Nomos mit Altöl ?
Verdammte Glasböden !
Noch ein unlustiges Beispiel.
Diese verdammten Glasböden, wo doch so einfach Jedermann ALLES sehen kann, wenn er es eben kann.
Zähnchen sehen .................. aus, Am Stein ist etwas abgeplatzt. Im Klang auch nicht ganz sauber. Da tippt man auf Chinaböller für 30.-€ gekauft an einem heißen Strand in einem fernen Land. Gang sicher bei +/- 10 Minuten/Tag
Total falsch getippt ! Eine schöne Uhr von einem Juwelier mit W in Nürnberg für ehrliches Geld mit einem Werk xxxx 7001, eingebaut in eine Uhr mit limitierter Auflage.
Ohne Glasboden herrlich ! Gute Gangwerte in 4 Lagen gemessen +/- 12 s/Tag. Was will man mehr? Ich werde auch weiterhin bei einem Konzi kaufen und hoffen dass die Gurken bei einem anderen Kunden landen Ich muß nicht alles abfischen.
Diese verdammten Glasböden, wo doch so einfach Jedermann ALLES sehen kann, wenn er es eben kann.
Zähnchen sehen .................. aus, Am Stein ist etwas abgeplatzt. Im Klang auch nicht ganz sauber. Da tippt man auf Chinaböller für 30.-€ gekauft an einem heißen Strand in einem fernen Land. Gang sicher bei +/- 10 Minuten/Tag
Total falsch getippt ! Eine schöne Uhr von einem Juwelier mit W in Nürnberg für ehrliches Geld mit einem Werk xxxx 7001, eingebaut in eine Uhr mit limitierter Auflage.
Ohne Glasboden herrlich ! Gute Gangwerte in 4 Lagen gemessen +/- 12 s/Tag. Was will man mehr? Ich werde auch weiterhin bei einem Konzi kaufen und hoffen dass die Gurken bei einem anderen Kunden landen Ich muß nicht alles abfischen.
- hermann
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Re: Verdammte Glasböden !
Wo soll da was abgeplatzt sein? Platzen tut doch nur etwas, dessen Inhalt aus diversen Gründen sein Behältnis sprengt?!?C300 hat geschrieben:Noch ein unlustiges Beispiel.
Diese verdammten Glasböden, wo doch so einfach Jedermann ALLES sehen kann, wenn er es eben kann.
Zähnchen sehen .................. aus, Am Stein ist etwas abgeplatzt. Im Klang auch nicht ganz sauber. Da tippt man auf Chinaböller für 30.-€ gekauft an einem heißen Strand in einem fernen Land. Gang sicher bei +/- 10 Minuten/Tag
Total falsch getippt ! Eine schöne Uhr von einem Juwelier mit W in Nürnberg für ehrliches Geld mit einem Werk xxxx 7001, eingebaut in eine Uhr mit limitierter Auflage.
Ohne Glasboden herrlich ! Gute Gangwerte in 4 Lagen gemessen +/- 12 s/Tag. Was will man mehr? Ich werde auch weiterhin bei einem Konzi kaufen und hoffen dass die Gurken bei einem anderen Kunden landen Ich muß nicht alles abfischen.
Was verstehst du unter "Klang ist nicht ganz sauber"? Ein Ton kann doch nicht schmutzig sein?!?
Gruß hermann
Der Mensch hasst das Böse mehr als er das Gute liebt.
Re: Nomos mit Altöl ?
...woher das Geräusch in dem roten Kringel stammt, müsstest Du eigentlich schon ganz gut mit den Ohren feststellen können...
Frank
Frank
Re: Nomos mit Altöl ?
retroman hat geschrieben:Aber vorher beim Konzi beraten lassen, mal probetragen und hinterher wohlmöglich noch einen kostenlosen Servic erwarten.Clockwork hat geschrieben:Aus den hier beschriebenen Gründen (C300) kaufe ich Uhren (sowie anderes sensibles Hobby-Spielzeug) mittlerweile (wenn ich es in D erwerbe) fast ausschließlich nach Fernabsatz. Sollte dann irgendetwas nicht stimmen... mir irgendetwas nicht in den Kram passen... und sei es nur eine umgeknickte Seite der Bedienungsanleitung... Dann hat der Verkäufer exakt 1 Chance (< 1 Woche) das auszubessern oder das Teil geht kommentarlos auf seine Kosten zurück... Fertig!
