Armbanduhren im Sommerloch: Immer nur alter Wein in neuen Schläuchen?

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Albert H. Potter
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Re: Armbanduhren im Sommerloch: Immer nur alter Wein in neuen Schläuchen?

Beitrag von Albert H. Potter »

Die Diskussion um das Thema Innovation bei mechanischen Armbanduhren ist schon witzig.
Moderne Uhren sind um Potenzen genauer als mechanische Armbanduhren, wartungsärmer und dabei nicht mal teurer als die Mechanik.
Der technische Abstand ist so groß und uneinholbar, da hilft weder Keramik noch Silizium oder gar ein Wunderpatent der Mechanik auf die Sprünge.

Was bleibt ist der Luxusanspruch, die romantische Verklärung und die Ästhetisierung der Rückständigkeit mechanischer Uhren.
Ein Statement der Überflußgesellschaft gegen die Massenproduktion und schnellen Konsum.
Begriffe wie Handarbeit, Wertbeständigkeit, Nachhaltigkeit und Entschleunigung vernebeln die Sinne der Kunden.
Die persönlichen Erfahrungen können diese Ansprüche meistens nicht untermauern.
Die Sehnsüchte bleiben unerfüllt und das Ahasvern von Kaufen und Verkaufen auf der Suche nach der ultimativen Uhr beginnt.

Der Vergleich mit der Entwicklung der Eisenbahntechnik im Zeitalter der Hochgeschwindigkeitszüge stuft die mechanischen Armbanduhren nicht auf das Niveau von Dampfloks, sondern vielmehr auf das einer Pferdetram.
Aber es ist nicht irgendeine Pferdetram, denn sie wird von vier feurigen Pferden gezogen, deren Zaumzeug aus einer Mischung von Krokodilleder und Kautschuk besteht und mit traditionellen Silberschellen besetzt ist.
Die Keramikräder des Titanfahrgestells laufen auf Schienen aus Berylliumbronze.
Das Wägelchen besteht aus ultraleichter, geschmiedeter Karbonfaser mit einem Dach aus Texalium, die Fenster sind aus 10-fach entspiegeltem Saphirglas.
Die ehemals ergonomischen Designersitze folgen dem Trend zur grotesken Übergröße.
Die neueste Innovation im Reich der Pferdetram sind sich selbsttätig öffnende Kästchen, die automatisch die Hinterlassenschaften der Gäule auffangen, bevor sie den Boden erreichen können - Apple Snapper.
Konzessionierte Pferdewechsler stehen stets bereit, um das Gespann fachmännisch am Laufen zu halten, denn der Wartungsaufwand ist verständlicherweise höher als bei den verpöhnten Elektrozügen.
Das absolute Highlight stellt aber die Besatzung auf dem Kutschbock dar.
Hier sitzen JC Biver und Georges Kern und grinsen um die Wette, denn im Galopp geht es zur nächsten Veranstaltung bei der die Pferdetram-Branche sich gegenseitig Preise für Innovation und Design verleiht.
Es geht um die goldene Gerte und den Kristallpferdeapfel. Der Apple Snapper sollte die Entscheidung bringen.
Die hohen Preise dieser vielfältigen und individuellen Pferdetrams sind natürlich immer wieder ein Kritikpunkt. In Anbetracht der hohen Kennerschaft und Feinnervigkeit der Kunden bedarf es eines extremen Aufwandes, um die Exklusivität und das Prestige der Pferdetram zu wahren. Hier muß man aber neben den hochwertigen Materialien und der vielen Handarbeit auch die extremen Entwicklungskosten bedenken, schließlich mußten hunderte von Pferden in die Salami wandern, bis man die richtige Kreuzung gefunden hatte.
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ocean2000
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Re: Armbanduhren im Sommerloch: Immer nur alter Wein in neuen Schläuchen?

Beitrag von ocean2000 »

