E.R.C. 17 Jewels, kennt jemand diese Uhr ?

Allgemeine Diskussionen rund um Vintage-Uhren (Oldtimer)
Benutzeravatar
MPG
Beiträge: 4385
Registriert: 20 Dez 2006, 21:00
Wohnort: bei Hamburg
Interessen: Fotgrafie, Autos, Uhren, Musik
Tätigkeit: Geschäftsführer IT

Re: E.R.C. 17 Jewels, kennt jemand diese Uhr ?

Beitrag von MPG »

MCG hat geschrieben: 27 Apr 2018, 15:33
lottemann hat geschrieben: 27 Apr 2018, 14:45
MCG hat geschrieben: 27 Apr 2018, 14:28

Welche denn?
Certina 25-451, Certina 25-651 ...
ETA 2523 ...
Eterna 1469K ...
AS 1903 (BP FF)

Für mehr bitte Rolands DB fragen :wink:
Ist aber kein fairer Vergleich! Magst Du zb. die Certinas wirklich mit dem Cattin vergleichen? Also ich nicht!

Verstehe ich nicht. Du hast diese Art von Datumsschnellverstellung als minderwertig bezeichnet. Zumindest interpretiere ich Deinen Satz "Eben, super intelligent! So soll das bei einem erstrebenswerten Ticker ja auch sein... :roll:" samt aller Ironie so. Und hierauf hat Michael aufgeführt, dass es sehr wohl höherwertige Werke mit dieser (unbequemen) Datumsverstellung gibt.
Mein minderwertiges Poljot 31681 (ex Valjoux 7734), das ich gerade am Arm hab, hat übrigens auch diese Datumsverstellung, wobei ich nur bis zur 11 zurück muss.
Viele Grüße
--Michael--

Wer nur Jux machen will, den kann man nicht ernst nehmen.
Benutzeravatar
MCG
Beiträge: 23526
Registriert: 21 Aug 2006, 23:12
Wohnort: Mostindien
Interessen: Mech Uhren, Sport, Smart Roadster, HIFI, Art & Architektur
Tätigkeit: Global Academic Program

Re: E.R.C. 17 Jewels, kennt jemand diese Uhr ?

Beitrag von MCG »

lottemann hat geschrieben: 27 Apr 2018, 15:44 Du hattest die Art der Datumsschnellschaltung als Zeichen von
Minderwerigkeit herausgestellt. Das ist falsch. Nichts anderes
will ich sagen :wink:
Ne! Eines der Merkmale. Nicht absolut gesehen; denke das hast Du schon verstanden… :wink:
LG aus Mostindien - Markus
emka
Beiträge: 93
Registriert: 07 Mai 2008, 10:53

Re: E.R.C. 17 Jewels, kennt jemand diese Uhr ?

Beitrag von emka »

Mir ist klar, daß die Holländer als geizig verschrien sind, aber im Fall einer auf einem Holländischen Forum abgebildeten Uhr aus gleicher Werkstatt, wenn auch mit anderer Marke, kann man zum heute anlässlich des königlichen Freimarktes bezahlten Preis von 2€ nur BRAVO rufen.

https://www.horlogeforum.nl/t/aanwinste ... /151407/32
Time is on my side
Benutzeravatar
Quadrilette172
Beiträge: 21513
Registriert: 25 Jan 2007, 23:46

Re: E.R.C. 17 Jewels, kennt jemand diese Uhr ?

Beitrag von Quadrilette172 »

Endlich mal ein Preis, der auch tatsächlich bezahlt wurde und der sich an den effektiven Gegebenheiten der Uhr orientiert :!: :mrgreen: :lol:
vintwatch18
Beiträge: 16
Registriert: 28 Apr 2018, 08:43

Re: E.R.C. 17 Jewels, kennt jemand diese Uhr ?

Beitrag von vintwatch18 »

Ist aber eine ganz andere Uhr.