Mfg
Das sind mir die Liebsten. Schöne neue Einkaufswelt.
... auch wenn ich nicht verspüre mich hier rechtfertigen zu müssen, da du mich zitiert hast möchte ich dennoch kurz schildern wie ich vorgehe:
In der Regel sehe ich mir die Uhren hauptsächlich in den Boutiquen an (erstes befingern). Da ich diese eher als Show-Räume verstehe (gerade hier in China wo die Angestellten in der Regel absolut NULL Ahnung von den Uhren haben und die Preise jenseits von Gut und Böse sind!) habe ich da auch absolut kein schlechtes Gewissen nur zu schauen und dann im Falle eines Kaufs woanders zu bestellen!
Wenn ich bei einem Händler / Konzi so beraten werde wie ich es erwarte und "die Konditionen" stimmen, dann kaufe ich dort auch.
Ich kaufe Uhren so gut wie nie spontan und wenn ich mir eine Uhr angesehen habe die mir gefällt schlafe ich fast immer erst ein paar Nächte darüber. Wenn dann die Kaufentscheidung fällt und ich bei einem Händler zuvor gut beraten wurde /zufrieden war (egal ob telefonisch, per email oder persönlich vor Ort) dann ist dieser Händler auch meine erste Anlaufstelle für die Bestellung! (Z.B. letztes Weihnachten habe ich mir bei einem Händler in D eine Uhr angesehen und dann ein paar Monate später auch bei diesem bestellt.)
Da ich in D in einer Gegend mir sehr wenig Möglichkeiten zum Kauf von Uhren lebe (oder gelebt habe), läuft die finale Bestellung dann u.a. so ab das ich die Bestellung per eMail / Telefon tätige... was mich wieder zum Fernabsatz-Käufer macht.
"... die Konditionen stimmen" bedeutet für mich, dass der Service, die Beratung aber auch der Preis stimmt. Ich würde die Uhr bei dem Händler z.B. nicht kaufen, wenn z.B. der Preis sehr gut, der Verkäufer jedoch eine unmögliche Persönlichkeit ist... andererseits - und da habe ich dann auch nur ein begrenzt schlechtes Gewissen - kaufe ich die Uhr auch nicht, wenn Beratung und Service stimmen, der Händler jedoch meint die Uhr für sehr weit über dem Marktpreis verkaufen zu müssen. Eine Uhr der 5-10k Preisklasse die ich ohne großes Suchen überall mit 50% Abschlag bekomme kaufe ich nicht zum Listenpreis. Punkt. Wenn das der Händler nicht einsehen kann/will ist das nicht meine Schuld. Ich rede hier nicht davon bei einer Uhr dieser Preisklasse noch mal 2-500 Euro durch Online-Bestellung zu sparen...
Da ich in dieser Preisklasse eine Art Qualitätskontrolle erwarte ist es für mich auch einfach nicht akzeptabel das mir z.B. eine Uhr - die offensichtlich niemals von irgendjemandem auch nur 2 min gecheckt wurde! - einfach so zugeschickt wird. Was ich kaufe sind in der Regel keine ultrakomplizierten Sonderanfertigungen sondern - sollte zumindest - der Standard des Herstellers / Händler sein. Wenn ich als Kunde dann schon beim Auspacken offensichtliche Mängel entdecke dann stimmt für mich etwas nicht. Und da ich keine Lust auf Produkte habe, die neu schon repariert werden müssen, ist meine Reaktion dann eben das ich so ein Produkt kommentarlos (s.o.) wieder zurückgebe oder max. eine sehr kurze Reaktionszeit vom Händler / Hersteller fordere.
