikel, wirklich ganz, ganz toll, allen voran der Teil mit dem Aceton....... :shock:
Da geht einer PTM wie mir doch glatt das Herz in der Brust vor lauter Freude auf. :mrgreen:
Nicht etwa das Aceton gar zur Versprödung der Glasdichtung und anderer Dichtungen usw. beitragen könnte, bzw. diese eventuell sogar zur Matschepampe aufweicht.... :rofl:

Und ebenso die Sache mit dem Essig.
Wenn sich da auch nur ein ganz klein wenig davon zwischen die immer irgendwo vorhandenen Spalte absetzt, dann freut sich anschließend der Uhrmacher der diese Uhr dann auf seinen Tisch bekommt, bestimmt ganz, ganz doll.

Da frage ich mich dann doch, weshalb nicht einfach abwarten, wenn man sich schon solch eine Uhr aus Bronze zulegt?
Dann wäre die somit mit der Zeit sich von ganz alleine einstellende Patina dann wenigstens echt, und nicht nur gefaked.

Aber wahrscheinlich haben die Menschen heutzutage nicht mehr die Muße so lange abzuwarten.
Klar, macht ja auch Sinn, da jene Uhr wahrscheinlich schon kurze Zeit später dann wieder weiterverkauft wird.
Da hat man dann natürlich keine Zeit so lange abzuwarten, bis sich die gewünschte Patina von selber einstellen würde.
Außerdem müssen ja möglichst schnell die Fotos für die unterschiedlichsten Foren und Instagram usw. im Kasten sein, bevor der Käufer die Uhr auch schon wieder abholen kommt. ;-)
Benutzeravatar
Radex
Beiträge: 1386
Registriert: 22 Okt 2008, 15:12

Re: Erfahrungen mit Bronze...

Beitrag von Radex »

Hmm aggresive Chemikalien würde ich einer Uhr nicht zumuten. Die Eier-Methode scheint die einzige "harmlose" Beschleunigungsmethode zu sein.
Ich würde allerdings natürliche Patina durch tragen vorziehen.

Viele Grüße
Andreas
Richard Habring
Beiträge: 505
Registriert: 17 Jul 2015, 12:04

Re: Erfahrungen mit Bronze...

Beitrag von Richard Habring »

Lasst mal die Kirche im Dorf Jungs!
Es ehrt Euch, dass Ihr Eure eigenen Uhren dem bewusst nicht aussetzen möchtet, o.k.
Als Professionist ist man durchaus mehr gewohnt als ein bisschen Essig-Rückstand am Gehäuse.
Ich frage mich auch was besser ist, eine kurzzeitige Aceton-Dröhnung oder langjährige Einwirkung:
https://www.med4you.at/laborbefunde/lbe ... m_harn.htm
beste Grüße
Richard
"Ich würd' es wieder tun!" Udo Jürgens
Benutzeravatar
Albert H. Potter
Beiträge: 1350
Registriert: 15 Feb 2006, 20:59
Wohnort: Berlin-Spandau
Tätigkeit: Uhrmachermeister CAD-Konstruktion
Kontaktdaten:

Re: Erfahrungen mit Bronze...

Beitrag von Albert H. Potter »

Klingt das spannend.
Hausmacher Patinierung als Alternative zu Aceton, Batteriesäure, Klorix & Co.
Das schreit nach einem Patinierungs-Rezeptbuch für Uhrmacher.
Neben der Patinierung durch verschiedene Eiergerichte könnte ich mir auch vorstellen, die Uhren mit etwas Senf in Schwarzwälder Schinken zu wickeln.
Der Rescue Timer süß-sauer für den asiatischen Markt.
Eine patiniert-panierte Panerai "Wiener Art" wäre geradezu phantastisch, oder eine Kohlrouladen-Tudor, Bronze-Rado auf Handkäs mit Musik...

