Wasserdichtigkeit prüfen

[trombone]

Hi Leute,

ich habe nun schon sehr oft gelesen, daß viele von Euch einmal im Jahr (vor dem Urlaub ) die Wasserdichtigkeit der Uhr überprüfen lassen.

Dazu habe ich zwei Fragen:

Wie geht sowas vor sich und was kostet es?
Hab in der Suche nichts gefunden

Wenn meine OM bis 200 m wasserdicht ist, so dürfte es doch kein Problem sein, ohne Prüfung nur schwimmen zu gehen, oder täusche ich mich da?

[bricktop]

Hi!

Mein Uhrmacher hat beim letzten Mal die Uhr mittels einem Ding daß ein Vakuum erzeugt getestet, gekostet hat's garnix weil ich Stammkunde bin

[andreaseck]

Hallo Armin

Als Stammkunde wird Dich die Prüfung sicher nichts
kosten.
Allerdings läßt sich mit den wenigsten Geräte der Juweliere
die Dichtigkeit über 100m prüfen.
Aber auch das sollte, wenn Du nicht gerade Berufstaucher
bist, völlig ausreichen

Gruß
Andreas

[Ralf]

... einmal im Jahr ... die Wasserdichtigkeit der Uhr überprüfen lassen.

Dazu habe ich zwei Fragen:

Wie geht sowas vor sich

Zwei Methoden:

1) Trocken
Die Uhr wird auf eine Messapperatur gelegt, Glas nach oben und auf das Glas wird ein kleiner Messzeiger gelegt, der die Dicke der Uhr sehr fein aufgelöst anzeigt. Dann kommt eine Druckglocke drüber, die wird dicht gemacht und dann Luft in den Innenraum der Glocke (=Aussenraum der Uhr) gepumpt, so dass sich ein Druck von ein paar Bar aufbaut. Dadurch sollte die Uhr etwas zusammengedrückt werden, weil sich bei einer dichten Uhr eine Druckdifferenz innen (es bleibt bei ~ einem Bar) und aussen aufbaut. Keine Angst, es sind nur wenige Mikrometer! Ist die Uhr extrem undicht, steigt der Innendruck sofort mit dem Aussendruck zusammen an, die Dicke der Uhr bleibt unverändert.

Nachdem der Prüfdruck erreicht ist, wird er noch eine Weile auf konstantem Niveau gehalten. Ist die Uhr dicht, bleit die Dicke jetzt konstant. Ist sie etwas undicht, steigt der Druck innen langsam an. Entsprechend wird die Uhr wieder langsam dicker.

Druck ablassen, bei einer etwas Undichten nicht zu schnell, um nicht das Glas abzusprengen. Glocke aufmachen. Fertig.

+ Schnell
+ Eindeutiger quantitativer Messwert
+ Armband bleibt dran
- Keine Angabe, wo undicht

2) Nass
Glasrohr, Uhr reinhängen, zumachen, aufpumpen, warten. Ist die Uhr undicht baut sich innen in der Uhr ein erhöhter Druck auf, ist sie dicht, bleibt es beim Normaldruck innen. Während der erhöhte Aussendruck ansteht kommt die Uhr ins Wasser (entweder Uhr runter ins Wasser oder Wasser hoch bis zur Uhr). Sofort danach wird dann langsam der Druck abgelassen. Ist die Uhr dicht, passiert gar nichts. Ist die Uhr undicht herrscht jetzt innen ein Überdruck, und an der undichten Stelle treten kleine Luftperlen aus.

Wenn der Druck wieder auf Aussendruck ist, Deckel auf, Uhr raus. Abtrocknen. Fertig.

+ Stelle der Undichtigkeit bekannt (Drücker, Krone, Boden, ...)
+ Preisertes Equipment
- subjektive Beurteilung
- Nass
- Problem mit Restluftbläschen, die irgendwo aussen dranhängen

... und was kostet es?

Für Stammkunden üblicherweise nichts. Für Geiz-ist-geil-Schnäppchenjäger nach Laune des Uhrmachers von nix bis

...Wenn meine OM bis 200 m wasserdicht ist, so dürfte es doch kein Problem sein, ohne Prüfung nur schwimmen zu gehen, oder täusche ich mich da?

200 M ist eine Druckfestigkeit
und zwar von 20 bar.
Zum Schwimmen brauchst Du eine Uhr
mit ausreichender Dichtigkeit

Die Druckfestigkeit ändert sich, solange die Uhr nicht mechanisch beschädigt wird, praktisch nicht. Deswegen muss diese Prüfung auch üblicherweise nicht wiederholt werden. Was nachlässt über die Zeit ist die Dichtigkeit, Prüfung sehr empfehlenswert, aber absolut unproblematisch, s.o. . Die Wahrscheinlichkeit, dass die Uhr bei x Bar dicht, bei y Bar aber undicht ist ist vernachlässigbar und geringer als die Gefahr, das sie heute dicht, aber übermorgen undicht ist. Deswegen braucht man sich darüber, ob die Prüfung nun bei 2, 3, 5 oder 10 Bar stattgefunden hat, keine Gedanken machen.