Da die Rückgabe beim Händler / Hersteller aber meist nicht funktioniert wenn man vor Ort / im Geschäft gekauft hat und es anscheinend die Regel geworden ist mit einem Problem dann auch noch Monatelang den Händlern / Herstellern hinterherrennen zu müssen (siehe zahllose Fäden hier im Forum und woanders) bleibt mir da nur der Weg über Fernabsatz... wo ich dann Probleme die nicht meine sein sollten einfach und bequem in Richtung Verkäuferseite verschieben kann.
Mfg
“What’s equally remarkable is that … chose to go with a no-date configuration..." (Roger Ruegger)
- ocean2000
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Re: Nomos mit Altöl ?
Das ist ja auch keine Rechtfertigung, sondern nur die Langform dessen, das zitiert wurde...
Gruß aus Wien
Leon
Glauben heißt, etwas für wahr halten, das man als unwahr erkannt hat. (Arthur C. Clarke)
Leon
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Re: Nomos mit Altöl ?
...daraus solltest Du ein Geschäftsmodell machen.Clockwork hat geschrieben: "... die Konditionen stimmen" bedeutet für mich, dass der Service, die Beratung aber auch der Preis stimmt. Ich würde die Uhr bei dem Händler z.B. nicht kaufen, wenn z.B. der Preis sehr gut, der Verkäufer jedoch eine unmögliche Persönlichkeit ist... andererseits - und da habe ich dann auch nur ein begrenzt schlechtes Gewissen - kaufe ich die Uhr auch nicht, wenn Beratung und Service stimmen, der Händler jedoch meint die Uhr für sehr weit über dem Marktpreis verkaufen zu müssen. Eine Uhr der 5-10k Preisklasse die ich ohne großes Suchen überall mit 50% Abschlag bekomme kaufe ich nicht zum Listenpreis. Punkt. Wenn das der Händler nicht einsehen kann/will ist das nicht meine Schuld. Ich rede hier nicht davon bei einer Uhr dieser Preisklasse noch mal 2-500 Euro durch Online-Bestellung zu sparen...
Also ich kenne keine einzige Uhr die mich in dieser Preisklasse reizt die ich 'ohne suchen' für 50% Abschlag bekomme (Uhren aus dem aktuellen Sortiment!!)
so sollte es eigentlich sein, aber dein Argument für den Fernabsatz ist in meinen Augen recht dünn.Clockwork hat geschrieben:
Da ich in dieser Preisklasse eine Art Qualitätskontrolle erwarte ist es für mich auch einfach nicht akzeptabel das mir z.B. eine Uhr - die offensichtlich niemals von irgendjemandem auch nur 2 min gecheckt wurde! - einfach so zugeschickt wird. Was ich kaufe sind in der Regel keine ultrakomplizierten Sonderanfertigungen sondern - sollte zumindest - der Standard des Herstellers / Händler sein. Wenn ich als Kunde dann schon beim Auspacken offensichtliche Mängel entdecke dann stimmt für mich etwas nicht. Und da ich keine Lust auf Produkte habe, die neu schon repariert werden müssen, ist meine Reaktion dann eben das ich so ein Produkt kommentarlos (s.o.) wieder zurückgebe oder max. eine sehr kurze Reaktionszeit vom Händler / Hersteller fordere.
Da die Rückgabe beim Händler / Hersteller aber meist nicht funktioniert wenn man vor Ort / im Geschäft gekauft hat und es anscheinend die Regel geworden ist mit einem Problem dann auch noch Monatelang den Händlern / Herstellern hinterherrennen zu müssen (siehe zahllose Fäden hier im Forum und woanders) bleibt mir da nur der Weg über Fernabsatz... wo ich dann Probleme die nicht meine sein sollten einfach und bequem in Richtung Verkäuferseite verschieben kann.
Mfg
Wenn so ein Vollhonk 'deine ' Uhr 2x in der Verpackung auf den Boden knallt und der Fedex Mann hat noch einen schlechten Tag, erkennst Du auf den ersten Blick gar nix.
Unter Umständen zeigen sich die Probleme erst an den zweiten WE nachdem Du mit Deinem neuen Schnäppchen dann im Urlaub bist und auf einmal 'klack' macht "na da war doch was..." und dann möchte ich deine Gerenne sehen.