Albert H. Potter hat geschrieben:Der Vergleich mit der Entwicklung der Eisenbahntechnik im Zeitalter der Hochgeschwindigkeitszüge stuft die mechanischen Armbanduhren nicht auf das Niveau von Dampfloks, sondern vielmehr auf das einer Pferdetram.
Aber es ist nicht irgendeine Pferdetram, denn sie wird von vier feurigen Pferden gezogen, deren Zaumzeug aus einer Mischung von Krokodilleder und Kautschuk besteht und mit traditionellen Silberschellen besetzt ist.
Die Keramikräder des Titanfahrgestells laufen auf Schienen aus Berylliumbronze.
Das Wägelchen besteht aus ultraleichter, geschmiedeter Karbonfaser mit einem Dach aus Texalium, die Fenster sind aus 10-fach entspiegeltem Saphirglas.
Die ehemals ergonomischen Designersitze folgen dem Trend zur grotesken Übergröße.
Die neueste Innovation im Reich der Pferdetram sind sich selbsttätig öffnende Kästchen, die automatisch die Hinterlassenschaften der Gäule auffangen, bevor sie den Boden erreichen können - Apple Snapper.
Konzessionierte Pferdewechsler stehen stets bereit, um das Gespann fachmännisch am Laufen zu halten, denn der Wartungsaufwand ist verständlicherweise höher als bei den verpöhnten Elektrozügen.
Das absolute Highlight stellt aber die Besatzung auf dem Kutschbock dar.
Hier sitzen JC Biver und Georges Kern und grinsen um die Wette, denn im Galopp geht es zur nächsten Veranstaltung bei der die Pferdetram-Branche sich gegenseitig Preise für Innovation und Design verleiht.
Es geht um die goldene Gerte und den Kristallpferdeapfel. Der Apple Snapper sollte die Entscheidung bringen.
Die hohen Preise dieser vielfältigen und individuellen Pferdetrams sind natürlich immer wieder ein Kritikpunkt. In Anbetracht der hohen Kennerschaft und Feinnervigkeit der Kunden bedarf es eines extremen Aufwandes, um die Exklusivität und das Prestige der Pferdetram zu wahren. Hier muß man aber neben den hochwertigen Materialien und der vielen Handarbeit auch die extremen Entwicklungskosten bedenken, schließlich mußten hunderte von Pferden in die Salami wandern, bis man die richtige Kreuzung gefunden hatte.
:thumbsup: 8)
Gruß aus Wien
Leon

Glauben heißt, etwas für wahr halten, das man als unwahr erkannt hat. (Arthur C. Clarke)
Richard Habring
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Re: Armbanduhren im Sommerloch: Immer nur alter Wein in neuen Schläuchen?

Beitrag von Richard Habring »

:thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:
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andreaseck
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Re: Armbanduhren im Sommerloch: Immer nur alter Wein in neuen Schläuchen?

Beitrag von andreaseck »

Albert H. Potter hat geschrieben:Die Diskussion um das Thema Innovation bei mechanischen Armbanduhren ist schon witzig.
Moderne Uhren sind um Potenzen genauer als mechanische Armbanduhren, wartungsärmer und dabei nicht mal teurer als die Mechanik.
Der technische Abstand ist so groß und uneinholbar, da hilft weder Keramik noch Silizium oder gar ein Wunderpatent der Mechanik auf die Sprünge.

Was bleibt ist der Luxusanspruch, die romantische Verklärung und die Ästhetisierung der Rückständigkeit mechanischer Uhren.
Ein Statement der Überflußgesellschaft gegen die Massenproduktion und schnellen Konsum.
Begriffe wie Handarbeit, Wertbeständigkeit, Nachhaltigkeit und Entschleunigung vernebeln die Sinne der Kunden.
Die persönlichen Erfahrungen können diese Ansprüche meistens nicht untermauern.
Die Sehnsüchte bleiben unerfüllt und das Ahasvern von Kaufen und Verkaufen auf der Suche nach der ultimativen Uhr beginnt.

Der Vergleich mit der Entwicklung der Eisenbahntechnik im Zeitalter der Hochgeschwindigkeitszüge stuft die mechanischen Armbanduhren nicht auf das Niveau von Dampfloks, sondern vielmehr auf das einer Pferdetram.
Aber es ist nicht irgendeine Pferdetram, denn sie wird von vier feurigen Pferden gezogen, deren Zaumzeug aus einer Mischung von Krokodilleder und Kautschuk besteht und mit traditionellen Silberschellen besetzt ist.
Die Keramikräder des Titanfahrgestells laufen auf Schienen aus Berylliumbronze.
Das Wägelchen besteht aus ultraleichter, geschmiedeter Karbonfaser mit einem Dach aus Texalium, die Fenster sind aus 10-fach entspiegeltem Saphirglas.
Die ehemals ergonomischen Designersitze folgen dem Trend zur grotesken Übergröße.
Die neueste Innovation im Reich der Pferdetram sind sich selbsttätig öffnende Kästchen, die automatisch die Hinterlassenschaften der Gäule auffangen, bevor sie den Boden erreichen können - Apple Snapper.
Konzessionierte Pferdewechsler stehen stets bereit, um das Gespann fachmännisch am Laufen zu halten, denn der Wartungsaufwand ist verständlicherweise höher als bei den verpöhnten Elektrozügen.
Das absolute Highlight stellt aber die Besatzung auf dem Kutschbock dar.
Hier sitzen JC Biver und Georges Kern und grinsen um die Wette, denn im Galopp geht es zur nächsten Veranstaltung bei der die Pferdetram-Branche sich gegenseitig Preise für Innovation und Design verleiht.
Es geht um die goldene Gerte und den Kristallpferdeapfel. Der Apple Snapper sollte die Entscheidung bringen.
Die hohen Preise dieser vielfältigen und individuellen Pferdetrams sind natürlich immer wieder ein Kritikpunkt. In Anbetracht der hohen Kennerschaft und Feinnervigkeit der Kunden bedarf es eines extremen Aufwandes, um die Exklusivität und das Prestige der Pferdetram zu wahren. Hier muß man aber neben den hochwertigen Materialien und der vielen Handarbeit auch die extremen Entwicklungskosten bedenken, schließlich mußten hunderte von Pferden in die Salami wandern, bis man die richtige Kreuzung gefunden hatte.
Im Grunde genommen ist es tatsächlich so! 8)