[trombone]

Danke für die Info`s!

Nach den Ausführungen von Ralf ist es also ratsam, die Uhr regelmäßig überprüfen zu lassen, um sicher zu gehen.

Wie schon gesagt, gehe ich nicht tauchen, sondern nur schwimmen mit ihr.

[bauks]

War gerade beim Uhrmacher und habe die Dichtigkeit eine meiner Uhren prüfen lassen. Kostete 3€, bin aber dort auch kein Stammkunde. Für 3€ lohnte die Suche nach einer preiswerteren Quelle nicht.

[bauks]

War gerade beim Uhrmacher und habe die Dichtigkeit eine meiner Uhren prüfen lassen. Kostete 3€, bin aber dort auch kein Stammkunde. Für 3€ lohnte die Suche nach einer preiswerteren Quelle nicht.

Über 16 Jahre später, die Preise sind gestiegen, aber weiterhin auf "Trinkgeld"-Niveau...

Wegen eines anstehenden "Pool-Urlaubs" (für den Strand bzw. für's Meer wird eine billige G-Shock herhalten) wollte ich meine 2 in Frage kommenden Kandidaten sicherheitshalber testen lassen. Wir waren ohnehin heute im Rhein-Ruhr-Zentrum (Mülheim a.d. Ruhr), die erste Anfrage bei CHRIST wurde aber abgeleht weil man kein Testequipment hat. Blieb noch die (recht große) Karstadt Uhrenabteilung und Juwelier Pletzsch (Home). Da ich kein unnötiges "Risiko" eingehen wollte (wer weiß, was für Hansel-Köppe bei Karstadt sitzen, die ja selten in der Lage sind, eine Batterie ohne Kratzer zu ersetzen), habe ich beide Uhren bei Pletzsch abgegeben und 30 Min. später abgeholt. Beide Tests kosteten zusammen 10€ (quittiert), das passt für mich ohne Überlegung "wieviel lasse ich für die Kaffeekasse da". Ist man Stammkunde bei einem Konzi, ist sowas sicherlich "Service", den man wohl auch gerne in Anspruch nehmen darf.

Ich hatte zugegebenermaßen damit gerechnet, dass meine 16 Jahre alte Sinn 103 hier schwächelt (seit Neukauf ungeöffnet, also auch oh. Revision bisher), aber auch hier "okay". Ich gebe zu, ich kann die Testergenisse nicht interpretieren, um zu bewerten, was es mit dem Test1=schlecht auf sich hat, ich vertraue daher dem Ergebnis des Test2 und der Aussage beim Abholen "beide Uhren sind i.O. für Ihren Urlaub".

[MCG]

War gerade beim Uhrmacher und habe die Dichtigkeit eine meiner Uhren prüfen lassen. Kostete 3€, bin aber dort auch kein Stammkunde. Für 3€ lohnte die Suche nach einer preiswerteren Quelle nicht.

Über 16 Jahre später, die Preise sind gestiegen, aber weiterhin auf "Trinkgeld"-Niveau...

Wegen eines anstehenden "Pool-Urlaubs" (für den Strand bzw. für's Meer wird eine billige G-Shock herhalten) wollte ich meine 2 in Frage kommenden Kandidaten sicherheitshalber testen lassen. Wir waren ohnehin heute im Rhein-Ruhr-Zentrum (Mülheim a.d. Ruhr), die erste Anfrage bei CHRIST wurde aber abgeleht weil man kein Testequipment hat. Blieb noch die (recht große) Karstadt Uhrenabteilung und Juwelier Pletzsch (Home). Da ich kein unnötiges "Risiko" eingehen wollte (wer weiß, was für Hansel-Köppe bei Karstadt sitzen, die ja selten in der Lage sind, eine Batterie ohne Kratzer zu ersetzen), habe ich beide Uhren bei Pletzsch abgegeben und 30 Min. später abgeholt. Beide Tests kosteten zusammen 10€ (quittiert), das passt für mich ohne Überlegung "wieviel lasse ich für die Kaffeekasse da". Ist man Stammkunde bei einem Konzi, ist sowas sicherlich "Service", den man wohl auch gerne in Anspruch nehmen darf.

Ich hatte zugegebenermaßen damit gerechnet, dass meine 16 Jahre alte Sinn 103 hier schwächelt (seit Neukauf ungeöffnet, also auch oh. Revision bisher), aber auch hier "okay". Ich gebe zu, ich kann die Testergenisse nicht interpretieren, um zu bewerten, was es mit dem Test1=schlecht auf sich hat, ich vertraue daher dem Ergebnis des Test2 und der Aussage beim Abholen "beide Uhren sind i.O. für Ihren Urlaub".