Das hört sich für mich alles nach Schnäppchenjagd an.
Ich renne auch in jeden Uhrenladen weltweit und schaue mich um, kaufe aber auschliesslich vor Ort.
Für mich gilt : aktuelle Uhren kaufe ich nur über meinen Verkäufer im 'Fachhandel' mit ihm habe ich seit über 20 Jahren Kontakt und er hat zum Jahresende eine Anstellung gekündigt und wechselt den Konzi, quasi über die Strasse.
-ich habe mit ihm einen Ansprechpartner für alle Belange
-er versorgt mich mit 'goodies' Karten zur SIHH;Basel World Event bei Manufakturen etc.
-bei ihm bekomme ich die 'für mich' am besten Preise
Tickende Grüße, Jan!
- retroman
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Re: Nomos mit Altöl ?
Nein Nein, Du musst Dich nicht erklären oder gar rechtfertigen.Clockwork hat geschrieben:
... auch wenn ich nicht verspüre mich hier rechtfertigen zu müssen, da du mich zitiert hast möchte ich dennoch kurz schildern wie ich vorgehe:
Mir war auch nicht bekannt, dass Du in Fernost lebst, wo die "Einkaufslandschaft" ja ganz anders gestrickt ist.
Sorry, wenn das falsch rüber gekommen ist.
Re: Nomos mit Altöl ?
retroman hat geschrieben:Nein Nein, Du musst Dich nicht erklären oder gar rechtfertigen.Clockwork hat geschrieben:
... auch wenn ich nicht verspüre mich hier rechtfertigen zu müssen, da du mich zitiert hast möchte ich dennoch kurz schildern wie ich vorgehe:
Mir war auch nicht bekannt, dass Du in Fernost lebst, wo die "Einkaufslandschaft" ja ganz anders gestrickt ist.
Sorry, wenn das falsch rüber gekommen ist.
Hi.. Kein Thema, habe mich von dir nicht angegriffen gefühlt!
Ich sehe aber nicht nur die Boutiquen in China, sonder z.B. auch die in Deutschland eher weniger als Einkaufsorte. Zumindest nicht für mich.
Mfg
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- Ralf
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Re: Nomos mit Altöl ?
Ich schreib jetzt mal wieder was fürchterlich Langweiliges. Wenn man im Fachbereich Qualitässicherung bewegt, dann ist das Basiswissen, und auch dort ein eher ungeliebtes Thema.
Schlupf bei Prüfungen durch Menschen
Dabei werden hauptsächlich vier Faktoren betrachtet:
Art der Prüfung
Dabei wird grundsätzlich zwischen quantitativen Prüfungen und qualitativen Prüfungen entschieden.
Quantitativ bedeutet, es gibt eine Messgrösse und festgelegte Grenzen. Man kann formulieren, dass der Messwert zwischen Minimum und Maximum liegen muss, sonst schlecht. Dabei unterscheidet man dann noch zwischen lehrende Prüfungen, die einfach >Ja< oder >Nein< liefern. Der Name kommt von der mechanischen Lehre, die die Grenzen verkörpert. Gut-Dorn passt, Ausschuss-Dorn passt nicht, dann o.k. Und die messende Prüfung, bei der man selber Zahlen vergleichen muss. Wenn der Gang auf der Zeitwaage weniger als 10 Sekunden vom Mittelwert abweicht, dann ist die Uhr o.k.
Qualitativ bedeutet, dass es Ermessensspielräume gibt, es also eine Gefühlssache ist, was <noch gut< und was <schon schlecht< ist. Kratzerfreiheit ist da ein ganz heftiges Extrem. Nichts ist ohne Kratzer. Die Frage ist nur >wie gross?< und >wie viele?<. Selbst wenn man es versucht zu messen: Man misst 0,3 µm und es sieht sch**** aus, das mit 0,7µm (= tiefere Riefen) aber gut
Umfang der Prüfung
Selbst die Lehrenprüfung hat schon den Umfang 2 Merkmale, weil man Gut~ und Ausschussseite betrachten muss. Ein Würfel hat 6 Seiten, 8 Ecken, 12 Kanten, Soll man den kontrollieren, also 26 Merkmale. Bei der Endprüfung eines etwas komplexeren Gegenstandes explodiert die Anzahl Merkmale. Bei der Aussenseite der Karosserie eines Autos wird die Liste mehrere DIN A 4 Seiten lang.