Kein Mensch bräuchte eine mechanische Uhr, deren Prinzip ein paar hundert Jahre alt ist.
Eine Quarzuhr oder eine neue Smart-Watch kann alles viel besser!

J.C. Biver hat ja mal gesagt: "Wer 5000 Euro für eine Uhr ausgibt um darauf die Zeit
abzulesen, ist ein Idiot"


Ich sehe eine mechanische Uhr deshalb auch als ein Schmuckstück an.
Mich fasziniert einfach die Technik und die Handwerkskunst die dahinter steckt.
Ich kann mich mit der Lupe hinsetzen und einfach nur das Werk angucken.

Aber ehrlich gesagt, geht es mir nur bei den Uhren so.
Bei einem Auto will ich schon die neuste und modernste Technik haben!
Und am besten mit sehr viel Leistung :D

Gruß
Andreas
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kochsmichel
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Re: Armbanduhren im Sommerloch: Immer nur alter Wein in neuen Schläuchen?

Beitrag von kochsmichel »

andreaseck hat geschrieben:

Ich kann mich mit der Lupe hinsetzen und einfach nur das Werk angucken.
...was bei Deinen Uhren ja auch Gottseidank funktioniert ohne dass man Gefahr läuft, kurz vor dem Herzinfarkt zu stehen.... :wink:
Light side of the mood!
Richard Habring
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Re: Armbanduhren im Sommerloch: Immer nur alter Wein in neuen Schläuchen?

Beitrag von Richard Habring »

J.C. Biver hat ja mal gesagt: "Wer 5000 Euro für eine Uhr ausgibt um darauf die Zeit
abzulesen, ist ein Idiot"
Was bin ich froh, dass er nicht "Scheininnovation" gesagt hat! :wink:
Eine Quarzuhr oder eine neue Smart-Watch kann alles viel besser!
Wäre "gleich gut aber weniger nachhaltig" als Kompromiss denkbar oder interessiert letzteres niemanden? :crying:

Gruß
Richard
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rank
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Re: Armbanduhren im Sommerloch: Immer nur alter Wein in neuen Schläuchen?

Beitrag von rank »

Nachhaltigkeit ist ein sehr gutes Argument, solange sie nicht zur Scheinnachhaltigkeit wird.. 8) Wir hatten schon das Beispiel mit dem Armband der Ocean. Was ist mit Chronographenwerken von Venus oder vielen anderen? Was mit den heute Einzug haltenden Siliziumteilen? Nicht immer scheint es einfach, nach nur wenigen Jahrzehnten Ersatzteile zu bekommen, jedenfalls zu humanen Preisen. Am Ende bleiben von den Attributen der mechanischen Uhr dann wohl doch nur Schmuck und Statussymbol, auch wenn es keiner zugeben möchte.. 8)
Gruß, Frank
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ocean2000
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Re: Armbanduhren im Sommerloch: Immer nur alter Wein in neuen Schläuchen?

Beitrag von ocean2000 »

rank hat geschrieben:Nachhaltigkeit ist ein sehr gutes Argument, solange sie nicht zur Scheinnachhaltigkeit wird.. 8) Wir hatten schon das Beispiel mit dem Armband der Ocean.
Wenn man es genau nimmt, ist die Ocean ein wunderbares Beispiel für Nachhaltigkeit: Wenn sich das Band dann nach der vom Hersteller fest vorgegebenen Zeit in seine Bestandteile zerlegt, mutiert die Uhr ohne weiteres Zutun zur Tischuhr. Und aufziehen muss man sie auch nie wieder. Einfach mit dem Tischtuch in die Waschmaschine geben und man hat wieder Vollaufzug... :mrgreen:
Gruß aus Wien
Leon

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ocean2000
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Re: Armbanduhren im Sommerloch: Immer nur alter Wein in neuen Schläuchen?

Beitrag von ocean2000 »

tourbillon69 hat geschrieben:
Eine Quarzuhr oder eine neue Smart-Watch kann alles viel besser!
Wäre "gleich gut aber weniger nachhaltig" als Kompromiss denkbar oder interessiert letzteres niemanden? :crying:
Durchaus, so lange die Quarzuhr nicht mit einer Ocean verglichen wird... :mrgreen:
Gruß aus Wien
Leon

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Richard Habring
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Re: Armbanduhren im Sommerloch: Immer nur alter Wein in neuen Schläuchen?

