Revisionskosten der verschiedenen Uhrenmanufakturen

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RalligerFlo
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Revisionskosten der verschiedenen Uhrenmanufakturen

Beitrag von RalligerFlo »

Leider finde ich fast nie Informationen und Beiträge über die Folgekosten beim Uhrenkauf. Sprich Revision,...
Ehrlich gesagt habe ich mir zu diesem Thema auch noch nicht sehr viele Gedanken gemacht.

Wäre es möglich mir hier und anderen interessierten Mitglieder eine kleine Übersicht der durchschnittlichen Kosten diverser Manufakturen zu geben?

Vielleicht könnt Ihr auch Beispiele anführen die Eure Uhren betreffen.


Danke!
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Hertie
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Re: Revisionskosten der verschiedenen Uhrenmanufakturen

Beitrag von Hertie »

Ein interessantes, aber schwieriges Thema.Wahrscheinlich haben hier alle unterschiedliche Erfahrungen gemacht.

Meine eigenen Erfahrungen :

Rolex : bis dato gute Erfahrung . Revisionskosten incl. Gehäuseaufarbeitung meist um die 350-500 Euro.
Chopard : sehr kulant und freundlich. Hätte ich eigentlich nicht erwartet. Z.b. gratis Glaswechsel, weil die Entspiegelungsschicht Kratzer hatte und diese beim Service übersehen wurden.
Sinn: lange Wartezeit, sehr schlechte Kommunikation, Pfusch beim Zifferblattwechsel; Revisionspreis (incl. ZB) ca. 400.-
Vacheron&Constantin: ohne Versand der Uhr ins schweizer Werk wollten sie partout nicht einmal eine unverbindliche Auskunft geben, ob sie noch ein Wechselzifferblatt lagernd haben. Zudem äusserst schlechte und arrogante Kommunukation.
Gast-Member Nr.1 - am 15.2.2006 virtuell bereits im Schlafsack vor der Türe wartend.
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RalligerFlo
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Re: Revisionskosten der verschiedenen Uhrenmanufakturen

Beitrag von RalligerFlo »

Danke Hertie für Deine tolle Aufstellung.
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dualdo
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Re: Revisionskosten der verschiedenen Uhrenmanufakturen

Beitrag von dualdo »

Omega-Vintage (z.B. Flightmaster): incl. neues Zifferblatt - um die 700.-€ (Biel)

Eterna-Vintage (z.B. Eterna Kontiki): incl. neues Zifferblatt - um die 700.-€ (CH)

Chronoswiss (z.B. Timemaster-Chrono):
Werksservice: 275.- (auf wasserdicht: 355.-)
Zeiger neu: +90.-
Zifferblatt neu: +190.-
Gehaeuseaufarbeitung: +186.-


Gruß Horst
Tony Montana
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Re: Revisionskosten der verschiedenen Uhrenmanufakturen

Beitrag von Tony Montana »

Und wie sieht es bei Tudor aus ?

LG Joe
MWinkl
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Re: Revisionskosten der verschiedenen Uhrenmanufakturen

Beitrag von MWinkl »

Meine bisherigen Erfahrungen:

IWC-Automatik aus den 70ern (Werksrevision + Gehäuseaufarbeitung): 300 Euro
IWC Porsche Design Chrono Ref. 3700 (Werksrevision + Gehäuseaufarbeitung + neues Gehäusemittelteil + neues Titanband der 2. Bandgeneration + neues Werkzeug zum Bandkürzen): 700 Euro

Meines Erachtens faire Kosten

Gruß

Marcus
Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null. Und das nennen sie ihren Standpunkt.

A. Einstein
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Karlo
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Re: Revisionskosten der verschiedenen Uhrenmanufakturen

Beitrag von Karlo »

IWC ueberrascht mich, haett ich teurer eingeschaetzt.

Karlo
Was nicht tickt, ist keine Uhr...
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Matthias S.
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Re: Revisionskosten der verschiedenen Uhrenmanufakturen

Beitrag von Matthias S. »

Mal was zum Thema AP.
Ich hab mal alle Rechnungen gesichtet, um auch die Preisentwicklung zu verdeutlichen.
Die Uhren wurden alle in der gleichen Wempe-Filiale zur Grundüberholung abgegeben.