Häufigkeit der Mängel
Ein Kriterium, das oft vergessen wird: Wie oft kommt ein Mangel überhaupt vor? Bei Aschenbrödel mussten die Guten ins Töpfchen und die Schlechten ins Kröpfchen. Das Funktionier, solange die tauben überhaupt noch was essen könne. Irgendwann sind die nicht nur satt, sondern einfach voll. Aber es waren offensichtlich immerhin so viel Schlechte dabei, dass mehrere Tauben satt wurden.
Der Prüfer
Ein ganz heikles Thema. Muss man Prüfungen oft machen, in Serie, dann ermüden Menschen. Wie schnell das geht ist sehr individuell unterschiedlich. Hängt auch von der Tagesform ab, aber noch mehr eine Veranlagungssache. Bei schwierigen Sachen geht oft nicht mehr als 1½ bis 2 Stunden pro Arbeitstag, vielleicht noch einmal 2 h vormittags und dann was anders und dann später noch 2 h nachmittags. Nachtschicht ist immer Sch****! Ziemlich krass, aber so ist es halt: je intellektueller ein Mensch ist, desto weniger kommt er mit der Stupidität einer Serienprüfung zurecht. Sein Gehirn ist unterfordert und beginnt wegzudämmern oder zu träumen.
Aus der Zusammenfassung dieser vier Faktoren entsteht ein Schlupf. Schlupf wird in Prozenten angeben: Wie viele von 100 Fehlern werden nicht erkannt?
Der Schlupf kann dann leicht bis zu 10% betragen, wenns ganz dumm läuft und noch ein paar andere negative Faktoren mitspielen sogar noch mehr. Wenn eine nennenswerte Fehlerrate vorliegt, also er immer mal wieder auftritt, dann rechnet man bei einfachen Prüfungen mit unter 1% Schlupf. Auch wenn es ein hinreichend komplexe Prüfung ist, die Endabnahme einer Armbanduhr gehört da sicherlich dazu, dann muss man die 1% nicht pro Merkmal ansetzen, sondern darf hier einen besseren Wert voraussetzen. Kommt also bei z.B. 20 Merkmalen nicht auf 20%, sondern eher auf deutlich unter 10% Schlupf. 5 % wären ja 0,25% 250 ppm bei 20 Merkmalen. 0,1% = 100 ppm gilt als Grenze, die man mit Menschen nicht unterschreiten kann (Savants mal ausgenommen, aber die findet man nicht so oft).
Ein weiteres Problem neben dem Schlupf (Statistiker nenne das Fehler 1. Ordnung) sind die Fehler 2. Ordnung. Prüfer sortieren Teile als fehlerhaft aus, obwohl sie gut sind. Kommt auch vor, nicht so oft wie Fehler erster Ordnung. Auch hier wieder das Problem der seltenen Fehler. Nehmen wir mal als Beispiel an, einer von 200 wäre schlecht, 0,5%. Und er prüft 10000 Stück. , also sollte er 50 schlecht finden. 2% Schlupf bedeutet, das ihm einer davon durch die Lappen geht. Ein Fehler 2. Ordnung von 100 ppm = 0,1% bedeute das er 10 Gute aussortiert. In der Fehlerkiste liegen also 59 Stück, davon sind 10 gut und 49 schlecht. Das ist ein nicht zu vernachlässigender Kostenfaktor, der oft dazu führt, dass der Schlupf leider ansteigt, um Fehler 2. Ordnung zu vermeiden. Die Fehler 2. Ordnung sieht man unmittelbar, die Fehler 1. Ordnung erst viel später und ganz wo anders.