Die Uhr, die hier diskutiert wird, wird gerade in Großbritannien versteigert. In sehr schlechten Zustand (Materialausbrüche an der inneren Lünette) und nur mit einem Bild im Angebot. Läuft noch knapp 2 Tage und steht schon bei 140 EUR.

https://www.ebay.de/itm/VINTAGE-43mm-DI ... SwX0Fa3RSw
Benutzeravatar
Thomas H. Ernst
Beiträge: 23231
Registriert: 14 Feb 2006, 16:10
Wohnort: Aarau
Interessen: Uhren, Bikes, Fotografie
Tätigkeit: Rententechniker
Kontaktdaten:

Re: E.R.C. 17 Jewels, kennt jemand diese Uhr ?

Beitrag von Thomas H. Ernst »

vintwatch18 hat geschrieben: 28 Apr 2018, 10:25Die Uhr, die hier diskutiert wird, wird gerade in Großbritannien versteigert. In sehr schlechten Zustand (Materialausbrüche an der inneren Lünette) und nur mit einem Bild im Angebot. Läuft noch knapp 2 Tage und steht schon bei 140 EUR.
Das spielt eigentlich keine Rolle, da es hier ja um den technischen Aspekt geht und nicht um das was irgend jemand irgendwo auf dieser Welt dafür zu zahlen bereit ist.

Tatsache ist, dass diese Uhren technisch am unteren Ende der Skala angesiedelt sind und wenn die Grösse nicht auf dem Niveau aktueller Uhren wäre, gäbe es keine Angebote und keine Käufer weil praktisch niemand auf die Idee käme für sowas Geld auszugeben.
Grüsse Thomas
Euer Board-Admin
vintwatch18
Beiträge: 16
Registriert: 28 Apr 2018, 08:43

Re: E.R.C. 17 Jewels, kennt jemand diese Uhr ?

Beitrag von vintwatch18 »

Thomas H. Ernst hat geschrieben: 28 Apr 2018, 10:53
Das spielt eigentlich keine Rolle, da es hier ja um den technischen Aspekt geht und nicht um das was irgend jemand irgendwo auf dieser Welt dafür zu zahlen bereit ist.
Ja und nein. Wenn ich Uhren aus rein technischen bzw. mechanischen Gesichtspunkten betrachte, stimmt das natürlich. Aber geht es gerade bei Uhren nicht auch um Emotionen, Design, Mythen, persönlichen Vorlieben usw.?

Sonst würde doch niemand 5.000,- EUR für eine Rolex ausgeben, obwohl man eine fast gleichwertige Uhr auch für 500,- EUR haben kann.

https://www.youtube.com/watch?v=N_vsJYU-pRo
Tatsache ist, dass diese Uhren technisch am unteren Ende der Skala angesiedelt sind und wenn die Grösse nicht auf dem Niveau aktueller Uhren wäre, gäbe es keine Angebote und keine Käufer weil praktisch niemand auf die Idee käme für sowas Geld auszugeben.
Sie sind aber nunmal in dieser Größe und im Trend. Auch wenn die French Diver alle technisch einfache Uhren darstellen, laufen viele davon noch gut und zuverlässig. Das leisten viel teurere Werke nach so vielen Jahren häufig nicht, da kann die rein funktionale Qualität auch nicht so mies gewesen sein, wie manchmal gerne von Leuten behauptet wird, die so eine Uhr gar nicht besitzen.

Die Gemeinde der French Diver-Sammler wächst seit Jahren und gute Stücke dieser Gattung gehen nirgendwo mehr unter mehreren hundert Euro weg. Die Taucheruhren Mortimas bzw. ERCs (zwei Label, eine Marke) zählen neben den Yemas wegen Größe, Design, Robustheit, zu den gesuchtesten Stücken. Warum mancher das in dieser Diskussion unbedingt anders sehen will, leuchtet mir nicht ganz ein.

Ich dachte immer, dass man die Uhren sammeln darf, die einem gefallen. Wenn dieses Sammelgebiet manchem nicht gefällt und er die die aktuellen Preise nicht zahlen würde, muss man doch nicht deshalb anderen ihre Uhren oder Sammlung schlecht reden. Ich gehe doch auch nicht in ein Rolexthread, um mein Unverständnis über diese Uhren und die Preise gebetsmühlenartig deren Besitzern an den Kopf zu werfen.

Just my two Cents.
Benutzeravatar
jeannie
Beiträge: 19654
Registriert: 15 Feb 2006, 11:17
Wohnort: Zürich
Kontaktdaten:

Re: E.R.C. 17 Jewels, kennt jemand diese Uhr ?