1.Royal Oak 25402 ST (Jumbo, Cal. 2121), Rechnungsdatum: 20.10.2003
Revision des Werkes bei AP, Gehäuse wurde bei Wempe in Hamburg aufgearbeitet.
Uhr lief ca +10sek / d, Rost im Werk, Gehäuse total verratzt
Grundüberholung 985,-
Zeigersatz ..........80,-
Bandelement .....124,-
Gesamtsumme...1189,-

2. Royal Oak 15000 ST (33mm, Cal. 2140), Rechnungsdatum 14.01.2005
Komplette Arbeitsausführung Wempe Hamburg
Uhr lief ca. +45sek / d, Gehäuse mit den bei Frauen unvermeidlichen Tragespuren
Grundüberholung 680,-
Gesamtsumme....680,-

3. Royal Oak 15002 ST (Jumbo, Cal.2121), Rechnungsdatum: 25.10.2008
Komplette Arbeitsausführung bei Wempe Hamburg
Uhr lief -10min / d, Gehäuse mit geringfügigen Tragespuren
Grundüberholung 970,-
Zeigersatz ..........80,-
Gesamtsumme...1050,-

Gruß
Matthias
Nichts hält länger als ein Provisorium.
Viele Grüße

Matthias
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Frankie
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Re: Revisionskosten der verschiedenen Uhrenmanufakturen

Beitrag von Frankie »

Generell kann man wohl sagen, dass Rolex im Vergleich zum Anschaffungspreis sehr günstige Wartungskosten bietet.

Das bestätigen auch Uhrmacher, u. a. Hauke hier aus dem Forum.


Ein anderes, junges Beispiel aus dem Bekanntenkreis:

Revision einer Lange1 Weissgold mit deutlichen Tragespuren (gartenarbeit) und defektem Werk:
Knapp 1000,- Doppelmark inkl. Laserarbeiten am Gehäuse. Wurde aber nicht direkt bei Lange gemacht.
Resultat perfekt!



P.S. Übrigens seit langer Zeit mal eine recht vernünftige Frage von Rallefloh! :mrgreen:
Gruß Frank
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playman205
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Re: Revisionskosten der verschiedenen Uhrenmanufakturen

Beitrag von playman205 »

Frankie hat geschrieben:Revision einer Lange1 Weissgold mit deutlichen Tragespuren (gartenarbeit) und defektem Werk
:shock: :shock: :shock:

War wohl der Daily Rocker? :lol: Man muss den Sky Moon Tourbillon ja auch schonen, geht doch nix über 'ne anständige Sportuhr, die alles mitmacht. :mrgreen:

@andreaseck: Da siehst Du mal, Du brauchst gar keine Keramik-Rado für den Alltag, kannst ruhig Deine schönen Stücke alle tragen. :wink:

Holger
Humans doing the hard jobs on minimum wage while AI writes poetry and paints is not exactly the future I expected.
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Frankie
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Re: Revisionskosten der verschiedenen Uhrenmanufakturen

Beitrag von Frankie »

playman205 hat geschrieben:
Frankie hat geschrieben:Revision einer Lange1 Weissgold mit deutlichen Tragespuren (gartenarbeit) und defektem Werk
:shock: :shock: :shock:

War wohl der Daily Rocker? :lol: Man muss den Sky Moon Tourbillon ja auch schonen, geht doch nix über 'ne anständige Sportuhr, die alles mitmacht. :mrgreen:

Holger
Bis zur Revi war seine Einstellung: Teuer = haltbar = belastbar = Gebrauchsgegenstand. Auch bei einer Lange Uhr.

Als Uhrenlaie erwartet er das einfach von einer Uhr. Er würde auch niemals auf die Idee kommen, eine Uhr zur Revision zu bringen, solange sie noch irgendwie läuft. Die Rolex seiner Frau hat seit 25 Jahren keinen Uhrmacher gesehen und die Erbse (Lady DJ) läuft tatsaächlich wie geschmiert! Und jetzt erkläre mal, warum das die kleine Rolex kann und die 10x so teure Lange nicht... Ich bin mit meinen Erklärungversuchen gescheitert. Lediglich der Revisionspreis seiner Lange hat ihm etwas die Augen geöffnet... :mrgreen:
Gruß Frank
archimagirus
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Re: Revisionskosten der verschiedenen Uhrenmanufakturen

Beitrag von archimagirus »

War wohl der Daily Rocker?
Das kenne ich.