Es ist falsch davon auszugehen, wenn man einen Fehler auffindet, dass keine Prüfung stattgefunden hat. Wo Menschen arbeiten, da passieren Fehler. Die kann man nicht zu 100% rausprüfen, das geht nicht. Wenn ich diesen Text hier schreibe, dann sind garantiert Tippfehler drin, typischerweise mindestens 2 Stück pro Zeile, also ungefähr 3% bis 5%. Ich prüfe den Text so rund drei Mal, bevor ich ihn absende. Beim ersten Mal finde ich wohl so 90% der Fehler, auch dank Software-Korrekturfunktion. Danach wird’s hart, es sind garantiert noch welche drin, aber die finde ich selber frühestens morgen, denke mir dann >wieso hast Du DEN nicht gesehen?<, aber so ist es halt.
Schlupf bei Prüfungen durch Menschen
Dabei werden hauptsächlich vier Faktoren betrachtet:
Art der Prüfung
Dabei wird grundsätzlich zwischen quantitativen Prüfungen und qualitativen Prüfungen entschieden.
Quantitativ bedeutet, es gibt eine Messgrösse und festgelegte Grenzen. Man kann formulieren, dass der Messwert zwischen Minimum und Maximum liegen muss, sonst schlecht. Dabei unterscheidet man dann noch zwischen lehrende Prüfungen, die einfach >Ja< oder >Nein< liefern. Der Name kommt von der mechanischen Lehre, die die Grenzen verkörpert. Gut-Dorn passt, Ausschuss-Dorn passt nicht, dann o.k. Und die messende Prüfung, bei der man selber Zahlen vergleichen muss. Wenn der Gang auf der Zeitwaage weniger als 10 Sekunden vom Mittelwert abweicht, dann ist die Uhr o.k.
Qualitativ bedeutet, dass es Ermessensspielräume gibt, es also eine Gefühlssache ist, was <noch gut< und was <schon schlecht< ist. Kratzerfreiheit ist da ein ganz heftiges Extrem. Nichts ist ohne Kratzer. Die Frage ist nur >wie gross?< und >wie viele?<. Selbst wenn man es versucht zu messen: Man misst 0,3 µm und es sieht sch**** aus, das mit 0,7µm (= tiefere Riefen) aber gut
Umfang der Prüfung
Selbst die Lehrenprüfung hat schon den Umfang 2 Merkmale, weil man Gut~ und Ausschussseite betrachten muss. Ein Würfel hat 6 Seiten, 8 Ecken, 12 Kanten, Soll man den kontrollieren, also 26 Merkmale. Bei der Endprüfung eines etwas komplexeren Gegenstandes explodiert die Anzahl Merkmale. Bei der Aussenseite der Karosserie eines Autos wird die Liste mehrere DIN A 4 Seiten lang.
Häufigkeit der Mängel
Ein Kriterium, das oft vergessen wird: Wie oft kommt ein Mangel überhaupt vor? Bei Aschenbrödel mussten die Guten ins Töpfchen und die Schlechten ins Kröpfchen. Das Funktionier, solange die tauben überhaupt noch was essen könne. Irgendwann sind die nicht nur satt, sondern einfach voll. Aber es waren offensichtlich immerhin so viel Schlechte dabei, dass mehrere Tauben satt wurden.
Der Prüfer
Ein ganz heikles Thema. Muss man Prüfungen oft machen, in Serie, dann ermüden Menschen. Wie schnell das geht ist sehr individuell unterschiedlich. Hängt auch von der Tagesform ab, aber noch mehr eine Veranlagungssache. Bei schwierigen Sachen geht oft nicht mehr als 1½ bis 2 Stunden pro Arbeitstag, vielleicht noch einmal 2 h vormittags und dann was anders und dann später noch 2 h nachmittags. Nachtschicht ist immer Sch****! Ziemlich krass, aber so ist es halt: je intellektueller ein Mensch ist, desto weniger kommt er mit der Stupidität einer Serienprüfung zurecht. Sein Gehirn ist unterfordert und beginnt wegzudämmern oder zu träumen.
Aus der Zusammenfassung dieser vier Faktoren entsteht ein Schlupf. Schlupf wird in Prozenten angeben: Wie viele von 100 Fehlern werden nicht erkannt?