Beitrag von Richard Habring »

Nachhaltigkeit ist ein sehr gutes Argument, solange sie nicht zur Scheinnachhaltigkeit wird.. 8) Wir hatten schon das Beispiel mit dem Armband der Ocean. Was ist mit Chronographenwerken von Venus oder vielen anderen? Was mit den heute Einzug haltenden Siliziumteilen? Nicht immer scheint es einfach, nach nur wenigen Jahrzehnten Ersatzteile zu bekommen, jedenfalls zu humanen Preisen. Am Ende bleiben von den Attributen der mechanischen Uhr dann wohl doch nur Schmuck und Statussymbol, auch wenn es keiner zugeben möchte.. 8)
Einverstanden! Wenngleich da schon noch ein kleiner Zeitunterschied besteht: Handy max. 1 bis 3 Jahre und mechanische Uhr (normalerweise) 30 Jahre. Seriös wäre mehr.

Ich hab' ja auch schon zu dem Ocean-Band geschrieben dass es nicht am Können scheitert sondern am Wollen. Zu Blümlein's Zeiten haben wir noch Räder für Cal. 52 (ich glaub' die Original-Zeichnungen waren aus den 1930ern) neu gezeichnet um die nachzuproduzieren. Kostete ein Vermögen, hat man aber gemacht weil man sich damals die Blöße nicht geben wollte zu sagen: "Gibt nix mehr!"

Das Venus stammt aus den 1950ern glaub' ich und bei den Siliziumteilen gehör' ich ja auch zu den Skeptikern.
Einfach mit dem Tischtuch in die Waschmaschine geben und man hat wieder Vollaufzug... :mrgreen:
Leon, pass auf! Die Ocean säuft am liebsten bei geringem Wasserdruck ab, z.B. beim Händewaschen. Da braucht man eine Hochdruck-Waschmaschine für! :mrgreen:

Gruß
Richard
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ocean2000
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Re: Armbanduhren im Sommerloch: Immer nur alter Wein in neuen Schläuchen?

Beitrag von ocean2000 »

tourbillon69 hat geschrieben:Leon, pass auf! Die Ocean säuft am liebsten bei geringem Wasserdruck ab, z.B. beim Händewaschen. Da braucht man eine Hochdruck-Waschmaschine für! :mrgreen:
Überredet Richard, sie tut auch noch als Briefbeschwerer auf dem Schreibtisch ihren Dienst und zeigt dann auch noch immerhin 2x pro Tag die korrekte Zeit... :wink: :whistling:
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jeannie
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Re: Armbanduhren im Sommerloch: Immer nur alter Wein in neuen Schläuchen?

Beitrag von jeannie »

Albert H. Potter hat geschrieben:Der Vergleich mit der Entwicklung der Eisenbahntechnik im Zeitalter der Hochgeschwindigkeitszüge stuft die mechanischen Armbanduhren nicht auf das Niveau von Dampfloks, sondern vielmehr auf das einer Pferdetram.
Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich.

Um gleich mal ein bisschen zu zerpflücken: technologisch liegen zwischen einer Dampflok und einer Hochgeschwindigkeits-E-Lok weniger Innovation als zwischen einer Wanduhr mit Balkenhemmung und einer optischen Atomuhr.

Ja, Atomuhren kann man sich nicht ans Handgelenk schnallen. Hochgeschwindigkeits-E-Loks übrigens auch nicht. Ausserdem haben auch Uhren den Technologiesprung vom blossen Handaufzug zum elektronisch-elektrischen Antrieb geschafft. Uhren gibts sogar mit eigener Solarenergie. Züge nicht.

Wenn du dich schon auf Armbanduhren kaprizierst, dann vergleiche Daimlers Petrolkutsche mit der neuesten Petrolkutsche von Daimler: Vier Räder, Motor, Lenkung, Getriebe, Lederausstattung.

Mein Gott, wo bleibt da die Revolution?

Übrigens: selbstfahrende Autos, wo man während der Fahrt einfach Zeitung lesen konnte, gab es schon zu Lebzeiten des ollen Benz. Sie kosteten einfach Monatslohn. :mrgreen:
http://www.watchtools.ch Uhrenwerkzeug, direkt aus der Schweiz.
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lottemann
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Re: Armbanduhren im Sommerloch: Immer nur alter Wein in neuen Schläuchen?

Beitrag von lottemann »

jeannie hat geschrieben:...

Ja, Atomuhren kann man sich nicht ans Handgelenk schnallen. ...
http://www.hoptroff.com/collections/ato ... troff-no-1
:wink:
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