Meinem "Doc" sein Daily Rocker ist 'ne Saxonia. Und die muss bei allem herhalten (inkl. Garten und Tapezierarbeiten :shock: )
Aber er hat ja 'n paar aus Glashütte (Andreas' Lieblingsmarke)
Er geht mit dem Thema Luxusuhr auch erfrischend pragmatisch um.
Zitat "..für so'n Haufen Kies muss die das ab.." :shock: :shock:

Grüße
A
Tickende Grüße, Jan!
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RalligerFlo
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Re: Revisionskosten der verschiedenen Uhrenmanufakturen

Beitrag von RalligerFlo »

Hat von Euch auch jemand ein Beispiel mit Jaeger-LeCoultre?
axelk
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Re: Revisionskosten der verschiedenen Uhrenmanufakturen

Beitrag von axelk »

RalligerFlo hat geschrieben:Hat von Euch auch jemand ein Beispiel mit Jaeger-LeCoultre?
Ca. 2004 Revision Jaeger LeCoultre Master Reveil (war Bj. 1995 - also eine der ersten) in Nürnberg
- Revision - 580 €
- neue Weckerscheibe, mittig
- zwei neue Kronen
- Neues Armband - Full Cut Alligator

In Summe waren das damals auch gut über 900 Euro. Gedauert hat es ca. 5 Wochen.

Die neue Weckerscheibe hatte Superluminova-Leuchtmasse, die Zeiger und das Blatt noch leicht gelbliches Tritium. An sich eine Superarbeit gewesen der Nürnberger. Leider habe ich die unterschiedlichen Leuchtmassen erst Tage später erst mitbekommen. Ich konnte das dann nicht mehr ertragen. :cry: Deshalb hatte die Uhr damals keine lange Halbwertszeit mehr. Heute hätte ich sie wieder zum Konzi geschleppt. :angry: :wink:
Gruß Axel
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playman205
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Re: Revisionskosten der verschiedenen Uhrenmanufakturen

Beitrag von playman205 »

Frankie hat geschrieben:Bis zur Revi war seine Einstellung: Teuer = haltbar = belastbar = Gebrauchsgegenstand. Auch bei einer Lange Uhr.

Als Uhrenlaie erwartet er das einfach von einer Uhr. Er würde auch niemals auf die Idee kommen, eine Uhr zur Revision zu bringen, solange sie noch irgendwie läuft. Die Rolex seiner Frau hat seit 25 Jahren keinen Uhrmacher gesehen und die Erbse (Lady DJ) läuft tatsaächlich wie geschmiert! Und jetzt erkläre mal, warum das die kleine Rolex kann und die 10x so teure Lange nicht... Ich bin mit meinen Erklärungversuchen gescheitert. Lediglich der Revisionspreis seiner Lange hat ihm etwas die Augen geöffnet... :mrgreen:
Ich hätte es mit dem Bild der grob behauenen Streitaxt und dem über Wochen und Monate geschmiedeten, hauchdünnen Damaszener Florett versucht. Solche kunsthandwerklichen Hieb- und Stichwaffenmetaphern ziehen aber wahrscheinlich nur bei Japanern. :wink:

Hier und da...
archimagirus hat geschrieben:Er geht mit dem Thema Luxusuhr auch erfrischend pragmatisch um.
Zitat "..für so'n Haufen Kies muss die das ab.." :shock: :shock:
...zeigt sich für mich der Unterschied zwischen dem bloßen Uhrenträger und dem Uhrenliebhaber. Ich würde denken, "für so'n Haufen Kies" muss man auch ein tieferes Interesse an der Materie haben, weil man den tatsächlichen Gegenwert der Uhr sonst gar nicht erfassen kann und damit keinen Produktvorteil mehr hat, aber das bin ja nur ich. :roll: Wahrscheinlich bin ich einfach nur zu arm, um eine Einstellung der Art "Ich will immer nur das Beste, also nehm' ich einfach immer das Teuerste, wird schon zusammen passen." auszubilden. :cry: :lol: Im Grunde ist das eine viel effektivere und wirtschaftlich sinnvollere Umverteilung des Kapitals von oben nach unten als es jede "Reichensteuer" (oder wie der sozialistische Blödsinn, der populistisch immer wieder mal hochgespült wird, auch heißen mag) je sein könnte. Sinnloser (oder sinnlos verwendeter) Luxus ist das beste Produkt. :wink:

Holger
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