Über zehn Jahre hat das arme Ding in einem Regal auf einem sicher hundertjährigen Holzboden vor sich hergewackelt. Kein Wunder galt sie als "Defekt".
Nachdem die Uhr den Weg zu mir gefunden hat wollte ich natürlich zuerst wissen was fehlt. Oft wird ein defekter Druckbalg angenommen, aber wie feststellen?
Darum hier ein kurzer Abriss wie man eine Atmos-Druckdose auseinandernimmt.
Achtung: Don't do this at home. Ich lehne jede Verantwortung ab für verbogene Pendel, explodierte Balgen oder verkratzte Dosen.
Das vordere Glas abnehmen und mit dem Hebel die Unruh fixieren
Die Uhr umkehren und die vier Schrauben lösen, dann die Uhr aus der Vitrine nehmen
Die Büchse kann mit einer kurzen Drehung abgenommen werden. Am besten trägt man dazu Latex-Handschuhe.
So sieht die Uhr von hinten ohne Büchse aus
Bevor man die Büchse auseinandernimmt lagert man sie 10 Minuten in den Tiefkühler damit sie entspannt, macht es einiges einfacher. Auch hier ein Bajonettverschluss.
So ist der Druckbalg kalt (ein Kältepad tut gute Dienste)
So wenn die Druckdose warm ist
Immerhin ist die Druckdose ganz. Aber die Feder hinten zieht die Kette nicht nach. Entweder klemmt was oder das Federhaus ist voll aufgezogen.
Die Uhr läuft jetzt mal ohne Druckdose damit sich das Federhaus leerläuft. Oder kennt jemand einen Trick der nicht zwei Jahre dauert.
Ich hoffe dass der neue Platz solid genug so dass sie jetzt in Ruhe pendeln kann.
Ein Mal das Pendel angeschlagen läuft die Uhr eine halbe Stunde lang. Wie gross ist eigentlich die Amplitude bei einer Atmos? Fehlersuche ist schwierig.
! -glaube ich 
!