Beitrag von jeannie »

Hallo Marc. Kaum gesperrt, schon wieder neu angemeldet. :whistling:
http://www.watchtools.ch Uhrenwerkzeug, direkt aus der Schweiz.
Benutzeravatar
Thomas H. Ernst
Beiträge: 23231
Registriert: 14 Feb 2006, 16:10
Wohnort: Aarau
Interessen: Uhren, Bikes, Fotografie
Tätigkeit: Rententechniker
Kontaktdaten:

Re: E.R.C. 17 Jewels, kennt jemand diese Uhr ?

Beitrag von Thomas H. Ernst »

vintwatch18 hat geschrieben: 28 Apr 2018, 11:56 Aber geht es gerade bei Uhren nicht auch um Emotionen, Design, Mythen, persönlichen Vorlieben usw.?

Sonst würde doch niemand 5.000,- EUR für eine Rolex ausgeben, obwohl man eine fast gleichwertige Uhr auch für 500,- EUR haben kann.
Definiere "fast gleichwertig"!

Eine 500,- Uhr mit einfachem ETA Werk, wie z.B. die Hamilton, wird niemals einem Rolex Kaliber an Ganggenauigkeit und Zuverlässigkeit Paroli bieten können. Jede pendelt mehr oder weniger stark um einen Mittelwert der, mit etwas Glück, nicht all zu weit von der Null-Linie liegt. Dies aber auch nur ein Weile, bis sich störende Einflüsse mehr und mehr bemerkbar machen. Bei einer Rolex oder Omega kann ich mich über einen sehr langen Zeitraum an konstanten, voraussagbaren Gangergebnissen erfreuen. Dafür bezahle ich dann den Preis auch gerne.

Abgesehen davon bekomme ich in zehn Jahren den Kaufpreis wieder, und zwar vom Händler nicht vom Sammler. Bei der Hamilton sicher nicht.
Auch wenn die French Diver alle technisch einfache Uhren darstellen, laufen viele davon noch gut und zuverlässig. Das leisten viel teurere Werke nach so vielen Jahren häufig nicht, da kann die rein funktionale Qualität auch nicht so mies gewesen sein, wie manchmal gerne von Leuten behauptet wird, die so eine Uhr gar nicht besitzen.
Zwischen "bewegt sich regelmässig vorwärts" und "liefert unter allen Umständen reproduzierbare Gangergebnisse" liegen Welten. Selbst die ausserordentlich guten Stiftanker-Werke von Oris können heute nicht einmal mit einem guten Standardwerk konkurrieren, da sollten Premiumhersteller in der Diskussion gar nicht erst auftauchen.
Die Gemeinde der French Diver-Sammler wächst seit Jahren und gute Stücke dieser Gattung gehen nirgendwo mehr unter mehreren hundert Euro weg. Die Taucheruhren Mortimas bzw. ERCs (zwei Label, eine Marke) zählen neben den Yemas wegen Größe, Design, Robustheit, zu den gesuchtesten Stücken. Warum mancher das in dieser Diskussion unbedingt anders sehen will, leuchtet mir nicht ganz ein.
Ich kenne die Präferenzen der meisten Sammler nicht, das ist mir viel zu abstrakt. Ich kenne Kaffeerahmdeckel-Sammler, die flippen aus wenn ich ihnen erkläre dass die Deckel von Emmi-Milch auch nur aus bedruckter, plastifizierter Alufolie bestehen und keinen Rappen mehr wert sind als die anderer Hersteller. Die würden mich dafür am liebsten an's Kreuz nageln, schliesslich bezahlen die Beträge von denen man eine ganz Kuh kaufen könnte.
Ich dachte immer, dass man die Uhren sammeln darf, die einem gefallen. Wenn dieses Sammelgebiet manchem nicht gefällt und er die die aktuellen Preise nicht zahlen würde, muss man doch nicht deshalb anderen ihre Uhren oder Sammlung schlecht reden.


Hat ja auch niemand gesagt dass man keinen Spass daran haben kann. Ich z.B. sammle gerne Dinge die überhaupt nichts kosten, nicht einmal aus Materie bestehen, und habe irrsinnigen Spass daran. Man sollte aber auch respektieren wenn die Gemeinschaft das nüchterner sieht und, mangels Emotionen, halt betrachtet was vor einem auf dem Tisch liegt.

