Ich weiss nicht, ob man beim Thema Schorschi/IWC wirklich von verbockt sprechen kann. Es war ganz sicher sein Erfolg, die Marke IWC vom Nischenanbieter zu einer Weltmarke zu formen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat er sich auch von den Richemont Bossen nicht dreinreden lassen und sein Ding konsequent durchgezogen. Das Ziel eines Unternehmens - hoffentlich auch im Unternehmen wo ihr alle arbeitet - ist Geld zu verdienen. Und nicht in erster Linie Sammler zufriedenzustellen, welche gerne immer wieder den gleichen Wein aus anderen Schläuchen trinken.
Natürlich kann man dieses Ziel auf verschiedene Arten erreichen. Es gibt das Modell Audemars Piguet oder Panerai, wo eine gleiche Uhr nach der anderen rausgehauen wird und nur noch auf einem (erfolgreichen!) Modell rumgeritten wird. Aber auch dieses Modell wird ja hier dauernd kritisiert. Oder es gibt das Modell Schorschi, wo man ab und zu etwas Neues wagt. Dass dabei auch der eine oder andere Rohrkrepierer dabei ist, versteht sich bei der Frequenz der Änderungen von selbst.
Ich bin beileibe auch nicht mit all seinen Entscheidungen einverstanden (z.B. die heutig Ingenieur - traurig). Aber er hat mit seinem Erfolg ein Unternehmen geschaffen, welches in Schaffhausen heute 800 Leute beschäftigt. Auch ich selber verdanke meinen Job dem wirtschaftlichen Aufschwung der Marke IWC und somit indirekt Georges. Ich akzeptiere natürlich andere Meinungen zu diesem Thema, aber in meinen Augen hat Schorschi bei IWC gesamthaft gesehen nichts verbockt.
Und noch zum Thema Breitling: Ich sehe ehrlich gesagt den Unterschied zu seiner früheren IWC Strategie nicht gross. Gewisse Dinge werden sogar 1:1 kopiert. Was aber auch nicht verwundert, denn neben ihm (oder besser gesagt: unter ihm) arbeitet auch ein beträchtlicher Teil seiner ehemaligen IWC Belegschaft.