Der Freien Not oder Wie repressiv behandeln die Konzerne Kleinhersteller/Uhrmacher/Juweliere

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MCG
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Re: Der Freien Not oder Wie repressiv behandeln die Konzerne Kleinhersteller/Uhrmacher/Juweliere

Beitrag von MCG »

tourbillon69 hat geschrieben: 25 Aug 2017, 16:59
lottemann hat geschrieben: 25 Aug 2017, 16:20 Vielleicht sind das alles Massnahmen, um Dich heim ins (Richemont-)Reich
zu holen 8)
:whistling:
Danke für`s schmeicheln! ;-)
Das kann der Herr Rupert viel einfacher haben:
Er braucht nur das Scheckheft zücken und eine Summe hinschreiben die dem Gegenwert unserer Firma entspricht und kriegt dafür noch ein echtes, voll industrialisiertes Inhouse-Kaliber dazu.
"Voll industrialisiert" ist relativ... :whistling:
LG aus Mostindien - Markus
gatewnrw
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Re: Der Freien Not oder Wie repressiv behandeln die Konzerne Kleinhersteller/Uhrmacher/Juweliere

Beitrag von gatewnrw »

Die freie Entscheidung des "mündigen Verbrauchers", man sieht deutlich durch die Beiträge von Richard und Hermann, wie weit diese reicht.

Ich weiß, in Skandinavien gibt es ein staatliches Monopol für Alkohol, dem man sich zu fügen hat (mehr oder weniger, home brew ist angesagt), bei BTM gibt es ebenfalls einen durch die Kartelle regulierten Markt, der Konsument hat wohl dennoch eine gewisse Auswahlmöglichkeit (ich rede hier dem Konsum nicht zu!, ich versuche nur, Strukturen aufzuzeigen), als Fazit:

die Hoffnung liegt nur noch bei Gerichten und ggf. dem Eingreifen staatlicher Stellen! zur Ausräumung und Ordnung dieser mafiösen Strukturen!!!

(das letzteres funktioniert, wir sehen es beim Diesel ...).

LG Peter
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Richard Habring
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Re: Der Freien Not oder Wie repressiv behandeln die Konzerne Kleinhersteller/Uhrmacher/Juweliere

Beitrag von Richard Habring »

MCG hat geschrieben: 25 Aug 2017, 19:31 "Voll industrialisiert" ist relativ... :whistling:
Wie alles im Leben, mein Bester! :thumbsup:
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gatewnrw
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Re: Der Freien Not oder Wie repressiv behandeln die Konzerne Kleinhersteller/Uhrmacher/Juweliere

Beitrag von gatewnrw »

Aufgeregt durch die geschilderten Mißstände / angeregt durch den positiven Eindruck durch den Spring-Drive-Thread (und stark überlegend) würde mich hier mal die Seiko-/Citizen-Politik im Hinblick auf E-Teile gegenüber nicht konzessionierten Uhremachern interessieren.

Wer kann hierzug noch Aussagen hinzufügen?

LG Peter
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hermann
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Re: Der Freien Not oder Wie repressiv behandeln die Konzerne Kleinhersteller/Uhrmacher/Juweliere

Beitrag von hermann »

Hallo

Teile sind kein Problem bei Citizen und Seiko.
Bei der Springdrive kann ich nichts dazu sagen, weil ich noch keine Defekte in der Werkstatt hatte.
Ich bin von dieser Uhr aber inzwischen so "angefixt", das ich mir zeitnah eine zulegen werde - hoffentlich....

Gruß hermann
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Der Mensch hasst das Böse mehr als er das Gute liebt.
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Andi
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Re: Der Freien Not oder Wie repressiv behandeln die Konzerne Kleinhersteller/Uhrmacher/Juweliere

Beitrag von Andi »

hermann hat geschrieben: 27 Aug 2017, 17:59 Bei der Springdrive kann ich nichts dazu sagen, weil ich noch keine Defekte in der Werkstatt hatte.Ich bin von dieser Uhr aber inzwischen so "angefixt", das ich mir zeitnah eine zulegen werde - hoffentlich....

Gruß hermann
Mach das, ich trage meine nun seit 6,5 Wochen am Arm, ausser ich mache Sport, dann die Fenix 5x :thumbsup: :wink:
Viele Grüße Andi!

Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance.
Sir Winston Churchill
Richard Habring
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Re: Der Freien Not oder Wie repressiv behandeln die Konzerne Kleinhersteller/Uhrmacher/Juweliere

Beitrag von Richard Habring »

Guten Morgen
Man hört aus verschiedenen Ecken (unter vorgehaltener Hand), dass die ETA in den letzten Monaten langfristige Liferverträge mit einigen (grösseren!) Marken abgeschlossen hat, während andere (kleinere?) noch immer (sinngemäss) zu hören kriegen: "Die WEKO erlaubt das nicht!" Irgendwie ist der Laden nur noch unseriös unterwegs.
LG
Richard
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lottemann
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Re: Der Freien Not oder Wie repressiv behandeln die Konzerne Kleinhersteller/Uhrmacher/Juweliere

Beitrag von lottemann »

Da sollten die mit der vorgehaltenen Hand vielleicht mal die entsprechenden
Dokumente der WEKO lesen. Die verbieten nämlich keine Lieferungen sondern
Erlauben nur eine bedingte Reduzierung der Lieferungen. Im Gegenteil ist die
Swatch Group aufgrund der Verfügung der Weko zu diversen Lieferungen ver-
pflichtet (inklusive der Lieferungen an Selitta :whistling: )

Gruss

Michael
Richard Habring
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Re: Der Freien Not oder Wie repressiv behandeln die Konzerne Kleinhersteller/Uhrmacher/Juweliere

Beitrag von Richard Habring »

lottemann hat geschrieben: 23 Apr 2018, 16:29 Da sollten die mit der vorgehaltenen Hand vielleicht mal die entsprechenden
Dokumente der WEKO lesen. Die verbieten nämlich keine Lieferungen sondern
Erlauben nur eine bedingte Reduzierung der Lieferungen. Im Gegenteil ist die
Swatch Group aufgrund der Verfügung der Weko zu diversen Lieferungen ver-
pflichtet (inklusive der Lieferungen an Selitta :whistling: )

Gruss

Michael
Die mit der vorgehaltenen Hand brauchen das nicht lesen. Frag doch mal an in Grenchen ob Du Werke kriegst für 'ne kleine Marke. Ich kenne die Antwort. Die Reduzierungen sind hinfällig wenn man sich von der ETA statt den einst bezogenen Standard-Werken nun "eigene" Werke bauen lässt. Da stehen dann von Haus aus die eigenen Kaliberbezeichnungen drin, sehen zwar optisch noch immer wie 7750, 2892 und 2824 aus aber sind's natürlich nicht weil eine andere Reguliervorrichtung da, eine geänderte Brücke dort. Ist jetzt wie ein Privatclub: jeder mit Kohle und der richtigen Begleitung kommt rein. Der Pöbel bleibt draussen, aus Sicherheitsgründen! :tongueout: Bezahlen wird's am Schluss jemand anderes.
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lottemann
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Re: Der Freien Not oder Wie repressiv behandeln die Konzerne Kleinhersteller/Uhrmacher/Juweliere

Beitrag von lottemann »

Hallo Richard

Ich habe noch nie mit der Swatch-Group Geschäfte gemacht und glaube
ehrlich gesagt auch nicht, dass ich das möchte. Aber trotzdem finde ich
es komisch, wenn jemand hinter vorgehaltener Hand erzählt, er habe sich
mit einer offenkundigen und leicht widerlegbaren Lüge abwimmeln lassen.
Wenn ich als (kleiner) Hersteller von der SG mit dem Hinweis, "die WeKo
erlaube das nicht" abgespeist werde, muss ich doch nachfragen, bis endlich
jemand sagt "Du bist zu unbedeutend, wir sch****en auf die WeKo und DU
krigest keine Werke von uns"
Damit kann er dann vielleicht sogar zur WeKo, die dann der SG wieder mal
ans Schienbein tritt ...

Oder sehe ich hier etwas total falsch?

Gruss

Michael
gatewnrw
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Re: Der Freien Not oder Wie repressiv behandeln die Konzerne Kleinhersteller/Uhrmacher/Juweliere

Beitrag von gatewnrw »

ich gehe nicht davon aus, das sich jemand mit halbwegs klarem Verstand zu einer solchen Aussage provozieren lassen würde, (Job weg, Klage w/ Diskriminierung etc.), die Aussage "WEKO sagt nein" lässt sich so einfach nicht widerlegen (keine Auskunftspflicht gegenüber Dritten).

Und wer schaut in die Röhre: wie Richard bereits schrieb: der kleine Hersteller!