Und sorry wenn ich so naiv bin und niemals auch nur einen Heller in ein verchromtes Buntmetallgehäuse und ein Werk, dass es längst nicht mehr gibt, investieren würde. Für mich ist eine Uhr zum Tragen da, sie muss möglichst perfekt funktionieren und jederzeit mit Ersatzteilen bzw. Oberflächenbearbeitung in den Neuzustand zu versetzen sein. Ansonsten stellt sie mangels Nachhaltigkeit keinerlei Wert für mich dar.
Grüsse Thomas
Euer Board-Admin
Benutzeravatar
Quadrilette172
Beiträge: 21513
Registriert: 25 Jan 2007, 23:46

Re: E.R.C. 17 Jewels, kennt jemand diese Uhr ?

Beitrag von Quadrilette172 »

Naja, der Vintageuhrensammler wird Nachhaltigkeit etwas anderes definieren. Auch bei Uhrwerken die schon lange nicht mehr gebaut werden und für die auf „einfachen“ Wegen keine Ersatzteile mehr zu bekommen sind, können unterhalten werden, notfalls mit lässt man die Teile halt machen – was halt einen entsprechenden finanziellen Einsatz bedingt (so ähnlich wie bei Oldtimern, da sind die ganz alten auch etwas anders im Unterhalt, als die Kisten aus den 70igern). Allerdings bin ich bei Uhren nur zu solchen „Investitionen“ bereit, wenn für mich das Gesamtpaket stimmt. Und das stimmt für mich bei einer Billigzwiebel mit Chromgehäuse und Einfachstwerk eher nicht, bei einer Uhr mit Stahlgehäuse (evtl. mit besonderen Merkmalen, etwas Bajonettverschluss :mrgreen: ) und „gutem“ Werk eher schon. Andererseits spielt für mich die aktuelle Mode (bezüglich Grösse z.B.) keine Rolle. Natürlich soll jeder machen was er will, tue ich ja auch. Und ja, es gibt auch Grenzen, nur weil eine Uhr ein bisschen mehr rotes Geschmiere auf dem Zifferblatt hat bin ich nicht bereit zig Fantasillionen auszugeben, genau so wenig wie ich bereit bin „nur“ für den Markennamen Preise zu bezahlen, die ich als unsinnig empfinde (Breitling Chrono mit Val 7733 Werk im Chromgehäuse ist mir einfach keine vierstellige Summe wert – um nur ein Bsp exemplarisch anzufügen). Nur muss ich gestehen, dass das, was ich mittlerweile im Neuuhrenbereich für den zu zahlenden Preis bekomme, es mir nicht wert ist, dafür das Geforderte zu löhnen. Da quäle ich mich lieber mit den alten Ranzgurken rum – wenn sie denn meine Anforderungen zu erfüllen vermögen – siehe oben.
Benutzeravatar
Thomas H. Ernst
Beiträge: 23231
Registriert: 14 Feb 2006, 16:10
Wohnort: Aarau
Interessen: Uhren, Bikes, Fotografie
Tätigkeit: Rententechniker
Kontaktdaten:

Re: E.R.C. 17 Jewels, kennt jemand diese Uhr ?

Beitrag von Thomas H. Ernst »

Quadrilette172 hat geschrieben: 28 Apr 2018, 17:07Allerdings bin ich bei Uhren nur zu solchen „Investitionen“ bereit, wenn für mich das Gesamtpaket stimmt. Und das stimmt für mich bei einer Billigzwiebel mit Chromgehäuse und Einfachstwerk eher nicht, bei einer Uhr mit Stahlgehäuse (evtl. mit besonderen Merkmalen, etwas Bajonettverschluss :mrgreen: ) und „gutem“ Werk eher schon.
Das meinte ich ja, so irgendwie ... :whistling:
Grüsse Thomas
Euer Board-Admin
Benutzeravatar
MCG
Beiträge: 23526
Registriert: 21 Aug 2006, 23:12
Wohnort: Mostindien
Interessen: Mech Uhren, Sport, Smart Roadster, HIFI, Art & Architektur
Tätigkeit: Global Academic Program

Re: E.R.C. 17 Jewels, kennt jemand diese Uhr ?