Falls mal etwas Gurkenbrühe ins Gehäuse eindringen sollte, patinieren Uhrwerk und Zifferblatt gleich mit.
Man freut sich gleich auf die leckeren Stücke, die da zur Revision kommen - lecker!

Hier noch etwas für die Profis und Künstler unter den Home-Patinierern:
https://www.youtube.com/watch?v=ChLMxpA7IgA
Richard Habring
Beiträge: 505
Registriert: 17 Jul 2015, 12:04

Re: Erfahrungen mit Bronze...

Beitrag von Richard Habring »

Albert H. Potter hat geschrieben: 12 Feb 2020, 12:37 Klingt das spannend.
Hausmacher Patinierung als Alternative zu Aceton, Batteriesäure, Klorix & Co.
Das schreit nach einem Patinierungs-Rezeptbuch für Uhrmacher.
Neben der Patinierung durch verschiedene Eiergerichte könnte ich mir auch vorstellen, die Uhren mit etwas Senf in Schwarzwälder Schinken zu wickeln.
Der Rescue Timer süß-sauer für den asiatischen Markt.
Eine patiniert-panierte Panerai "Wiener Art" wäre geradezu phantastisch, oder eine Kohlrouladen-Tudor, Bronze-Rado auf Handkäs mit Musik...

Falls mal etwas Gurkenbrühe ins Gehäuse eindringen sollte, patinieren Uhrwerk und Zifferblatt gleich mit.
Man freut sich gleich auf die leckeren Stücke, die da zur Revision kommen - lecker!

Hier noch etwas für die Profis und Künstler unter den Home-Patinierern:
https://www.youtube.com/watch?v=ChLMxpA7IgA
:rofl:
Bez. Patinierungs-Rezeptbuch hätte mein Lehrmeister folgenden alten Restaurateurs/"Fälscher"-Tipp aus dem Ärmel gezaubert:
Nachgefertigte Teile werden für ein paar Tage im Misthaufen vergraben.
Sehen dann voll krass original aus. ;-)

Übrigens hab' ich mir parallel zu den vorher geschriebenen Worten den Spaß gemacht und unsere häufigst verwendeten Dichtungen in Aceton geschmissen.
Bild
Ergebnis:
Die Gummidichtung ist nach einer halben Stunde gewachsen und zieht sich dann nach einigen Minuten dem Bade entsprungen wieder in die Ursprungsform zurück. Hier der Vergleich mit einer unbehandelten:
Bild
Brüchig oder gar verlaufen ist da nix.
Langzeitfolgen werden noch erforscht.
Gruß
Richard
"Ich würd' es wieder tun!" Udo Jürgens
Benutzeravatar
Albert H. Potter
Beiträge: 1350
Registriert: 15 Feb 2006, 20:59
Wohnort: Berlin-Spandau
Tätigkeit: Uhrmachermeister CAD-Konstruktion
Kontaktdaten:

Re: Erfahrungen mit Bronze...

Beitrag von Albert H. Potter »

Das mit dem Misthaufen habe ich im Meisterkurs von einem ebenfalls "Restaurator/Fälscher" gehört.
"Meiner" erzählte allerdings auch davon, daß man den Misthaufen "unter Strom" setzen sollte.
Ich habe nicht weiter nach dem konkreten Versuchsaufbau gefragt...........
archimagirus
Beiträge: 3795
Registriert: 25 Aug 2006, 14:33

Re: Erfahrungen mit Bronze...