LG Peter
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lottemann
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Re: Der Freien Not oder Wie repressiv behandeln die Konzerne Kleinhersteller/Uhrmacher/Juweliere

Beitrag von lottemann »

gatewnrw hat geschrieben: 24 Apr 2018, 10:46 ich gehe nicht davon aus, das sich jemand mit halbwegs klarem Verstand zu einer solchen Aussage provozieren lassen würde, (Job weg, Klage w/ Diskriminierung etc.), die Aussage "WEKO sagt nein" lässt sich so einfach nicht widerlegen (keine Auskunftspflicht gegenüber Dritten).

Und wer schaut in die Röhre: wie Richard bereits schrieb: der kleine Hersteller!

LG Peter
Hallo Peter

Möglicherweise habe ich einfach etwas falsch verstanden. In dem Fall freue
ich mich über eine Korrektur. Ganz ehrlich!
Ich hatte die Einvernehmliche Regelung I (evR I) der WeKo mit der SG so ver-
standen, dass der SG gewisse LieferPFLICHTEN auferlegt wurden, sie mit
der darüber hinaus verfügbaren Produktion aber durchaus machen darf, was
sie will. Eigentlich wollte die SG ja die Lieferungan an Dritte ziemlich rasch
und sehr weitgehend einstellen.
Habe ich etwas übersehen?

Gruss

Michael
gatewnrw
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Re: Der Freien Not oder Wie repressiv behandeln die Konzerne Kleinhersteller/Uhrmacher/Juweliere

Beitrag von gatewnrw »

Hallo Michael,

die Richtigkeit Deiner Aussage / Darstellung habe und wollte ich nicht in Zweifel ziehen,

meine Aussage bezog sich auf das "juristisch, praktische" Leben!

Wer will denn antreten und aussagen "der hat gesagt, keine Erlaubnis usw.", das Vier-Augen-Gespräch wird rundweg abgestritten "da hat jemand mich gründlich mißverstanden", de facto und damit dann auch de jure wird das niemand schlüssig nachweisen (können).

Also kein Mißverständnis zwischen uns in der Sache.

LG Peter
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Richard Habring
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Re: Der Freien Not oder Wie repressiv behandeln die Konzerne Kleinhersteller/Uhrmacher/Juweliere

Beitrag von Richard Habring »

lottemann hat geschrieben: 24 Apr 2018, 10:36 Hallo Richard

Ich habe noch nie mit der Swatch-Group Geschäfte gemacht und glaube
ehrlich gesagt auch nicht, dass ich das möchte. Aber trotzdem finde ich
es komisch, wenn jemand hinter vorgehaltener Hand erzählt, er habe sich
mit einer offenkundigen und leicht widerlegbaren Lüge abwimmeln lassen.
Wenn ich als (kleiner) Hersteller von der SG mit dem Hinweis, "die WeKo
erlaube das nicht" abgespeist werde, muss ich doch nachfragen, bis endlich
jemand sagt "Du bist zu unbedeutend, wir sch****en auf die WeKo und DU
krigest keine Werke von uns"
Damit kann er dann vielleicht sogar zur WeKo, die dann der SG wieder mal
ans Schienbein tritt ...

Oder sehe ich hier etwas total falsch?

Gruss

Michael
Servus Michael

Der WEKO-Fall an sich ist ja gegessen, darum geht's ja schon lange nicht mehr. Die dort getroffene Übergangsregelung bezog sich lediglich auf Bestandskunden und deren Abwicklung. Diejenigen welche die SG als Kunden (weil Volumen) weiter behalten möchten haben alle neue Verträge gekriegt. Offiziell kriegen die jetzt eigene Werke gebaut. Und jene die sie nicht haben möchten kriegen einfach keine, Punkt. Mit welcher Begründung auch immer. Das ist ja per se o.k., dass man sich seine Kunden aussuchen kann, dagegen ist nix zu sagen. Die Fragen die sich mir dazu aber aufdrängen sind:
1. Befeuert die SG unlauteren Wettbewerb wenn sie einzelne Player (außerhalb der Gruppe) am Markt bevorzugt und
2. ist es gut, dass sich eine Handvoll Konzerne nun den Markt aufzuteilen beginnt nachdem man unerwünschte Mitbewerber massiv behindert bzw. denen Wettbewerbsnachteile verordnet hat.
beste Grüße
Richard
P.S. Allein nur Parteienstellung beim WEKO-Verfahren hatte die Kleinigkeit von CHF40K gekostet.
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Heinz-Jürgen
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Re: Der Freien Not oder Wie repressiv behandeln die Konzerne Kleinhersteller/Uhrmacher/Juweliere

Beitrag von Heinz-Jürgen »

Grüße aus dem Pott

Heinz-Jürgen

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