Beitrag von MCG »

Thomas H. Ernst hat geschrieben: 28 Apr 2018, 19:08
Quadrilette172 hat geschrieben: 28 Apr 2018, 17:07Allerdings bin ich bei Uhren nur zu solchen „Investitionen“ bereit, wenn für mich das Gesamtpaket stimmt. Und das stimmt für mich bei einer Billigzwiebel mit Chromgehäuse und Einfachstwerk eher nicht... )
Das meinte ich ja, so irgendwie ... :whistling:
Wo wir dann wieder am Anfang wären. Der Faden kann geschlossen werden... :mrgreen:
LG aus Mostindien - Markus
Benutzeravatar
Quadrilette172
Beiträge: 21513
Registriert: 25 Jan 2007, 23:46

Re: E.R.C. 17 Jewels, kennt jemand diese Uhr ?

Beitrag von Quadrilette172 »

Thomas H. Ernst hat geschrieben: 28 Apr 2018, 19:08
Quadrilette172 hat geschrieben: 28 Apr 2018, 17:07Allerdings bin ich bei Uhren nur zu solchen „Investitionen“ bereit, wenn für mich das Gesamtpaket stimmt. Und das stimmt für mich bei einer Billigzwiebel mit Chromgehäuse und Einfachstwerk eher nicht, bei einer Uhr mit Stahlgehäuse (evtl. mit besonderen Merkmalen, etwas Bajonettverschluss :mrgreen: ) und „gutem“ Werk eher schon.
Das meinte ich ja, so irgendwie ... :whistling:

Hat für mich aber irgendwie leicht anders geklungen....gut, dass wir darüber geschrieben haben :whistling: :mrgreen:
vintwatch18
Beiträge: 16
Registriert: 28 Apr 2018, 08:43

Re: E.R.C. 17 Jewels, kennt jemand diese Uhr ?

Beitrag von vintwatch18 »

Thomas H. Ernst hat geschrieben: 28 Apr 2018, 14:52
Eine 500,- Uhr mit einfachem ETA Werk, wie z.B. die Hamilton, wird niemals einem Rolex Kaliber an Ganggenauigkeit und Zuverlässigkeit Paroli bieten können. Jede pendelt mehr oder weniger stark um einen Mittelwert der, mit etwas Glück, nicht all zu weit von der Null-Linie liegt. Bei einer Rolex oder Omega kann ich mich über einen sehr langen Zeitraum an konstanten, voraussagbaren Gangergebnissen erfreuen. Dafür bezahle ich dann den Preis auch gerne.
Definiere mal "sehr langer Zeitraum". Hast Du schon mal eine Rolex auf die Zeitwaage gelegt? Die Rolex, die nach wenigen Jahren noch das Chronometer-Zertifikat schafft, ist mir noch nicht begegnet. Viele Exemplare halten bis zum Verkauf beim Konzi schon nicht mal mehr die Vorgaben der hauseigenen "Superlative"-Zertifizierung ein. Es überprüft halt kaum jemand und falls es doch mal jemand macht, ist man beim Konzi um ulkige Ausreden von schwankenden Alltagseinflüssen versus sterilen Laborbedingungen nicht verlegen.