Das heisst, mit der Sinn dürftest Du eigentlich nicht fliegen...

[unnnamed]

Ich gebe zu, ich kann die Testergenisse nicht interpretieren, um zu bewerten, was es mit dem Test1=schlecht auf sich hat, ich vertraue daher dem Ergebnis des Test2 und der Aussage beim Abholen "beide Uhren sind i.O. für Ihren Urlaub".

Wenn du den Ausdruck nicht interpretieren kannst, dann tu es doch auch nicht

Mit der SINN gehst du nicht ins Wasser. In den Urlaub gehst du damit, und das wurde dir
ja auch gesagt. Aber nicht "springense damit in die Sturzfluten".

Die ist nämlich nicht mehr so dicht, wie du es gern hättest und fürs Wasser brauchst. Die Uhr
wird bei 10 Bar druck durch das Komprimieren des Gehäuses dicht. Aber wenn du das live
verifizieren magst, dann nur zu.
Der erste Test mit Unterdruck ist sehr interessant. Das hat auch gar nichts damit zu tun, ob
man fliegt. Viel mehr sagt der erste Test etwas darüber aus, ob die Uhr auch bei Umgebungsdruck
(Regen, Hände waschen, den Arm in die Badewanne halten, ....) dicht ist.

Die SINN ist nicht völlig undicht, das ist klar. Das von Haus aus eingestellte Limit der Rückverformung
liegt bei diesem Testprogramm bei 1%. Die SINN liegt, wie wir sehen, bei 1,3%. Und trotzdem, dieser
WD-Test zeigt dir: Nicht bestanden.

Wenn 3 von 4 Zylindern arbeiten, dann funktioniert der Motor prinzipiell auch. Aber prügelst du
den selben dann mit Höchstgeschwindigkeit über die Autobahn?

[MCG]

Ich gebe zu, ich kann die Testergenisse nicht interpretieren, um zu bewerten, was es mit dem Test1=schlecht auf sich hat, ich vertraue daher dem Ergebnis des Test2 und der Aussage beim Abholen "beide Uhren sind i.O. für Ihren Urlaub".

Der erste Test mit Unterdruck ist sehr interessant. Das hat auch gar nichts damit zu tun, ob
man fliegt. Viel mehr sagt der erste Test etwas darüber aus, ob die Uhr auch bei Umgebungsdruck
(Regen, Hände waschen, den Arm in die Badewanne halten, ....) dicht ist.

War schon klar, dass das nichts mit dem Fliegen zu tun hat. Danke fürs einordnen…

[bauks]

Ich gebe zu, ich kann die Testergenisse nicht interpretieren, um zu bewerten, was es mit dem Test1=schlecht auf sich hat, ich vertraue daher dem Ergebnis des Test2 und der Aussage beim Abholen "beide Uhren sind i.O. für Ihren Urlaub".

Wenn du den Ausdruck nicht interpretieren kannst, dann tu es doch auch nicht

Mit der SINN gehst du nicht ins Wasser. In den Urlaub gehst du damit, und das wurde dir
ja auch gesagt. Aber nicht "springense damit in die Sturzfluten".

Ja, danke für die Ausführung.
Hmm, das hatte ich oben in der Tat doof ausgedrückt. Beim Abgeben stellte ich schon klar, dass ich eine der beiden Uhren mit in den Urlaub nehmen und am Pool nutzen will.
Naja, dann fällt mir ja nun die Entscheidung leicht, die Sinn bleibt daheim und bekommt demnächst mal eine Revision.

[unnnamed]

Weiß ich doch

Ja, der Unterdruck (ob nun -0,7 oder -0,2 ist relativ egal) ist aufschlussreich. Denn auch ein geringer,
positiver Testdruck presst das Gehäuse zusammen und kann dadurch ein undichtes Gehäuse "abdichten".
Wir erinnern uns an die Superkompressorgehäuse welche ja bei zunehmendem Druck "dichter" werden
sollen. Da macht man sich das also zunutze.

Aber was hilft mir eine Uhr, welche ich auf den Grund des Mariannengrabens sinken lassen kann, wenn
sie im Regen vor der Haustür schon Wasser zieht?



PS: Casio G-Shock, eine einfache Seiko, eine Swatch, ... und dann ins Wasser. Läuft die voll, ists nichts schlimm.

PPS: Wasserdichtkeit ist keine bleibende Eigenschaft. Heut dicht, morgen vielleicht nicht mehr.

PPPS: Ein Drucktest lässt Temperaturschwankungen (-schock), Bewegung und alles mögliche außer Acht.

[Thomas H. Ernst]

Beim Abgeben stellte ich schon klar, dass ich eine der beiden Uhren mit in den Urlaub nehmen und am Pool nutzen will.

Definiere "am Pool nutzen"

[bauks]

Genau so! (nur eher mittendrin statt nur dabei).
Okay, vielleicht hätte ich auch „im“ sagen sollen.