- Quantitative Fehler werden mit einem geringeren Schlupf erkannt als qualitative.
- Lehrende Prüfungen haben einen geringeren Schlupf als messende.
- Mehr Merkmale pro Prüfung sind günstiger als ein einziges (weil weniger stupide)
- Bei mehr als 5 Merkmalsarten pro Prüfung brauchen normale Menschen eine Unterstützung (eine Checkliste o.ä.)
- Je seltener ein Fehler ist, desto höher wird der Schlupf.
Der Schlupf kann dann leicht bis zu 10% betragen, wenns ganz dumm läuft und noch ein paar andere negative Faktoren mitspielen sogar noch mehr. Wenn eine nennenswerte Fehlerrate vorliegt, also er immer mal wieder auftritt, dann rechnet man bei einfachen Prüfungen mit unter 1% Schlupf. Auch wenn es ein hinreichend komplexe Prüfung ist, die Endabnahme einer Armbanduhr gehört da sicherlich dazu, dann muss man die 1% nicht pro Merkmal ansetzen, sondern darf hier einen besseren Wert voraussetzen. Kommt also bei z.B. 20 Merkmalen nicht auf 20%, sondern eher auf deutlich unter 10% Schlupf. 5 % wären ja 0,25% 250 ppm bei 20 Merkmalen. 0,1% = 100 ppm gilt als Grenze, die man mit Menschen nicht unterschreiten kann (Savants mal ausgenommen, aber die findet man nicht so oft).
Ein weiteres Problem neben dem Schlupf (Statistiker nenne das Fehler 1. Ordnung) sind die Fehler 2. Ordnung. Prüfer sortieren Teile als fehlerhaft aus, obwohl sie gut sind. Kommt auch vor, nicht so oft wie Fehler erster Ordnung. Auch hier wieder das Problem der seltenen Fehler. Nehmen wir mal als Beispiel an, einer von 200 wäre schlecht, 0,5%. Und er prüft 10000 Stück. , also sollte er 50 schlecht finden. 2% Schlupf bedeutet, das ihm einer davon durch die Lappen geht. Ein Fehler 2. Ordnung von 100 ppm = 0,1% bedeute das er 10 Gute aussortiert. In der Fehlerkiste liegen also 59 Stück, davon sind 10 gut und 49 schlecht. Das ist ein nicht zu vernachlässigender Kostenfaktor, der oft dazu führt, dass der Schlupf leider ansteigt, um Fehler 2. Ordnung zu vermeiden. Die Fehler 2. Ordnung sieht man unmittelbar, die Fehler 1. Ordnung erst viel später und ganz wo anders.
Es ist falsch davon auszugehen, wenn man einen Fehler auffindet, dass keine Prüfung stattgefunden hat. Wo Menschen arbeiten, da passieren Fehler. Die kann man nicht zu 100% rausprüfen, das geht nicht. Wenn ich diesen Text hier schreibe, dann sind garantiert Tippfehler drin, typischerweise mindestens 2 Stück pro Zeile, also ungefähr 3% bis 5%. Ich prüfe den Text so rund drei Mal, bevor ich ihn absende. Beim ersten Mal finde ich wohl so 90% der Fehler, auch dank Software-Korrekturfunktion. Danach wird’s hart, es sind garantiert noch welche drin, aber die finde ich selber frühestens morgen, denke mir dann >wieso hast Du DEN nicht gesehen?<, aber so ist es halt.
Man liest sich!
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Re: Nomos mit Altöl ?
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Yeah, that!
Klasse Beitrag, wie immer eine tolle Zusammenfassung und sehr lehrreich.
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Je suis Charlie et je suis Ahmed.
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Re: Nomos mit Altöl ?
Kurzfassung: Wo Menschen arbeiten, passieren Fehler. Kannste machen nix.
Gruss
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Re: Nomos mit Altöl ?
Doch, nicht arbeitenDon Tomaso hat geschrieben:Kurzfassung: Wo Menschen arbeiten, passieren Fehler. Kannste machen nix.