Wer als Endkunde den gigantischen Werbeetat für Formel 1-Sponsoring mitbezahlen will, kann das ja gerne machen. Bei Rolex wird auch nur gekonnt mit Wasser gekocht, dafür aber Preise der Haute Horlogerie abgerufen. Für Uhren mit recht einfachen Werken und nackten Blechböden sind die Preise für ein industriell gefertigtes Massenprodukt vom Band mehr als sportlich, um nicht von religiös überhöht zu sprechen.
Abgesehen davon bekomme ich in zehn Jahren den Kaufpreis wieder, und zwar vom Händler nicht vom Sammler. Bei der Hamilton sicher nicht.
Du bekommst den Betrag wieder, den der Hamilton-Käufer erst gar nicht ausgegeben hat. :wink:
Zwischen "bewegt sich regelmässig vorwärts" und "liefert unter allen Umständen reproduzierbare Gangergebnisse" liegen Welten. Selbst die ausserordentlich guten Stiftanker-Werke von Oris können heute nicht einmal mit einem guten Standardwerk konkurrieren, da sollten Premiumhersteller in der Diskussion gar nicht erst auftauchen.
Das Cattin 66 CLD ist ebenfalls außerordentlich gutes Stiftankerwerk. Wenn eine Handaufzug ohne Wartung nach fast einem halben Jahrhundert problemlos läuft und passabel die Zeit hält, ist das ein faktischer Qualitätsnachweis. Das kann manchmal mehr wert sein, als leere Heilsversprechen von "unter allen Umständen reproduzierbaren Gangergebnissen", die gibt es bei mechanischen Uhren nämlich nirgendwo tatsächlich länger als ein paar Wochen oder Monate nach Auslieferung.
Benutzeravatar
Thomas H. Ernst
Beiträge: 23231
Registriert: 14 Feb 2006, 16:10
Wohnort: Aarau
Interessen: Uhren, Bikes, Fotografie
Tätigkeit: Rententechniker
Kontaktdaten:

Re: E.R.C. 17 Jewels, kennt jemand diese Uhr ?

Beitrag von Thomas H. Ernst »

vintwatch18 hat geschrieben: 29 Apr 2018, 09:58Definiere mal "sehr langer Zeitraum". Hast Du schon mal eine Rolex auf die Zeitwaage gelegt?
Sind 60 Jahre als Zeitraum ok?

Und ja, ich hatte schon viele, viele Dutzend auf meiner Zeitwaage.
Die Rolex, die nach wenigen Jahren noch das Chronometer-Zertifikat schafft, ist mir noch nicht begegnet. Viele Exemplare halten bis zum Verkauf beim Konzi schon nicht mal mehr die Vorgaben der hauseigenen "Superlative"-Zertifizierung ein.
Na, dann schau Dir halt mal nicht nur welche beim Strand-Konzessionär auf Malle an, die kommen womöglich gar nicht aus Genf. :whistling:
Bei Rolex wird auch nur gekonnt mit Wasser gekocht, dafür aber Preise der Haute Horlogerie abgerufen. Für Uhren mit recht einfachen Werken und nackten Blechböden sind die Preise für ein industriell gefertigtes Massenprodukt vom Band mehr als sportlich, um nicht von religiös überhöht zu sprechen.
Ich denke, es ist nicht sehr sinnvoll sich mit Dir fachlich zu duellieren da Du ja ganz offensichtlich unbewaffnet daher kommst. :idea:

Vielleicht solltest Du Dich mal ein wenig mit der Technologie moderner Uhrwerke, Materialien und Fertigungsmethoden auseinandersetzen. Du kommst mir vor wie einer, der ein Ford T-Modell mit einem Audi Quattro gleichsetzt und den Aufpreis auf die Marketing und Sponsoring Aktivitäten schiebt.
Du bekommst den Betrag wieder, den der Hamilton-Käufer erst gar nicht ausgegeben hat. :wink:
Dafür hatte ich zehnmal soviel Spass! :wink:
Das kann manchmal mehr wert sein, als leere Heilsversprechen von "unter allen Umständen reproduzierbaren Gangergebnissen", die gibt es bei mechanischen Uhren nämlich nirgendwo tatsächlich länger als ein paar Wochen oder Monate nach Auslieferung.
Nun ja, meine derzeitige Rolex ist jetzt 8 Jahre alt und läuft exakt 1 Sekunde pro Tag voraus. Sommer wie Winter, getragen oder am Wochenende auf dem Uhrenbeweger, im Dauerbetrieb oder nach mehrmonatiger Pause. Die Abweichungen zwischen den Lagen betragen nirgendwo mehr als 1,5 s/T und auch die Amplitude weist kaum Abweichungen auf.

Ein unabhängiger und sehr kompetenter Uhrensachverständiger aus Deutschland nannte das einmal "bezahlbare Spitzen-Uhrmacherei".

Aber halt, ich vergass: 8 oder 15 Jahre sind nix und Breguet & Co. weinen heute noch in ihren Gräbern ob der Fähigkeiten früherer Stiftankerwerke. :rofl:
Grüsse Thomas
Euer Board-Admin
Antworten