Beitrag von archimagirus »

Andi hat geschrieben: 11 Feb 2020, 07:47 Gibt es eigentlich irgendeinen Vorteil Bronzeuhren zu tragen?
Klar, wenn es eine Panerai ist ,......kein Wertverlust egal wie ranzig :lol:
Red hot chili hat geschrieben: 10 Feb 2020, 20:43 Im Neuzustand gefällt mir so manch eine Bronzeuhr ja durchaus :whistling: , allerdings leider auch nur im Neuzustand. 8)
Dabei wäre es so einfach Legierungen zu verwenden die nicht derart Grün anlaufen, Stichwort "Nürnberger Gold".
Neuzustand ist mit Sprite/Wassser-Essig-Zitrone Lösung jederzeit wieder herstellbar -reset- quasi

Beschleunigung bekommt man ganz gut mit Schwefelplättchen hin (Bedampfung)

Bronze ist eben ein reines Modematerial welches durch Panerai (und das sind die einzigen Bronze Uhren die hypen) wieder belebt wurde, dort gibt es auch eine echte (nicht wie der erfundene bs) Geschichte dazu.
In den 80er Jahren kam es zu einer Anfrage der italienischen Marine an G.Panerai eine 'moderne' Taucheruhr für Marine Taucher zu bauen.
Unter A.Bettarini entstand der Prototype Mille Metri der wohl auf Ansinnen von Dino Zei auch im Material Bronze gebaut wurde(D.Zei wollte das die Uhr durch das Material einen maritimen Bezug ausstrahlt)
Die Uhr ging aufgrund der Kosten nie in Serie.

Bronze hat dann in den 90er Jahren noch einmal G.R.Lang (Chronoswiss) bei einer 'modernen' Uhr (Regulator) eingesetzt und AP hat es dann als Lünette bei einer Offshore BE eingesetzt (Bartorelli) und dann verschwand das Material lange von der Bildfläche.
Tickende Grüße, Jan!
haspe1
Beiträge: 721
Registriert: 24 Feb 2006, 18:21

Re: Erfahrungen mit Bronze...

Beitrag von haspe1 »

Komische Welt. Beim eigenen Körper versucht die Menschheit, Alterung und "Patina" so gut wie möglich zu vermeiden, was aber auf Dauer immer unmöglich ist, bei einer Uhr, wo man durchaus Material verwenden kann, das sehr langzeitbeständig und zweckmäßig ist (Edelstahl) wird viel Aufwand getrieben, ein Gehäusematerial zu verwenden, das naturgemäß altert und eine "ranzige" Oberfläche bekommt und mehr noch, man versucht diesen Prozess nicht zu verlangsamen, sondern zu beschleunigen.

Und dann gibt es noch Uhren, die schon neu insgesamt abgenutzt aussehend verkauft werden und so schöne Titel wie "Erbstück" erhalten. Naja.

Ich persönlich habe keinerlei Interesse am Werkstoff Bronze für Uhrengehäuse und kann kein Vergnügen an patinierten Bronze-Oberflächen empfinden, aber ich akzeptiere, dass anderen Uhrenfreunden genau das gefällt.

Ist eigentlich schon jemand auf die Idee gekommen, Kupfer, Messing oder Magnesium als Uhrengehäuse-Material zu verwenden und wenn ja, mit welchem Erfolg?

Langweilig, wie ich bin, finde ich, dass Edelstahl eben insgesamt das "beste" Material für Uhrengehäuse ist, auch wenn Gold rosefarben sehr schön aussieht und hohen optischen Reiz für mich hat. Die Patina durch intensives Tragen gefällt mir an Lederjacken weit besser, als an Uhrengehäusen.

Hannes
Benutzeravatar
unnnamed
Beiträge: 4329
Registriert: 15 Feb 2006, 16:59

Re: Erfahrungen mit Bronze...

Beitrag von unnnamed »

Aceton wär mir etwas heikel zum Patinieren :lol:

Dichtungen sind aus unterschiedlichen Materialien, selbst wenn eine es unbeschadet übersteht,
dann gilt das nicht für eine andere. Müsste man im Zweifelsfall versuchen über den Hersteller
der Uhr eine Information seitens des Dichtungsherstellers über die Zusammensetzung zu erhalten.

Zum Entpatinieren ist das hier genial:

https://www.amazon.de/Poliboy-Messing-K ... B0042T9RQI

Zahnbürste, feucht arbeiten, abspülen, fertig. Besser als neu. :wink:
Gruß Bernd
Antworten